Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein bedeutendes Kommunikationsmodell für Konfliktlösung und Beziehungsgestaltung, das von Marshall B. Rosenberg in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Es zeigt sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Bereich positive Auswirkungen. GFK basiert auf der Annahme, dass alle menschlichen Handlungen von universellen Bedürfnissen getrieben sind und dass durch Verständnis und Respekt dieser Bedürfnisse Konflikte gelöst und Beziehungen verbessert werden können.
Grundlagen und Definition der Gewaltfreien Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) von Marshall B. Rosenberg geht über Kommunikationstechniken hinaus und ist eine grundsätzliche Haltung für zwischenmenschliche Beziehungen. Sie zielt darauf ab, Empathie und lebensdienliche Verbindungen zu fördern. GFK basiert auf der Idee, dass alle menschlichen Handlungen Bedürfnisse erfüllen wollen, und hilft, diese zu verstehen, um Konflikte empathisch zu lösen. Es wird als "Sprache der Verbindung" bezeichnet und konzentriert sich auf echtes Zuhören und wertschätzenden Austausch, frei von Bewertungen und Kritik.
Das Vier-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation
Das Vier-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation bietet eine Anleitung für empathische und konstruktive Gespräche. Es hilft, Emotionen zu regulieren, Bedürfnisse zu klären und dauerhafte Lösungen statt kurzfristiger Kompromisse zu finden. Das Modell kann sowohl für die Selbstäußerung als auch für das empathische Zuhören eingesetzt werden.
- Beobachtung ohne Bewertung
Gewaltfreie Kommunikation basiert auf neutralen Beobachtungen ohne Bewertungen, um Verständnis zu fördern. Diese Fähigkeit muss geübt werden, da es natürlich ist, schnell zu urteilen. Eine klare Unterscheidung zwischen Beobachtung und Bewertung hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
- Ein Beispiel für eine wertungsfreie Beobachtung wäre: "Ich sehe, dass du während unseres Meetings aufs Handy schaust" anstatt "Du bist immer unaufmerksam in Meetings". Die Unterscheidung zwischen Beobachtung und Bewertung ist wichtig, weil Bewertungen Widerstand hervorrufen können, während Beobachtungen Verständnis fördern.
- In der lebensentfremdenden Kommunikation werden Beobachtung und Bewertung häufig vermischt, was zu Aussagen wie "Du verhältst dich total schlampig!" führt, während die GFK eine klare Trennung fordert: "In der letzten Woche hast du dein Geschirr dreimal nach dem Essen auf die Spüle gestellt, und es stand dort jeweils bis zum Morgen". Die präzise Beobachtung fördert das Verständnis und mindert Missverständnisse im Gespräch.
- Gefühle wahrnehmen und ausdrücken
In der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) ist es wichtig, eigene Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, die durch eine Situation entstanden sind, ohne Vorwürfe oder Interpretationen als Gefühle zu tarnen. Echte Gefühle sollten von Pseudo-Gefühlen, die tatsächlich Bewertungen über andere darstellen, unterschieden werden. Das ehrliche Benennen von Gefühlen erfordert emotionale Selbstwahrnehmung und die Bereitschaft, verletzlich zu sein. Viele Menschen lernen, ihre Gefühle zu unterdrücken oder durch Kritik zu verbergen. Die GFK fördert die Akzeptanz der gesamten Bandbreite menschlicher Emotionen und das ehrliche Teilen der eigenen Gefühle, um Authentizität und Vertrauen zu schaffen und eine tiefere Verbindung zwischen den Gesprächspartnern zu ermöglichen.
- Ein authentischer Gefühlsausdruck wäre: "Ich fühle mich frustriert", während "Ich fühle, dass du dich nicht genug anstrengst" eine Interpretation darstellt, die als Gefühl getarnt wird. Die GFK unterscheidet klar zwischen echten Gefühlen und Pseudo-Gefühlen, die tatsächlich Gedanken oder Bewertungen über andere Menschen sind.
- Bedürfnisse erkennen und kommunizieren
Im dritten Schritt der Gewaltfreien Kommunikation geht es um die Identifikation und Mitteilung eigener Bedürfnisse, die hinter den Gefühlen stehen. Dieser Schritt ist zentral, da Gefühle aus erfüllten oder unerfüllten Bedürfnissen resultieren. Bedürfnisse sind universell und unabhängig von kulturellem Hintergrund oder sozialem Status. Beispiele hierfür sind Sicherheit und Kreativität. Das Erkennen und Ausdrücken eigener Bedürfnisse ist für die Selbstfürsorge und zwischenmenschliche Beziehungen wesentlich. Konflikte entstehen oft, wenn Menschen ihre Bedürfnisse nicht klar kommunizieren und sich auf Strategien fixieren. Die Offenlegung der eigentlichen Bedürfnisse kann helfen, gemeinsame Lösungen für Konflikte zu finden.
- Bitten formulieren
Der letzte Schritt der Gewaltfreien Kommunikation ist das Äußern von konkreten Bitten, die auf den zuvor identifizierten Bedürfnissen basieren. Solche Bitten respektieren die Autonomie des Gegenübers, indem sie keine Forderungen oder Befehle darstellen und die Wahl lassen, ohne negative Konsequenzen zuzustimmen oder abzulehnen. Effektive Bitten sind spezifisch, handlungsorientiert und zeitlich definiert. Diese Art der Bitte fördert freiwillige Kooperation und gegenseitigen Respekt und verhindert Widerstand oder manipulatives Verhalten, was zu nachhaltigen und erfüllenden Beziehungen beitragen kann.
- Eine effektive Bitte ist spezifisch, handlungsorientiert und zeitlich definiert. Anstatt zu sagen "Könntest du aufmerksamer sein?", würde eine GFK-konforme Bitte lauten: "Könntest du bitte für die restliche Zeit unseres Gesprächs dein Handy zur Seite legen?".
Anwendungsbereiche der Gewaltfreien Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) wird in persönlichen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Bereichen angewendet. Diese Ebenen sind miteinander verknüpft, da der innere Zustand eines Menschen die Interaktionen mit anderen beeinflusst, die wiederum die Gesellschaft beeinflussen können.
- Anwendung im Unternehmenskontext
In der modernen Arbeitswelt ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) wichtig für Führung, Teamarbeit und Konfliktmanagement. Sie hilft Unternehmen, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden und eine kooperative Kultur zu schaffen. Führungskräfte nutzen die GFK, um konstruktiv und ohne Druck zu kommunizieren. Die Anwendung der GFK reicht von Coaching über Mitarbeiterführung bis hin zu Change Management. Moderne Managementkonzepte integrieren oft GFK-Prinzipien. GFK reduziert Kommunikationsprobleme und fördert eine positive Unternehmenskultur.
- Persönliche Beziehungen und Familienleben
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) hilft auf persönlicher Ebene, kulturelle Konditionierungen zu überwinden, Lebenswunden zu heilen und Urteile in Verständnis für unerfüllte Bedürfnisse umzuwandeln. Sie wandelt negative Emotionen in positive um und fördert inneren Frieden und Freiheit. In zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert GFK Empathie und Ehrlichkeit, was zu mehr Vertrauen, Verständnis und Kooperation führt. Besonders in Familien reduziert sie Konflikte und Missverständnisse und stärkt die Verbindung zwischen den Mitgliedern.
- Bildungsbereich und Kindertageseinrichtungen
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) wird im Bildungsbereich und in Kindertageseinrichtungen als wichtige Grundhaltung geschätzt, die über Konfliktlösung hinausgeht. Sie schafft eine positive Atmosphäre, in der Kinder ihre Gefühle und Bedürfnisse erkennen und ausdrücken lernen, was für ihre emotionale Entwicklung und die Fähigkeit, später gesunde Beziehungen zu führen, entscheidend ist. Erzieher nutzen GFK, um konstruktiv mit herausforderndem Verhalten umzugehen und Konflikte zwischen Kindern so zu moderieren, dass es deren Lernen und Entwicklung fördert.
Unterschiede zur herkömmlichen Kommunikation und zur Mediation
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) hebt sich von herkömmlichen Kommunikationsformen ab und ergänzt Mediation. Die Besonderheiten und Vorteile der GFK sind für das Verständnis ihres Nutzens in verschiedenen Kommunikationssituationen wesentlich.
- Abgrenzung zur lebensentfremdenden Kommunikation
Marshall Rosenberg beschreibt traditionelle Kommunikationsformen als "lebensentfremdend", welche durch Bewertungen und Schuldzuweisungen charakterisiert sind und zu Konflikten führen. Im Gegensatz dazu zielt Gewaltfreie Kommunikation darauf ab, Verbindungen aufzubauen und Lösungen zu finden, indem sie klar zwischen Beobachtung und Bewertung unterscheidet und echte Gefühle ohne Schuldzuweisung ausdrückt.
- Beziehung zur Mediation
Mediation und Gewaltfreie Kommunikation (GFK) sind Methoden zur friedlichen Konfliktlösung.
- Bei Mediationen hilft ein neutraler Dritter, der Mediator, Streitparteien, einen Kompromiss zu finden.
- Die GFK gibt Individuen die Mittel, um empathisch und respektvoll zu kommunizieren.
Beide Ansätze ermöglichen es, Bedürfnisse und Sichtweisen gewaltfrei zu äußern.
Während die GFK häufig in einfachen Meinungsverschiedenheiten angewendet wird, kommt Mediation bei komplexeren Konflikten zum Einsatz. Sie können kombiniert werden, indem Mediatoren die Prinzipien der GFK in den Mediationsprozess integrieren, um eine konstruktive und respektvolle Dialogführung zu fördern.
Vorteile und positive Auswirkungen der Gewaltfreien Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation bietet Vorteile auf persönlicher, zwischenmenschlicher und organisationaler Ebene. Diese Vorteile sind sowohl in der Praxis als auch durch wissenschaftliche Studien belegt.
- Verbesserung der Kommunikationsqualität
Ein Hauptvorteil der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) ist die Verbesserung der Kommunikationsqualität, indem Klarheit gefördert und unstrukturiertes Reden vermieden wird. Die vier Schritte der GFK ermöglichen es, komplexe Themen systematisch anzugehen und fördern den verstehenden Austausch. GFK entwickelt Empathie statt bewertender Härte und erhöht das Bewusstsein für die Bedürfnisse von sich selbst und anderen, was tiefere und nachhaltigere Gespräche ermöglicht. Zudem unterstützt GFK synergetische und kreative Lösungen, die echte Bedürfnisse aller Beteiligten ansprechen, anstatt faule Kompromisse zu akzeptieren.
- Stärkung zwischenmenschlicher Beziehungen
Die Gewaltfreie Kommunikation verbessert zwischenmenschliche Beziehungen durch Empathie und Verständnis für die Bedürfnisse anderer. Sie fördert Offenheit, Wertschätzung, verbessert Konfliktlösungen und baut tiefere Verbindungen auf. Empathisches Einfühlen in andere und respektvolles Kommunizieren führen zu weniger Missverständnissen und einer besseren Beziehungsqualität.
- Positive Auswirkungen im Arbeitsumfeld
Gewaltfreie Kommunikation verbessert die Arbeitsqualität und das Betriebsklima. Sie hilft allen Mitarbeitern, insbesondere Führungskräften, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu trainieren und Konflikte effektiver zu lösen. Dies führt zu weniger Kommunikationsproblemen, Stress, Mobbing und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Zudem stärkt sie den Teamzusammenhalt, unterstützt Teambuilding und trägt zu einer positiven Kommunikationskultur bei. Die Folge ist eine höhere Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit durch ein respektvolles und unterstützendes Arbeitsumfeld.
Hilfreiche Situationen und Anwendungsgebiete der GFK
Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist hilfreich für zwischenmenschliche Herausforderungen und komplexe Konflikte. Sie ist vielseitig, da sie präventiv und in akuten Konflikten zur Deeskalation und konstruktiven Lösung beiträgt.
- Umgang mit mentalen Belastungen und psychischer Gesundheit
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein hilfreicher Ansatz, um über psychische Probleme zu sprechen und Unterstützung zu bieten. Sie ist angesichts der steigenden psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders wichtig. Die GFK fördert empathisches Sprechen, was die psychische Gesundheit stärken und Isolation verringern kann. Sie ermöglicht das Teilen von Sorgen und das Lösen von Konflikten, indem sie Strategien bietet, um Gefühle und Bedürfnisse ohne Schuldzuweisungen auszudrücken. Dies hilft Menschen mit mentalen Belastungen, Herausforderungen besser zu bewältigen und das Stigma um psychische Störungen zu verringern.
- Teamkonflikte und Projektmanagement
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist im Teamarbeit und Projektmanagement nützlich, um Konflikte, die aus unterschiedlichen Arbeitsweisen entstehen, zu lösen. Sie hilft, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu verstehen und zu respektieren, was zu gemeinsamen Lösungen führt, wie z.B. die Einführung fester Redezeiten oder strukturierte Brainstorming-Sitzungen. Dadurch werden die Bedürfnisse nach Respekt, Verbundenheit und Bedeutung berücksichtigt.
- Führungssituationen und Veränderungsprozesse
Für Führungskräfte ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ein nützliches Werkzeug, um in kritischen Situationen und während Veränderungsprozessen konstruktiv zu kommunizieren. Sie hilft, Spannungen zu reduzieren, dabei für sich selbst und andere zu sorgen und das Vertrauen zu stärken. Die Methode bietet einen klaren Rahmen für Gespräche, ermöglicht es, auf Augenhöhe zu kommunizieren und auch in schwierigen Teamdynamiken oder bei Kritik eine verständliche, verbindliche und klare Haltung zu bewahren.
- Interkulturelle und gesellschaftliche Konflikte
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) kann auch in größeren Konflikten zwischen Gruppen und Ethnien angewendet werden. Sie fördert Verständnis, Kooperation und Respekt und kann Bedürfnisse aller Beteiligten besser erfüllen. Die Prinzipien der GFK stimmen mit der Gewaltlosigkeit überein, wie sie von Gandhi und Martin Luther King Jr. gelehrt wurde. Persönliche, zwischenmenschliche und gesellschaftliche Bereiche sind miteinander verwoben und beeinflussen die Gesellschaft positiv oder negativ. In gesellschaftlichen Kontexten wird GFK von Dankbarkeit angetrieben, was zu nachhaltigen und konstruktiven Veränderungen führt.
- Gewaltfreie Kommunikation bei Konflikten
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist besonders effektiv in Konfliktsituationen. Sie hilft, Konflikte konstruktiv zu bearbeiten, indem sie auf die Bedürfnisse aller Beteiligten eingeht, statt auf Machtkämpfe zu fokussieren, was zu Verständnis und Wachstum führen kann.
Präventive Wirkung der GFK
Konflikte sind normal, aber vielen fehlt eine Strategie zur Lösung. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet ein präventives Handlungsmodell, das hilft, Konflikteskalation zu verhindern. Sie schafft eine Atmosphäre des Respekts und der Sicherheit, in der Menschen ohne Angst ihre Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken können. In einer solchen Umgebung ist es einfacher, Lösungen zu finden, die allen Beteiligten gerecht werden. Dies ist besonders in Arbeitsumgebungen wichtig, wo Konflikte die Produktivität beeinträchtigen können.
Umgang mit aggressiver Kommunikation
Wenn Menschen verbal angegriffen werden, verteidigen sie sich oft und greifen zurück, was die Beziehung verschlechtert. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet Alternativen, indem sie lehrt, die unerfüllten Bedürfnisse hinter der Aggression zu erkennen. Sie fördert den Ausdruck von Wünschen auf konstruktive Weise und konzentriert sich auf die Gefühle und Bedürfnisse hinter Äußerungen, was zu konstruktiveren Reaktionen führt.
- Transformative Wirkung in Konfliktsituationen
In Konfliktsituationen wirkt Gewaltfreie Kommunikation verbindend und transformierend, indem sie Selbstmitteilung und Einfühlung verknüpft. Selbstmitteilung bedeutet, Gefühle und Bedürfnisse zu äußern und um etwas zu bitten. Einfühlung heißt, die Bedürfnisse des Anderen zu verstehen. Dies fördert gegenseitiges Verständnis und die Suche nach zufriedenstellenden Lösungen. Gewaltfreie Kommunikation hilft, die Perspektive zu ändern: Anstatt Konfliktpartner als Feinde zu sehen, erkennt man ihre legitimen Bedürfnisse. Diese Sichtweise legt den Grundstein für Empathie und Kooperation und eröffnet kreative Lösungswege.
- Praktische Schritte in der Konfliktlösung
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) in Konflikten betont vier Schritte, insbesondere die emotionale Regulation und Sicherheit. Konflikte erschweren eine objektive Beobachtung, da Emotionen die Wahrnehmung beeinflussen. GFK hilft, Beobachtungen von Interpretationen zu trennen und eine Basis für Konfliktlösung zu bilden. Emotionen wie Wut oder Enttäuschung verbergen oft Bedürfnisse nach Respekt oder Verlässlichkeit. GFK ermöglicht, diese Bedürfnisse zu erkennen und konstruktiv zu adressieren, anstatt bei Schuldzuweisungen zu verharren.
Bedeutung der GFK für zwischenmenschliche Beziehungen
Die gewaltfreie Kommunikation fördert echte Verbindungen zwischen Menschen durch gegenseitiges Verständnis und Respekt. Sie berücksichtigt universelle menschliche Bedürfnisse und trägt zu persönlichem Wachstum und emotionaler Reife bei.
- Schaffung authentischer Verbindungen
Die Gewaltfreie Kommunikation fördert echte Verbindungen zwischen Menschen, indem sie auf universellen Bedürfnissen basiert und so über kulturelle und persönliche Unterschiede hinweg eine gemeinsame Basis schafft. Sie stärkt Beziehungen durch Empathie und Verständnis, selbst in schwierigen Situationen. Authentizität wird durch Offenheit und das Teilen von Gefühlen und Bedürfnissen ohne Angst vor Ablehnung erreicht, was zu echtem Vertrauen und Intimität führt.
- Förderung emotionaler Intelligenz und Empathie
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) fördert emotionale Intelligenz, Selbstwahrnehmung und Empathie. Sie hilft, eigene Gefühle zu erkennen und auszudrücken, was zu besseren Beziehungen führt, da man auch die Bedürfnisse anderer besser versteht und respektiert. Empathie in der GFK bedeutet, tiefe emotionale Verbindung zu den Erfahrungen anderer aufzubauen und echtes Interesse zu zeigen, statt Ratschläge zu geben. Dadurch entsteht Raum für echte Verbindung und Heilung in Beziehungen.
- Transformation von Beziehungsmustern
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) kann dysfunktionale Beziehungen verbessern, die durch Schuld, Kritik und Rückzug geprägt sind. Durch GFK werden aus automatischen Reaktionen bewusste Antworten, die auf echtem Bewusstsein für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse basieren. Konflikte werden als Chancen für Wachstum gesehen und Meinungsverschiedenheiten als Hinweis auf unerfüllte Bedürfnisse, was zu konstruktiven Gesprächen führt, die Beziehungen stärken.
- Langfristige Auswirkungen auf Beziehungsqualität
Die langfristigen Effekte der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) bewirken eine deutliche Verbesserung in Beziehungen. Sie fördern das Vertrauen und die Nähe, verringern Missverständnisse und verbessern die Kommunikation. Diese positiven Veränderungen entstehen durch stetige Anwendung der GFK-Methoden. GFK unterstützt Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit und Gleichberechtigung gründen, anstatt auf Macht und Kontrolle, und ist in langfristigen Partnerschaften und Familien besonders wertvoll.
Forschungsstand und wissenschaftliche Erkenntnisse
Die wissenschaftliche Erforschung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) hat zugenommen und zeigt das Interesse an ihrer Wirkung und Wirksamkeit in verschiedenen Kontexten. Es gibt mittlerweile viele Studien weltweit, insbesondere in den USA und Deutschland. Analysen von 49 Arbeiten haben sich auf die Effekte und Anwendungen der GFK konzentriert. Frühe Studien zeigen positive Effekte auf Empathie und Selbstmitgefühl. Jedoch gibt es Forschungslücken wie fehlende großangelegte Studien im deutschsprachigen Raum. Zukünftige Forschung sollte sich auf umfassende und methodisch rigorose Untersuchungen konzentrieren.
Herausforderungen und Grenzen der Gewaltfreien Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet viele Vorteile, aber es ist wichtig, ihre Herausforderungen und Grenzen zu erkennen. Eine ehrliche Betrachtung dieser Aspekte hilft, die GFK realistisch einzuschätzen und ihre Anwendung anzupassen. Häufig entstehen Herausforderungen durch Missverständnisse über die GFK oder die Schwierigkeit, eingefahrene Kommunikationsgewohnheiten zu ändern.
- Missverständnisse über "Gewaltfreiheit"
Der Begriff "gewaltfrei" wird oft missverstanden und mit Schwäche oder Nachsicht assoziiert, was dem wahren Zweck der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) entgegensteht. GFK sucht nicht Harmonie um jeden Preis, sondern nutzt Sprache als Werkzeug in schwierigen Situationen, ohne auf Kampf oder Kontrolle zu setzen. Sie bietet einen klaren Rahmen für Gespräche und hilft, in Konflikten auf Augenhöhe zu kommunizieren. Missverständnisse können dazu führen, dass Menschen die GFK ablehnen, ohne ihre Prinzipien und Anwendungen zu kennen.
- Schwierigkeit der praktischen Umsetzung
Die Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation ist anspruchsvoll und verlangt viel Übung und Selbstkontrolle, vor allem in Konfliktsituationen. Es ist herausfordernd, in solchen Momenten ruhig zu bleiben und die vier Schritte der Methode zu befolgen. Menschen müssen ihre gewohnten Reaktionen ändern und neue Kommunikationswege bewusst wählen, was Zeit, Geduld und oft externe Hilfe benötigt. Zusätzlich müssen sowohl die Techniken als auch die innere Einstellung verinnerlicht werden, was eine umfassende Veränderung in der Art des Ausdrucks und der Haltung zu Konflikten und Beziehungen bedeutet. Diese Anforderungen können überwältigend sein und dazu führen, dass Menschen die Gewaltfreie Kommunikation nur oberflächlich nutzen, ohne ihre Prinzipien wirklich zu verstehen oder umzusetzen.
Fazit
![Gewaltfreie Kommunikation]()
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein tiefgreifendes Modell, das auf Empathie und Respekt basiert. Es bietet durch seine vier Schritte – Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten – einen Rahmen für die Lösung von Konflikten und die Verbesserung von Beziehungen. GFK ist universell einsetzbar, von Unternehmen bis zu sozialen Kontexten.
Studien bestätigen ihre positive Wirkung, jedoch ist weitere Forschung nötig. Trotz Herausforderungen in der Anwendung trägt die GFK zur Entwicklung einer empathischeren Kommunikationskultur bei.