Glossar Mediation

Augenhöhe

Begriff Definition
Augenhöhe

Ein Dialog, der auf gegenseitigem Respekt beruht, schafft die Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander und fördert eine respektvolle Interaktion, bei der jeder Teilnehmer sich so wertgeschätzt fühlt, wie er es sich für sich selbst wünscht.

Der Terminus "Mediation auf Augenhöhe" impliziert, dass die Interagierenden sich auf einer Stufe begegnen, welche durch Fairness und gegenseitige Achtung gekennzeichnet ist. Ziel ist es, eine Atmosphäre zu erschaffen, in der niemand dominiert oder sich untergeordnet fühlt. Stattdessen soll ein Austausch auf uniformem Level stattfinden. Für das Erreichen dieser Ebenbürtigkeit ist es unerlässlich, dass der Kontext des Mediationsverfahrens so konzipiert wird, dass alle Beteiligten mit identischen Rechten agieren können. Sie sollten über äquivalente Verhandlungsbefugnisse und Positionen verfügen sowie vergleichbare Startbedingungen besitzen.

Ob die Beteiligten tatsächlich ebenbürtig agieren, zeigt sich zunächst in ihrer wechselseitigen Interaktion:

  • Achten sie auf die Ansichten des anderen?
  • Sind sie aufmerksame Zuhörer?
  • Lassen sie sich von Vorurteilen oder festgefahrenen Ansichten leiten?
  • Demonstrieren sie dem Gegenüber dessen Unterlegenheit?

In Konfliktsituationen ist oft zu beobachten, dass es den Parteien schwerfällt, diese Kriterien zu erfüllen. Daher leitet der Mediator die Streitenden schrittweise zu einer Verhandlungsebene hin, die Ebenbürtigkeit zulässt. Das Verhandeln auf Augenhöhe stellt einen entscheidenden Faktor dafür dar, dass eine selbstbestimmte Übereinkunft gefunden wird, in der jede Seite die Freiheit hat, sich nicht dem Willen der anderen zu beugen. Dies gilt als Voraussetzung für die Akzeptanz der gefundenen Lösung durch alle Beteiligten. Um ebengleiche Verhandlungen zu führen, muss eine ausgeglichene Kommunikation unter den Parteien ermöglicht werden. Für den Ablauf einer konstruktiven Kommunikation ist essentiell, dass sich die Verhaltensmuster wechselseitig begünstigen und vervollständigen.

Bedeutung in der Mediation:
Es obliegt dem Mediator, das Vorhandensein von Ebenbürtigkeit zu überwachen und alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese zu gewährleisten. Er verfügt über diverse Techniken, um die schwächere Seite zu stärken, wie etwa das Durchführen von Einzelgesprächen oder das Hinzuziehen eines Beistandes. Es ist unabdingbar, das Phänomen der Asymmetrie anzusprechen. In bestimmten Fällen kann es ausreichen, das Verfahren neu zu strukturieren und die Parteien hinsichtlich der Bedeutung ihrer Rolle sowie der zugehörigen Verantwortung zu sensibilisieren.

 

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