Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Trennungsmediation

Die Trennungsmediation ähnelt der Scheidungsmediation mit dem Unterschied, dass in diesen Fällen das Paar häufig nicht verheiratet ist. Möchte sich ein Paar jedoch trennen und sind gemeinsame Kinder vorhanden, dann kann sich eine Trennung kompliziert gestalten und Konflikte mit sich bringen. Denn wenn Kinder vorhanden sind, besteht zumindest die Elternbeziehung ein Leben lang weiter. Des Weiteren kann eine Trennungsmediation auch von verheirateten Paaren genutzt werden, um die gütliche Ehescheidung vorzubereiten.

Durch eine Trennungsmediation kann trotz Trennung der Grundstein für ein funktionierendes Elternteam gesetzt werden. Auch dient das Mediationsverfahren der Konfliktlösung, wenn es um die gemeinsame Wohnung, das Vermögen oder andere Rechte und Pflichten geht.

Die Trennungsmediation dient häufig als Ersatz eines gerichtlichen Verfahrens. Ihr Ziel ist jedoch nicht, Entscheidungen zu fällen. Durch die Mediation sollen Lösungen gefunden werden, hinter denen die Medianden dann auch beide stehen. Statt Zwang und Urteil tritt bei der Trennungsmediation Verständnis und die gegenseitige Bereitschaft, sich gemeinsam den Herausforderungen einer Trennung zu stellen, in den Vordergrund. Ist Nachwuchs vorhanden, so wird das Verfahren auf das Wohl der gemeinsamen Kinder ausgerichtet.

Die Mediation ist auch geeignet, um Hausrat und Vermögen aufzuteilen, Unterhaltsangelegenheiten zu regeln, den Zugewinnausgleich vorzubereiten oder Besuchs- und Umgangsregelungen zu definieren.

Wie auch in den anderen Mediationsarten dient der Mediator in der Trennungsmediation als neutraler Dritter und allparteilicher Gesprächsführer bzw. Gesprächsbegleiter. In der Mediation bekommen alle Beteiligten Gelegenheit und Raum, sich auszudrücken. Die Verantwortung für die Erarbeitung von Kompromissen und Lösungen bleibt jedoch bei den Medianden. Eine Trennungsmediation kann also auch nur dann mit Erfolg durchgeführt werden, wenn auf beiden Seiten die Bereitschaft besteht, das Verfahren für sich anzunehmen und durchzuführen.

Eine Trennungsmediation bietet sich insbesondere für Paare an, die ihre Elternaufgaben für die Zukunft optimieren möchten und den Wunsch nach fairen Lösungen verspüren. Des Weiteren kann die Trennungsmediation bei verheirateten Paaren für ein schnelles und kostengünstiges Scheidungsverfahren Sorge tragen. Wurden für alle Beteiligten zufriedenstellende und nachhaltige Konfliktlösungen gefunden und erarbeitet, lassen sich diese schriftlich fixieren und in Teilen auch notariell dokumentieren. Eine notariell beglaubigte Mediationsvereinbarung kann gemeinsam mit einem Scheidungsantrag eingereicht werden, um die einvernehmliche Ehescheidung unkompliziert zu gestalten und auch zu beschleunigen. An ihre Grenzen gerät die Trennungsmediation, wenn keine Freiwilligkeit bei einem oder beiden Medianden besteht. 

Transgressive Mediation

Die transgressive Mediation ist eine Errungenschaft des Soziologen, Pädagogen und Mediators Dr. Ed Watzke. Mit der transgressiven Mediation hat Watzke insbesondere im außergerichtlichen Tatausgleich das an Phasen orientierte Verlaufsverständnis des Mediationsverfahrens über den sprichwörtlichen Haufen geworfen. Die transgressive Mediation beginnt entgegen der klassischen Phasen mit dem Friedensschluss. Die Medianden müssen sich zuerst „vertragen“, bevor die mediative Arbeit überhaupt beginnen kann. Des Weiteren wird die transgressive Mediation getragen von Irritationen, Metaphern und humorvollen Grenzüberschreitungen.

Später hat Dr. Watzke die transgressive Mediation um die Metaphernbrücke erweitert, die einen ganzheitlichen und situativ wirkenden Ansatz darstellt. Hiernach gehört es zur Aufgabe und Rolle des Mediators, eine dialogtaugliche Basis für die Kommunikation zu ermöglichen. Dies gelingt durch Übertreibungen, Metaphern und nicht-verletzenden Zuspitzungen, was Watzke als „Weg des Hofnarren“ bezeichnet. Die Medianden werden eingeladen, an einem auf unzweideutige Bekenntnisse beruhenden „äquilibristischen Tanz“ teilzunehmen, der auf den „Pfad des Friedens“ führt. Die transgressive Mediation wird insbesondere für hocheskalierte Dauerkonflikte genutzt.

Diese außergewöhnliche Form der Mediation ist nach der Auffassung von Dr. Watzke notwendig, um Normopathie in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Normopathie wird eine Persönlichkeitsstörung betrachtet, die innerhalb von Lebensräumen und sozialen Beziehungen eine zwanghafte Anpassung an vermeintlich normgerechte und vorherrschende Regelwerke und Verhaltensweisen beinhaltet. Die transgressive Mediation erfordert Irritationsarbeit vom Mediator. Wichtig sind erste kleine Schritte in Richtung Frieden, in den die Medianden schon zu Beginn investieren müssen. Ist dieser erste kleine Schritt getan, muss er als solcher auch anerkannt werden.

 

Transaktionsanalyse

Die Transaktionsanalyse ist eine psychologische Theorie, die sich mit der Analyse von menschlichen Interaktionen und Kommunikationsmustern beschäftigt. Im Kontext des Mediationsverfahrens bezieht sich die Transaktionsanalyse auf die Anwendung dieser Theorie, um Konflikte zu verstehen und zu lösen.

Der Ablauf einer Mediation, die auf der Transaktionsanalyse basiert, kann grob in drei Phasen unterteilt werden:

  1. Vorbereitung
    In der Vorbereitungsphase werden die Konfliktparteien und der Mediator gemeinsam die Rahmenbedingungen der Mediation festlegen, wie zum Beispiel den Ort, die Dauer und die Regeln des Gesprächs. Auch wird in dieser Phase geklärt, welche Themen und Probleme im Fokus der Mediation stehen sollen.

  2. Mediation
    In der eigentlichen Mediation werden dann die Konfliktparteien durch den Mediator angeleitet, ihre Kommunikationsmuster und Verhaltensweisen zu analysieren und zu verstehen. Dabei wird die Transaktionsanalyse als Werkzeug verwendet, um die unbewussten Motive und Bedürfnisse hinter dem Konflikt aufzudecken. Die Konfliktparteien werden ermutigt, ihre eigenen Emotionen und die des Gegenübers wahrzunehmen und auszudrücken. Dies führt zu einem tieferen Verständnis und einer besseren Kommunikation zwischen den Parteien.

  3. Nachbereitung
    In der Nachbereitungsphase werden dann gemeinsam mit den Konfliktparteien Vereinbarungen getroffen, die dazu beitragen sollen, den Konflikt langfristig zu lösen und die Beziehung zwischen den Parteien zu verbessern. Diese Vereinbarungen werden schriftlich festgehalten und von allen Beteiligten unterzeichnet.

Ein Beispiel aus der Praxis der Schulmediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Schülerinnen, Lisa und Julia, haben einen Streit, weil Lisa immer wieder Julias Sachen ausleihen und nicht zurückgeben würde. In der Mediation wird die Transaktionsanalyse angewendet, um die zugrunde liegenden Motive und Bedürfnisse der beiden Schülerinnen zu ergründen. Dabei stellt sich heraus, dass Lisa sich von Julia nicht genug beachtet fühlt und deshalb ihre Sachen ausleiht, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Julia hingegen fühlt sich von Lisa kontrolliert und möchte ihre Privatsphäre wahren. Durch die Analyse dieser Transaktionen können die beiden Schülerinnen ein tieferes Verständnis füreinander entwickeln und gemeinsam eine Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Transaktionsanalyse im Mediationsverfahren dazu dient, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Durch die Anwendung dieser Theorie können Konflikte auf einer tieferen Ebene betrachtet und gelöst werden, was zu einer nachhaltigen Lösung führt. Die Transaktionsanalyse ist somit ein wertvolles Instrument in der Mediation, um Konflikte konstruktiv zu bearbeiten und zu lösen.

Toleranz

Toleranz ist die Anerkennung und Akzeptanz von Meinungen, Ansichten und Lebensweisen, die von den eigenen abweichen. Sie ist eine Haltung, die auf Respekt, Verständnis und dem Willen zur friedlichen Koexistenz beruht. Toleranz erfordert von uns, dass wir anderen das Recht auf eine eigene Meinung und Lebensführung zugestehen, auch wenn wir diese nicht teilen oder sogar ablehnen.

Ein anschauliches Beispiel für Toleranz findet sich im Bereich der Religion:
In einer multireligiösen Gesellschaft leben Menschen verschiedener Glaubensrichtungen – wie Christen, Muslime, Juden, Hindus und Atheisten – zusammen. Toleranz in diesem Kontext bedeutet, dass jede Person ihre Religion frei ausüben kann, ohne von anderen diskriminiert oder benachteiligt zu werden. Es geht nicht darum, dass alle die gleichen Überzeugungen teilen, sondern dass Unterschiede respektiert und akzeptiert werden.

 

Toleranz vs. Gleichgültigkeit

Oft wird Toleranz mit Gleichgültigkeit verwechselt oder gleichgesetzt. Doch hier liegt ein grundlegendes Missverständnis vor. Gleichgültigkeit bedeutet, dass uns die Meinungen, Überzeugungen oder das Wohlergehen anderer Menschen gleichgültig sind. Es ist eine Haltung, die weder von Interesse noch von Sorge geprägt ist. Im Gegensatz dazu steht Toleranz für ein aktives Bemühen, Unterschiede zu akzeptieren und den Dialog zu suchen, auch wenn dieser manchmal herausfordernd sein mag.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung der Unterschiede:
Nehmen wir an, in einer Nachbarschaft findet eine lautstarke Feier statt, die verschiedene kulturelle Traditionen zelebriert. Eine gleichgültige Person würde vielleicht denken: "Es ist mir egal, was sie tun, solange es mich nicht stört." Eine tolerante Person hingegen würde erkennen, dass diese Feier ein Ausdruck der kulturellen Vielfalt ist, und vielleicht sogar das Gespräch suchen, um mehr darüber zu erfahren.

 

Die Bedeutung von Toleranz für das Zusammenleben

Toleranz ist nicht nur eine persönliche Tugend, sondern auch ein gesellschaftlicher Klebstoff, der das Zusammenleben in Vielfalt ermöglicht. Sie fördert den sozialen Frieden, die gegenseitige Akzeptanz und die Bereitschaft, voneinander zu lernen. Toleranz ist die Grundlage für eine offene, pluralistische Gesellschaft, in der Diskriminierung und Ausgrenzung keinen Platz haben.

Es gilt hervorzuheben, dass Toleranz ihre Schranken erreicht, wenn die Freiheiten und Ansprüche anderer Personen negativ beeinflusst werden. Toleranz bedeutet keineswegs, jedes einzelne Handeln zu befürworten, vor allem nicht jenes, welches Schaden zufügt oder die Ehre anderer untergräbt. In diesem Rahmen ist es unabdingbar, klare Abgrenzungen festzulegen und sich aktiv für die Bewahrung der Rechte jeder Person stark zu machen.

Siehe auch: Toleranz versus Gleichgültigkeit

Themensammlung

Bei der Themensammlung handelt es sich im klassischen Mediationsverfahren um die zweite Phase der Mediation. Früher wurde die Themensammlung auch Konfliktdarstellung genannt, da in dieser Phase die zu bearbeitenden Themen dargestellt werden.

Die Medianden erhalten bei der Themensammlung die Gelegenheit, ihre Sichtweise auf den Konflikt darzulegen. Das typische Kommunikationsverhalten im Konflikt führt nämlich dazu, dass sich Streitende nicht richtig zuhören und auch nicht alles ausgesprochen wird. Die eine Partei spricht nicht alles aus, weil sie der Meinung ist, alles bereits erzählt zu haben. Die andere Partei hört nicht richtig zu, weil sie der Meinung ist, alles schon zu kennen und denkt bereits über eine Erwiderung nach.

Die Themensammlung dient demnach auch dazu, diese festgefahrene Spirale zu durchbrechen. Alle an der Mediation Beteiligten können und sollen während der Phase der Themensammlung sprechen, zuhören und bei Bedarf auch nachfragen. Oft erkennen die Beteiligten schon dabei, dass sie häufig „aneinander vorbei“ geredet haben. Dennoch werden die Themen an dieser Stelle noch nicht vertieft, sondern nur aus Gründen der gegenseitigen Information vorgetragen.

Manchmal wird bei einer Themensammlung auch von einer Themenvereinbarung gesprochen. Es werden die jeweiligen Themen gesammelt sowie vereinbart, festgelegt und erlaubt, dass über diese Themen auch gesprochen und verhandelt wird. Es werden bei allen Beteiligten die Themen abgefragt und gemeinsam eine Reihenfolge vereinbart, in der die Themen bearbeitet werden sollen. Spätestens in dieser Phase sollte eine Vertrauensbeziehung zwischen Mediator und Medianden bestehen. Die Themensammlung dient jedoch auch dazu, eine Vertrauensbeziehung zwischen den Medianden wieder aufzubauen. Denn Vertrauen ist auch in der Mediation die Basis für das Finden und Erarbeiten einer interessengerechten Konfliktlösung.

In der Phase der Themensammlung achtet der Mediator auf die Einhaltung der Gesprächsregeln. Dies, zumal schon bei der Sammlung und Erörterung der Themen bereits Vorwürfe geäußert werden oder Gefühlsausbrüche stattfinden könnten. Die Beteiligten sollten in dieser Phase anerkennen, dass verschiedene Menschen auch unterschiedliche Sichtweisen haben, über die nicht gestritten werden muss.

Um den Beteiligten die Sicherheit zu geben, dass kein Thema vergessen wird, kann auf eine Visualisierung zurückgegriffen werden. Die gesammelten Themen werden auf einem Flipchart oder Whiteboard erfasst, um sie klar und deutlich zu dokumentieren. Durch die Visualisierung lässt sich auch die Reihenfolge, in der die Themen im Rahmen der Mediation bearbeitet werden sollen, besser darstellen. Die hierarchische Gliederung kann den Beteiligten helfen, aus einem „großen Konflikt“ mehrere kleine und überschaubare „Einzelteile“ zu machen, die Stück für Stück einfacher bearbeitet werden können. Dadurch dient die Themensammlung auch gleichzeitig dazu, den Beteiligten die Angst vor einer Konfliktlösung zu nehmen.

Synonyme - Themenvereinbarung
Teilnahmslosigkeit

Teilnahmslosigkeit ist ein Zustand, in dem eine Person keine Emotionen oder Interesse für ihre Umwelt zeigt. Sie kann sich gleichgültig, desinteressiert oder apathisch verhalten und hat möglicherweise Schwierigkeiten, sich in sozialen Situationen zu engagieren. Dieser Zustand kann vorübergehend oder dauerhaft sein und kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel psychische Erkrankungen, Traumata oder Stress.

Auswirkungen:
Teilnahmslosigkeit kann sich auf verschiedene Bereiche des Lebens auswirken. Im persönlichen Bereich kann sie zu Einsamkeit, Isolation und einem Gefühl der Leere führen. Soziale Beziehungen können darunter leiden, da die betroffene Person möglicherweise nicht in der Lage ist, Empathie zu zeigen oder sich in andere hineinzuversetzen. Im beruflichen Bereich kann Teilnahmslosigkeit zu mangelnder Motivation, Konzentrationsschwierigkeiten und einer geringeren Produktivität führen. Auch körperliche Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit können auftreten.

Gefahren:
Langfristige Teilnahmslosigkeit kann zu schwerwiegenden Folgen führen. Sie kann zu Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen führen. Auch körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem können die Folge sein. Zudem kann Teilnahmslosigkeit das Risiko von Suchterkrankungen erhöhen, da die betroffene Person möglicherweise versucht, ihre Emotionslosigkeit durch den Konsum von Alkohol oder Drogen zu betäuben.

Umgang:
Der Umgang mit Teilnahmslosigkeit kann eine Herausforderung sein, sowohl für die betroffene Person als auch für ihr Umfeld. Es ist wichtig, dass die betroffene Person professionelle Hilfe sucht, um die Ursachen ihrer Teilnahmslosigkeit zu identifizieren und zu behandeln. Freunde und Familie können unterstützend sein, indem sie Verständnis zeigen und versuchen, die betroffene Person zu motivieren, sich Hilfe zu suchen. Es ist jedoch wichtig, dass die betroffene Person selbst die Verantwortung für ihre Genesung übernimmt und aktiv an ihrer Genesung arbeitet.

Prävention:
Um Teilnahmslosigkeit vorzubeugen, ist es wichtig, auf sich selbst zu achten und auf Warnsignale zu achten. Eine ausgewogene Lebensweise mit ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung und ausreichend Schlaf kann dazu beitragen, psychische Probleme zu vermeiden. Auch der Umgang mit Stress und Belastungen ist wichtig, um nicht in einen Zustand der Teilnahmslosigkeit zu geraten. Zudem kann es hilfreich sein, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen, um sich zu entspannen und aufzutanken.

Was kann man dagegen tun:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um gegen Teilnahmslosigkeit anzugehen. Eine wichtige Maßnahme ist die Psychotherapie, die dabei helfen kann, die Ursachen der Teilnahmslosigkeit zu identifizieren und zu behandeln. Auch Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Unterstützung sein, um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Zudem können Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation helfen, um Stress abzubauen und wieder mehr in Kontakt mit den eigenen Emotionen zu kommen. In manchen Fällen kann auch die Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein, um die Symptome der Teilnahmslosigkeit zu lindern.

Techniken in der Mediation

Wenn von Techniken in der Mediation die Rede ist, sind bestimmte Werkzeuge des Mediators gemeint, die oftmals aus anderen Anwendungen und Disziplinen stammen. Mediative Techniken setzt der Mediator in der Mediation gezielt ein. Nach der Definition stammen Techniken aus dem Griechischen und werden mit Handwerk und Kunst gleichgesetzt. Im Allgemeinen stellen Techniken eine Handelsform, Wissensform oder ein besonderes Können in verschiedenen Bereichen dar. Mediative Techniken sind Arbeitsmittel oder Werkzeuge des Mediators.

Mediationen haben einen vermittelnden Charakter, die viel Verständnis erfordern. Durch die Technik des aktiven Zuhörens und Beobachtens kann der Mediator zum Beispiel verstehen, was die Medianden wünschen oder ablehnen. Durch die Nutzung mediativer Techniken kann der Mediator die Mediation gestalten.

Hierfür greift er auf folgende Techniken zurück:

  • Assoziationen
  • Explorationen
  • Kommunikation
  • Interventionen
  • Kognitionen
  • Konferenzen
  • Kontrollen
  • Kreativität
  • Verfahren
  • Vereinbarungen/Verträge
  • Verhandlungen
  • Wahrnehmungen

Die Techniken in der Mediation sind als Hilfsmittel zu betrachten, deren Erfolg von der richtigen Haltung und Anwendung abhängen.

Synonyme - Mediationstechnik, Mediationstechniken, Methoden
Teammediation

Eine Teammediation ist eine schnelle und effektive Möglichkeit der Konfliktlösung, wenn es Streit zwischen Mitgliedern eines Teams gibt. Teamkonflikte können zu Leistungseinbußen, Unwohlsein und allgemeiner Unzufriedenheit im gesamten Team führen. Derartige Konflikte und Auseinandersetzungen gefährden das Erreichen des gesetzten Ziels. Zusätzlich können Kündigungen, Krankmeldungen oder auch Mobbing zu den Folgen von Teamkonflikten gehören.

Zu Teamkonflikten kann es beispielsweise dann kommen, wenn sich ein Teammitglied von den anderen ausgegrenzt, übergangen oder hintergangen fühlt. Werden beispielsweise jüngere Mitglieder mit einer besonders verantwortungsvollen Position bedacht, könnten ältere Teammitglieder sich in ihrem Rang übergangen oder ausgeschlossen fühlen und Neid empfinden.

Der Aufbau der Teammediation unterscheidet sich kaum vom klassischen Mediationsverfahren. Auch bei der Teammediation führt der Mediator als neutraler Dritter das Team durch ein strukturiertes Verfahren in Richtung vom Team selbst erarbeiteter Konfliktlösung.

Sehr oft sind es nicht die typischen Sachkonflikte, die zunächst in der Teammediation bearbeitet werden müssen. Zu Beginn werden in der Regel Konflikte bearbeitet, die auf einer Verletzung von Gefühlen wie Respekt, Zugehörigkeit, Anerkennung oder anderer Grundbedürfnisse einzelner Mitglieder des Teams beruhen. Nahezu alle Konflikte können dadurch gelöst werden, dass diese Grundbedürfnisse eingehalten werden. Erst dann, wenn diese Konflikte erfolgreich bearbeitet werden konnten, widmet sich die Teammediation der Sachkonflikte. Dann nämlich fühlen sich alle Teammitglieder wieder wohl und zugehörig, was ein wesentlicher Aspekt sowohl für eine funktionierende Mediation als auch für eine effektive bzw. produktive Teamarbeit sein kann.

Die Teammediation trägt zu einer besseren Kommunikation zwischen den Teammitgliedern bei. Durch die Konfliktlösung kann eine allgemeine Zufriedenheit wieder hergestellt werden, was der Mitarbeiterbindung dient. Das Team ist wieder leistungsfähig und effektiv. Die aus Mobbing, Kündigungen, Krankmeldungen und Fluktuation entstehenden Konfliktkosten können durch eine Teammediation wirksam reduziert werden, wovon wiederum das jeweilige Unternehmen profitiert.

Täter-Opfer-Ausgleich

Eine Straftat hat naturgemäß zahlreiche unangenehme Folgen – und zwar für alle Beteiligten. Durch den mit „TOA“ abgekürzten Täter-Opfer-Ausgleich sollen Schäden begrenzt und eine Wiedergutmachung durchgeführt werden. Der außergerichtliche Täter-Opfer-Ausgleich soll also Ungerechtigkeiten wieder ausgleichen.

Berücksichtigt werden bei einem Täter-Opfer-Ausgleich sowohl die Interessen, Erwartungen und Anliegen des geschädigten Opfers als auch des beschuldigten Täters. Da ein Täter-Opfer-Ausgleich häufig von einem Mediator als unparteiischer Dritter durchgeführt wird, ist auch der Begriff der Täter-Opfer-Mediation geläufig. Der Mediator schafft die Möglichkeit, gemeinsam und in direktem Kontakt über die Taten zu sprechen und Konflikte zu be- und verarbeiten. Opfer und Täter können bei der Täter-Opfer-Mediation zusammen an möglichen Lösungen arbeiten.

Bei einem Täter-Opfer-Ausgleich wird in einem geschützten Rahmen in Anwesenheit des Mediators als neutraler Vermittler über den Vorfall gesprochen. Die Konfliktparteien begegnen sich demnach auf neutralem Boden, was die gemeinsame Suche nach einer Konfliktlösung erleichtert. Vorrangiges Ziel des Täter-Opfer-Ausgleichs ist das Auffinden einer Möglichkeit der Wiedergutmachung, mit der alle Beteiligten einverstanden sind. Des Weiteren wird in einem Täter-Opfer-Ausgleich verhandelt und geklärt, wie Opfer und Täter in der Zukunft miteinander umgehen möchten.

Die Gründe, warum bei Täter-Opfer-Ausgleichen häufig auf ausgebildete Mediatoren zurückgegriffen wird, liegen in ihrer allparteilichen und justizunabhängigen Haltung. Dem Mediator bedeuten alle Interessen und Meinungen gleich viel und sie gehen vertraulich sowie diskret mit mitgeteilten Sachverhalten um. Bei einer Täter-Opfer-Mediation unterstützt der Mediator sowohl Opfer als auch Täter bei der eigenständigen Suche nach einer möglichen Konfliktlösung.

 

Ablauf eines Täter-Opfer-Ausgleichs

Zu Beginn eines Täter-Opfer-Ausgleichs vereinbaren sowohl Opfer als auch Täter einen Termin für ein detailliertes Einzelgespräch. In diesem Gespräch wird über die jeweilige Tat und die daraus resultierenden Folgen gesprochen. Im Anschluss daran wird nach möglichen Interessen und insbesondere potenzielle Wiedergutmachungsleistungen gesprochen. Hierzu gehören beispielsweise persönliche, öffentliche oder schriftliche Entschuldigungen sowie Schmerzensgeld, Schadensersatz und andere finanzielle Leistungen. Auch Geschenke, gemeinnützige Aktivitäten, Reparaturen oder die Übernahme anderer Arbeiten kommen als Wiedergutmachung in Betracht.

In einem dem klassischen Mediationsgespräch ähnelnden Gespräch können Opfer und Täter gemeinsam über die Tat sprechen und sich auf eine Wiedergutmachung einigen. Dieses Ausgleichsgespräch findet in Anwesenheit des Mediators statt, der die Beteiligten durch das Gespräch führt. Auf Wunsch können auch weitere Beteiligte wie Freunde, Angehörige oder Vertrauenspersonen mit in eine Art Ausgleichskonferenz einbezogen werden. Konnten sich die Beteiligten über eine Wiedergutmachung einigen, wird die Konfliktbeilegung in einem Schlichtungsvertrag dokumentiert.

Wünschen Opfer und Täter kein persönliches Gespräch, verbleibt die Möglichkeit, den Konflikt durch eine Pendelmediation indirekt zu lösen.

Synonyme - TOA

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

🏠 06844 Dessau-Roßlau, Albrechtstraße 116    ☎ 0340 530 952 03