Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Fünf-Faktoren-Modell
Das Modell der fünf Persönlichkeitsdimensionen, auch als "Big Five" oder OCEAN-Befund bekannt, stellt ein fundamentales Konzept innerhalb der Persönlichkeitspsychologie dar. Es umfasst die Kerndimensionen: emotionale Stabilität, Geselligkeit, Erlebnisoffenheit, Mitgefühl sowie Selbststeuerung. Jene Dimensionen werden als essentiell für die Beschreibung menschlicher Charakterzüge erachtet.

Emotionale Stabilität, oftmals als Neurotizismus bezeichnet, manifestiert sich in einer Tendenz zu psychischer Unbeständigkeit, Besorgtheit und einer Prädisposition für negative Emotionen. Individuen, die hier hohe Werte aufweisen, zeigen sich oft stressanfälliger, sorgenvoller und nehmen düstere Stimmungen intensiver wahr, was sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar machen kann.

Im Kontrast dazu steht Extraversion, eine Charakterausprägung, die durch eine starke Orientierung nach außen, gesellschaftliche Aktivität und eine Bereitschaft zu wagemutigem und spontanem Verhalten gekennzeichnet ist. Extravertierte Personen sind meist lebhaft, umgänglich und abenteuerlustig und kontrastieren somit zu introvertierten Personen, die sich durch eine tiefere Innenorientierung, Reserviertheit und Bedachtsamkeit auszeichnen.

Die Bereitschaft, neue Dinge zu erleben, drückt sich in der Offenheit für Erfahrungen aus. Diese Eigenschaft ist geprägt von einer hohen Neugier, innovativem Denken, Fantasiereichtum, der Lust, Unbekanntes zu erkunden und einer Aufnahmebereitschaft für vielfältige Ideen sowie Erlebnisse. Personen mit ausgeprägter Erlebnisoffenheit sind typischerweise erfindungsreich, anpassungsfähig und offen, sich durch neue Herausforderungen und Eindrücke persönlich weiterzuentwickeln.

Die soziale Dimension der Verträglichkeit beinhaltet die Fähigkeit, harmonisch und ohne Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen zu interagieren. Sie beschreibt, wie gut Individuen im sozialen Miteinander auskommen und wie fähig sie sind, empathisch und kooperativ zu handeln.

Selbststeuerung, oder Gewissenhaftigkeit, betrifft die Neigung einer Person, ihre Verpflichtungen mit Umsicht, Präzision und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein zu behandeln. Gewissenhafte Menschen zeichnen sich durch ihre akribische, verantwortungsvolle und verlässliche Art aus und sind darauf bedacht, ihr Verhalten an ethischen Grundsätzen auszurichten. Diese Eigenschaft spielt eine signifikante Rolle in vielerlei Lebensaspekten wie Beruf, Bildung und dem privaten Sektor.
 
Diese Dimensionen können in der Mediation berücksichtigt werden, um ein besseres Verständnis für die Konfliktparteien zu entwickeln und eine konstruktive Lösung zu finden.
 
fundamentaler Attributionsfehler

Der fundamentale Attributionsfehler ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen dazu neigen, das Verhalten anderer Menschen eher auf deren Persönlichkeit und Charaktereigenschaften als auf die Situation oder Umstände zu attribuieren. Das bedeutet, dass wir dazu neigen, das Verhalten von anderen Menschen als Ausdruck ihrer inneren Eigenschaften und Absichten zu interpretieren, anstatt die äußeren Einflüsse und Umstände zu berücksichtigen, die ebenfalls eine Rolle spielen können.

Dieser Fehler kann auch als Korrespondenzverzerrung bezeichnet werden, da wir dazu neigen, das Verhalten einer Person mit ihren inneren Eigenschaften in Übereinstimmung zu bringen, anstatt zu berücksichtigen, dass die Person möglicherweise auch von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Ein Beispiel dafür wäre, wenn wir jemanden als faul bezeichnen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat, anstatt zu berücksichtigen, dass er möglicherweise überlastet war oder andere Prioritäten hatte.

Für ein Mediationsverfahren kann der fundamentale Attributionsfehler zu Problemen führen, da die beteiligten Parteien dazu neigen können, das Verhalten des anderen als Ausdruck seiner Persönlichkeit und Absichten zu interpretieren, anstatt die zugrunde liegenden Gründe und Umstände zu verstehen. Dies kann zu Missverständnissen, Vorurteilen und Konflikten führen, die eine erfolgreiche Mediation erschweren.

Um den fundamentalen Attributionsfehler aufzulösen, ist es wichtig, dass die Mediatoren und die beteiligten Parteien sich der möglichen Auswirkungen dieses Phänomens bewusst sind. Sie sollten versuchen, sich in die Perspektive des anderen zu versetzen und die möglichen Gründe für sein Verhalten zu verstehen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist durch aktives Zuhören und das Stellen von offenen Fragen, um die Motive und Bedürfnisse des anderen zu verstehen.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn zwei Mitarbeiter in einem Unternehmen einen Konflikt haben. Der eine beschwert sich, dass der andere immer zu spät zur Arbeit kommt und dadurch die Arbeitsbelastung auf ihn abwälzt. Anstatt sofort zu urteilen und den anderen als faul zu bezeichnen, könnte der Mediator versuchen, die Gründe für das Zuspätkommen zu verstehen. Es könnte sich herausstellen, dass der Mitarbeiter aufgrund von familiären Verpflichtungen oder Verkehrsproblemen immer zu spät kommt. Durch das Verständnis dieser äußeren Umstände kann der Konflikt gelöst werden, ohne dass die Persönlichkeit des anderen angegriffen wird.

Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass unser Verhalten nicht immer Ausdruck unserer Persönlichkeit ist, sondern auch von äußeren Faktoren beeinflusst werden kann. Durch das Verständnis des fundamentalen Attributionsfehlers und die Anwendung von Techniken zur Auflösung dieses Fehlers können Konflikte effektiver gelöst werden und eine erfolgreiche Mediation ermöglicht werden.

Synonyme - Korrespondenzverzerrung
Fremdsicht

Die Fremdsicht gehört zu den Wahrnehmungsphänomenen aus der Mediation. Eine Selbstwahrnehmung ist nur indirekt möglich, da die Sinne des Menschen immer eher auf die Außenwahrnehmung ausgerichtet sind. Die Selbstwahrnehmung soll beschreiben, wie man sich selbst sieht. Bei der Vorstellung von sich selbst gibt es unterschiedliche Sichten:

  • Selbstsicht
  • Fremdsicht
  • Selbst-Fremdsicht

Bei der Selbstsicht handelt es sich um die Selbsteinschätzung, während die Fremdsicht beschreiben soll, wie man von anderen gesehen wird. Die Selbst-Fremdsicht beschreibt hingegen den Glauben, wie man (wahrscheinlich) von anderen gesehen wird. Die Schnittmenge aus den unterschiedlichen Sichten kann dann eine Übereinstimmung enthalten, mit der im Mediationsverfahren gearbeitet wird. Der Mediator separiert einzelne Sichten, führt sie zusammen oder stellt sie bei Bedarf auch gegenüber.

Die Fremdsicht wird innerhalb der Mediation häufig durch zirkuläre Fragen in Erfahrung gebracht. Zirkuläre Fragen zielen auf eine vermutete Fremdsicht ab. Befragte werden angeregt, sich in eine andere Person oder aber den anderen Medianden hineinzuversetzen und dann die mögliche oder wahrscheinliche Sichtweise zu beschreiben. Diese Fremdsicht kann sich durchaus auf mehrere Personen beziehen und sich auf unterschiedliche Ebenen wie Beziehungen, Personen, Gefühle, Gedanken oder Prozesse fokussieren.

Aber auch in vielen Coachings steht der Mensch mit seiner Selbstsicht und Fremdsicht im Fokus.

Freiwilligkeit

Zu den Prinzipien und Standards der Mediation gehört die Freiwilligkeit. Grundsätzlich nehmen die Medianden freiwillig an einer Mediation teil. Die Freiwilligkeit wird deshalb auch bei den Grundvoraussetzungen eines Mediationsverfahrens genannt. Es ist aber auch möglich, dass ein Richter bei Gericht oder ein Gesetz in spezifischen Fällen vorschreibt, an einer Mediation teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Freiwilligkeit der Teilnahme für einige vielleicht zweifelhaft.

Allerdings lässt sich die Frage nach der Freiwilligkeit als Mediationsprinzip ganz leicht beantworten:
Beim Mediationsverfahren finden und vereinbaren die Medianden selbst eine Konfliktlösung. Diese Vereinbarung stellt einen Konsens dar, der im Gegensatz zum Wesen des Kompromisses immer von beiden Parteien auch gewollt ist. Hier realisiert sich also das Freiwilligkeitsprinzip, sodass sie spätestens zum Zeitpunkt der Mediationsvereinbarung als gegeben betrachtet wird.

Beim Mediationsergebnis handelt es sich um einen Vertrag, der im klassischen Fall durch das Unterbreiten eines Angebotes und dessen Annahme zustande kommt. Um ein optimal passendes Angebot zu formulieren, welches die andere Partei annehmen soll, so muss dieses auch dem jeweiligen Interesse entsprechen. Als Vertragsanbieter muss der Mediand also die Interessen des anderen kennen und umgekehrt. Dies ergibt sich aus den Mediationsgesprächen, sodass wechselseitige Angebote spätestens nach dem Austausch in der Mediationsmitte Form annehmen. In diese Richtung gelenkt und in der Kommunikation unterstützt werden beide Medianden durch den Mediator.

Es ist nicht verwerflich, wenn die Medianden durch einen äußeren Druck an der Mediation teilnehmen. Wenn es dem Mediator gelingt, sie zu motivieren und ihr Interesse an einem Konsens zu schüren, ist die erforderliche Freiwilligkeit gegeben. Gelingt dies nicht, bleibt der Konflikt in der Regel streitig und wird nach gescheiterter Mediation vor Gericht ausgetragen.

Synonyme - freiwillig
Fragetechniken

Fragetechniken sind im Allgemeinen eine Maßnahme der gezielten Gesprächsführung, wobei grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden wird.

Mediatoren greifen aus den unterschiedlichsten Gründen auf Fragetechniken zurück. Fragen wirken sich lenkender und direktiver auf den Gesprächsverlauf in der Mediation aus als das aktive Zuhören. Mediatoren können durch Fragetechniken völlig neue Aspekte anschneiden und auch die Gesprächsrichtung stärker beeinflussen. Bei allen Fragen verfolgt ein Mediator die Grundhaltung, das Fragetechniken stets im Dienst der Selbstklärung der Medianden stehen müssen.

Fragetechniken werden in Mediationsverfahren beispielsweise auch genutzt, um Hypothesen abzufragen, um sie im Anschluss zu deuten. Durch Fragestellungen können Daten und Informationen in Erfahrung gebracht werden. Gezieltes Fragen befriedigt das Erkenntnisinteresse und hilft dem Mediator, das Mediationsverfahren zu strukturieren und zu führen.

Mediatoren nutzen Fragetechniken nicht zum „Ermitteln“. Es geht ihnen nicht darum, ob etwas „wahr“ oder „objektiv richtig“ ist. Sie arbeiten mit den Wirklichkeitskonstruktionen der Medianden, um die Wahrnehmung von Interessen und Bedürfnissen zu fördern. Dies ist Voraussetzung für Perspektivwechsel und den Aufbau gegenseitigen Verständnisses.

Wirkung von Fragetechniken

Zu Beginn eines Mediationsverfahrens stellen Mediatoren einfache Fragen, die die Stimmung auflockern sollen. Auf Fragen wie „Haben Sie gut hier her gefunden?“ können Medianden durch eine Antwort für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Um die Wahrnehmungen der Medianden zu erkunden, stellen Mediatoren gezielte Fragen zu Bedürfnissen, Anliegen und Zielen. Bei Unklarheiten werden hingegen konkretisierende Fragen wie beispielsweise „Wie war das genau?“ gestellt. Um das Mediationsverfahren den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, stellen Mediatoren des Weiteren Fragen zu subjektiven Vorstellungen, Schwierigkeiten, Interessen, Ressourcen und Erklärungen.

Etabliert haben sich im Mediationsverfahren die zirkulären Fragen, die eine Art Schätzung involvieren. Zirkuläre Fragen wie „Was würde ihre Tochter wohl dazu sagen?“ veranlassen zum Nachdenken und Einschätzen. Aber auch sokratische Fragen wie „Was ist wenn …?“ und Wunder-Fragen wie „Stellen Sie sich vor, es geschieht über Nacht ein Wunder und Ihr Problem ist gelöst. Was passiert dann?“ helfen den Medianden, über den Tellerrand hinaus zu schauen und untypische Gedankengänge zuzulassen. Hierzu gehören auch paradoxe Fragen, die scheinbar in die falsche Richtung gehen. Mit paradoxen Fragen wie „Was müssten Sie machen, damit der Konflikt noch schlimmer wird?“ kann gezielt das Worst Case Szenario hervorgerufen werden, um die positiven Aspekte danach verstärkt in den Vordergrund setzen zu können. Durch dialogisierende Fragen nach der Meinung oder dem Verständnis werden Medianden zur Kommunikation angeregt.

Fragetechniken stellen letztendlich ein wichtiges Werkzeug für Mediatoren dar, um ein Mediationsverfahren erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Fragen

Fragen gehören zu den wichtigen Bestandteilen einer Mediation. Mit respektvoller Neugier fragen Mediatoren ihre Medianden nach den unterschiedlichsten Details, um den Verlauf des Mediationsverfahrens positiv zu beeinflussen. Es ist wichtig, dass Mediatoren Fragen richtig formulieren, damit sie nicht uninteressant, sinnlos oder manipulativ erscheinen und die Stimmung darunter leidet. Deshalb gehören Fragetechniken zur klassischen Mediationsausbildung.

Fragen sollen in der Mediation dazu dienen, dass der Mediator an wichtige Informationen gelangt. Sie werden deshalb generell verständlich, interessant und offen formuliert. Bei Fragen wird grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden. Während geschlossene Fragen in der Regel nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden, ermöglichen offene Fragen ausführliche Antworten. Aus diesem Grund bevorzugen Mediatoren offene Fragestellungen, um möglichst viel über den Konflikt, die Wahrnehmung und die Interessen herauszufinden.

Neben den geschlossenen und offenen Fragen gibt es verschiedene Fragearten, die Mediatoren gezielt in der Mediation nutzen. Hierzu gehören öffnende Fragen zur Einleitung von Vermittlungsprozessen. Wenn es um die Fakten und Meinungen geht, stellt der Mediator hingegen Informationsfragen. Müssen Informationen spezifiziert werden, geschieht dies durch Klärungsfragen. Interessenorientierte Fragen ermöglichen die Herausarbeitung, was für die Medianden besonders wichtig ist. Um detailliertere Eindrücke von den Wünschen und Einstellungen zu gewinnen, stellt der Mediator teilnehmende Fragen.

Zu den weiteren in Mediationsverfahren verwendeten Fragetechniken hören Zukunftsfragen, Ausnahme-Fragen, Wunderfragen, Hypothesefragen, konzentrierende Fragen, Optionalisierungsfragen, Alternativfragen, Evaluationsfragen, Skalafragen, Verschlimmerungsfragen, lösungsorientierte Fragen und zirkuläre Fragen. Letztendlich nehmen Fragen und Fragetechniken einen entscheidenden Einfluss auf das Mediationsverfahren selbst und dessen Erfolg.

Fortsetzungsklausel

Ein Prolongationskodex definiert in einem Abkommen oder Kontrakt die Option für die involvierten Entitäten, diese Absprache bei Bedarf oder Wunsch zu einem späteren Datum zu prolongieren oder auszudehnen. Ziel ist es, die Adaptierbarkeit der Abmachung zu sichern und künftige Modifikationen oder Zusätze zu gestatten.

  • Prolongationskodex in der Mediation
    Im Rahmen einer Schlichtung ermöglicht ein Prolongationskodex den Streitenden per Kontrakt festzulegen, dass die Mediationbei Bedarf zu einem künftigen Zeitpunkt fortgeführt oder neu initiiert werden kann, um zusätzliche Differenzen zu erörtern oder die Realisierung der getroffenen Übereinkünfte zu evaluieren. Er fördert die Anpassungsfähigkeit und die Beständigkeit des Mediationsverfahrens.
  • Rechtliche Prolongationsklausel
    Eine im juristischen Kontext verankerte Prolongationsklausel bestimmt, dass bei Modifikationen oder Erweiterungen eines Kontraktes die initialen Konditionen Bestand haben und nicht durch aktuelle ersetzt werden. Der Zweck ist, die Konstanz und die rechtliche Verlässlichkeit in vertraglichen Beziehungen zu sichern.

  • Gerichtliche Prolongationsklausel
    In einem Rechtskonflikt gewährt eine gerichtliche Prolongationsklausel den beteiligten Parteien per Kontrakt, dass das Gericht das Verfahren fortführen kann, sofern eine Partei gegen die festgelegten Vereinbarungen verstößt. Sie fungiert als Sicherheitsvorkehrung für den Fall, dass Verpflichtungen aus dem Rechtsstreit nicht eingehalten werden. Sie findet in diversen Rechtsbereichen wie dem Zivil- oder Strafrecht Anwendung.

  • Finanzielle Prolongationsklausel
    Eine Finanzierungsfortschreibungsklausel regelt in einem Kontrakt die Fortdauer finanzieller Übereinkünfte zwischen Parteien, sollte der Ursprungsvertrag auslaufen oder beendet werden. Sie definiert, ob und nach welchen Prämissen die finanziellen Absprachen weiterhin Bestand haben und auf welche Art Veränderungen oder Justierungen umgesetzt werden können. Dies soll dazu beitragen, mögliche Ungewissheiten oder Konflikte zu verhindern, die durch das Auslaufen des anfänglichen Kontraktes aufkommen könnten.

 

Synonyme - Prolongationskodex, Prolongationsklausel
Formulierung

Aus der sprachlichen Sicht handelt es sich bei einer Formulierung um eine ganz bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, Sätzen und Ausdrücken, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken. Zu diesen Formulierungen gehören auch Niederschriften oder Redensarten.

In einem Mediationsverfahren kommt es jedoch nicht nur darauf an, was formuliert wird, sondern auch wie etwas formuliert wird. Innerhalb eines Konflikts kommt es nämlich häufig vor, dass Parteien negative Formulierungen von sich geben, die den anderen Gesprächspartner verärgern könnten.

Typische negative Formulierungen lauten beispielsweise „Damit ich mich nicht wiederholen muss …!“ oder „Das haben Sie jetzt schon wieder falsch verstanden …!“. Beide Formulierungen geben dem Gesprächspartner das Gefühl der Unterlegenheit, was zu weiteren Spannungen führen kann. Positive Formulierungen bieten hingegen zahlreiche Vorteile in der Kommunikation und im zwischenmenschlichen Bereich. Positive Formulierungen wie „Das erkläre ich Ihnen gern …!“ tragen zu einem verbesserten Sprachstil bei und sorgen für mehr Verständnis. Negative Formulierungen wirken häufig unpräzise, während positives Formulieren klare Anweisungen besser verständlich übermittelt und auch psychologisch sinnvoller erscheint. Durch eine klare Kommunikation wird der Weg zu konstruktiven Lösungen geebnet.

Durch positive Formulierungen kann die innere Haltung gestärkt werden. Wer negatives Denken erkennt und in positive Gedanken umwandeln kann, gewinnt an Lebensqualität und Optimismus. Klar, deutlich, positiv und höflich vorgebrachte Bedürfnisse und Wünsche zeugen von einer starken Persönlichkeit. Die Wirkung der positiven Formulierungen macht sich daher auch der Mediator im Mediationsverfahren zunutze.

Forensische Mediation

Forensische Mediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in der Rechtsprechung und im Strafverfahren eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Mediation, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von juristischen Auseinandersetzungen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, die eher auf freiwilliger Basis und außerhalb des Gerichts stattfinden, wird die forensische Mediation gezielt im Rahmen von Gerichtsverfahren eingesetzt.

Das Hauptziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien in einem Gerichtsverfahren zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um die Lösung des konkreten Streitfalls, sondern auch um die Verbesserung der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Dies ist besonders wichtig, da in vielen Fällen die Beziehung zwischen den Parteien auch nach Abschluss des Gerichtsverfahrens weiterbestehen wird, beispielsweise in Fällen von Scheidungen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, bei denen ein neutraler Mediator die Parteien bei der Suche nach einer Lösung unterstützt, wird die forensische Mediation von einem speziell ausgebildeten Rechtsanwalt oder Richter durchgeführt. Diese Person hat nicht nur die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und sie bei der Suche nach einer Lösung zu unterstützen, sondern auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine Einigung zu formulieren, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zur herkömmlichen Mediation besteht darin, dass die forensische Mediation in der Regel nicht vertraulich ist. Dies bedeutet, dass die im Rahmen der Mediation geführten Gespräche und erzielten Ergebnisse im Gerichtsverfahren verwendet werden können. Dies kann für die Parteien von Vorteil sein, da sie dadurch eine offizielle Einigung erzielen können, die dann vom Gericht bestätigt werden kann. Gleichzeitig müssen sich die Parteien aber auch bewusst sein, dass alles, was sie im Rahmen der forensischen Mediation sagen, später im Gerichtsverfahren gegen sie verwendet werden kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der forensischen Mediation ist die Tatsache, dass sie sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren unterscheidet. Dies bedeutet, dass die Parteien in der Regel nicht frei wählen können, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten oder nicht. In der Regel wird die forensische Mediation vom Gericht angeordnet, um eine schnellere und effektivere Lösung des Konflikts zu erreichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die forensische Mediation ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung ist, das in der Rechtsprechung eingesetzt wird. Sie unterscheidet sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren, die Beteiligung eines speziell ausgebildeten Rechtsanwalts oder Richters und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht vertraulich ist. Ziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden, während gleichzeitig die Beziehung zwischen den Parteien verbessert wird.

FNB

Die Frühzeitige Neutrale Bewertung (FNB) ist ein Verfahren, das im Bereich der alternativen Streitbeilegung angewendet wird. Es dient dazu, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Im Gegensatz zur Mediation, bei der ein neutraler Vermittler versucht, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Parteien zu erarbeiten, wird bei der FNB eine neutrale Person beauftragt, eine unabhängige Bewertung des Konflikts abzugeben.

Das Ziel der FNB ist es, den Parteien eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Position zu geben und somit eine Grundlage für eine mögliche außergerichtliche Einigung zu schaffen. Dabei wird die neutrale Person, auch als "Neutrale Partei" bezeichnet, aufgrund ihrer Fachkompetenz und Erfahrung in dem betreffenden Streitgebiet ausgewählt. Sie ist weder an eine der Parteien gebunden, noch hat sie ein eigenes Interesse an der Streitbeilegung. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Bewertung objektiv und unabhängig erfolgt.

Im Gegensatz zur Mediation, bei der die Parteien aktiv an der Lösungsfindung beteiligt sind, haben sie bei der FNB lediglich die Möglichkeit, ihre Standpunkte und Argumente darzulegen. Die neutrale Person hört sich diese an und bewertet anschließend den Konflikt. Die Parteien haben jedoch die Möglichkeit, die Bewertung abzulehnen und den Konflikt auf herkömmlichem Wege, also vor Gericht, auszutragen.

Ein Beispiel für die Anwendung der FNB könnte ein Streit zwischen einem Unternehmen und einem Kunden sein. Der Kunde ist unzufrieden mit der erbrachten Dienstleistung und fordert eine Entschädigung. Das Unternehmen weigert sich jedoch, diese zu zahlen. In einem solchen Fall könnte die FNB eingesetzt werden, um eine unabhängige Bewertung des Sachverhalts zu erhalten und somit eine außergerichtliche Einigung zu erzielen.

Im Vergleich zum Mediationsverfahren hat die FNB den Vorteil, dass es schneller zu einer Entscheidung kommt, da die neutrale Person eine verbindliche Bewertung abgibt. Zudem ist die FNB weniger kostenintensiv, da keine langwierigen Verhandlungen zwischen den Parteien stattfinden. Allerdings besteht bei der FNB die Gefahr, dass die Parteien sich nicht auf die Bewertung einigen können und somit doch vor Gericht landen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frühzeitige Neutrale Bewertung ein effektives Verfahren der alternativen Streitbeilegung ist, um Konflikte frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Es grenzt sich vom Mediationsverfahren ab, indem es keine aktive Beteiligung der Parteien an der Lösungsfindung vorsieht, sondern eine unabhängige Bewertung des Konflikts durch eine neutrale Person. Die FNB bietet somit eine weitere Möglichkeit, Streitigkeiten auf friedliche und kostengünstige Weise beizulegen.

Synonyme - Verfahren der Frühzeitigen Neutralen Bewertung
Filibuster

Filibuster ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und ursprünglich eine Taktik bezeichnet, die im US-Senat angewendet wurde, um die Verabschiedung von Gesetzen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine endlose Rede oder eine Serie von Anträgen, die dazu dient, die Zeit zu verschwenden und somit die Abstimmung über ein Gesetz zu verzögern oder sogar zu verhindern.

Im Zusammenhang mit Mediation bezieht sich der Begriff Filibuster auf eine ähnliche Taktik, die von einer Partei in einem Mediationsverfahren angewendet werden kann, um die Verhandlungen zu verzögern oder zu blockieren. Dies kann beispielsweise durch wiederholte und unnötige Anfragen oder durch das Aufwerfen von irrelevanten Themen geschehen.

Die Verwendung von Filibuster in der Mediation kann verschiedene Gründe haben. Eine Partei kann versuchen, Zeit zu gewinnen, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten oder um die andere Partei zu ermüden und somit einen Vorteil zu erlangen. Es kann auch als Mittel eingesetzt werden, um die andere Partei unter Druck zu setzen oder um die Verhandlungen zu sabotieren, wenn eine Einigung nicht im Interesse der Partei liegt.

Allerdings kann die Anwendung von Filibuster in der Mediation auch negative Auswirkungen haben. Sie kann das Vertrauen zwischen den Parteien erschüttern und zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Zudem kann sie die Verhandlungen unnötig in die Länge ziehen und somit zu höheren Kosten und Frustration führen.

Um Filibuster in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Parteien sich an die vereinbarten Regeln und Verfahren halten und respektvoll miteinander umgehen. Eine professionelle und strukturierte Mediation kann dazu beitragen, dass Filibuster nicht zum Einsatz kommen und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können.

Insgesamt kann Filibuster in der Mediation als ein unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten angesehen werden, das die Effektivität der Verhandlungen beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass Mediatoren und Parteien sich bewusst sind, wie Filibuster eingesetzt werden kann und wie sie damit umgehen können, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten.

Synonyme - Filibustering
Feindbild

Vor dem Hintergrund der Mediation ist ein Feindbild ein Hinderungsgrund, den Konflikt unstreitig zu lösen. Feindbilder hindern Medianden daran, trotz veränderter Sachlage gemeinsam nach einer außergerichtlichen Konfliktlösung zu suchen.

Ein Feindbild ist ein archaisches Bild, das in einer Konfliktsituation fast schon automatisch hervorgerufen wird. Dies geschieht, weil eine Partei das Verhalten der anderen Partei nicht verstehen und nachvollziehen kann. Die Partei versucht, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden, wobei ein Bild vom anderen konstruiert wird, das mit negativen und feindlichen Emotionen behaftet ist. Dies erfolgt ohne das Bewusstsein, dass damit in die Wirklichkeit der anderen Partei eingegriffen wird. Das Feindbild entsteht aufgrund von Gefühlen wie Hilflosigkeit, Enttäuschung, Empörung oder auch bei einem verletzten Gerechtigkeitsempfinden. Derjenige, der sich von der anderen Partei verletzt fühlt, ist nicht mehr zu differenziertem Denken in der Lage, sondern lässt sich von seinen Gefühlen dazu verleiten, alles nur Schwarz oder Weiß zu sehen. Nach seinem Empfinden muss er sich wappnen, um das „Böse“ zu bekämpfen.

Feindbilder verzerren die Wahrnehmung

Kreiert eine Partei in einem Konflikt ein Feindbild, wird nur noch die andere Partei für alles verantwortlich gemacht. Ein eigener Anteil an der Entstehung des Konflikts bleibt außen vor und wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Sichtweise ist also einseitig und lässt Behauptungen aufstellen, dass die andere Partei allein die Schuld trägt, was alle eigenen Reaktionen rechtfertigt. Durch das Feindbild gelangen Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen aus dem Ruder, sodass Kommunikationsversuche der anderen Partei auch nicht mehr als freundlich oder zuvorkommend wahrgenommen werden. Es herrscht Misstrauen, das ein positives Denken verbietet. Vorsichtige Annäherungen und Versöhnungsversuche werden nicht mehr erkannt, was die andere Partei wiederum kränkt und sich der Konflikt „aufschaukelt“. Das Zuschreiben von Schuld an den jeweils anderen führt zu neuen - emotionalen - Konflikten, während die Feindbilder verhindern, dass der aktuell sachliche Konflikt gelöst werden kann. Die Parteien kritisieren sich gegenseitig und leugnen ihre Anteile am Konflikt, bevor es dann zu verachtenden Mitteilungen und später zum gänzlichen Schweigen als eigentliches Beziehungsende kommt.

m im Rahmen der Mediation aus zwei Feindbildern eine gemeinsame Win-Win-Situation zu kreieren, bedient sich der Mediator verschiedener Werkzeugen. Er klammert häufig die sachlichen Konfliktbestandteile von den emotionalen Missständen aus und bringt die Medianden dazu, die jeweils andere Sichtweise zu betrachten. Die Mediation hat die Aufgabe, aus dem Verhaltensmuster, dass es „nur einen Gewinner“ geben kann, auszubrechen. Haben dies die Medianden verinnerlicht, kann nach und nach auch das Feindbild wieder abgebaut werden, was Annäherungen auf sachlicher und persönlicher Ebene ermöglicht.

Synonyme - Feindbilder
Feedback

Bei einem Feedback handelt es sich um eine Rückmeldung als eine Reaktion auf ein Ereignis wie eine Äußerung oder ein Verhalten. Derjenige, der das Feedback gibt, erklärt hierin, wie er dieses Ereignis aufgenommen und verstanden hat. Derjenige, der ein Feedback erhält, kann darauf eingehen und sich daran orientieren.

Im Rahmen einer Mediation ist Feedback sehr wichtig. In dieser Phase geben die Medianden ihren Eindruck vom bisherigen Verlauf des Mediationsverfahrens wieder. Diese Rückmeldungen beinhalten in der Regel Befindlichkeiten wie Zufriedenheit, Unzufriedenheit, Zweifel oder Zuversicht und geben dem Mediator Anhaltspunkte dafür, ob die Art und Weise der Gesprächsführung angemessen und verständlich ist. Beim Feedback erklären die Medianden, was aus ihrer Sicht während des Mediationsverfahrens Sinn gemacht hat und was für sie weniger hilfreich erscheint. Kritisches Feedback ist durchaus erlaubt und erwünscht, um den Ablauf der Mediation bei Bedarf anzupassen.

Auf der anderen Seite kann ein Mediator auch nach Beendigung einer Mediation um ein Feedback bitten. Bei Unternehmern und Freiberuflern gehören Feedbackprozesse zur Tagesordnung und werden zur Prozessoptimierung genutzt. Es kann daher auch für Mediatoren sinnvoll sein, mit etwas zeitlicher Distanz die Medianden nach ihrer Meinung zu fragen. Insbesondere die Frage, was sich genau nach der Mediation für die Medianden geändert hat und ob die gemeinsam verhandelten Lösungen sich in der Praxis als tragfähig herausgestellt haben, ist für den Mediator von Interesse. Durch die Bitte um Feedback zeigen Mediatoren weiterhin Interesse.

Der Nutzen des Feedbacks ist dabei der fortlaufende Lernprozess, der sich aus Lob und Kritik ergibt. Feedback kann also auch der Weiterentwicklung und dem Erhalt von Mediationsqualität dienen. Feedbackprozesse sollten daher systematisch in die Nachbearbeitung von Mediationsverfahren integriert werden.

Synonyme - Rückmeldung,Resonanz
Familienmediation

Eine Familienmediation ist ein Mediationsverfahren, das sich auf Konflikte und Streitigkeiten innerhalb einer Familie konzentriert. Hierzu gehören neben der klassischen Familie mit Blutsverwandtschaft auch familienähnliche Konzepte wie Adoptivfamilien, Pflegefamilien, angeheiratete Familien, Patchwork-Familien, Lebenspartnerschaften und andere Konstellationen.

Die Familienmediation verfolgt dabei die gleichen Grundsätze wie die klassische Mediation. Auch in diesem Mediationsverfahren bilden Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit der Medianden, Allparteilichkeit des Mediators und Ergebnisoffenheit der Mediation die Basis.

Durch eine Familienmediation lassen sich beispielsweise Konflikte in Bezug auf Trennung, Scheidung, Aufrechterhaltung von Ehe oder Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung, Geschwister-Beziehung, Erbauseinandersetzung und andere Streitigkeiten klären und beilegen. Häufige Inhalte einer Familienmediation sind jedoch auch Konflikte zwischen Partnern wegen beruflichen Veränderungen, der familiären Arbeitsteilung, der Familienplanung oder die Erziehung der Kinder. Die Familienmediation überschneidet sich insoweit mit der Trennungsmediation, Scheidungsmediation und Erbmediation, wobei die Grundsätze der Mediation immer gleich bleiben. 

Zu den Zielen der Familienmediation gehört die Klärung von familiären Konflikten. Durch das Verfahren soll einer Eskalation vorgebeugt werden. Die Familienmediation soll dem Kindeswohl dienen und die Kommunikation zwischen Elternteilen wieder herstellen und stärken. Im Rahmen des Mediationsverfahrens werden gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, wobei der Mediator die Verhandlungen strukturiert. Wegen des hohen persönlichen Konfliktpotenzials in einer Familienmediation werden durch den Mediator verschiedene Methoden der Konfliktklärung verwendet.

Bei den Kosten einer Familienmediation kommt es naturgemäß auf den Konflikt und dessen Umfang an. Es gibt Familienmediationen, die in lediglich einer Sitzung zu einer Lösung führen. Durchschnittlich muss mit drei bis fünf Mediationssitzungen gerechnet werden. Nur ganz selten bedarf es mehr Sitzungen. Mediatoren rechnen in der Regel nach Stundensätzen ab. Das Honorar wird vor Beginn der Mediation besprochen und vereinbart.

 

Synonyme - Mediation für Familien
Familienmediation
Bei der Familienmediation handelt es sich um ein Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten innerhalb der Familie, wobei eine unparteiische Vermittlungsperson - der Mediator - den Beteiligten assistiert, Differenzen auf eine kooperative, konstruktive Art zu bewältigen. Das Hauptziel dieses Prozesses besteht darin, eine Lösung zu erarbeiten, die für alle involvierten Parteien akzeptabel ist, wobei gleichzeitig die familiäre Kommunikation und die Beziehungen gestärkt werden sollen. Hierbei nimmt man die Wünsche und Anliegen jedes einzelnen Familienangehörigen ernst und strebt gemeinschaftlich nach tragbaren Lösungswegen.
 
Dieser Ansatz ist vielseitig einsetzbar und findet unter anderem Anwendung bei diesen Problemen:

  • Scheidung
    Im Rahmen der Scheidungsmediation begleitet der Mediator als unparteiische Instanz die zukünftig Getrenntlebenden bei der Findung einer einmütigen Einigung für ihre Scheidung. Diese Vermittlung zielt darauf ab, dass die Partner ihre jeweiligen Interessen und Bedürfnisse artikulieren und übereinkommen, wie sie Vermögen aufteilen, Unterhaltsfragen regeln, das Sorgerecht gestalten und andere relevante Themen behandeln. Die Absicht ist eine harmonische Trennung zu fördern, langwierige sowie finanziell belastende gerichtliche Verfahren zu umgehen.

  • Trennung
    Bei der Trennungsmediation unterstützt der Mediator Paare darin, in gegenseitigem Einvernehmen Differenzen zu klären, die im Zuge einer Trennung entstehen können. Durch das Mediationsverfahren sollen die Kommunikation und Kooperation gestärkt und zeitaufwendige, kostenaufwändige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Das Ziel ist, eine gerechte und belastbare Vereinbarung für die Trennung zu schaffen.

  • Sorgerecht
    Im Sorgerechtsverfahren unterstützt ein neutraler Mediator die Eltern dabei, eine gemeinschaftlich tragbare Regelung zum Wohl der Kinder auszuarbeiten. Das Hauptanliegen ist es hier, die Konflikte zwischen den Elternteilen zu minimieren und eine von allen akzeptierte Absprache zu finden.

  • Unterhalt
    Bei Unterhaltskonflikten ermöglicht die Mediation den betroffenen Parteien, durch die Hilfe eines neutralen Vermittlers, eine außergerichtliche, gerechte und beiderseitig befriedigende Übereinkunft zu treffen. Ziel ist es hierbei, einen langatmigen, teuren Rechtsstreit zu verhindern und eine beständige Lösung zu finden, die den Bedürfnissen und Interessen beider Seiten Rechnung trägt.

  • Erbschaftsmediation
    Die Erbschaftsmediation dient als Konfliktbewältigungsinstrument bei Auseinandersetzungen um Erbschaftsangelegenheiten. Ein unparteiischer Mediator erleichtert es den Erben, durch strukturierte Gespräche zu einer gemeinsamen, einvernehmlichen Lösung zu gelangen, um so gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden und Kosten sowie Zeit zu sparen.

 

Fallmetaebene

Die Fallmetaebene ist ein Begriff aus der Mediation und beschreibt die Ebene, auf der ein Konflikt betrachtet und bearbeitet wird. Sie umfasst die Analyse und Reflexion des Konflikts sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen. Die Fallmetaebene ist somit eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Mediation.

Um die Bedeutung der Fallmetaebene besser zu verstehen, ist es hilfreich, ein Beispiel zu betrachten. Nehmen wir an, es gibt einen Konflikt zwischen zwei Nachbarn aufgrund von Lärmbelästigung. Auf der Fallmetaebene geht es nun nicht nur um die Frage, wer zu laut ist und wer sich im Recht befindet, sondern auch um die dahinterliegenden Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien. Möglicherweise hat der eine Nachbar ein Bedürfnis nach Ruhe und der andere ein Bedürfnis nach Freiheit und Unbeschwertheit. Durch die Analyse dieser Interessen und Bedürfnisse auf der Fallmetaebene können gemeinsame Lösungsansätze gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind.

Die Fallmetaebene ist also eine wichtige Ebene, um einen Konflikt nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern tiefergehend zu verstehen. Sie ermöglicht es, die eigentlichen Ursachen und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erkennen und somit eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist.

Im Kontext der Mediation ist die Fallmetaebene von großer Bedeutung, da sie es den Mediatorinnen und Mediatoren ermöglicht, einen Konflikt ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf die offensichtlichen Streitpunkte zu fokussieren. Durch eine professionelle Herangehensweise auf der Fallmetaebene können die Konfliktparteien dazu ermutigt werden, ihre Bedürfnisse und Interessen offen zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dies fördert die Verständigung und kann zu einer langfristigen Konfliktlösung beitragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fallmetaebene in der Mediation eine wichtige Rolle spielt, da sie es ermöglicht, einen Konflikt auf einer tieferen Ebene zu betrachten und somit effektive Lösungsansätze zu entwickeln. Sie ist ein Instrument, um die Kommunikation und Verständigung zwischen den Konfliktparteien zu fördern und somit zu einer nachhaltigen Konfliktlösung beizutragen.

Faktenklärung

Faktenklärung ist ein zentraler Bestandteil des Mediationsprozesses und bezieht sich auf die systematische und umfassende Klärung der Sachverhalte, die im Konflikt zwischen den beteiligten Parteien eine Rolle spielen. Sie dient dazu, die Grundlage für eine konstruktive und lösungsorientierte Kommunikation zu schaffen, indem alle relevanten Fakten und Informationen transparent gemacht werden.

Im Kontext der Mediation bedeutet Faktenklärung, dass die Mediatorin oder der Mediator gemeinsam mit den Konfliktparteien alle relevanten Fakten und Informationen zusammenträgt, um ein umfassendes Verständnis des Konflikts zu ermöglichen. Dies umfasst sowohl objektive Fakten, wie beispielsweise Verträge, Gesetze oder Gutachten, als auch subjektive Wahrnehmungen und Emotionen der Beteiligten.

Ein Beispiel für die Faktenklärung in der Mediation könnte folgendermaßen aussehen: Zwei Nachbarn streiten sich über die Höhe eines Zauns, der ihre Grundstücke trennt. Beide behaupten, dass der Zaun auf ihrem Grundstück steht und der andere ihn widerrechtlich errichtet hat. In der Faktenklärung werden nun alle relevanten Fakten zusammengetragen, wie zum Beispiel der genaue Verlauf der Grundstücksgrenze, die Eigentumsverhältnisse und die Bauvorschriften. Auch die subjektiven Wahrnehmungen und Gefühle der Nachbarn werden in diesem Prozess berücksichtigt, um ein umfassendes Bild des Konflikts zu erhalten.

Die Faktenklärung hat in der Mediation mehrere wichtige Funktionen. Zum einen trägt sie dazu bei, dass die Konfliktparteien ein gemeinsames Verständnis der Situation entwickeln und somit die Grundlage für eine konstruktive Kommunikation schaffen. Zum anderen ermöglicht sie es den Beteiligten, ihre eigenen Standpunkte und Interessen besser zu verstehen und gegebenenfalls zu überdenken. Auch können durch die Faktenklärung mögliche Missverständnisse und Vorurteile aufgedeckt und ausgeräumt werden.

Darüber hinaus ist die Faktenklärung auch ein wichtiger Schritt, um gemeinsam mit den Konfliktparteien mögliche Lösungsoptionen zu erarbeiten. Denn nur auf Basis eines fundierten und umfassenden Verständnisses der Fakten können realistische und zukunftsorientierte Lösungen gefunden werden.

Insgesamt ist die Faktenklärung im Kontext der Mediation ein unverzichtbarer Bestandteil, um Konflikte auf konstruktive und nachhaltige Weise zu lösen. Sie ermöglicht es den Beteiligten, sich auf einer gemeinsamen Faktenbasis zu begegnen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für alle Seiten akzeptabel sind.

Faktenebene

Die Ebene der Fakten in der Konfliktpyramide bezieht sich auf eine der grundlegenden Ebenen, auf denen ein Konflikt betrachtet werden kann. Sie stellt die objektive Realität dar, die durch konkrete Ereignisse, Tatsachen und Daten geprägt ist. Diese Ebene ist in der Regel die Basis eines Konflikts und bildet somit den Ausgangspunkt für die weiteren Ebenen der Konfliktpyramide.

In der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, spielt die Ebene der Fakten eine entscheidende Rolle. Sie ist der erste Schritt, um ein tieferes Verständnis für den Konflikt zu erlangen und eine gemeinsame Basis für die Lösung zu schaffen. In der Mediation werden die Fakten von allen Konfliktparteien gesammelt, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten. Dies kann durch das Einholen von Informationen, das Anhören von Aussagen oder das Hinzuziehen von Experten geschehen.

Die Ebene der Fakten ist wichtig, da sie dazu dient, die Wahrnehmungen und Interpretationen der Konfliktparteien zu überprüfen und mögliche Missverständnisse aufzudecken. Oftmals führen unterschiedliche Wahrnehmungen zu einem Konflikt, da jede Partei ihre eigene Sichtweise der Realität hat. Durch die gemeinsame Betrachtung der Fakten können diese Differenzen aufgedeckt und geklärt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ebene der Fakten in der Mediation ist die Schaffung von Vertrauen zwischen den Konfliktparteien. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Fakten und die Offenlegung von Informationen wird eine transparente Kommunikation gefördert. Dies trägt dazu bei, dass die Konfliktparteien einander besser verstehen und Vertrauen aufbauen können.

Darüber hinaus ermöglicht die Ebene der Fakten in der Mediation eine objektive Betrachtung des Konflikts. Die Konfliktparteien werden dazu ermutigt, ihre Emotionen beiseite zu legen und sich auf die Fakten zu konzentrieren. Dadurch können sie ihre Standpunkte und Interessen klarer formulieren und gemeinsam nach Lösungen suchen, die auf den Fakten basieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ebene der Fakten in der Konfliktpyramide und in der Mediation eine fundamentale Rolle spielt. Sie dient als Ausgangspunkt, um ein tieferes Verständnis für den Konflikt zu erlangen und eine gemeinsame Basis für die Lösung zu schaffen. Durch die Auseinandersetzung mit den Fakten können Missverständnisse aufgedeckt, Vertrauen aufgebaut und eine objektive Betrachtung des Konflikts ermöglicht werden. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Ebene der Fakten in der Mediation sorgfältig und professionell bearbeitet wird, um eine erfolgreiche Konfliktlösung zu erreichen.

Facilitative Mediation

Facilitative Mediation ist eine spezifische Form der Mediation, die darauf abzielt, Konflikte zwischen zwei oder mehr Parteien auf eine kooperative und konstruktive Art und Weise zu lösen. Im Gegensatz zu anderen Mediationsformen, wie z.B. der evaluativen Mediation, liegt der Fokus bei der facilitativen Mediation nicht auf der Bewertung von Rechtsansprüchen oder der Suche nach einer rechtlich bindenden Lösung, sondern vielmehr auf der Unterstützung der Parteien bei der eigenständigen Entwicklung einer für alle Beteiligten akzeptablen Lösung.

Der Begriff "facilitative" leitet sich vom englischen Wort "to facilitate" ab, was so viel bedeutet wie "ermöglichen" oder "erleichtern". In der Mediation bedeutet dies, dass der Mediator als neutraler Dritter die Kommunikation und Interaktion zwischen den Konfliktparteien erleichtert und somit den Prozess der Konfliktlösung unterstützt. Der Mediator fungiert dabei als Vermittler und Moderator, der die Parteien dabei unterstützt, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Im Gegensatz zu anderen Konfliktlösungsverfahren, wie z.B. Gerichtsverfahren, ist die facilitative Mediation nicht auf die Suche nach einem "Gewinner" oder "Verlierer" ausgerichtet. Stattdessen wird versucht, eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung zu finden, die auf ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen basiert. Dies kann dazu beitragen, langfristige und nachhaltige Lösungen zu schaffen, die den Konfliktparteien ermöglichen, ihre Beziehung auch nach der Mediation aufrechtzuerhalten.

Ein weiteres Merkmal der facilitativen Mediation ist die Freiwilligkeit. Die Teilnahme an der Mediation ist für alle Beteiligten freiwillig und kann jederzeit abgebrochen werden. Auch die Inhalte der Mediation, wie z.B. die Themen, die besprochen werden sollen, werden von den Parteien selbst bestimmt. Der Mediator fungiert dabei als neutraler Vermittler und unterstützt die Parteien bei der Kommunikation und der Suche nach einer Lösung, ohne dabei eigene Vorschläge zu machen oder Entscheidungen zu treffen.

Facilitative Mediation kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie z.B. in der Wirtschaft, im Familienrecht, im Arbeitsrecht oder im öffentlichen Bereich. Sie kann bei verschiedenen Arten von Konflikten, wie z.B. Streitigkeiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Nachbarschaftskonflikten oder Scheidungsverfahren, angewendet werden.

Insgesamt kann man sagen, dass Facilitative Mediation ein effektives und respektvolles Verfahren zur Konfliktlösung ist, das auf die Bedürfnisse und Interessen der beteiligten Parteien eingeht. Durch die Unterstützung des Mediators können die Konfliktparteien ihre Kommunikation verbessern, Missverständnisse ausräumen und gemeinsam eine für alle akzeptable Lösung finden. Dies kann nicht nur dazu beitragen, den Konflikt zu lösen, sondern auch die Beziehung zwischen den Parteien zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

siehe auch: Ablauf einer facilitativen Mediation

 

Facilitation

Facilitation ist ein Begriff, der aus dem Lateinischen stammt und so viel wie "Erleichterung" oder "Förderung" bedeutet. Im allgemeinen Sinne bezieht sich Facilitation auf die Unterstützung und Begleitung von Prozessen, um diese effektiver und effizienter zu gestalten. Im Kontext von Mediation bezieht sich Facilitation auf die Rolle des Mediators als neutraler Dritter, der die Kommunikation und Interaktion zwischen den Konfliktparteien erleichtert und fördert.

Im Gegensatz zu einem Schlichter, der aktiv in den Konflikt eingreift und eine Entscheidung trifft, ist die Aufgabe des Mediators, die Parteien dabei zu unterstützen, selbst eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. Der Mediator nutzt dabei verschiedene Techniken und Methoden, um die Kommunikation zu verbessern, die Standpunkte der Parteien zu klären und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Facilitation ist somit ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses, da sie dazu beiträgt, dass die Parteien auf einer konstruktiven Ebene miteinander kommunizieren und ihre Interessen und Bedürfnisse besser verstehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Facilitation in der Mediation ist die Förderung von Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Konfliktparteien. Der Mediator gibt den Parteien nicht vor, wie sie ihren Konflikt lösen sollen, sondern unterstützt sie dabei, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Dadurch werden die Parteien ermutigt, Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen und aktiv an der Konfliktlösung mitzuwirken. Dies kann zu langfristig tragfähigen Lösungen führen, da die Parteien selbst die Kontrolle über den Prozess und das Ergebnis behalten.

Facilitation ist auch ein wichtiger Bestandteil der Mediation, da sie dazu beiträgt, die Beziehung zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Oftmals ist ein gestörtes Verhältnis oder mangelndes Vertrauen zwischen den Parteien ein Grund für den Konflikt. Der Mediator unterstützt die Parteien dabei, eine bessere Kommunikation und ein besseres Verständnis füreinander aufzubauen. Dadurch können Vorurteile und Missverständnisse abgebaut werden und die Parteien können sich auf Augenhöhe begegnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Facilitation ein wichtiger Bestandteil der Mediation ist, da sie den Prozess der Konfliktlösung erleichtert und fördert. Sie ermöglicht es den Parteien, auf einer konstruktiven Ebene miteinander zu kommunizieren, ihre Interessen und Bedürfnisse zu klären und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Facilitation trägt auch dazu bei, dass die Parteien selbst Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen und die Beziehung zwischen ihnen verbessert wird. Insgesamt ist Facilitation ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer Mediation und kann zu langfristigen und nachhaltigen Lösungen beitragen.

Fachmediation

Fachmediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in verschiedenen Bereichen und Branchen eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Mediation, bei der ein Mediator mit einem hohen Fachwissen zu einem bestimmten Thema oder Bereich die Konfliktparteien bei der Lösung ihres Konflikts unterstützt.

Der Begriff "Fachmediation" setzt sich aus den Worten "Fach" und "Mediation" zusammen. "Fach" bezieht sich dabei auf das spezifische Fachwissen des Mediators, während "Mediation" die allgemeine Bezeichnung für ein Verfahren der Konfliktlösung ist. Im Gegensatz zu einer allgemeinen Mediation, bei der der Mediator keine spezifischen Fachkenntnisse benötigt, ist bei der Fachmediation ein fundiertes Fachwissen unerlässlich.

Ein Beispiel für Fachmediation wäre die Mediation in einem Unternehmen. Hier kann es zu Konflikten zwischen Mitarbeitern oder zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten kommen. In solchen Fällen kann ein Mediator mit Fachwissen im Bereich der Arbeits- und Personalwirtschaft eingesetzt werden, um die Konfliktparteien bei der Lösungsfindung zu unterstützen. Der Mediator verfügt in diesem Fall über ein fundiertes Wissen zu arbeitsrechtlichen Bestimmungen, betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen und Kommunikationsstrategien, die bei der Lösung des Konflikts hilfreich sein können.

Ein weiteres Beispiel für Fachmediation ist die Mediation im Bereich des Bauwesens. Hier kann es zu Konflikten zwischen Bauherren, Architekten, Bauunternehmen oder anderen beteiligten Parteien kommen. In solchen Fällen kann ein Mediator mit Fachwissen im Bereich des Baurechts und der Bautechnik eingesetzt werden, um die Konfliktparteien bei der Lösung ihres Konflikts zu unterstützen. Der Mediator verfügt in diesem Fall über ein fundiertes Wissen zu rechtlichen Bestimmungen, technischen Abläufen und Verfahrensweisen im Bauwesen, die bei der Lösungsfindung hilfreich sein können.

Ein weiteres Beispiel für Fachmediation ist die Mediation im Bereich des Gesundheitswesens. Hier kann es zu Konflikten zwischen Ärzten, Patienten, Krankenkassen oder anderen beteiligten Parteien kommen. In solchen Fällen kann ein Mediator mit Fachwissen im Bereich des Gesundheitsrechts und der medizinischen Ethik eingesetzt werden, um die Konfliktparteien bei der Lösung ihres Konflikts zu unterstützen. Der Mediator verfügt in diesem Fall über ein fundiertes Wissen zu rechtlichen Bestimmungen, medizinischen Abläufen und ethischen Grundsätzen, die bei der Lösungsfindung hilfreich sein können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fachmediation ein effektives und spezialisiertes Verfahren der Konfliktlösung ist, das in verschiedenen Bereichen und Branchen eingesetzt werden kann. Der Einsatz eines Mediators mit Fachwissen ermöglicht es, die Konfliktparteien auf einer fachlichen Ebene zu unterstützen und somit eine nachhaltige Lösung des Konflikts zu erreichen. Fachmediation ist somit eine wertvolle Methode, um komplexe Konflikte in spezifischen Bereichen erfolgreich zu lösen.

Synonyme - Spezialmediation

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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