Glossar Mediation

Selbstfürsorge

Begriff Definition
Selbstfürsorge

Unter Selbstfürsorge versteht man im Allgemeinen die bewusste und aktive Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Gedanken. Es geht darum, sich selbst gut zu behandeln und für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Dabei spielt auch die Selbstwahrnehmung eine wichtige Rolle, denn nur wer sich selbst gut kennt, kann auch für sich selbst sorgen.

Warum ist Selbstfürsorge wichtig?
In unserer heutigen Gesellschaft sind wir oft sehr beschäftigt und haben viele Verpflichtungen. Dabei vergessen wir oft, uns selbst genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Doch nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch für andere da sein. Selbstfürsorge ist also keine egoistische Handlung, sondern eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes und erfülltes Leben.

Die verschiedenen Aspekte von Selbstfürsorge
Selbstfürsorge umfasst verschiedene Aspekte, die alle miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Dazu gehören unter anderem die körperliche, geistige und emotionale Selbstfürsorge.

  • Körperliche Selbstfürsorge
    Körperliche Selbstfürsorge beinhaltet zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf. Auch regelmäßige Arztbesuche und die Pflege des eigenen Körpers gehören dazu. Denn nur wenn wir uns um unseren Körper kümmern, können wir gesund und leistungsfähig bleiben.
  • geistige Selbstfürsorge
    Bei der geistigen Selbstfürsorge geht es darum, den eigenen Geist zu pflegen und zu stärken. Dazu gehören zum Beispiel Entspannungsübungen, aber auch geistige Herausforderungen wie das Lesen eines interessanten Buches oder das Lernen einer neuen Sprache. Auch die Förderung der Kreativität und die Entfaltung eigener Talente können zur geistigen Selbstfürsorge beitragen.

  • emotionale Selbstfürsorge
    Emotionale Selbstfürsorge bezieht sich auf unsere Gefühle und die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen. Es geht darum, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, aber auch negative Gefühle anzunehmen und zu verarbeiten. Dazu können zum Beispiel regelmäßige Gespräche mit Freunden oder ein Tagebuch führen gehören.

Ein gutes Beispiel für Selbstfürsorge ist die regelmäßige Auszeit vom Alltag. Oft sind wir so sehr mit unseren Verpflichtungen beschäftigt, dass wir vergessen, uns Zeit für uns selbst zu nehmen. Doch gerade in stressigen Phasen ist es besonders wichtig, sich bewusst Auszeiten zu gönnen. Das kann zum Beispiel ein entspannendes Bad, ein Spaziergang in der Natur oder auch einfach nur ein paar Minuten der Ruhe und Stille sein. Indem wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen, können wir neue Energie tanken und uns besser auf die Herausforderungen des Alltags einstellen.

Selbstfürsorge in der Mediation
In der Mediation spielt Selbstfürsorge eine wichtige Rolle. Als Mediator ist es unsere Aufgabe, die Parteien dabei zu unterstützen, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Dabei ist es unerlässlich, dass wir auch auf die Selbstfürsorge der Konfliktparteien achten.

  1. Selbstfürsorge der Mediatoren
    Als Mediator ist es wichtig, dass wir uns selbst gut um unsere eigene Gesundheit und unser Wohlbefinden kümmern. Denn nur wenn wir selbst ausgeglichen und belastbar sind, können wir unsere Arbeit als Mediator effektiv ausführen. Dazu gehört beispielsweise, dass wir uns ausreichend Pausen gönnen, uns mit Kollegen austauschen und uns regelmäßig weiterbilden. Auch die Fähigkeit, unsere eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren, ist ein wichtiger Aspekt der Selbstfürsorge für Mediatoren.

  2. Selbstfürsorge der Konfliktparteien
    In der Mediation geht es darum, dass die Konfliktparteien eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden. Dabei ist es wichtig, dass sie sich selbst und ihre Bedürfnisse wahrnehmen und diese auch kommunizieren können. Die Fähigkeit zur Selbstfürsorge kann den Parteien dabei helfen, ihre eigenen Emotionen und Bedürfnisse zu erkennen und zu benennen. Dies kann dazu beitragen, dass sie im Konfliktgespräch ruhiger und konstruktiver bleiben und somit zu einer erfolgreichen Lösung beitragen.

Ein Beispiel für Selbstfürsorge in der Mediation ist, dass die Parteien lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren. Nehmen wir an, es gibt einen Konflikt zwischen zwei Kollegen am Arbeitsplatz. Der eine fühlt sich vom anderen ständig unterbrochen und nicht ernst genommen. In der Mediation lernen beide Parteien, ihre eigenen Bedürfnisse zu benennen und zu kommunizieren. Der eine Kollege erkennt, dass er das Bedürfnis hat, gehört und respektiert zu werden, während der andere Kollege erkennt, dass er das Bedürfnis hat, seine Ideen und Meinungen mitzuteilen. Durch die Selbstfürsorge der Konfliktparteien können sie gemeinsam eine Lösung finden, die beiden gerecht wird.

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