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Der Mediationsblog: Wissenswertes über Mediation und Streitbeilegung

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4 Minuten Lesezeit (871 Worte)

Darum bin ich gern Mediator:

Liebe Leserinnen und Leser,

mir ist aufgefallen, dass viele Menschen nicht gerne zur Arbeit gehen. Sie fühlen sich nicht wohl, werden unterschätzt oder kommen nicht mit ihren Kollegen klar. Doch eigentlich sollte es doch anders sein, oder? Arbeit sollte Spaß machen! Und das ist auch ein Grund, warum ich mich entschlossen habe, Mediator zu werden. Außerdem erreiche ich durch Mediation viele Menschen und kann ihrem Leben etwas Gutes beisteuern.

 

Konfliktenergie umwandeln und nutzbar machen

Konfliktlösung

Auseinandersetzungen und Streitigkeiten können verletzen. Das Konfliktproblem selbst verlangt aber nach einer sachlichen Lösung, während Emotionen und Bedürfnisse auf einer ganz anderen Ebene vor sich hin schwelen. In der Mediation wirke ich auf Menschen ein, mit dem Konflikt konstruktiv umzugehen und biete ihnen hierfür einen Rahmen, in dem sie sich sicher und wohl fühlen. Schon das Wissen, dass keine der Parteien als Sieger oder Verlierer aus einem „Kampf“ hervorgeht, lässt Gemüter wieder beruhigen und Vernunft walten.  Es ist schön, als neutraler Dritter eine vormals unangenehme Situation durch kleine Interventionen aufzuwerten und ins Gegenteil umzuwandeln. In der Mediation werden aus Gegnern wieder Partner, die einen Konflikt zum Wachstum nutzen können. Durch eine wertschätzende und anerkennende Haltung werden Energien für kreative Lösungen freigesetzt.

 

Mediation öffnet Sichtweisen

In Konfliktsituationen setzen viele Menschen quasi Scheuklappen auf. Sie fokussieren sich allein auf den Konflikt, blicken nicht nach rechts oder links und halten nur ihren Weg für den richtigen. Ihre Sichtweise ist stark eingegrenzt. Am Horizont ist Schluss. Durch die Mediationsgespräche erfahren die Medianden aber, dass sie Wahlmöglichkeiten haben und Visionen warten. Gemeinsam werden viele kleine Wege entdeckt, die früher oder später auch zum Ziel führen. Über diese Lösungen wird so lange gesprochen und diskutiert, bis eine für alle Beteiligten befriedigende Win-Win-Situation herbeigeführt werden kann. Dieser Entwicklung als Mediator beizuwohnen, erfüllt auch mich mit Zufriedenheit.

 

Wir sprechen wieder miteinander

Wer jemals versucht hat, seine Zeit mit zwei zerstrittenen Personen zu verbringen, der weiß, wie unangenehm Schweigen sein kann. Man selbst wird schnell in die Funktion des Prellbocks oder Puffers gedrängt. Auch das defensive Verhalten oder der Kommunikationsabbruch in einem Konflikt ist für alle Beteiligten unangenehm. Umso schöner ist es daher, jeden einzelnen dabei zu unterstützen, sich langsam wieder anzunähern. Als Mediator versuche ich mich so mit meinen Medianden zu verständigen, dass mein Verhalten auf sie abfärbt und dabei hilft, dem jeweils anderen auf einer einfühlsameren Ebene zu entgegnen. Es tut auch mir gut, wenn ich meine Medianden beispielsweise mit meiner guten Laune „anstecken“ oder sie aus der sprichwörtlichen Reserve locken kann.

 

Für keinen Recht, für keinen Feind

Zu Beginn der Mediation vertreten beide Parteien in der Regel einen festen Standpunkt; nämlich den eigenen. Sie möchten gerne Recht haben, es offiziell auch bekommen und natürlich auch behalten. Im Laufe der Mediationsgespräche wandelt sich genau diese Einstellung und als Mediator darf ich meine Medianden dabei unterstützen, überhaupt herauszufinden, was sie eigentlich wollen und brauchen.

Das am Anfang der Gespräche noch bestehende Feindbild verliert im Laufe der Kommunikation an Bestand. Die Medianden merken, dass keine Beschuldigungen und Verurteilungen in der Mediation erfolgen. Ärger und Wut werden umgewandelt in Kommunikationsbereitschaft und Verständnis, was Kompromisse in erreichbare Nähe rückt. Auch wenn nicht jede Mediation aus Feinden wieder Freunde macht, ist die Wandlungsfähigkeit des Menschen für mich immer wieder faszinierend.

 

Spaß gilt auch für Medianden

Nicht nur mir als Mediator bereiten Mediationsgespräche Freude. Wenn aus Feinden wieder Diskussionspartner werden, die sachlich und später vielleicht sogar wieder humorvoll miteinander sprechen, profitieren alle Seiten davon. Selbst wenn es sich beim Konfliktthema um einen geschäftlichen Bereich handelt; nach einem Gerichtsurteil wären Geschäftsbeziehungen zwischen den Medianden wahrscheinlich beendet, während eine Mediation auf den Erhalt von Beziehungen ausgelegt wird. Das tut auch Geschäftspartnern gut!

Bei einer Mediation können Medianden viel über sich selbst und den jeweils anderen lernen, was auch ihrem Selbstbewusstsein zugutekommt. Eine durchlaufende Mediation kann anstrengend sein. Schließlich müssen sie reden, denken, einlenken, kreative Lösungen suchen, diskutieren und mit Sicherheit auch ein paar Nerven aufbringen. Aber viel gewichtiger sind die Erfahrungen, die sie aus den Verhandlungen mitnehmen. Sie profitieren beruflich, persönlich und sozial von der gemeinsam erarbeiteten Konfliktlösung, nutzen den Weg dahin für zukünftige Konfliktsituationen und dürfen ruhig ein wenig stolz auf sich selbst sein, eine Mediation erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben. So geht positive Verstärkung heute!

 

Mediation hallt lange nach

Vielen Menschen mangelt es aufgrund schlechter Erfahrungen oder aus einer von Gewalt geprägten Erziehung heraus an einem positiven Menschenbild. In diesem sind die Machtverhältnisse ungleich verteilt und Gefühle oder Bedürfnisse werden nicht angesprochen, sodass es niemanden wundert, wenn derjenige auch unter einer unzutreffenden Selbstwahrnehmung leidet. In diesem Bereich bin ich als Mediator immer wieder davon fasziniert, wie sehr die Gespräche sozial transformieren können. Machtgefälle lassen sich ausgleichen und auch ein positiv dargestelltes Weltbild färbt nach und nach ab. Durch positive Erfahrungen aus der Mediation erlernen Menschen wieder, dem inneren Kritiker ein wenig Einfühlungsvermögen zu verleihen und zukünftig anders auf Situationen zu reagieren.

Medianden profitieren letztendlich nicht nur von einem gelösten Konflikt und einer daraus resultierenden Win-Win-Situation, sondern wissen in Zukunft auch besser mit Konfliktsituationen umzugehen. Und wenn ich mir zwischendurch noch einmal Details aus vergangenen Mediationen vor Augen führe, bin ich wirklich ein Mediator, der seiner Arbeit mit Motivation und einer Menge Spaß nachgeht.

 

Freude an der Mediation

 

Bis zum nächsten Mal!

Ihr Frank Hartung

 

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