FAQ
Begriff | Definition |
---|---|
Systemische Beratung | Systemische Beratung ist eine Form der psychosozialen Beratung, die sich auf die Betrachtung von Problemen und Herausforderungen im Kontext von Beziehungen und Systemen konzentriert. Sie basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch Teil eines größeren Systems ist, sei es Familie, Arbeit, Schule oder andere soziale Strukturen. Diese Systeme haben einen Einfluss auf das Verhalten und die Interaktionen der einzelnen Mitglieder und können somit auch zu Problemen führen. Der Ablauf einer systemischen Beratung ist in der Regel in mehrere Phasen unterteilt.
Ein Beispiel aus der Praxis für systemische Beratung ist die Beratung von Mobbing-Opfern: Die systemische Beratung hat den Vorteil, dass sie nicht nur auf die betroffene Person fokussiert, sondern auch das Umfeld und die Beziehungen berücksichtigt. Dadurch können langfristige und nachhaltige Lösungen erarbeitet werden, die nicht nur das Problem des Klienten, sondern auch die Dynamiken im System verbessern. Zudem wird der Klient als Experte für sein eigenes Leben betrachtet und in den Beratungsprozess aktiv miteinbezogen. Insgesamt kann man sagen, dass systemische Beratung ein ganzheitlicher Ansatz ist, der die individuellen Bedürfnisse und die sozialen Beziehungen eines Menschen berücksichtigt. Sie kann bei verschiedenen Problemen und Herausforderungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei Familienkonflikten, Beziehungsproblemen, beruflichen Schwierigkeiten oder auch psychischen Erkrankungen. Durch die Betrachtung des Systems als Ganzes können nachhaltige Veränderungen angeregt werden, die zu einer besseren Lebensqualität und einem positiven Miteinander führen. |
Supervision | Im angelsächsischen Sprachraum steht die Supervision für eine Anleitung und Aufsicht durch einen Vorgesetzten. In Deutschland wird mit der Supervision allerdings eher eine fachliche Reflexion des beruflichen Handelns durch externe und geschulte Fachkundige bezeichnet, die nicht selbst mit dem Sachverhalt beteiligt sind und auch sonst keine Verbindungen zu den Klienten haben. Die Supervision ist als eine Art der Beratung zu betrachten, bei der einzelne Personen oder Teams ihre eigene Arbeitsweise untersuchen und kritisch analysieren lassen können, um später potenzielle Veränderungen einzuleiten. Der Supervisor ist dabei eine entsprechend fachkundige Person, die ansonsten nichts mit dem Geschehen zu tun hat. Der Supervisor unterbreitet eigene Lösungsvorschläge, was die Supervision von der Mediation unterscheidet. Bei der Mediation obliegt es den Medianden, eine Konfliktlösung zu finden. Der Mediator macht keine Vorschläge, wie der Konflikt aus der Welt geschafft werden könnte, um die Nachhaltigkeit der Mediationsvereinbarung nicht zu gefährden. Eine Supervision wird zur Professionalisierung von beruflichen Handlungen genutzt. Sie soll dabei als Prozess der Erkennung, des Lernens und des Verstehens anerkannt werden. Durch die Supervision soll die eigene Rolle in Bezug auf das berufliche Handeln gefunden und akzeptiert werden. Sie dient der Entwicklung von Durchsetzungsfähigkeit sowie Stärke und hilft, Belastungen im beruflichen Alltag zu bewältigen. Außerdem lassen sich durch Supervision neue Perspektiven in schwierigen Situationen aufzeigen, Arbeitsprozesse sowie Arbeitsbeziehungen optimieren und nicht zuletzt auch die Lösung von offenen oder verdeckten Konflikten einleiten. |
Streitmittler | Nach dem VSBG (Verbraucherstreitbeilegungsgesetz) ist der Streitmittler der das jeweilige Verfahren durchführende Dritte. Nach der ADR-Richtlinie wird er auch als natürliche Person, die mit der alternativen Streitbeilegung betraut wird, bezeichnet. Bei Verbraucherstreitigkeiten kommen mehrere alternative Streitbeilegungsverfahren in Betracht, die von Streitmittlern als neutrale Dritte durchgeführt werden. Streitmittler können also gleichzeitig auch Mediatoren, Schlichter, Ombudsmänner, Ombudsfrauen oder Vermittler sein. Streitmittler in VerbraucherschlichtungsstellenIn Verbraucherschlichtungsstellen ist der Streitmittler das ausführende Organ und die Person, die bei der außergerichtlichen Streitbeilegung für das faire und unparteiische Verfahren verantwortlich ist. Er trägt die Entscheidung darüber, ob ein Verfahren durchzuführen, abzulehnen oder zu beenden ist. Der Streitmittler ist nach § 19 VSBG auch derjenige, der den Schlichtungsspruch unterbreitet. Er hat seine Entscheidungen jedoch immer im Kontext des Verbraucherrechts zu treffen, weshalb er zwingend über die erforderlichen Rechtskenntnisse verfügen muss. Auch der Streitmittler unterliegt – wie der Mediator – dem Gebot der Unparteilichkeit, Neutralität und der Unabhängigkeit. Streitmittler sind jedoch nicht ermächtigt, verbindliche Entscheidungen zu füllen. Sie unterbreiten lediglich Vorschläge zur Streitbeilegung. |
Streiter | Der Konflikttyp Streiter bezieht sich auf eine Person, die in einem Konflikt als kämpferisch und konfrontativ agiert. Sie ist bestrebt, ihre Interessen und Standpunkte vehement zu verteidigen, auch auf Kosten der Beziehung zu anderen Konfliktparteien. Streiter neigen dazu, Konflikte als Wettbewerb zu sehen, bei dem es darum geht, den eigenen Willen durchzusetzen und als Sieger hervorzugehen. Im Kontext eines Mediationsverfahrens kann der Konflikttyp Streiter eine große Herausforderung darstellen. Denn im Gegensatz zu anderen Konflikttypen, wie beispielsweise dem Harmoniebedürftigen oder dem Vermeider, ist der Streiter weniger bereit, Kompromisse einzugehen oder alternative Lösungen zu suchen. Stattdessen besteht er auf seinen Forderungen und ist oft wenig kooperativ. Dies kann sich negativ auf den Ablauf und den Erfolg einer Mediation auswirken. Denn das Ziel einer Mediation ist es, eine für alle Konfliktparteien akzeptable und nachhaltige Lösung zu finden. Dabei ist es wichtig, dass alle Beteiligten offen und konstruktiv miteinander kommunizieren und bereit sind, aufeinander zuzugehen. Der Streiter hingegen kann durch seine starke Positionierung und sein aggressives Verhalten die Kommunikation erschweren und die Bereitschaft der anderen Parteien, sich auf den Prozess einzulassen, beeinträchtigen. Ein weiterer Einfluss des Konflikttyps Streiter auf ein Mediationsverfahren ist die Dynamik, die er in den Konflikt bringt. Durch sein konfrontatives Verhalten und seine Fokussierung auf den eigenen Standpunkt kann er andere Konfliktparteien provozieren und zu Gegenreaktionen führen. Dies kann zu einer Eskalation des Konflikts führen und die Zusammenarbeit erschweren. Um mit einem Streiter in einer Mediation erfolgreich zu arbeiten, ist es wichtig, dass der Mediator eine professionelle und neutrale Haltung einnimmt. Er sollte versuchen, die Bedürfnisse und Interessen des Streiters zu verstehen und ihn dazu zu ermutigen, seine Positionen und Forderungen offen zu kommunizieren. Gleichzeitig ist es Aufgabe des Mediators, die anderen Konfliktparteien zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass auch ihre Anliegen und Bedürfnisse gehört und berücksichtigt werden. Eine weitere Herausforderung bei der Arbeit mit einem Streiter ist es, ihm alternative Möglichkeiten aufzuzeigen und ihm zu helfen, seine starre Haltung aufzugeben. Hier kann der Mediator verschiedene Methoden und Techniken einsetzen, um den Streiter dazu zu bringen, seine Perspektive zu erweitern und sich für andere Lösungswege zu öffnen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konflikttyp Streiter eine besondere Dynamik und Herausforderung in einem Mediationsverfahren darstellt. Durch sein konfrontatives und kämpferisches Verhalten kann er die Kommunikation und Zusammenarbeit erschweren und den Konflikt eskalieren lassen. Um dennoch eine erfolgreiche Mediation zu erreichen, ist es wichtig, dass der Mediator professionell und neutral agiert und gezielt auf den Streiter eingeht, um ihn zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zu bewegen. |
Stonewalling | Mit Stonewalling wird ein Beziehungsphänomen, Verhaltensmuster oder Schutzmechanismus bezeichnet, was vielen bereit als „Mauern“ bekannt ist. Beim Stonewalling versucht jemand, durch Schweigen und Nicht-Antworten einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Es gibt auch Menschen, die ein Streitgespräch einfach wortlos beenden und ihr Gegenüber alleine stehen lassen. Für zwischenmenschliche Beziehungen kann Stonewalling durchaus problematisch werden. Jeder Mensch geht anders mit einem Konflikt um. Stonewalling als vermeidende Strategie gilt im Bereich der Paarkommunikation neben Kritik, Abwertung und Verteidigung als eines der sogenannten „vier apokalyptischen Reiter“. Stonewalling kann eine Beziehung grundlegend stören, wenn eine Partei offen mit Konfliktsituationen umgeht und die andere Partei sich zurückzieht. Als Reaktion auf das Mauern oder den Rückzug drängt die andere Partei noch mehr auf eine Klärung des Konflikts und baut entsprechend mehr Druck auf. Umso mehr fühlt sich die andere Partei dadurch in die Enge getrieben. Menschen mit Verlustängsten werden umso mehr klammern, wenn sie mit Stonewalling konfrontiert werden und immer mehr fordern, den Konflikt aus der Welt zu räumen. Ein Schweigen kann schnell als Ablehnung wahrgenommen werden. Derjenige, der sich des Stonewallings bedient, schottet sich durch sein Verhalten vor zu viel Nähe und vor möglichen Verletzungen ab. Dadurch wird die Fähigkeit, Konflikte offen auszutragen, jedoch verlernt. Psychologen empfehlen beim Stonewalling beiden Parteien, die unterschiedlichen Konfliktstrategien zunächst zu respektieren und zu akzeptieren. Schuldzuweisungen, weil sich jemand aus dem Konflikt zurückzieht, sind fehl am Platz. Sie würden den Konflikt nur noch verstärken. Im Gegenteil sollte an der zwischen beiden Parteien herrschenden Dynamik gearbeitet werden. Menschen, die in einem Konflikt Mauern um sich ziehen, befinden sich häufig durch überflutende Emotionen in einer Art Schockstarre. Ihnen fehlen die Worte, weshalb sie um etwas mehr Zeit bitten sollten, sich zum Konflikt zu äußern. Die andere Partei sollte etwas Geduld aufbringen und warten, bis eine Gesprächsbereitschaft besteht. Dennoch sollte der Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt gelöst werden. Wird die Gesprächspause als Möglichkeit genutzt, den Konflikt einfach zu übergehen, wäre dies der anderen Partei gegenüber nicht fair. Grundsätzlich wird in der Gesprächsführung vor dem Hintergrund des Stonewallings empfohlen:
|
Spiegelung | Eine Spiegelung im Mediationsverfahren bezieht sich auf eine spezifische Kommunikationstechnik, die im Rahmen der Konfliktlösung eingesetzt wird. Sie dient dazu, die Wahrnehmungen und Gefühle der Konfliktparteien zu reflektieren und somit ein tieferes Verständnis für die Situation und die Bedürfnisse der Beteiligten zu schaffen. Im Kontext eines Mobbingkonflikts kann eine Spiegelung beispielsweise folgendermaßen aussehen: Die Mediatorin oder der Mediator könnte zu einer Konfliktpartei sagen: "Ich höre heraus, dass Sie sich von Ihrem Kollegen ungerecht behandelt fühlen und dass dies bei Ihnen zu Frustration und Wut führt." Diese Aussage spiegelt die Gefühle und Wahrnehmungen der betroffenen Person wider und ermöglicht es ihr, sich verstanden und ernst genommen zu fühlen. Eine Spiegelung kann auch dazu dienen, die Perspektive der anderen Konfliktpartei zu verdeutlichen. So könnte die Mediatorin oder der Mediator zu der anderen Partei sagen: "Sie haben das Gefühl, dass Ihre Handlungen und Entscheidungen von Ihrem Kollegen nicht respektiert werden und dass dies bei Ihnen zu Verärgerung und Unverständnis führt." Durch diese Spiegelung wird deutlich, wie die andere Person die Situation wahrnimmt und welche Gefühle sie dabei hat. Eine Spiegelung im Mediationsverfahren hat mehrere Funktionen:
Im Falle eines Mobbingkonflikts kann eine Spiegelung dazu beitragen, dass die betroffene Person ihre Gefühle und Bedürfnisse klarer ausdrücken kann und die andere Partei ein besseres Verständnis für die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die betroffene Person entwickelt. Dies kann dazu beitragen, dass beide Seiten gemeinsam nach Lösungen suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Spiegelung im Mediationsverfahren immer mit viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität eingesetzt werden sollte. Sie sollte nicht als Mittel zur Manipulation oder Konfrontation genutzt werden, sondern vielmehr als Werkzeug, um die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Spiegelung im Mediationsverfahren eine wertvolle Methode ist, um die Wahrnehmungen, Gefühle und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu reflektieren und somit zu einer konstruktiven Konfliktlösung beizutragen. Sie kann dabei helfen, Missverständnisse aufzudecken, Empathie zu fördern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind. |
Spiegeln | Konflikte entstehen, weil Menschen nicht mehr miteinander kommunizieren oder aber, weil sie zwar kommunizieren, sich aber nicht verstehen. Dass der sogenannte Empfänger das „Gesendete“ oder „Vermittelte“ versteht, gilt jedoch als Schlüssel zur Konfliktlösung in einem Streitgespräch. Deshalb stützt sich die Mediation auf Kommunikation in allen Facetten. Mediatoren bedienen sich bei der Mediation verschiedener Techniken. Hierzu gehört mitunter auch das Spiegeln. Beim Spiegeln greift der Mediator das Gesagte auf. Mit Spiegelungen wie „Sie sind also der Meinung, dass …“ oder „Sie sind ärgerlich, weil … und Ihnen … wichtig ist“ geht der Mediator auch auf mögliche Emotionen und Bedürfnisse ein. Sinn und Zweck des Spiegelns ist einerseits die Würdigung der Inhalte, die ein Gesprächsteilnehmer von sich gegeben hat. Auf der anderen Seite kann sich der Mediator durch das Spiegeln aber auch rückversichern, ob er verstanden hat, was der Gesprächsteilnehmer nun wirklich denkt, fühlt und sich wünscht. Beim Spiegeln oder Paraphrasieren gibt der Mediator den Gesprächsinhalt mit eigenen Worten wieder, um das Gesagte für alle Beteiligten richtig ankommen zu lassen, damit Verständnis entsteht. Das Spiegeln dient also auch dazu, potenzielle Missverständnisse zu entlarven und Aussagen so lange zu wiederholen, bis sie wirklich von allen verstanden werden. Wiedergegeben werden die Inhalte eines Gesprächs beim Spiegeln jedoch ohne jegliche Wertung oder Bewertung. Es wird nicht stereotyp gespiegelt, sondern die wesentlichen Inhalte wiederholt, damit andere Gesprächsteilnehmer nicht den Eindruck erhalten, dass der ursprüngliche Redner nicht in der Lage ist, sich richtig auszudrücken. Spiegeln wird in der Mediation häufig mit Pendeln kombiniert. Beim Spiegeln geht es darum, das Gesagte aufzunehmen und zu verstehen. Zu diesem Zweck bedienen sich die Gesprächsteilnehmer des aktiven Zuhörens. Nach dem Spiegeln kann der Mediator dann zur anderen Gesprächspartei pendeln, um sich beim Spiegeln direkt an den richtigen Adressaten zu richten. Dies trägt dazu bei, dass Streitinhalte und Beweggründe von allen Beteiligten besser verstanden werden. Haben alle den Konflikt auf empathischer und sachlicher Ebene verstanden, kann nach kreativen Konfliktlösungen und damit nach der für die Mediation typischen Win-Win-Situation gesucht werden. |
Selbstüberschätzungseffekt nach Dunning-Kruger | Der Selbstüberschätzungseffekt nach Dunning-Kruger ist ein psychologisches Phänomen, das besagt, dass Menschen, die in einem bestimmten Bereich wenig Wissen oder Fähigkeiten besitzen, sich selbst überschätzen und ihre Kompetenzen als höher einschätzen, als sie tatsächlich sind. Gleichzeitig neigen sie dazu, die Fähigkeiten anderer zu unterschätzen und sich als überlegen zu betrachten. Dieser Effekt wurde von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger in den 1990er Jahren entdeckt und nach ihnen benannt. Der Selbstüberschätzungseffekt kann verschiedene Auswirkungen haben, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Auf individueller Ebene kann er dazu führen, dass Menschen unrealistische Ziele setzen und sich dadurch überfordern. Sie können auch dazu neigen, Kritik abzulehnen und sich in ihrer Meinung zu versteifen, da sie davon überzeugt sind, dass sie im Recht sind. Dies kann zu Konflikten und Spannungen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Auf gesellschaftlicher Ebene kann der Selbstüberschätzungseffekt dazu führen, dass Menschen in Führungspositionen gelangen, die tatsächlich nicht über die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen. Dies kann zu Fehlentscheidungen und negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft führen. Auch in der Politik kann der Selbstüberschätzungseffekt eine Rolle spielen, indem Politiker sich selbst als kompetenter darstellen, als sie tatsächlich sind, und dadurch falsche Versprechen machen oder falsche Entscheidungen treffen. Im Kontext eines Mediationsverfahrens kann der Selbstüberschätzungseffekt ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person, der Mediator, versucht, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln und eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Selbstüberschätzungseffekt kann jedoch dazu führen, dass eine oder beide Parteien sich selbst als im Recht und überlegen betrachten und somit nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen oder die Perspektive der anderen Partei zu verstehen. Dies kann den Mediationsprozess erschweren und zu einer Blockade führen, da die Parteien nicht bereit sind, aufeinander zuzugehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Der Selbstüberschätzungseffekt kann auch dazu führen, dass eine Partei unrealistische Forderungen stellt und somit die Verhandlungen erschwert. In solchen Fällen ist es wichtig, dass der Mediator die Parteien auf den Effekt hinweist und versucht, sie zu einer realistischeren Einschätzung ihrer Fähigkeiten und der Situation zu bringen. Um den Einfluss des Selbstüberschätzungseffekts auf ein Mediationsverfahren zu minimieren, ist es wichtig, dass der Mediator über ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit verfügt. Er sollte in der Lage sein, die Perspektive und Bedürfnisse beider Parteien zu verstehen und sie dazu zu bringen, sich aufeinander zuzubewegen. Auch die Fähigkeit des Mediators, den Konflikt objektiv zu betrachten und mögliche Lösungen aufzuzeigen, ist von großer Bedeutung. Insgesamt ist der Selbstüberschätzungseffekt ein wichtiger Faktor, der bei Mediationsverfahren berücksichtigt werden muss. Durch eine professionelle und einfühlsame Mediation kann jedoch versucht werden, die Auswirkungen des Effekts zu minimieren und eine konstruktive Lösung für den Konflikt zu finden. |
Selbstreflexion | Selbstreflexion ist ein wichtiger Begriff in der Psychologie und bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums, sich selbst zu beobachten, zu analysieren und zu verstehen. Es beinhaltet die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen, Motivationen und Verhaltensweisen. Selbstreflexion ist ein kontinuierlicher Prozess, der es uns ermöglicht, uns selbst besser kennenzulernen, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen und unser Verhalten gezielt zu verändern. In der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, spielt Selbstreflexion eine bedeutende Rolle. Sie ist ein zentraler Bestandteil des Mediationsprozesses und hilft den Konfliktparteien, ihre eigenen Standpunkte und die des Gegenübers besser zu verstehen. Durch Selbstreflexion können die Beteiligten ihre eigenen Bedürfnisse, Interessen und Emotionen erkennen und somit auch die des anderen besser nachvollziehen. Im Rahmen der Mediation werden die Konfliktparteien dazu angehalten, sich selbst zu reflektieren und ihre eigenen Anteile an dem Konflikt zu analysieren. Dies kann dazu beitragen, dass sie sich bewusst werden, welche Faktoren zu dem Konflikt geführt haben und wie sie dazu beigetragen haben. Durch diese Erkenntnis können sie ihre eigenen Verhaltensweisen und Reaktionen überdenken und gegebenenfalls ändern. Selbstreflexion in der Mediation fördert auch die Empathie und das Verständnis für die Perspektive des anderen. Indem die Konfliktparteien sich selbst reflektieren, sind sie in der Lage, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und seine Sichtweise besser zu verstehen. Dies kann zu einer besseren Kommunikation und einem tieferen Verständnis zwischen den Parteien führen. Darüber hinaus kann Selbstreflexion auch dazu beitragen, dass die Konfliktparteien Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen und sich aktiv an der Lösung des Konflikts beteiligen. Indem sie sich selbst reflektieren, können sie erkennen, welche Verhaltensweisen und Strategien in der Vergangenheit nicht erfolgreich waren und welche möglicherweise zu einer konstruktiven Lösung des Konflikts führen könnten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Selbstreflexion in der Mediation dazu beiträgt, dass die Konfliktparteien sich selbst und den anderen besser verstehen, Empathie und Verständnis aufbauen und aktiv an der Lösung des Konflikts mitwirken. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses und kann dazu beitragen, dass Konflikte auf eine konstruktive und nachhaltige Weise gelöst werden. |
Selbstoffenbarung | Selbstoffenbarung ist ein Begriff, der in der Psychologie und Kommunikationswissenschaft verwendet wird und sich auf die bewusste oder unbewusste Offenlegung von persönlichen Gedanken, Gefühlen, Meinungen oder Erfahrungen bezieht. Es handelt sich dabei um einen wichtigen Aspekt der zwischenmenschlichen Kommunikation, da er es ermöglicht, sich selbst und seine Bedürfnisse auszudrücken und somit eine Verbindung zu anderen Menschen herzustellen. In der Mediation bezieht sich Selbstoffenbarung auf den Prozess, in dem die Konfliktparteien ihre persönlichen Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse offenlegen. Dies geschieht in einem geschützten und vertraulichen Raum, in dem die Mediatorin oder der Mediator als neutrale Vermittlerin oder Vermittler agiert. Die Selbstoffenbarung ist ein wichtiger Bestandteil der Mediation, da sie es den Konfliktparteien ermöglicht, ihre Sichtweisen und Emotionen zu teilen und somit ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Durch die Selbstoffenbarung können die Konfliktparteien ihre Kommunikation verbessern und Missverständnisse oder Vorurteile abbauen. Sie können auch erkennen, dass sie ähnliche Bedürfnisse oder Interessen haben, was zu einer Annäherung und einer gemeinsamen Lösung des Konflikts führen kann. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt diesen Prozess, indem sie oder er eine offene und wertschätzende Atmosphäre schafft, in der die Konfliktparteien sich sicher fühlen, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Selbstoffenbarung in der Mediation immer freiwillig ist. Die Konfliktparteien entscheiden selbst, wie viel sie von sich preisgeben möchten und haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Aussagen zu überdenken oder nicht zu teilen. Die Mediatorin oder der Mediator achtet darauf, dass die Selbstoffenbarung nicht als Mittel zur Manipulation oder Verletzung der anderen Partei verwendet wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selbstoffenbarung in der Mediation ist die Selbstreflexion. Durch das Teilen ihrer Gedanken und Gefühle können die Konfliktparteien auch ihre eigenen Verhaltensmuster und Denkweisen hinterfragen und möglicherweise erkennen, dass sie selbst zur Eskalation des Konflikts beigetragen haben. Dies kann zu einem tieferen Verständnis der eigenen Rolle im Konflikt und zu einem besseren Umgang mit zukünftigen Konflikten führen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Selbstoffenbarung in der Mediation ein wichtiger Prozess ist, der es den Konfliktparteien ermöglicht, sich gegenseitig besser zu verstehen und somit eine Grundlage für eine konstruktive Konfliktlösung zu schaffen. Sie erfordert Offenheit, Vertrauen und die Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen. Die Mediatorin oder der Mediator spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie oder er eine unterstützende und respektvolle Umgebung schafft, in der die Selbstoffenbarung stattfinden kann. |
Schlichtung | Eine Schlichtung ist eine außergerichtliche Streitbeilegung durch einen von neutraler Stelle vorgeschlagenen Kompromiss, der von beiden Konfliktparteien akzeptiert wird. Ein im Sinne der Mediation geführtes Schlichtungsverfahren hat im Gegensatz zum Gerichtsprozess den Vorteil, dass die Konfliktparteien den Schlichtungsverlauf mit Hilfe des Mediators selbst bestimmen können. Offizielle Schlichtungsverfahren werden vor Gütestellen durchgeführt. In der Schlichtung werden Methoden aus der Mediation eingesetzt, um die Verhandlungen zu unterstützen. Eine Abgrenzung zur Mediation erfolgt dadurch, dass der Schlichter Ergebnisvorschläge unterbreitet, Sachverhalte bewertet und die Rechtslage erörtert. In der Mediation fördert der Mediator methodisch und systematisch die Kommunikation und die Klärung der Interessen mit dem Ziel, dass die Parteien selbst eine Lösungsoption für den Konflikt entwickeln. In einigen Bundesländern werden Mediatoren von der Regierung als Gütestelle anerkannt mit den Befugnissen für eine Schlichtung ausgestattet. Schlichtungen werden häufig in Tarifverhandlungen, im Familienrecht und anderen Rechtsgebieten, in denen sich zwei Parteien nicht auf eine vertragliche Regelung einigen können, eingesetzt. Siehe auch https://www.streitvermittler-mediator.de/mediation/schlichtungsverfahren.html. |
Schlichter | Der Konflikttyp "Schlichter" bezieht sich auf eine Person, die in einem Konflikt zwischen zwei oder mehreren Parteien vermittelt und versucht, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Im Gegensatz zu anderen Konflikttypen, die sich eher durch eine aggressive oder kompromisslose Haltung auszeichnen, zeichnet sich der Schlichter durch eine konstruktive und kooperative Herangehensweise aus. Ein Schlichter hat in einem Mediationsverfahren einen großen Einfluss auf den Verlauf und das Ergebnis des Konflikts. Durch seine Fähigkeit, zwischen den Parteien zu vermitteln und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, kann er dazu beitragen, dass die Konfliktparteien ihre Standpunkte und Interessen offenlegen und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Ein Schlichter ist in der Regel eine neutrale und unparteiische Person, die über eine fundierte Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Konfliktlösung verfügt. Er oder sie ist in der Lage, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und Missverständnisse aufzuklären. Dadurch können Vorurteile und Vorbehalte abgebaut werden, die oft zu einem festgefahrenen Konflikt beitragen. Ein weiterer wichtiger Einfluss des Schlichters auf ein Mediationsverfahren ist seine Fähigkeit, die Emotionen der Konfliktparteien zu erkennen und zu lenken. Oftmals sind Konflikte von starken Emotionen wie Wut, Angst oder Enttäuschung geprägt, die eine konstruktive Lösungsfindung erschweren. Der Schlichter kann durch gezielte Fragen und Techniken dazu beitragen, dass die Parteien ihre Emotionen besser kontrollieren und sich auf die Sachebene konzentrieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Schlichters ist seine Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Durch sein Verständnis für die Bedürfnisse und Interessen der Parteien kann er gemeinsam mit ihnen neue Ideen entwickeln und alternative Lösungswege aufzeigen. Dadurch wird oft eine Win-Win-Situation geschaffen, in der beide Parteien von der Lösung profitieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konflikttyp "Schlichter" eine wichtige Rolle in einem Mediationsverfahren spielt. Durch seine Fähigkeit, zwischen den Parteien zu vermitteln, die Kommunikation zu verbessern, Emotionen zu lenken und kreative Lösungen zu finden, kann er dazu beitragen, dass ein Konflikt auf eine konstruktive und für alle Beteiligten zufriedenstellende Weise gelöst wird. |
Schiedsverfahren | Ein Schiedsverfahren ist die außergerichtliche Beilegung eines Rechtsstreits durch Schlichtung oder Urteil. Unterschieden werden muss zwischen Schiedsverfahren vor ehrenamtlichen Friedensrichtern bzw. Schiedspersonen, Schiedsverfahren vor staatlich anerkannten Schieds- und Gütestellen sowie Verfahren vor privaten Schiedsgerichten. Schiedsverfahren wegen Streitigkeiten in Bezug auf Vereine und Verbände werden häufig auch vor öffentlichen Schlichtungsstellen geführt. Schiedsverfahren vor dem SchiedsgerichtDurch die in 2002 durchgeführte Reform der ZPO (Zivilprozessordnung) wurden die Bundesländer in vielen Fällen ermächtigt, vor Klageerhebung ein außergerichtliches Güteverfahren vorzuschreiben. Geschieht dies nicht, wird eine Klage abgewiesen. Die jeweiligen Regelungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Nichtstaatliche Schiedsgerichte können als eine Form von privaten Zivilgerichten betrachtet werden. Besteht zwischen zwei Parteien eine Schiedsvereinbarung, wird dadurch der klassische Gerichtsweg ausgeschlossen. Die Streitigkeit wird dann durch den Schiedsspruch entschieden, der an die Stelle des Urteils tritt. Der Schiedsspruch ist bindend und kann vollstreckt werden. Im Gegensatz zum normalen Gerichtsverfahren gibt es beim Schiedsverfahren nur eine Instanz, wobei bei Verfahrensverstößen das zuständige Oberlandesgericht den Schiedsspruch aufheben kann. Schiedsverfahren vor der GütestelleVon der Justizverwaltung eingerichtete Gütestellen können sowohl vor Anhängigkeit eines Rechtsstreits als auch während der Verhandlungsphase angerufen werden. Informationen über Verfahrensmethodik und Kosten werden in der jeweiligen Güteordnung festgelegt. Staatliche Gütestellen werden von Sachverständigen und Personen besetzt, die eine Befähigung zum Richteramt innehaben. Güteverfahren eignen sich eher für zivilrechtliche Auseinandersetzungen, bei der eine Schuldfrage nicht geklärt werden muss. Die Beendigung des Verfahrens vor der Gütestelle endet in einem Vergleich oder einem Vertrag, der dem gerichtlichen Urteil ähnelt und vollstreckt werden kann. In Schieds- und Güteverhandlungen werden mediative Ansätze genutzt. |
Schiedsgutachten | Ein Schiedsgutachten ist eine schriftliche Expertise oder Stellungnahme, die von einer unabhängigen Person oder Institution erstellt wird, um bei Streitigkeiten zwischen zwei Parteien als Entscheidungsgrundlage zu dienen. Es dient der außergerichtlichen Konfliktlösung und kann beispielsweise bei Meinungsverschiedenheiten über Vertragsinhalte oder Schadensersatzansprüche herangezogen werden. Das Schiedsgutachten basiert auf einer eingehenden Prüfung der Sachlage und kann für beide Parteien bindend sein. Ein Schiedsgutachten im Mediationsverfahren ist ein formelles Dokument, das von einem neutralen und unabhängigen Experten erstellt wird, um eine Streitigkeit zwischen den beteiligten Parteien in einer Mediation beizulegen. Es dient als Entscheidungsgrundlage für die Lösung des Konflikts und kann von den Parteien als verbindlich anerkannt werden. Das Schiedsgutachten berücksichtigt die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten und zielt darauf ab, eine faire und einvernehmliche Lösung zu finden. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses und kann dazu beitragen, langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden.
|
Schiedsgerichtsverfahren | Ein Schiedsgerichtsverfahren ist eine außergerichtliche Streitbeilegungsmethode, bei der ein unabhängiges Gremium von Schiedsrichtern eingesetzt wird, um einen Streit zwischen zwei oder mehr Parteien zu entscheiden. Dabei werden die Parteien in der Regel durch eine Schiedsvereinbarung gebunden und das Schiedsgerichtsverfahren folgt bestimmten Regeln und Verfahren. Das Ziel des Verfahrens ist es, eine faire und endgültige Entscheidung zu treffen, ohne dass ein staatliches Gericht eingeschaltet werden muss. Abgrenzung
Siehe auch: Schiedsverfahren sind keine Mediation |
Scheinwerfer-Effekt | Der Scheinwerfer-Effekt ist ein Begriff aus der Psychologie und bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, sich in der Öffentlichkeit anders zu verhalten als in privaten Situationen. Er beschreibt die Veränderung des Verhaltens, der Einstellungen und der Wahrnehmung einer Person, wenn sie im Rampenlicht steht oder im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Der Begriff wurde ursprünglich von dem amerikanischen Soziologen Erving Goffman geprägt und bezieht sich auf die Analogie eines Schauspielers, der auf einer Bühne steht und von einem Scheinwerfer beleuchtet wird. Ähnlich wie ein Schauspieler, der eine Rolle spielt, passen Menschen ihr Verhalten an die Erwartungen der Öffentlichkeit an, wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Der Scheinwerfer-Effekt kann in verschiedenen Situationen auftreten, zum Beispiel bei öffentlichen Auftritten, in der Arbeit oder in sozialen Medien. In diesen Situationen fühlen sich Menschen beobachtet und bewertet, was dazu führen kann, dass sie sich anders verhalten, als sie es in privaten Situationen tun würden. Sie versuchen, ein bestimmtes Image oder eine bestimmte Rolle zu verkörpern, um den Erwartungen der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Ein Beispiel für den Scheinwerfer-Effekt ist die Veränderung des Verhaltens von Politikern während Wahlkampagnen. Sie setzen sich bewusst in Szene und präsentieren sich als starke und kompetente Führungspersönlichkeiten, um Wähler zu überzeugen. In der Privatsphäre könnten sie jedoch ganz anders auftreten und sich anders verhalten. Auch in der Arbeitswelt kann der Scheinwerfer-Effekt auftreten. Mitarbeiter, die in der Öffentlichkeit oder vor Kunden auftreten müssen, können sich anders verhalten als in ihrem Büro oder in Besprechungen mit Kollegen. Sie versuchen, ein professionelles Image zu wahren und sich von ihrer besten Seite zu zeigen. In sozialen Medien ist der Scheinwerfer-Effekt ebenfalls präsent. Menschen neigen dazu, ihr Leben auf Plattformen wie Instagram oder Facebook in einem positiven Licht darzustellen und nur die besten Seiten von sich zu zeigen. Sie möchten von anderen gemocht und bewundert werden und passen daher ihr Verhalten und ihre Darstellung an die Erwartungen der virtuellen Öffentlichkeit an. Der Scheinwerfer-Effekt kann auch negative Auswirkungen haben. Wenn Menschen zu sehr darauf bedacht sind, ein bestimmtes Image aufrechtzuerhalten, können sie sich verstellen und unauthentisch wirken. Dies kann zu einem Verlust des Selbstbewusstseins und der eigenen Identität führen. Insgesamt ist der Scheinwerfer-Effekt ein Phänomen, das zeigt, wie stark die öffentliche Wahrnehmung und die Erwartungen der Gesellschaft unser Verhalten beeinflussen können. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein und sich nicht zu sehr von der Meinung anderer leiten zu lassen. Stattdessen sollten wir uns auf unsere eigene Authentizität und Integrität konzentrieren und uns nicht von der Angst vor der öffentlichen Beurteilung einschränken lassen. |
Scheidungsmediation | Die Trennungs- oder Scheidungsmediation hat ihre Wurzeln in den USA. Dort wurde sie Anfang der 80er Jahre als erstes Mediationsmodell überhaupt eingeführt. Bei einer Trennung und Ehescheidung kommt es häufig zu ausgeprägten Konfliktsituationen zwischen den noch verheirateten Partnern. Im Zuge der Trennung und Scheidung müssen ökonomische Aspekte wie Unterhalt, Besitzaufteilung und Sorge- bzw. Umgangsrechte für die Kinder geklärt werden. Ein häufiger Streitpunkt in Scheidungsangelegenheiten ist auch die Erziehung der gemeinsamen Kinder. Die Scheidungsmediation hat den Zweck, die Konflikte zwischen den Noch-Ehepartnern zu reduzieren und gleichzeitig die Bereitschaft zur Kooperation und Kommunikation zu erhöhen. Durch die Scheidungsmediation lassen sich häufig schneller und kostengünstiger Einigungen herbeiführen, als es bei einem Gerichtsverfahren der Fall wäre. Dies, zumal nach dem Grundsatz der Mediation immer nach Lösungen gesucht wird, mit denen alle Beteiligten auch in der Zukunft gut leben können. Das Verfahren von Trennungsmediationen und Scheidungsmediationen haben sich kontinuierlich weiterentwickelt. Sie werden von Mediatoren oder entsprechend ausgebildeten Rechtsanwälten angeboten. Die Vorgehensweise bei Scheidungsmediationen orientiert sich an der klassischen Mediation. Auch hier wird Wert auf eine Freiwilligkeit bei allen Beteiligten gelegt. Der Mediator ist auch in Scheidungs- und Trennungsmediationen zur Verschwiegenheit verpflichtet und allparteilich. Scheidungsmediation mit KindernBei einer Trennung oder Scheidung ist es auch möglich, die betroffenen Kinder an der Mediation teilhaben zu lassen. Unterschieden wird dann in einer kindfokussierte Scheidungsmediation, bei der der Mediator gezielt versucht, auf die kindlichen Interessen einzugehen und sie zu vertreten. Es ist aber auch möglich, die Kinder passiv durch eine andere Vertretungsperson in der Mediation vertreten zu lassen. Dieser Vorgehensweise geht voraus, dass sich Mediator und Vertretungsperson vorab mit den Kindern unterhalten, um deren Interessen und Wünsche in Erfahrung zu bringen. Letztendlich können Kinder auch in bestimmte Phasen der Scheidungsmediation aktiv mit einbezogen werden, was von Alter und Entwicklungsstufe der Kinder abhängig ist. Scheidungsmediationen führen im Vergleich zu Gerichtsverfahren in der Regel zu einer höheren Zufriedenheit bei allen Beteiligten. Dies beruht auch auf der damit verbundenen Ersparnis von Zeit und Geld. Nicht zuletzt wirken sich Scheidungsmediationen häufig positiv auf das Familienklima und die nachehelichen Beziehungen aus, da die herbeigeführten Lösungen auf Kommunikation und Kooperation zurückzuführen sind. Weitere Informationen: www.streitvermittler-mediator.de/mediationsbereich/scheidung-trennung.html |
Sanguiniker | Sanguiniker ist ein Begriff aus der Persönlichkeitspsychologie und bezieht sich auf eine bestimmte Temperaments- oder Charakterstruktur. Der Begriff stammt aus der antiken griechischen Medizin und leitet sich vom lateinischen Wort "sanguis" ab, was "Blut" bedeutet. Sanguiniker werden als lebhaft, gesellig, optimistisch, spontan und impulsiv beschrieben. Sie neigen dazu, schnell begeistert zu sein, haben eine hohe Energie und sind oft sehr kommunikativ. Im Kontext eines Mediationsverfahrens kann die sanguinische Persönlichkeitsstruktur sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Einerseits können sanguinische Mediatoren aufgrund ihrer offenen und freundlichen Art eine angenehme Atmosphäre schaffen und die Konfliktparteien auflockern. Sie sind in der Regel sehr einfühlsam und haben ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen, was ihnen dabei helfen kann, die Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien zu erkennen und zu verstehen. Auf der anderen Seite können sanguinische Mediatoren aufgrund ihrer impulsiven und spontanen Natur auch dazu neigen, schnelle Entscheidungen zu treffen und möglicherweise wichtige Aspekte des Konflikts zu übersehen. Sie können auch dazu neigen, sich von ihren Emotionen leiten zu lassen und dadurch möglicherweise eine parteiische Haltung einzunehmen. Dies kann zu einer Verzerrung der Mediation führen und das Vertrauen der Konfliktparteien in den Mediator beeinträchtigen. Darüber hinaus kann die sanguinische Persönlichkeitsstruktur auch Auswirkungen auf die Konfliktparteien haben. Wenn eine oder beide Parteien sanguinische Eigenschaften aufweisen, kann dies zu einer lebhaften und dynamischen Mediation führen, in der die Parteien offen und direkt miteinander kommunizieren. Dies kann dazu beitragen, dass die Konfliktparteien ihre Standpunkte besser verstehen und möglicherweise zu einer schnelleren Lösung des Konflikts führen. Allerdings kann es auch sein, dass die sanguinische Persönlichkeit der Konfliktparteien zu einem unkontrollierten Ausdruck von Emotionen führt, was die Mediation erschweren kann. In solchen Fällen ist es wichtig, dass der Mediator in der Lage ist, die Emotionen zu erkennen und zu kanalisieren, um die Konfliktparteien auf den eigentlichen Konflikt und die Suche nach einer Lösung zu fokussieren. Insgesamt kann man sagen, dass die sanguinische Persönlichkeitsstruktur sowohl Vor- als auch Nachteile in einem Mediationsverfahren haben kann. Es ist wichtig, dass der Mediator sich seiner eigenen Persönlichkeitsstruktur bewusst ist und in der Lage ist, diese zu kontrollieren und anzupassen, um eine ausgewogene und effektive Mediation zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte der Mediator auch die Persönlichkeitsstruktur der Konfliktparteien berücksichtigen und entsprechend handeln, um ein erfolgreiches Mediationsverfahren zu ermöglichen. |
Sandwich-Feedback | Das Sandwich-Feedback ist eine Methode, die im Mediationsverfahren angewendet wird, um konstruktive Rückmeldungen zu geben. Es ist eine Form des Feedbacks, bei der positive und negative Aspekte einer Situation oder eines Verhaltens in einer ausgewogenen und konstruktiven Art und Weise dargelegt werden. Der Name "Sandwich" kommt daher, dass die kritischen Punkte zwischen zwei positiven Aspekten "eingesandwicht" werden. In der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, ist das Sandwich-Feedback eine wichtige Technik, um die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und eine gemeinsame Lösung zu finden. Es ermöglicht den Parteien, auf eine konstruktive Art und Weise ihre Standpunkte zu äußern und gleichzeitig die Perspektive des anderen zu verstehen. Der Ablauf des Sandwich-Feedbacks im Mediationsverfahren ist in der Regel wie folgt:
Ein Beispiel aus der Familienmediation könnte folgendermaßen aussehen: Durch die Anwendung des Sandwich-Feedbacks wird vermieden, dass die Kritik der Mutter als Angriff auf die anderen Familienmitglieder wahrgenommen wird. Stattdessen wird der Fokus auf die Lösung des Problems gelegt und die Kommunikation zwischen den Parteien verbessert. In der Familienmediation ist das Sandwich-Feedback besonders wichtig, da hier oft emotionale Themen und langjährige Konflikte eine Rolle spielen. Durch die ausgewogene Darstellung von positiven und negativen Aspekten können die Konfliktparteien besser aufeinander eingehen und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Sandwich-Feedback eine effektive Methode ist, um konstruktives Feedback im Mediationsverfahren zu geben. Es fördert eine positive Gesprächsatmosphäre und ermöglicht es den beteiligten Parteien, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Feedbacks sind dabei entscheidend für den Erfolg und sollten sorgfältig durchgeführt werde |
Sachebene | Die Sachebene bezieht sich auf die inhaltliche Ebene einer Kommunikation oder Interaktion. Sie beschreibt die konkreten Themen, Fakten und Sachverhalte, die zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht werden. Im Gegensatz dazu steht die Beziehungsebene, die sich auf die zwischenmenschlichen Aspekte und die Art und Weise der Kommunikation bezieht. In der Mediation bezieht sich die Sachebene auf die konkreten Streitpunkte, Konflikte oder Probleme, die zwischen den Konfliktparteien bestehen. Sie umfasst alle Fakten, Informationen und Interessen, die für die Lösung des Konflikts relevant sind. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt die Parteien dabei, diese Sachebene zu klären und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die Sachebene ist ein wichtiger Bestandteil der Mediation, da sie es den Parteien ermöglicht, ihre Interessen und Bedürfnisse offen zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dabei geht es nicht darum, wer Recht hat oder wer im Recht ist, sondern vielmehr darum, die zugrunde liegenden Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen. In der Mediation wird die Sachebene durch verschiedene Methoden und Techniken bearbeitet. Dazu gehören beispielsweise das Sammeln und Strukturieren von Informationen, das Erarbeiten von Lösungsoptionen oder das Verhandeln von Vereinbarungen. Die Mediatorin oder der Mediator sorgt dabei für einen fairen und respektvollen Umgang miteinander und unterstützt die Parteien dabei, auf der Sachebene zu bleiben und nicht in persönliche Angriffe oder Vorwürfe abzudriften. Die Klärung der Sachebene ist ein wichtiger Schritt in der Mediation, da sie die Grundlage für eine konstruktive und zukunftsorientierte Lösung des Konflikts bildet. Oftmals werden auf der Sachebene auch Missverständnisse oder falsche Annahmen aufgedeckt, die zuvor zu einer Eskalation des Konflikts geführt haben. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation auf der Sachebene können diese Hindernisse überwunden werden und es entsteht Raum für eine gemeinsame Lösung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sachebene in der Mediation eine zentrale Rolle spielt, da sie die konkreten Themen und Interessen der Parteien betrifft. Sie dient als Grundlage für die Lösung des Konflikts und ermöglicht es den Beteiligten, auf einer sachlichen Ebene miteinander zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt dabei, die Sachebene zu klären und eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. |
Rollenwechsel | Der Begriff "Rollenwechsel" im Mediationsverfahren bezieht sich auf die Möglichkeit für die beteiligten Parteien, während des Mediationsprozesses ihre Perspektive und damit verbunden auch ihre Rolle zu wechseln. Dies bedeutet, dass die Konfliktparteien nicht nur in ihrer jeweiligen Position und Sichtweise verharren, sondern aktiv versuchen, die Perspektive des anderen einzunehmen und somit die Sichtweise des Konfliktpartners besser zu verstehen. Der Rollenwechsel ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsverfahrens, da er es den Parteien ermöglicht, ihre starren Positionen aufzugeben und stattdessen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Durch den Wechsel der Rollen können die Beteiligten ihre Kommunikation verbessern, Verständnis füreinander entwickeln und somit die Grundlage für eine konstruktive Konfliktlösung schaffen. Der Ablauf eines Rollenwechsels im Mediationsverfahren kann je nach Mediator und Situation variieren, jedoch gibt es einige grundlegende Schritte, die in der Regel eingehalten werden:
Ein Beispiel für den Rollenwechsel im Mediationsverfahren bei einem Konflikt zwischen Erben könnte wie folgt aussehen: Insgesamt kann der Rollenwechsel im Mediationsverfahren dazu beitragen, dass die Konfliktparteien ihre starren Positionen aufgeben und stattdessen gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für beide Seiten akzeptabel ist. Durch das Verständnis für die Perspektive des anderen können Konflikte auf einer tieferen Ebene gelöst werden und somit langfristige und nachhaltige Lösungen gefunden werden. Der Rollenwechsel ist somit ein wichtiger Bestandteil des Mediationsverfahrens und kann zu einer erfolgreichen Konfliktlösung beitragen. |
Rollentausch | Auch wenn sich Mediatoren deutlich von Psychotherapeuten abgrenzen, werden sie in der Praxis häufig mit psychologisch relevanten Konfliktdynamiken konfrontiert und müssen darauf reagieren. Menschen verlieren insbesondere in Konfliktsituationen den Zugang zu ihren eigenen Gefühlen und den dahinter liegenden Bedürfnissen. Sie werden dadurch in ihrer psychischen Konstitution als auch in ihrer Fähigkeit zur Interaktion beeinträchtigt. Im Mediationsverfahren zeigt sich dies beispielsweise durch Stagnation oder Widerstand. Mediatoren haben mitunter die Aufgabe, die Kreativität und Spontanität der Medianden wieder anzufachen und bedienen sich zu diesem Zweck zahlreicher „Werkzeuge“. Hierzu gehört auch der ursprünglich aus dem Psychodrama stammende Rollentausch. Entwickelt wurde das Psychodrama von Jakob Levi Moreno, für den Menschen schöpferische Wesen mit angeborener Kreativität und Spontanität darstellten. Nach seiner Ansicht kann beides nicht getrennt betrachtet werden, sondern nur als zusammenhängende Grundlage der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Intrapsychische und Intrapersonelle Blockaden lassen sich nach Moreno durch Psychodrama-Techniken wieder lösen und ausgestalten. In der Mediation leitet der Mediator durch einen Rollentausch besondere Momente der Begegnung ein. Vor dem Hintergrund der Selbst- und Fremdreflexion schlüpfen die Medianden in eine andere Rolle. Durch den Rollentausch werden die Medianden veranlasst, sich in den anderen einzufühlen und seine (andere) Perspektive zu betrachten. Durch diese Außenperspektive kann der Mediand auch seinen eigenen Blickwinkel nochmals überdenken. Letztendlich ist der Rollentausch eine Methode, bei der die Medianden vom Mediator gebeten werden, sich jeweils in die Rolle des anderen hineinzuversetzen. Dadurch sollen beide Verständnis für die jeweils andere Sichtweise entwickeln. Dies ist insbesondere in Konfliktsituationen nicht einfach, weil Menschen oft gegensätzlichen Denk- und Handlungsmustern folgen. Führt der Mediator die Medianden behutsam durch einen Rollentausch, kann in den meisten Fällen zumindest schon einmal die gegenseitige Ablehnung wieder abgebaut und Verständnis füreinander aufgebaut werden. |
Rollenspiele | Rollenspiele stammen ursprünglich aus der Theaterpraxis und wurden in die Pädagogik und Konfliktbearbeitung eingeführt. Rollenspiele lassen sich als effektive Methode einsetzen, relevante Themen und Konflikte nachvollziehbar darzustellen. Rollenspiele kommen dann zum Einsatz, wenn die Einnahme von verschiedenen Beobachterpositionen zur Förderung von Verständnis und Abwägen von Handlungen angezeigt ist. Durch ein Rollenspiel können Fähigkeiten in Bezug auf Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung, Empathie, Wahrnehmung, Offenheit, Flexibilität, Kooperation, Problemlösung und Kommunikation geschult werden, weshalb diese Methode auch häufig in der Mediation Anwendung findet. Rollenspiele beinhalten eine (spielerische) Auseinandersetzung mit Situationen aus dem Leben. Dadurch, dass verschiedene Perspektiven angenommen werden müssen, werden Motive und Hintergründe sichtbarer und verständlicher. Deshalb können durch Rollenspiele auch alternative Handlungsmöglichkeiten „erspielt“ werden. Im klassischen Rollenspiel werden drei Rollen vergeben:
Im Anschluss an ein Rollenspiel analysieren alle Beteiligten gemeinsam, wie authentisch das Spiel wahrgenommen wurde. Es erfolgt eine Reflexion und nach der Interpretation ein Lerneffekt, der auch bei Konfliktsituationen hilfreich sein kann. Die in der Mediationsausbildung vermittelten Kenntnisse im Bereich der Rollenspiele gliedern das Spiel in vier Phasen: Vorbereitungsphase, Spielphase, Entlassungsphase und Reflexionsphase. Nach der Verteilung der Rollen wird den Beteiligten Gelegenheit gegeben, sich in ihre Rollen einzufinden. Während der Spielphase wird darauf geachtet, dass sich alle in verschiedenen Rollen ausprobieren können, bevor in der Entlassungsphase die Rollen wieder abgelegt werden. In der letzten Phase der Reflexion wird dann beschrieben, wie sich die Beteiligten im Rollenspiel gefühlt haben oder was ihnen gefehlt hat, um eine Konfliktlösung herbeizuführen. Der Auswertungs- und Feedback-Prozess wird in der Regel von den beobachtenden Rollen geleitet und geführt.
|
Resilienz | Der Begriff der Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik und definiert die Elastizität eines Stoffes, der nach einer Verbiegung oder ähnlichen Belastung wieder in seine Ursprungsform zurück findet. Auf die Psychologie adaptiert wird Resilienz als Widerstandsfähigkeit dargestellt. Beschrieben wird hiermit die Toleranz eines Menschen gegenüber Stress. Beim Stressmanagement bedeutet Resilienz die von innen stammende Stärke, die eine Bewältigung von Krisen, dauerhaften Belastungen oder neuen Herausforderungen erst ermöglicht. Resiliente Menschen gelten demnach als unverwundbar. Sie sind auf Schicksalsschläge eingerichtet und rechnen erst gar nicht mit linearen Lebenskonzepten. Sie akzeptieren Unvermeidliches, suchen nach dem tieferen Sinn und motivieren sich selbst, um ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Eine resiliente Grundhaltung wirkt sich im Rahmen der Mediation vorteilhaft aus. Hierzu gehört u.a. die Fähigkeit zur Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung und Selbstregulierung. Als zentrale Kraft ist Resilienz daher auch eine Hilfe bei der Konfliktarbeit und gewährleistet eine hohe Situationselastik. Resiliente Fähigkeiten ermöglichen, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Verhalten zukunftsorientiert auszurichten. Bei einer Mediation geht es um die Lösung eines Konflikts, was für alle Beteiligten eine herausfordernde Situation darstellt. Es geht um Menschen, Schicksale, Ressourcen, Emotionen, Ängste, Leid oder Produktivität. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, erfordert es auch vom Mediator nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch Resilienz. Die amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy E. Werner gilt als Pionierin im Bereich der Resilienzforschung. |
Regeln in der Mediation | Die Regeln der Mediation im Kurzüberblick:
|
Reframing | Der Begriff „Reframing“ entstammt der englischen Sprache und kann mit „Umdeutung“ oder „Neurahmung“ übersetzt werden. Reframing ist eine Technik aus der systemischen Psychotherapie, kann auf Virginia Satir zurückgeführt werden und wird auch in der Hypnotherapie genutzt. Framing und Reframing gehören zu den klassischen „Werkzeugen“ des Mediators. Ein Mediationsverfahren will Klärungen herbeiführen und Verständnis vermitteln. Hierbei wird auf die Kraft der Worte gesetzt. Welche Kraft hinter Worten steht und was man damit erreichen kann, hängt von ihrem Rahmen ab. Die Bedeutung von Worten kann sich je nach Perspektive ändern. Ein bekanntes Beispiel: „Das Glas ist halb voll!“ klingt viel positiver als „Das Glas ist halb leer!“. Dennoch sind beide Gläser eigentlich identisch gefüllt. Durch die jeweilige Aussage wird die Perspektive vorgegeben, sondern auch die Sichtweise des Aussagenden. Da das menschliche Gehirn kontinuierlich Eindrücke und Reize verarbeiten muss, erleichtert es sich die Arbeit durch Prägungen und neuronale Fingerabdrücke. Diese verursachen, dass instinktiv auf bestimmte Reize reagiert wird, was man sich beim Framing und Reframing zunutze machen kann. Framing wird in der Kommunikationswissenschaft genutzt, um mit dem Kontext eines Wortes bzw. einer Information eine bestimmte Assoziation hervorzurufen. Gleiches geschieht in der Werbung, in der beispielsweise Begriffe Verwendung finden, die nicht mit Zwang oder Kosten assoziiert werden. Jedes Wort aktiviert im Gehirn einen „Frame“, also einen Rahmen. Am Beispiel des Wortes „Zucker“ kann dies Essen oder Belohnung implizieren. Das Gehirn greift auf seine gespeicherte Erfahrung zurück, um die Wortsemantik zu erfassen. Am Beispiel des Wortes „Zitrone“ kann nachgewiesen werden, dass dies nicht nur Essen, Trinken und sauer impliziert, sondern sogar den Geschmack und den für die Säure typischen Speichelfluss wahrnehmbar machen kann. Letzteres fällt jedoch eher unter Priming, das sich mit der Reaktion auf einen bestimmten Reiz beschäftigt. Framing kann in allen Lebensbereichen verwendet werden, um durch die Wortwahl gezielte und emotional besetzte Eindrücke zu hinterlassen, deren eigentliche Bedeutung nicht mehr hinterfragt wird. Deshalb ist Framing auch nicht so leicht zu durchschauen. Reframing wird in der Psychologie und der Mediation als Technik des Umdeutens verwendet. Gemeint sind hiermit Perspektivwechsel, die eine andere Deutung erlauben. Fakten sind ohne Wert. Eine Bewertung erfolgt erst, wenn eine Bedeutung zugeschrieben wird, was willkürlich oder unbewusst erfolgt. Der Rahmen hierfür ergibt sich aus Vergangenheit, Zukunft, Erfahrungen oder Erwartungen. In der Mediation muss der Mediator ein potenzielles Framing zur Erfassung des tatsächlich gemeinten Inhalts aufdecken. Beim Loopen nutzt der Mediator selbst das Framing, um auch der anderen Partei einen Zugang zum Gesagten zu ermöglichen. Bei den häufig notwendigen Perspektivwechseln greift der Mediator durch Reframing auf den Fokus zurück, der vom Schaden weg lenkt und auf den Nutzen zusteuert. Reframing ist keine Umdeutung, sondern die Zurverfügungstellung einer Perspektive, die andere Bedeutungen ermöglicht. Reframing wird vom Mediator durch Fragen, Rückmeldungen, Metaphern oder sogar Witzen ausgelöst. Es geht darum, den Bezugsrahmen zu verändern.
|
Reflexive Fragen | Das Formulieren von Fragen gehört zu den Werkzeugen und Arbeitsinstrumenten eines jeden Mediators. Wer fragt, der führt durch das Gespräch, was insbesondere auch im Mediationsverfahren gilt. Fragen werden eingeteilt in ihrer Möglichkeit der Beantwortung und in ihrer Wirkung auf die befragte Person. Durch Fragetechniken kann der fragende Mediator den Gesprächsverlauf gestalten. Sehr häufig werden hierzu auch reflexive Fragen genutzt. Bei reflexiven Fragen übernimmt der Mediator eher die Rolle eines Trainers oder Beraters. Er regt durch die Fragetechnik die Medianden zum Nachdenken – genauer zur Reflexion – an. Die Medianden denken durch reflexive Fragen über sich selbst und ihre Position nach, was häufig neue Erkenntnisse mit sich bringt. Dabei bleiben die Medianden autonom; sie werden im Gegensatz zu den strategischen Fragen nicht in eine besondere Richtung gedrängt. Ganz im Gegenteil regen reflexive Fragen zu neuen Gedankenwegen an. Reflexive Fragen haben also eher eine fördernde Absicht. Die Medianden werden über ihre Wahrnehmungen, Handlungen, Auswirkungen und Möglichkeiten befragt, wie eine Konfliktlösung aussehen könnte. Typische reflexive Fragen beginnen deshalb mit „Was wäre anders, wenn …?“. Durch diese Fragestellung wird ein gedankliches Experimentieren in Gang gesetzt. Werden in der Frage die letzten Äußerungen und Gedanken aufgegriffen, handelt es sich um reflexive Echo-Fragen. Diese Fragetechnik kann Missverständnissen vorbeugen und den Gesprächspartnern dokumentieren, dass der Fragesteller gut zuhört. |
Reflexion | Natürlich muss ein Mediator auf fachliches Wissen, Kenntnisse und Werkzeuge zurückgreifen können, um Medianden behutsam durch ein Mediationsverfahren zu geleiten. Wichtig hierfür ist jedoch auch eine persönliche Charaktereigenschaft des Mediators – nämlich die Fähigkeit zur Reflexion. Hierbei werden geäußerte Gedanken, Informationen, Einstellungen und Einschätzungen „reflektiert“, also nochmals durchdacht. Wer reflektiert, geht in sich, lässt Gesagtes oder Beobachtetes noch einmal Revue passieren und führt einen Dialog mit sich selbst. Reflexion bedeutet in diesem Zusammenhang auch das Vorhandensein einer inneren Aufmerksamkeit sowie ein hohes Maß an Selbstbewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes; also sich seiner selbst bewusst sein. Ein Mediator muss reflektieren können, um richtig zu agieren und zu reagieren. Die Fähigkeit zur Reflexion betrifft die Haltung des Mediators und auch das Verhalten. Er sollte über das Bewusstsein verfügen, Geschehnisse und Gründe einschätzen zu können. Mediatoren sind deshalb besonders aufmerksam und bedienen sich der Reflexion, wenn sie einen Sachverhalt nicht richtig erfassen, verstehen oder einordnen können. Auf der anderen Seite bedeutet die Fähigkeit zur Reflexion jedoch auch das Vermögen, das eigene Verhalten und Denken in Frage zu stellen. Reflektiert wird also das eigene Verhalten und das Verhalten des jeweiligen Gegenübers bzw. der Medianden. Im Bereich des Konfliktmanagements und auch in Bezug auf die Mediation wird zwischen zwei Formen der Reflexion unterschieden, nämlich in Reflexion als Verbesserungslernen (Nachdenken über das eigene Verhalten) und Reflexion als Veränderungslernen (Nachdenken über die eigenen Gedanken).
|
Recognition | Bei einem Konflikt fühlen sich die Konfliktparteien im Regelfall durch das Verhalten des jeweils anderen angegriffen und abgestempelt. Deshalb haben sie das Gefühl, sich selbst schützen und verteidigen zu müssen. Sie verhalten sich misstrauisch, abwehrend und feindselig. Sie sind dann nicht in der Lage über die eigene Perspektive hinaus die Sachlage einzuschätzen. Diese Selbstbezogenheit kann durch eine transformative Mediation geändert werden. Durch das Mediationsverfahren werden die Medianden freiwillig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und die Lage des jeweils anderen offen, aufmerksam und mit Verständnis sowie etwas Selbstkritik betrachten. Dies erfolgt durch Recognition Verschiebungen wie von Misstrauen zu Offenheit. Durch die Mediation wird das Konfliktverhalten verändert. Statt den Konflikt als negative Situation zu betrachten, wird dieser zu einer Kraft- und Erkenntnisquelle. Der tiefere Sinn des Konflikts wird den Medianden ersichtlich, sodass persönliche Entwicklungen und Lernprozesse einsetzen. Das transformative Mediationsverfahren nutzt dafür das natürliche Potenzial des Denkens und Tuns. Mediatoren stellen dabei den Menschen mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Fähigkeit zur Selbstwandlung in den Mittelpunkt. Sie verwenden Empowerment, um Selbstvertrauen und Klarheit zu fördern. Durch Recognition lernen die Medianden dann, sich gegenseitig anzuerkennen und zu würdigen. Dies führt zum Erkennen des eigenen Konfliktanteils und zu einer Transformation des Konfliktverhaltens. Recognition bedeutet offen mit anderen Menschen und ihren Bedürfnissen umzugehen und sie als solche zu anzuerkennen oder zumindest gelten zu lassen. Es bedarf keiner Unterwerfung, sondern Anerkennung, dass andere Menschen einfach auch anders denken können. Durch Recognition wird es leichter, Sichtweisen, Einstellungen und Situationen nachzuvollziehen und zu verstehen. Ist das Verständnis für den jeweils anderen (wieder) vorhanden, kann auch der eigene Anteil am Konflikt viel leichter nachvollzogen werden. Die transformative Mediation basiert auf der Möglichkeit, ein neues soziales und individuelles Verhalten zu kreieren. Um als Menschheit erfolgreich leben zu können, muss sich jeder einzelne sozial verhalten können und das Wohl der anderen berücksichtigen. Beim transformativen Mediationsverfahren bedienen sich Mediatoren daher dem Empowerment und der Recognition. |
Reale Welt | Der Begriff der realen Welt wird im Bereich der integrierten Mediation genutzt, um die unterschiedlichen Gedankenwelten während der Führung durch das Mediationsverfahren zu beschreiben. Dabei verdeutlicht die reale Welt, dass die in der vierten Phase der integrierten Mediation erarbeitete Vorstellung einer Zukunft ohne Konflikte in die Realität umgesetzt werden kann. Das Mediationsverfahren beinhaltet einen Kognitionsprozess, der den Weg durch unterschiedliche gedankliche Welten eröffnet. Der Mediator durchschreitet gemeinsam mit den Medianden während des Mediationsverfahrens die Gedankenräume der kaputten Welt, der heilen Welt und eben der realen Welt. In der Assoziation der kaputten Welt befinden sich die Teilnehmer der Mediation in der zweiten Phase. Die Medianden werden aufgefordert, ihre Probleme zu schildern und ihre Vorstellungen von einer Möglichen Lösung zu beschreiben. Sie erzählen, wie sich ihr aktuelles Erleben darstellt und anfühlt. Bei Konflikten ist dies natürlich eine Situation, die für sie nicht in Ordnung ist. Es ist also eine kaputte Welt, die irgendwie wieder repariert werden muss. In der dritten Mediationsphase wird dann die heile Welt erkundet. Die Medianden sollen den Zustand nach der Lösung des Konflikts beschreiben. Sie sollen erläutern, wie es sich wohl anfühlen wird, wenn alles wieder in Ordnung ist. Die heile Welt steht dabei in direktem Kontrast zur kaputten Welt und gibt Anhaltspunkte preis, wo mit einer „Reparatur“ angesetzt werden muss. Nachdem sich alle Beteiligten darüber im Klaren sind, dass es sich bei der heilen Welt um eine noch nicht existente Imagination handelt, wird die reale Welt beschritten. In der realen Welt regt der Mediator die Medianden zum Nachdenken an, wie der Zustand der heilen Welt denn realisiert werden könnte. Die reale Welt wird demnach vom kreativen Denken dominiert. Das Beschreiten der drei Gedankenwelten wirkt sich positiv auf die Fähigkeiten aus, Konflikte zu erkennen, als solche anzunehmen und Kompromissbereitschaft herzustellen, um anschließend gemeinsam nach Lösungen suchen zu können. Nach dem „Durchdenken“ der kaputten und heilen Welt sind die Medianden besser in der Lage, in der realen Welt kreative Konfliktlösungen zuzulassen. Dies mitunter auch, weil sie dann wissen, wie sich eine heile Welt anfühlen könnte. |
Qualität in der Mediation | Mediatoren benötigen Sachkunde, um Mediationsverfahren erfolgreich zu führen. Hierfür bedarf es einer fundierten Ausbildung. Des Weiteren benötigen Mediatoren ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, um beispielsweise die richtige Frage zum optimalen Zeitpunkt zu stellen. Ein Mediator muss sich in das jeweilige Verfahren einfühlen und flexibel agieren können. Über diese Intuition hinaus benötigt ein Mediator Verständnis, Kenntnis über die verschiedenen Methoden und Techniken sowie ein gutes Einschätzungsvermögen. Er selbst muss eine Vorstellung davon haben, was Qualität in der Mediation ausmacht und diesem Anspruch auch folgen. Letztendlich ist die Haltung des Mediators ein wichtiges Kriterium für die Qualität in der Mediation. Mediatoren, die Mitgliedschaften zu anerkannten Bundesverbänden pflegen, arbeiten nach deren ethischen Grundsätzen. Hierzu gehört u.a. die Wahrung der Vertraulichkeit, die sorgfältige Unterstützung der Medianden bei ihrer eigenverantwortlichen Interessenwahrnehmung, die Einhaltung der Allparteilichkeit sowie den allgemein respektvollen Umgang mit Menschen. Bundesverbände wie der BM Bundesverband Mediation e.V. oder Bundesverband Steinbeis-Mediationsforum e.V. prüfen ihre Mitglieder auf die Einhaltung und Erfüllung zahlreicher Qualitätskriterien. Hierzu gehört auch eine mindestens 200 Stunden andauernde Mediatorenausbildung nach aktuell gültigen Standards und Richtlinien inklusive Dokumentationen. Um die Qualität in der Mediation kontinuierlich auf einem hohen Niveau zu halten, entwickeln die Bundesverbände die Qualitätskriterien ständig weiter und organisieren Plattformen für den Austausch von Erfahrungen und fachlichen Diskussionen. Der große Erfahrungsschatz entsprechend qualifizierter Mediatoren fließt demnach in die Weiterentwicklung und Präzisierung der Qualitätsstandards sowie die Richtlinien zur Mediatorenausbildung ein. Damit die Qualität in der Mediation bestmöglich gesichert werden kann, arbeiten Mitglieder der Bundesverbände nach Mediationsordnungen. Nur in Einzelfällen darf von diesen Regelungen abgewichen werden. Medianden können sich auf die Einhaltung dieser Bedingungen berufen. Interessenten, die sich auf der Suche nach einem geeigneten Mediator befinden, kann daher vor dem Hintergrund der Qualität in der Mediation nur angeraten werden, die Wahl auf einen durch einen anerkannten Bundesverband zertifizierten Mediator fallen zu lassen. Der Maßstab für Qualität in der Mediation hängt entscheidend vom Mediator und vom Einzelfall ab. |
Qualifikation des Mediators | Mediatoren haben u.a. die Aufgabe, gemeinsam mit ihren Medianden festgefahrene Konflikte zu lösen. Sie sind in der Lage, Informationen zu analysieren, ausgleichend auf Kommunikationsabläufe einzuwirken und für jeden Beteiligten das sprichwörtliche offene Ohr zu haben. Im Verlauf der Mediation werden Kompromisse gefunden und eingegangen sowie Konflikte gelöst und beigelegt. Der Mediator spielt dabei die Rolle des neutralen und unabhängigen Dritten, der durch die Verhandlungen führt und auf typische Interventionen und Techniken zurückgreift, was eine Qualifikation erfordert. Zu der Qualifikation des Mediators hält das seit Juli 2012 geltende Mediationsgesetz einige Regeln bereit. Der Begriff des Mediators wird jedoch bis heute nicht als Berufsbezeichnung geschützt. Als eine Form der Qualifikation des Mediators wird die Zertifizierung betrachtet. Ein zertifizierter Mediator wird auszugsweise in folgenden Bereichen ausgebildet:
Zertifizierte Mediatoren müssen eine Ausbildung von mindestens 120 Stunden absolvieren, die in Deutschland von mehr als 100 Bildungsträgern berufsbegleitend oder Vollzeit angeboten wird. Sehr oft erfolgt die Qualifikation zum Mediator als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Berufsausbildung. Eine Ausbildung zum Mediator ist jedoch auch ohne anderweitige Berufsausbildung möglich. Wie auch in anderen Branchen gibt es auch im Bereich der Mediation zahlreiche Verbände, auf deren Websites Interessierte Informationen zur Ausbildung, Zertifizierung und Qualifikation von Mediatoren finden können. Ich habe meine Ausbildung bei Christian Hartwig (Ausbilder für Mediation BM und Lehrbeauftragter Mediation und Konflikttransformation) absolviert und habe an der Steinbeis Hochschule zusätzlich noch den Abschluss "Fachmediator Großgruppen und Planungsprozesse" erworben. |
Puzzle-Effekt | Der Puzzle-Effekt ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, wie zum Beispiel in der Psychologie, der Kommunikationswissenschaft und auch in der Mediation. Im Allgemeinen beschreibt der Puzzle-Effekt eine Situation, in der verschiedene Teile oder Aspekte zusammengefügt werden müssen, um ein vollständiges Bild oder Verständnis zu erhalten. Es handelt sich dabei um ein komplexes Phänomen, das in vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielt. Der Puzzle-Effekt in der MediationIn der Mediation bezieht sich der Puzzle-Effekt auf die verschiedenen Elemente, die in einer Konfliktsituation zusammengefügt werden müssen, um eine Lösung zu finden. Dabei geht es nicht nur um die verschiedenen Standpunkte der Konfliktparteien, sondern auch um ihre Emotionen, Bedürfnisse und Interessen. Wie bei einem Puzzle müssen all diese Teile zusammengefügt werden, um ein vollständiges Bild des Konflikts zu erhalten und somit eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Puzzle-Effekt in der Mediation ist also ein wichtiger Prozess, der dazu beiträgt, die verschiedenen Aspekte eines Konflikts zu verstehen und zu integrieren. Dabei geht es nicht darum, einen Teil des Puzzles zu vernachlässigen oder zu ignorieren, sondern darum, alle Teile zusammenzufügen, um ein harmonisches und ganzheitliches Bild zu erhalten. Beispiel aus der Familienmediation |
Psychotrauma | Ein Psychotrauma ist ein psychisches Leiden, das durch ein belastendes Ereignis ausgelöst wird und zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit führt. Es kann sowohl durch einmalige als auch durch wiederholte traumatische Erlebnisse entstehen und betrifft sowohl die Betroffenen als auch ihr soziales Umfeld. Umgang mit Psychotraumata in der Mediation
Beispiel aus der Familienmediation
|
Psychologische Waffen | Psychologische Waffen sind Strategien und Techniken, die in der Psychologie verwendet werden, um Menschen zu beeinflussen, zu manipulieren oder zu kontrollieren. Sie werden oft in Konfliktsituationen eingesetzt, um die Gedanken, Gefühle und Handlungen der beteiligten Personen zu beeinflussen und somit das Ergebnis des Konflikts zu beeinflussen. Psychologische Waffen können auf verschiedene Arten eingesetzt werden, wie z.B. durch verbale Kommunikation, nonverbale Signale, emotionale Manipulation oder das Ausnutzen von Schwächen und Ängsten. Sie können bewusst oder unbewusst eingesetzt werden und haben oft das Ziel, die Macht und Kontrolle über eine Situation oder Person zu erlangen. Psychologische Waffen in der MediationIn der Mediation können psychologische Waffen dazu beitragen, den Konflikt zu eskalieren oder zu deeskalieren und somit den Verlauf und das Ergebnis der Mediation zu beeinflussen.
Beispiel aus der Familienmediation
Beispiel aus der Familienmediation
Fazit
|
Psychische Distance | Psychische Distance bezieht sich auf die emotionale Distanz, die eine Person zu einem bestimmten Thema oder einer Situation hat. Es beschreibt die Fähigkeit, eine Situation objektiv zu betrachten, ohne von persönlichen Gefühlen oder Vorurteilen beeinflusst zu werden. Diese Distanz kann je nach Person und Kontext variieren und beeinflusst die Art und Weise, wie wir eine Situation wahrnehmen und darauf reagieren. Für die Mediation, also die Vermittlung und Lösung von Konflikten, spielt psychische Distance eine wichtige Rolle. Sie ermöglicht es den Mediatoren, neutral und unvoreingenommen zu bleiben und die Perspektive aller beteiligten Parteien einzunehmen. Dies ist entscheidend, um eine faire und ausgewogene Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Ein Beispiel für die Bedeutung von psychischer Distance in der Mediation ist ein Streit zwischen zwei Nachbarn über einen gemeinsamen Gartenzaun. Wenn die Mediatoren keine psychische Distance wahren können, könnten sie aufgrund persönlicher Erfahrungen oder Vorurteile eine Seite bevorzugen und somit die Neutralität und Objektivität der Mediation beeinträchtigen. Durch die Fähigkeit, eine gewisse Distanz zu wahren, können die Mediatoren jedoch die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien verstehen und eine Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Ein weiteres Beispiel ist die Mediation in einem Arbeitskonflikt zwischen einem Arbeitnehmer und seinem Vorgesetzten. Wenn die Mediatoren keine psychische Distance wahren können, könnten sie aufgrund persönlicher Sympathien oder Antipathien für eine Seite Partei ergreifen und somit die Effektivität der Mediation beeinträchtigen. Durch die Fähigkeit, eine gewisse emotionale Distanz zu wahren, können die Mediatoren jedoch die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien verstehen und eine Lösung finden, die für beide Seiten vorteilhaft ist. In der Mediation ist es auch wichtig, dass die beteiligten Parteien selbst eine gewisse psychische Distance wahren können. Dies ermöglicht es ihnen, ihre eigenen Emotionen und Vorurteile zu erkennen und zu kontrollieren, um eine konstruktive Lösung zu finden. Wenn eine Partei zu stark von ihren Emotionen beeinflusst wird, kann dies zu einer Blockade in der Mediation führen und die Konfliktlösung erschweren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass psychische Distance für die Mediation von entscheidender Bedeutung ist, da sie es ermöglicht, eine objektive und neutrale Perspektive einzunehmen und somit eine faire und ausgewogene Lösung zu finden. Sowohl für die Mediatoren als auch für die beteiligten Parteien ist es wichtig, eine gewisse Distanz zu wahren, um eine effektive Konfliktlösung zu erreichen. |
Prozessbegleitung | Eine Prozessbegleitung durch einen Mediator bezieht sich auf die Unterstützung und Begleitung von Konfliktparteien in einem strukturierten und lösungsorientierten Prozess, um eine einvernehmliche und nachhaltige Lösung für ihren Konflikt zu finden. Der Mediator fungiert dabei als neutraler Vermittler und unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu kommunizieren, gemeinsam Optionen zu erarbeiten und letztendlich eine Vereinbarung zu treffen. Im Gegensatz dazu bezieht sich das Mediationsverfahren auf den eigentlichen Prozess der Konfliktlösung, bei dem der Mediator als neutrale und unparteiische Person die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine Einigung zu erzielen. Dabei werden verschiedene Techniken und Methoden eingesetzt, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu verbessern und eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Ein Beispiel für eine Prozessbegleitung durch einen Mediator könnte ein Konflikt zwischen zwei Geschäftspartnern sein, die sich nicht auf die Bedingungen eines gemeinsamen Projekts einigen können. Der Mediator würde in diesem Fall zunächst die Konfliktparteien treffen und ihnen den Ablauf des Mediationsverfahrens erklären. Anschließend würden die Parteien ihre Standpunkte und Interessen darlegen und gemeinsam mit dem Mediator Optionen erarbeiten, um eine Lösung zu finden. Der Mediator würde dabei darauf achten, dass die Kommunikation respektvoll und konstruktiv bleibt und die Parteien dazu ermutigen, ihre Bedürfnisse und Interessen offen zu kommunizieren. Am Ende des Prozesses würde der Mediator eine schriftliche Vereinbarung erstellen, die von beiden Parteien unterzeichnet wird und somit eine einvernehmliche Lösung des Konflikts darstellt. Im Vergleich dazu könnte das Mediationsverfahren bei einem Konflikt zwischen zwei Nachbarn angewendet werden, die sich über die Nutzung eines gemeinsamen Gartens streiten. Der Mediator würde hier ebenfalls als neutraler Vermittler agieren und die Konfliktparteien dabei unterstützen, ihre Standpunkte und Interessen zu kommunizieren. Durch den Einsatz von Techniken wie aktives Zuhören und Perspektivwechsel würde der Mediator dazu beitragen, dass die Nachbarn einander besser verstehen und mögliche Lösungen erarbeiten können. Am Ende des Verfahrens könnten die Parteien beispielsweise eine Vereinbarung treffen, die die Nutzung des Gartens regelt und somit einen dauerhaften Konflikt vermeidet. Die Prozessbegleitung durch einen Mediator ist ein strukturierter und lösungsorientierter Prozess, bei dem der Mediator die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine einvernehmliche Lösung für ihren Konflikt zu finden. Das Mediationsverfahren hingegen bezieht sich auf die konkreten Techniken und Methoden, die der Mediator einsetzt, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu verbessern und letztendlich eine Vereinbarung zu erzielen. Beide Ansätze haben das Ziel, Konflikte auf eine friedliche und nachhaltige Weise zu lösen und somit langfristige Beziehungen zwischen den Parteien zu fördern. |
Proxemik | Proxemik ist ein Begriff, der in der Kommunikationswissenschaft und der Soziologie verwendet wird und sich mit der räumlichen Beziehung zwischen Menschen beschäftigt. Es beschreibt die Art und Weise, wie Menschen den Raum um sich herum wahrnehmen, nutzen und gestalten. Der Begriff wurde von dem amerikanischen Anthropologen Edward T. Hall geprägt und leitet sich von dem griechischen Wort "proxemia" ab, was so viel wie "Nähe" bedeutet. Allgemeine Bedeutung von Proxemik Proxemik in der Mediation Die Distanz zwischen den Konfliktparteien Die Bewegungen im Raum Gestaltung des Raumes |
Provozieren | Provozieren ist ein Begriff, der aus dem Lateinischen stammt und übersetzt "herausfordern" oder "hervorrufen" bedeutet. Im Allgemeinen beschreibt es eine Handlung oder Äußerung, die darauf abzielt, eine bestimmte Reaktion oder Emotion bei anderen Menschen hervorzurufen. Es kann bewusst oder unbewusst geschehen und kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Provozieren in der Mediation Beispiel
|
Projektmediation | Projektmediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in der Projektarbeit angewendet wird. Es handelt sich dabei um eine Methode, um Konflikte zwischen verschiedenen Projektbeteiligten zu lösen und somit eine reibungslose und erfolgreiche Umsetzung des Projekts zu ermöglichen. Im Gegensatz zur klassischen Mediation, die oft bei persönlichen Konflikten zum Einsatz kommt, richtet sich die Projektmediation auf die Zusammenarbeit in einem bestimmten Projekt aus. Die Rolle des Mediators in der Projektmediation Ein Beispiel aus der Praxis Fazit |
Priorisierung | Priorisierung ist ein Begriff, der in vielen Bereichen des Lebens verwendet wird und im Grunde genommen die Entscheidung bezeichnet, welche Aufgaben, Ziele oder Bedürfnisse Vorrang haben und somit zuerst erledigt werden sollten. Es handelt sich also um eine Art Rangordnung, die festlegt, welche Dinge wichtiger sind als andere und somit mehr Aufmerksamkeit, Zeit oder Ressourcen erhalten sollten. Allgemeine Bedeutung von Priorisierung Priorisierung in der Mediation Ein Beispiel für Priorisierung in der Mediation ist ein Konflikt zwischen zwei Geschäftspartnern, die sich nicht einig sind, wie die Gewinne aus einem gemeinsamen Projekt aufgeteilt werden sollen. In diesem Fall könnten die Mediatoren die Konfliktparteien bitten, jeweils eine Liste mit ihren wichtigsten Anliegen in Bezug auf die Gewinnaufteilung zu erstellen. Anschließend könnten sie gemeinsam entscheiden, welche Anliegen zuerst behandelt werden sollen, um eine Einigung zu erzielen. Dies könnte dazu beitragen, den Fokus auf die wichtigsten und dringendsten Probleme zu lenken und die Verhandlungen effektiver zu gestalten.
|
Primary Effekt | Der Primary Effekt ist ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt die Tendenz, dass die ersten Informationen, die wir über eine Person oder eine Sache erhalten, einen stärkeren Einfluss auf unsere Wahrnehmung und unser Urteilsvermögen haben als spätere Informationen. Dieser Effekt kann in verschiedenen Situationen auftreten, wie zum Beispiel bei der Beurteilung von Personen, Produkten oder auch bei der Entscheidungsfindung. Der Primary Effekt in der Mediation Ursachen des Primary Effekts in der Mediation
Auswirkungen des Primary Effekts in der Mediation Ein Beispiel für den Primary Effekt in der Mediation: Es ist wichtig, dass die Mediatorin/der Mediator sich bewusst macht, dass die ersten Eindrücke nicht immer der Realität entsprechen und alle Informationen und Perspektiven der Parteien berücksichtigt werden sollten. Zudem können auch die Parteien selbst dazu beitragen, indem sie sich bemühen, offen und objektiv zu bleiben und nicht voreilige Schlüsse zu ziehen. |
Prämediation | Die Prämediation ist ein Begriff aus dem Bereich der Mediation und beschreibt einen Prozess, der vor der eigentlichen Mediation stattfindet. Dabei handelt es sich um eine gezielte Vorbereitung auf die Mediation, um eine erfolgreiche und konstruktive Konfliktlösung zu ermöglichen. Ziel der Prämediation Ablauf der Prämediation
Ein Beispiel für Prämediation könnte folgender Fall sein: Fazit |
Prägung des Menschen | Die Prägung des Menschen bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Mensch seine Persönlichkeit, Verhaltensweisen, Einstellungen und Werte entwickelt, die ihn einzigartig machen. Diese Prägung kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel die genetische Veranlagung, die Umwelt, die Erziehung, die Erfahrungen und die Beziehungen zu anderen Menschen. Die Prägung des Menschen beginnt bereits in der frühen Kindheit und setzt sich im Laufe des Lebens fort. Sie beeinflusst die Art und Weise, wie ein Mensch die Welt wahrnimmt, wie er sich selbst sieht und wie er mit anderen interagiert. Sie prägt seine Gedanken, Gefühle und Handlungen und beeinflusst somit sein gesamtes Leben. Die Prägung des Menschen ist ein dynamischer Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und verändert, je nach den Erfahrungen und Beziehungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht. Einfluss der Prägung des Menschen auf die Mediation
Fazit |
Post-Mediation | Post-Mediation bezieht sich auf den Zeitraum nach einer Mediation, also einer außergerichtlichen Konfliktlösung zwischen zwei oder mehr Parteien. Es handelt sich dabei um den letzten Schritt im Mediationsprozess, der nach der eigentlichen Mediationssitzung stattfindet. In diesem Stadium werden die Ergebnisse der Mediation umgesetzt und die Parteien setzen sich aktiv damit auseinander, wie sie in Zukunft mit dem gelösten Konflikt umgehen werden. Die Bedeutung von Post-Mediation Die Rolle des Mediators in der Post-Mediation Die Schritte der Post-Mediation
Beispiel für Post-Mediation
|
Positionen in der Mediation | Mit Positionen werden in der Mediation die Forderungen und Ansprüche bezeichnet, die von den Medianden im Konflikt erhoben werden und nicht miteinander vereinbart werden konnten. Häufig bedeutet Position nur das Ergebnis, um das im Konflikt gekämpft wird. Demgegenüber stehen die wirtschaftlichen, sozialen und emotionalen Interessen und Anliegen, weswegen der Konflikt überhaupt aufgekommen ist. Die Interessen müssen nicht zwingend konträr zu denjenigen der anderen Mediationspartei stehen. Weil die Medianden jedoch zum Zeitpunkt der Beauftragung eienr Mediation in der Regel nicht mehr miteinander reden, wissen sie dies nicht. Interessen reichen bis in den Bedürfnisbereich mit elementaren Wünschen nach Anerkennung, Sicherheit und anderen Notwendigkeiten hinein. Die Mediation hat das Ziel, die Ebene der Positionen zu verlassen, um zunächst auf der Ebene der Interessen nach Möglichkeiten zu suchen, dass sich die Medianden wieder verständigen, in Kommunikation treten und Übereinstimmungen finden. In der Mediation werden daher die Positionen ausdiskutiert, um die dahinter stehenden Interessen darzulegen. Und auch für den Fall, dass nicht immer aufgrund der hinter den Positionen verborgenen Interessen eine absolute Win-Win-Situation geschaffen werden kann, ebnet die Offenlegung der Interessen den Weg zu gütlichen Kompromissen. |
Polarisieren | Polarisieren ist ein Begriff, der aus der Physik stammt und die Ausrichtung von Teilchen oder Wellen in eine bestimmte Richtung beschreibt. Im übertragenen Sinne bedeutet Polarisieren, dass sich Menschen, Meinungen oder Gruppen in entgegengesetzte Richtungen bewegen oder positionieren. Es entsteht eine Spaltung oder Gegensätzlichkeit, die zu Konflikten und Spannungen führen kann. Polarisieren in der Mediation Ursachen für Polarisierung in der Mediation Umgang mit Polarisierung in der Mediation Beispiel Fazit |
Phlegmatiker | Ein Phlegmatiker ist eine Person, die von Natur aus eine ruhige, gelassene und ausgeglichene Persönlichkeit hat. Sie neigen dazu, sich nicht schnell aus der Ruhe bringen zu lassen und sind in der Regel sehr geduldig und tolerant. Im Allgemeinen sind Phlegmatiker sehr gut darin, Konflikte zu vermeiden und versuchen, harmonische Beziehungen aufrechtzuerhalten. Im Kontext eines Mediationsverfahrens kann die Persönlichkeit eines Phlegmatikers sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Einerseits können sie aufgrund ihrer Ruhe und Gelassenheit dazu beitragen, die Atmosphäre während des Mediationsprozesses zu beruhigen und zu entspannen. Sie sind in der Regel gute Zuhörer und können aufgrund ihrer Geduld und Toleranz die Standpunkte und Bedürfnisse aller Parteien verstehen und akzeptieren. Auf der anderen Seite kann die ruhige und zurückhaltende Art eines Phlegmatikers auch dazu führen, dass sie sich nicht aktiv in den Mediationsprozess einbringen. Sie könnten Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen klar zu kommunizieren und somit möglicherweise nicht die bestmögliche Lösung für den Konflikt erreichen. Ein weiterer Einfluss, den die Persönlichkeit eines Phlegmatikers auf ein Mediationsverfahren haben kann, ist ihre Fähigkeit, Konflikte zu vermeiden. Während dies in manchen Situationen hilfreich sein kann, kann es auch bedeuten, dass sie möglicherweise nicht bereit sind, sich aktiv mit dem Konflikt auseinanderzusetzen und mögliche Lösungen zu finden. Dies kann den Mediationsprozess verlangsamen oder sogar zum Stillstand bringen. Um die positiven Auswirkungen der phlegmatischen Persönlichkeit auf ein Mediationsverfahren zu maximieren und gleichzeitig die Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, dass der Mediator die Kommunikation und das Engagement des Phlegmatikers fördert. Dies kann durch gezielte Fragen, aktives Zuhören und die Schaffung einer offenen und unterstützenden Umgebung erreicht werden. Insgesamt kann die Persönlichkeit eines Phlegmatikers sowohl Vor- als auch Nachteile für ein Mediationsverfahren haben. Es ist wichtig, dass der Mediator diese Dynamik erkennt und entsprechend darauf reagiert, um sicherzustellen, dass alle Parteien gleichberechtigt am Mediationsprozess teilnehmen können und eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden wird. |
Phasenverschiebung | Die Phasenverschiebung ist ein Begriff aus der Physik und beschreibt die zeitliche Verschiebung zwischen zwei periodischen Vorgängen oder Signalen. Sie ist ein Maß dafür, wie weit eine Schwingung oder Welle in Bezug auf eine andere verschoben ist. Die Phasenverschiebung wird in der Regel in Grad oder Radiant angegeben und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Phasenverschiebung in der MediationIn der Mediation bezieht sich der Begriff der Phasenverschiebung auf die zeitliche Abfolge von Gesprächen und Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Es geht dabei um die unterschiedlichen Phasen, die durchlaufen werden, um eine Einigung zu erzielen. Diese Phasen können sich in ihrer Dauer und Intensität unterscheiden und somit zu einer Verschiebung in der zeitlichen Abfolge führen.
Ein Beispiel für eine Phasenverschiebung in der Mediation könnte sein, dass eine Konfliktpartei in der Konfliktklärungsphase noch nicht bereit ist, über ihre Gefühle zu sprechen. Dadurch kann es zu einer Verzögerung in der zeitlichen Abfolge der Phasen kommen, da die Emotionen erst später angesprochen und geklärt werden können. Dies kann wiederum Auswirkungen auf die Dauer der Lösungsphase haben und somit zu einer Phasenverschiebung führen. |
Phasendifferenzrecherche | Eine Phasendifferenzrecherche ist eine Methode, die in verschiedenen Bereichen angewendet wird, um Informationen zu sammeln und zu analysieren. Sie basiert auf dem Konzept der Phasendifferenz, die sich auf die Unterschiede zwischen verschiedenen Phasen eines Prozesses oder einer Situation bezieht. Im Allgemeinen bezieht sich eine Phasendifferenzrecherche auf die systematische Untersuchung dieser Unterschiede, um ein besseres Verständnis von komplexen Zusammenhängen zu erlangen. Die Phasendifferenzrecherche in der MediationDie Phasendifferenzrecherche ist auch ein wichtiges Instrument in der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Partei die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien erleichtert, um eine gemeinsame Lösung zu finden. In diesem Kontext bezieht sich die Phasendifferenzrecherche auf die Untersuchung der Unterschiede in den Wahrnehmungen, Bedürfnissen und Interessen der Konfliktparteien, um eine bessere Grundlage für die Verständigung und Zusammenarbeit zu schaffen. Die Phasen der Phasendifferenzrecherche in der Mediation Die Phasendifferenzrecherche in der Mediation kann in mehrere Schritte unterteilt werden:
Beispiel für die Anwendung der Phasendifferenzrecherche in der Mediation Fazit |