Glossar Mediation

kognitive Dissonanz

Begriff Definition
kognitive Dissonanz

Kognitive Dissonanz ist ein psychologisches Konzept, das sich auf den Zustand bezieht, wenn eine Person zwei oder mehrere widersprüchliche Gedanken, Überzeugungen oder Verhaltensweisen gleichzeitig hat. Dieser Zustand der inneren Unstimmigkeit kann zu Unbehagen, Stress und Spannungen führen, da er im Widerspruch zu unseren Grundannahmen und Überzeugungen steht.

Ursachen von kognitiver Dissonanz
Die Ursachen für kognitive Dissonanz können vielfältig sein und hängen oft mit unseren Werten, Einstellungen und Überzeugungen zusammen. Sie kann entstehen, wenn wir Entscheidungen treffen müssen, die unseren Werten widersprechen, wenn wir uns in einer Situation befinden, die nicht unseren Erwartungen entspricht, oder wenn wir mit Informationen konfrontiert werden, die nicht mit unserem bisherigen Wissen übereinstimmen. Beispiel
Eine Person, die sich als umweltbewusst und nachhaltig betrachtet, entscheidet sich für einen Job in einer Firma, die für ihre umweltschädlichen Praktiken bekannt ist. Diese Person könnte unter kognitiver Dissonanz leiden, da ihre Handlungen nicht mit ihren Überzeugungen übereinstimmen.

Folgen von kognitiver Dissonanz
Kognitive Dissonanz kann zu verschiedenen Verhaltensweisen führen, um den inneren Konflikt zu reduzieren. Oft versuchen Menschen, ihre Gedanken und Überzeugungen anzupassen, um sie mit ihrem Verhalten in Einklang zu bringen. Sie können aber auch versuchen, Informationen zu ignorieren oder zu vermeiden, die ihre kognitiven Dissonanzen auslösen. In einigen Fällen kann es auch zu einer Verzerrung der Realität kommen, um die Unstimmigkeit zu reduzieren.

Wege zur Reduzierung von kognitiver Dissonanz
Es gibt verschiedene Strategien, die Menschen anwenden, um ihre kognitive Dissonanz zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist die Suche nach zusätzlichen Informationen oder Argumenten, die die widersprüchlichen Überzeugungen unterstützen. Eine andere Strategie ist die Vermeidung von Situationen oder Informationen, die die Dissonanz auslösen könnten. Eine weitere Möglichkeit ist die Veränderung der eigenen Einstellung oder des Verhaltens, um sie mit den widersprüchlichen Überzeugungen in Einklang zu bringen.
Beispiel
Eine Person, die raucht, obwohl sie weiß, dass es ungesund ist, könnte versuchen, ihre Einstellung zum Rauchen zu ändern, indem sie sich einredet, dass es nicht so schädlich ist oder dass sie es unter Kontrolle hat.

Kognitive Dissonanz in der Werbung und im Marketing
Das Konzept der kognitiven Dissonanz wird auch häufig in der Werbung und im Marketing eingesetzt. Durch geschickte Werbung können Unternehmen versuchen, kognitive Dissonanzen bei den Verbrauchern auszulösen und diese dann durch den Kauf ihres Produkts zu reduzieren.
Zum Beispiel kann ein Unternehmen für ein teures Produkt werben und gleichzeitig betonen, dass es eine gute Investition ist, um die kognitive Dissonanz bei Kunden zu reduzieren, die sich Gedanken über den hohen Preis machen.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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