Mediation Dessau, Halle, Magdeburg und Leipzig

Die fünf Phasen der Mediation

Die Mediation folgt einem strukturierten Kommunikationsablauf, der sich beim klassischen Mediationsverfahren in folgende fünf Phasen aufgliedert:

 

Vorphase

Nachdem einer der Medianden (oder auch beide Parteien) den Kontakt zum Mediator gesucht hat, werden alle anderen Beteiligten befragt, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten. Beim Mediationsverfahren wird Freiwilligkeit vorausgesetzt. In der Folge bringt der Mediator alle Beteiligten an einen Tisch und sorgt für einen sicheren und entspannten Rahmen ohne Zeitdruck und Störungen. Im Idealfall wünschen sich alle, dass der Konflikt durch das Mediationsverfahren gelöst werden kann. Die Vorphase der Mediation hat den Zweck, die Medianden grundlegend über das Verfahren zu informieren und auch zu motivieren, an der Mediation teilzunehmen.

 

Phase 1 – Einleitung der Mediation

In der ersten Phase hat der Mediator für eine vertrauensfördernde und angenehme Gesprächsatmosphäre gesorgt, in der gleichwertige Gespräche ermöglicht werden. Die Medianden werden vom Mediator noch einmal über die Mediationsabläufe informiert. Er weist darauf hin, dass er als Mediator dafür zuständig ist, die Mediationsgespräche zu strukturieren. Darüber hinaus erinnert er die Medianden noch einmal daran, dass sie selbst jedoch über die Behandlung und Lösung des Konflikts entscheiden. Die Konfliktlösung wird in der Mediation von den Medianden gemeinsam erarbeitet.

Im Anschluss daran werden die Regeln der Mediation besprochen, die im Regelfall wie folgt lauten:

  • Wir lassen den jeweils anderen ausreden und hören zu.
  • Wir werden nicht beleidigend, handgreiflich und aggressiv.
  • Der Mediator trägt die Verantwortung für die Mediationsgespräche und darf intervenieren.

Gemeinsam können auch weitere Verhaltensregeln vereinbart werden. Sind die Medianden mit den Regeln einverstanden, kann der Mediationsvertrag unterzeichnet werden.

 

Phase 2 – Sammlung von Themen und Sichtweisen

In der zweiten Phase erhalten die Medianden nacheinander Gelegenheit, ohne Unterbrechung ihre Sichtweise in Bezug auf den Konflikt darzustellen. Der Mediator hört aktiv zu, stellt bei Bedarf Verständnisfragen, spiegelt, fasst Sachverhalte zusammen oder formuliert zum besseren Verständnis um. Alle für die Konfliktarbeit benötigten Informationen werden in Phase 2 der Mediation gesammelt. Die Medianden haben einander zugehört, ohne bis zu diesem Zeitpunkt direkt miteinander zu sprechen.

 

Phase 3 – Erhellung/Durchleuchtung des Konflikts

Die dritte Phase wird auch als „Herzstück der Mediation“ bezeichnet, da es sich dabei um die entscheidende Phase der Interessenklärung und Konflikterhellung handelt.  Hier werden aus den bereits erörterten Positionen verborgene Motive, Interessen, Hintergründe und Emotionen aufgedeckt. Die Medianden drücken ihre Wünsche, Interessen und hinter dem Konflikt verborgenen Gefühle aus. Der Mediator greift unterstützend ein, in dem er zum besseren Verständnis Kernsätze verfasst sowie Zusammenfassungen und Spiegelungen präsentiert, um Missverständnisse zu vermeiden und die Medianden zur Annahme einer anderen Sichtweise anzuregen. Jetzt führt der Mediator die Medianden wieder in die direkte Kommunikation.

 

Phase 4 – Ideensuche

In der vierten Mediationsphase suchen die Medianden nach kreativen Möglichkeiten, ihren Konflikt zu lösen. Sie überlegen gemeinsam, wie sie ihren Konflikt beilegen können und sammeln ihre Ideen. Die vierte Phase ähnelt einem Brainstorming, bei dem Vorschläge und Optionen diskutiert und Überlegungen angestrengt werden, welche Lösungsmöglichkeiten realisiert werden könnten.

 

Phase 5 – Bewertung und Auswahl von Lösungsoptionen

Die in der vierten Phase gesammelten Lösungsideen werden nun bewertet und konkretisiert. Es werden realisierbare Vorschläge erarbeitet, bis eine Option gefunden wird, die allen Ansprüchen und Interessen gerecht wird. Die Einigung der Medianden wird vom Mediator schriftlich dokumentiert. Details zur Umsetzung können in dieser Phase geregelt werden, was beispielsweise ein Folgegespräch beinhaltet.

 

Phasen im Mediationsverfahren

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