Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Fünf-Faktoren-Modell
Das Modell der fünf Persönlichkeitsdimensionen, auch als "Big Five" oder OCEAN-Befund bekannt, stellt ein fundamentales Konzept innerhalb der Persönlichkeitspsychologie dar. Es umfasst die Kerndimensionen: emotionale Stabilität, Geselligkeit, Erlebnisoffenheit, Mitgefühl sowie Selbststeuerung. Jene Dimensionen werden als essentiell für die Beschreibung menschlicher Charakterzüge erachtet.

Emotionale Stabilität, oftmals als Neurotizismus bezeichnet, manifestiert sich in einer Tendenz zu psychischer Unbeständigkeit, Besorgtheit und einer Prädisposition für negative Emotionen. Individuen, die hier hohe Werte aufweisen, zeigen sich oft stressanfälliger, sorgenvoller und nehmen düstere Stimmungen intensiver wahr, was sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar machen kann.

Im Kontrast dazu steht Extraversion, eine Charakterausprägung, die durch eine starke Orientierung nach außen, gesellschaftliche Aktivität und eine Bereitschaft zu wagemutigem und spontanem Verhalten gekennzeichnet ist. Extravertierte Personen sind meist lebhaft, umgänglich und abenteuerlustig und kontrastieren somit zu introvertierten Personen, die sich durch eine tiefere Innenorientierung, Reserviertheit und Bedachtsamkeit auszeichnen.

Die Bereitschaft, neue Dinge zu erleben, drückt sich in der Offenheit für Erfahrungen aus. Diese Eigenschaft ist geprägt von einer hohen Neugier, innovativem Denken, Fantasiereichtum, der Lust, Unbekanntes zu erkunden und einer Aufnahmebereitschaft für vielfältige Ideen sowie Erlebnisse. Personen mit ausgeprägter Erlebnisoffenheit sind typischerweise erfindungsreich, anpassungsfähig und offen, sich durch neue Herausforderungen und Eindrücke persönlich weiterzuentwickeln.

Die soziale Dimension der Verträglichkeit beinhaltet die Fähigkeit, harmonisch und ohne Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen zu interagieren. Sie beschreibt, wie gut Individuen im sozialen Miteinander auskommen und wie fähig sie sind, empathisch und kooperativ zu handeln.

Selbststeuerung, oder Gewissenhaftigkeit, betrifft die Neigung einer Person, ihre Verpflichtungen mit Umsicht, Präzision und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein zu behandeln. Gewissenhafte Menschen zeichnen sich durch ihre akribische, verantwortungsvolle und verlässliche Art aus und sind darauf bedacht, ihr Verhalten an ethischen Grundsätzen auszurichten. Diese Eigenschaft spielt eine signifikante Rolle in vielerlei Lebensaspekten wie Beruf, Bildung und dem privaten Sektor.
 
Diese Dimensionen können in der Mediation berücksichtigt werden, um ein besseres Verständnis für die Konfliktparteien zu entwickeln und eine konstruktive Lösung zu finden.
 
fundamentaler Attributionsfehler

Der fundamentale Attributionsfehler ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen dazu neigen, das Verhalten anderer Menschen eher auf deren Persönlichkeit und Charaktereigenschaften als auf die Situation oder Umstände zu attribuieren. Das bedeutet, dass wir dazu neigen, das Verhalten von anderen Menschen als Ausdruck ihrer inneren Eigenschaften und Absichten zu interpretieren, anstatt die äußeren Einflüsse und Umstände zu berücksichtigen, die ebenfalls eine Rolle spielen können.

Dieser Fehler kann auch als Korrespondenzverzerrung bezeichnet werden, da wir dazu neigen, das Verhalten einer Person mit ihren inneren Eigenschaften in Übereinstimmung zu bringen, anstatt zu berücksichtigen, dass die Person möglicherweise auch von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Ein Beispiel dafür wäre, wenn wir jemanden als faul bezeichnen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat, anstatt zu berücksichtigen, dass er möglicherweise überlastet war oder andere Prioritäten hatte.

Für ein Mediationsverfahren kann der fundamentale Attributionsfehler zu Problemen führen, da die beteiligten Parteien dazu neigen können, das Verhalten des anderen als Ausdruck seiner Persönlichkeit und Absichten zu interpretieren, anstatt die zugrunde liegenden Gründe und Umstände zu verstehen. Dies kann zu Missverständnissen, Vorurteilen und Konflikten führen, die eine erfolgreiche Mediation erschweren.

Um den fundamentalen Attributionsfehler aufzulösen, ist es wichtig, dass die Mediatoren und die beteiligten Parteien sich der möglichen Auswirkungen dieses Phänomens bewusst sind. Sie sollten versuchen, sich in die Perspektive des anderen zu versetzen und die möglichen Gründe für sein Verhalten zu verstehen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist durch aktives Zuhören und das Stellen von offenen Fragen, um die Motive und Bedürfnisse des anderen zu verstehen.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn zwei Mitarbeiter in einem Unternehmen einen Konflikt haben. Der eine beschwert sich, dass der andere immer zu spät zur Arbeit kommt und dadurch die Arbeitsbelastung auf ihn abwälzt. Anstatt sofort zu urteilen und den anderen als faul zu bezeichnen, könnte der Mediator versuchen, die Gründe für das Zuspätkommen zu verstehen. Es könnte sich herausstellen, dass der Mitarbeiter aufgrund von familiären Verpflichtungen oder Verkehrsproblemen immer zu spät kommt. Durch das Verständnis dieser äußeren Umstände kann der Konflikt gelöst werden, ohne dass die Persönlichkeit des anderen angegriffen wird.

Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass unser Verhalten nicht immer Ausdruck unserer Persönlichkeit ist, sondern auch von äußeren Faktoren beeinflusst werden kann. Durch das Verständnis des fundamentalen Attributionsfehlers und die Anwendung von Techniken zur Auflösung dieses Fehlers können Konflikte effektiver gelöst werden und eine erfolgreiche Mediation ermöglicht werden.

Synonyme - Korrespondenzverzerrung
Freundlichkeit

Freundlichkeit ist mehr als nur eine Verhaltensweise; sie ist eine Haltung, eine Art zu leben. Sie manifestiert sich in Empathie, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und dem Wunsch, das Leben anderer positiv zu beeinflussen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Freundlichkeit kann so einfach sein wie ein Lächeln, das jemandem den Tag erhellt, oder eine aufmunternde Nachricht, die genau im richtigen Moment kommt. Aber sie kann auch tiefer gehen, beispielsweise in Form von bedingungsloser Unterstützung in schwierigen Zeiten.

Die psychologischen Wirkungen von Freundlichkeit
Studien haben gezeigt, dass freundliches Verhalten nicht nur positive Auswirkungen auf die Empfänger hat, sondern auch auf die Gebenden. Wenn wir freundlich zu anderen sind, setzt unser Körper Oxytocin frei, auch bekannt als das "Liebeshormon", welches das Gefühl von Verbundenheit und Zufriedenheit fördert. Zudem kann Freundlichkeit Stress reduzieren, unsere psychische Gesundheit verbessern und zu einem erfüllteren Leben beitragen.

Freundlichkeit im Alltag
Freundlichkeit kann in den alltäglichsten Situationen zum Ausdruck kommen. Denken Sie zum Beispiel an eine Person, die im Supermarkt an der Kasse steht und bemerkt, dass jemand hinter ihr nur ein paar Artikel hat. Indem sie dieser Person anbietet, vorzugehen, zeigt sie eine einfache, aber wirkungsvolle Form der Freundlichkeit. Eine solche Geste kostet nichts, kann aber für den Empfänger viel bedeuten und einen Dominoeffekt an positiven Aktionen auslösen.

Die Rolle der Freundlichkeit in der Gesellschaft
In einer Gesellschaft, in der Freundlichkeit als Grundwert etabliert ist, können wir eine Kultur des Respekts, der Fürsorge und des Zusammenhalts fördern. Freundlichkeit hat die Macht, Barrieren zwischen Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Überzeugungen und Lebenssituationen abzubauen. Sie kann als Brücke dienen, die uns trotz unserer Unterschiede zusammenbringt und ein Gefühl der Gemeinschaft und des gegenseitigen Verständnisses schafft.

Freundlichkeit als Lebensphilosophie
Wenn wir Freundlichkeit zu einer grundlegenden Philosophie unseres Lebens machen, öffnen wir uns für eine Welt voller Möglichkeiten. Wir werden empfänglicher für die Bedürfnisse anderer, entwickeln tiefere und bedeutungsvollere Beziehungen und erkennen, dass das Glück oft in den einfachen Dingen liegt. Diese Lebensweise erfordert Bewusstsein und Übung, aber die Belohnungen sind unermesslich.

Fremdsicht

Fremdsicht bezieht sich auf die Perspektive oder Sichtweise einer Person oder Gruppe von Personen, die von einer anderen Kultur, Nationalität oder sozialen Gruppe stammt. Es ist die Art und Weise, wie jemand von außen auf eine bestimmte Situation, ein Ereignis oder eine Person schaut.

Fremdsicht vs. Eigensicht
Im Gegensatz zur Eigensicht, die die eigene Sichtweise und Wahrnehmung widerspiegelt, ist die Fremdsicht die Wahrnehmung einer Person von außen. Sie kann von individuellen Erfahrungen, kulturellen Normen, Stereotypen oder Vorurteilen beeinflusst werden.

Beispiele für Fremdsicht
Ein Beispiel für Fremdsicht kann sein, wenn ein Tourist aus einem westlichen Land eine andere Kultur besucht und die Menschen, die er trifft, aus seiner eigenen Perspektive betrachtet. Er kann ihre Kleidung, ihre Essgewohnheiten oder ihre Art zu sprechen als "exotisch" oder "ungewöhnlich" empfinden. Eine andere Situation könnte sein, wenn ein Unternehmen aus einem westlichen Land versucht, in einem anderen Land zu expandieren und dabei die kulturellen Unterschiede und die Sichtweise der lokalen Bevölkerung nicht berücksichtigt.

Warum ist Fremdsicht wichtig?
Fremdsicht ist wichtig, weil sie uns hilft, die Welt um uns herum besser zu verstehen. Indem wir die Perspektive anderer Menschen kennenlernen, können wir unsere eigene Sichtweise erweitern und unsere Vorurteile und Stereotypen überwinden. Sie ermöglicht es uns auch, kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu respektieren.

Herausforderungen bei der Fremdsicht
Es gibt jedoch auch Herausforderungen bei der Fremdsicht. Eine davon ist die Tatsache, dass sie oft von Stereotypen und Vorurteilen geprägt ist. Wir neigen dazu, Menschen aus anderen Kulturen oder Ländern aufgrund von Vorurteilen oder begrenzten Informationen zu beurteilen. Eine weitere Herausforderung ist die Sprachbarriere, die es schwierig machen kann, die Sichtweise anderer zu verstehen.

Wie kann man eine positive Fremdsicht entwickeln?
Eine positive Fremdsicht zu entwickeln erfordert Offenheit, Neugier und den Willen, die eigene Perspektive zu hinterfragen. Es ist wichtig, sich mit Menschen aus anderen Kulturen zu verbinden und ihre Sichtweise kennenzulernen. Dies kann durch Reisen, den Besuch von kulturellen Veranstaltungen oder den Austausch mit internationalen Kollegen oder Freunden geschehen. Es ist auch wichtig, sich über kulturelle Unterschiede und Stereotypen zu informieren und diese zu hinterfragen.

Fremdsicht in der globalisierten Welt
In einer immer stärker vernetzten und globalisierten Welt wird die Fremdsicht immer wichtiger. Unternehmen, die in verschiedenen Ländern tätig sind, müssen die kulturellen Unterschiede und die Sichtweise der lokalen Bevölkerung verstehen, um erfolgreich zu sein. Auch im Alltag ist die Fremdsicht von großer Bedeutung, um interkulturelle Konflikte zu vermeiden und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.

Freiwilligkeit

Zu den Prinzipien und Standards der Mediation gehört die Freiwilligkeit. Grundsätzlich nehmen die Medianden freiwillig an einer Mediation teil. Die Freiwilligkeit wird deshalb auch bei den Grundvoraussetzungen eines Mediationsverfahrens genannt. Es ist aber auch möglich, dass ein Richter bei Gericht oder ein Gesetz in spezifischen Fällen vorschreibt, an einer Mediation teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Freiwilligkeit der Teilnahme für einige vielleicht zweifelhaft.

Allerdings lässt sich die Frage nach der Freiwilligkeit als Mediationsprinzip ganz leicht beantworten:
Beim Mediationsverfahren finden und vereinbaren die Medianden selbst eine Konfliktlösung. Diese Vereinbarung stellt einen Konsens dar, der im Gegensatz zum Wesen des Kompromisses immer von beiden Parteien auch gewollt ist. Hier realisiert sich also das Freiwilligkeitsprinzip, sodass sie spätestens zum Zeitpunkt der Mediationsvereinbarung als gegeben betrachtet wird.

Beim Mediationsergebnis handelt es sich um einen Vertrag, der im klassischen Fall durch das Unterbreiten eines Angebotes und dessen Annahme zustande kommt. Um ein optimal passendes Angebot zu formulieren, welches die andere Partei annehmen soll, so muss dieses auch dem jeweiligen Interesse entsprechen. Als Vertragsanbieter muss der Mediand also die Interessen des anderen kennen und umgekehrt. Dies ergibt sich aus den Mediationsgesprächen, sodass wechselseitige Angebote spätestens nach dem Austausch in der Mediationsmitte Form annehmen. In diese Richtung gelenkt und in der Kommunikation unterstützt werden beide Medianden durch den Mediator.

Es ist nicht verwerflich, wenn die Medianden durch einen äußeren Druck an der Mediation teilnehmen. Wenn es dem Mediator gelingt, sie zu motivieren und ihr Interesse an einem Konsens zu schüren, ist die erforderliche Freiwilligkeit gegeben. Gelingt dies nicht, bleibt der Konflikt in der Regel streitig und wird nach gescheiterter Mediation vor Gericht ausgetragen.

Synonyme - freiwillig
Fragetechniken

Fragetechniken sind im Allgemeinen eine Maßnahme der gezielten Gesprächsführung, wobei grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden wird.

Mediatoren greifen aus den unterschiedlichsten Gründen auf Fragetechniken zurück. Fragen wirken sich lenkender und direktiver auf den Gesprächsverlauf in der Mediation aus als das aktive Zuhören. Mediatoren können durch Fragetechniken völlig neue Aspekte anschneiden und auch die Gesprächsrichtung stärker beeinflussen. Bei allen Fragen verfolgt ein Mediator die Grundhaltung, das Fragetechniken stets im Dienst der Selbstklärung der Medianden stehen müssen.

Fragetechniken werden in Mediationsverfahren beispielsweise auch genutzt, um Hypothesen abzufragen, um sie im Anschluss zu deuten. Durch Fragestellungen können Daten und Informationen in Erfahrung gebracht werden. Gezieltes Fragen befriedigt das Erkenntnisinteresse und hilft dem Mediator, das Mediationsverfahren zu strukturieren und zu führen.

Mediatoren nutzen Fragetechniken nicht zum „Ermitteln“. Es geht ihnen nicht darum, ob etwas „wahr“ oder „objektiv richtig“ ist. Sie arbeiten mit den Wirklichkeitskonstruktionen der Medianden, um die Wahrnehmung von Interessen und Bedürfnissen zu fördern. Dies ist Voraussetzung für Perspektivwechsel und den Aufbau gegenseitigen Verständnisses.

Wirkung von Fragetechniken

Zu Beginn eines Mediationsverfahrens stellen Mediatoren einfache Fragen, die die Stimmung auflockern sollen. Auf Fragen wie „Haben Sie gut hier her gefunden?“ können Medianden durch eine Antwort für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Um die Wahrnehmungen der Medianden zu erkunden, stellen Mediatoren gezielte Fragen zu Bedürfnissen, Anliegen und Zielen. Bei Unklarheiten werden hingegen konkretisierende Fragen wie beispielsweise „Wie war das genau?“ gestellt. Um das Mediationsverfahren den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, stellen Mediatoren des Weiteren Fragen zu subjektiven Vorstellungen, Schwierigkeiten, Interessen, Ressourcen und Erklärungen.

Etabliert haben sich im Mediationsverfahren die zirkulären Fragen, die eine Art Schätzung involvieren. Zirkuläre Fragen wie „Was würde ihre Tochter wohl dazu sagen?“ veranlassen zum Nachdenken und Einschätzen. Aber auch sokratische Fragen wie „Was ist wenn …?“ und Wunder-Fragen wie „Stellen Sie sich vor, es geschieht über Nacht ein Wunder und Ihr Problem ist gelöst. Was passiert dann?“ helfen den Medianden, über den Tellerrand hinaus zu schauen und untypische Gedankengänge zuzulassen. Hierzu gehören auch paradoxe Fragen, die scheinbar in die falsche Richtung gehen. Mit paradoxen Fragen wie „Was müssten Sie machen, damit der Konflikt noch schlimmer wird?“ kann gezielt das Worst Case Szenario hervorgerufen werden, um die positiven Aspekte danach verstärkt in den Vordergrund setzen zu können. Durch dialogisierende Fragen nach der Meinung oder dem Verständnis werden Medianden zur Kommunikation angeregt.

Fragetechniken stellen letztendlich ein wichtiges Werkzeug für Mediatoren dar, um ein Mediationsverfahren erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Fragen

Fragen gehören zu den wichtigen Bestandteilen einer Mediation. Mit respektvoller Neugier fragen Mediatoren ihre Medianden nach den unterschiedlichsten Details, um den Verlauf des Mediationsverfahrens positiv zu beeinflussen. Es ist wichtig, dass Mediatoren Fragen richtig formulieren, damit sie nicht uninteressant, sinnlos oder manipulativ erscheinen und die Stimmung darunter leidet. Deshalb gehören Fragetechniken zur klassischen Mediationsausbildung.

Fragen sollen in der Mediation dazu dienen, dass der Mediator an wichtige Informationen gelangt. Sie werden deshalb generell verständlich, interessant und offen formuliert. Bei Fragen wird grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden. Während geschlossene Fragen in der Regel nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden, ermöglichen offene Fragen ausführliche Antworten. Aus diesem Grund bevorzugen Mediatoren offene Fragestellungen, um möglichst viel über den Konflikt, die Wahrnehmung und die Interessen herauszufinden.

Neben den geschlossenen und offenen Fragen gibt es verschiedene Fragearten, die Mediatoren gezielt in der Mediation nutzen. Hierzu gehören öffnende Fragen zur Einleitung von Vermittlungsprozessen. Wenn es um die Fakten und Meinungen geht, stellt der Mediator hingegen Informationsfragen. Müssen Informationen spezifiziert werden, geschieht dies durch Klärungsfragen. Interessenorientierte Fragen ermöglichen die Herausarbeitung, was für die Medianden besonders wichtig ist. Um detailliertere Eindrücke von den Wünschen und Einstellungen zu gewinnen, stellt der Mediator teilnehmende Fragen.

Welche Fragen stellt ein Mediator?
Um bei Konflikten zwischen zwei oder mehreren Parteien vermitteln zu können, muss der Mediator die Ursachen des Konflikts zu verstehen. In diesem Sinne gibt es verschiedene Fragen, die ein Mediator stellen kann. Im Folgenden werden einige Beispiele aufgeführt.

  • Fragen zur Konfliktsituation
    Der Mediator beginnt in der Regel mit Fragen zur aktuellen Konfliktsituation. Dabei geht es darum, die Parteien dazu zu bringen, ihre Sichtweisen und Gefühle zu äußern. Beispiele für solche Fragen sind:
    • Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für den Konflikt?
    • Wie lange besteht der Konflikt schon?
    • Wie wirkt sich der Konflikt auf Ihr Leben/Arbeit/Beziehung aus?
    • Wie fühlen Sie sich in dieser Situation?

  • Fragen zur Kommunikation
    Ein häufiger Auslöser für Konflikte ist eine schlechte Kommunikation zwischen den Parteien. Der Mediator wird daher Fragen stellen, um die Kommunikationsmuster zu analysieren und zu verbessern. Beispiele dafür sind:
    • Wie kommunizieren Sie normalerweise miteinander?
    • Welche Kommunikationsprobleme haben Sie in der Vergangenheit erlebt?
    • Wie können Sie sich besser verständigen?

  • Fragen zur Vergangenheit
    Oft haben Konflikte ihre Wurzeln in vergangenen Ereignissen oder Erfahrungen. Der Mediator wird daher Fragen stellen, um diese Hintergründe zu verstehen. Beispiele dafür sind:
    • Gibt es vergangene Ereignisse, die zu diesem Konflikt geführt haben?
    • Welche Erfahrungen haben Sie in der Vergangenheit mit der anderen Partei gemacht?
    • Wie haben sich Ihre Beziehungen in der Vergangenheit entwickelt?

  • Fragen zur Zukunft
    Der Mediator wird auch Fragen stellen, um die Ziele und Bedürfnisse der Parteien für die Zukunft zu ermitteln. Dies hilft dabei, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Beispiele dafür sind:
    • Was sind Ihre Ziele und Bedürfnisse in Bezug auf diesen Konflikt?
    • Wie sehen Sie die Zukunft der Beziehung zwischen Ihnen aus?
    • Welche Lösungen würden für Sie in Zukunft funktionieren?

  • Fragen zur Verantwortung
    Es ist wichtig, dass die Parteien Verantwortung für ihre eigenen Handlungen und Entscheidungen übernehmen. Der Mediator wird daher Fragen stellen, um die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen zu klären. Beispiele dafür sind:
    • Welche Rolle haben Sie in diesem Konflikt gespielt?
    • Welche Entscheidungen haben Sie getroffen, die zu diesem Konflikt beigetragen haben?
    • Wie können Sie Verantwortung für Ihre Handlungen übernehmen?

  • Fragen zur Lösungsfindung:
    Der Hauptzweck des Mediationsprozesses ist es, eine gemeinsame Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Der Mediator wird daher Fragen stellen, um die Parteien dazu zu bringen, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Beispiele dafür sind:
    • Welche Lösungsvorschläge haben Sie?
    • Wie können Sie Kompromisse eingehen?
    • Wie können Sie sicherstellen, dass die Lösung für alle fair ist?

Zu den weiteren in Mediationsverfahren verwendeten Fragetechniken hören Zukunftsfragen, Ausnahmefragen, Wunderfragen, Hypothesefragen, konzentrierende Fragen, Optionalisierungsfragen, Alternativfragen, Evaluationsfragen, Skalafragen, Verschlimmerungsfragen, lösungsorientierte Fragen und zirkuläre Fragen. Letztendlich nehmen Fragen und Fragetechniken einen entscheidenden Einfluss auf das Mediationsverfahren selbst und dessen Erfolg.

Fortsetzungsklausel

Ein Prolongationskodex definiert in einem Abkommen oder Kontrakt die Option für die involvierten Entitäten, diese Absprache bei Bedarf oder Wunsch zu einem späteren Datum zu prolongieren oder auszudehnen. Ziel ist es, die Adaptierbarkeit der Abmachung zu sichern und künftige Modifikationen oder Zusätze zu gestatten.

  • Prolongationskodex in der Mediation
    Im Rahmen einer Schlichtung ermöglicht ein Prolongationskodex den Streitenden per Kontrakt festzulegen, dass die Mediationbei Bedarf zu einem künftigen Zeitpunkt fortgeführt oder neu initiiert werden kann, um zusätzliche Differenzen zu erörtern oder die Realisierung der getroffenen Übereinkünfte zu evaluieren. Er fördert die Anpassungsfähigkeit und die Beständigkeit des Mediationsverfahrens.
  • Rechtliche Prolongationsklausel
    Eine im juristischen Kontext verankerte Prolongationsklausel bestimmt, dass bei Modifikationen oder Erweiterungen eines Kontraktes die initialen Konditionen Bestand haben und nicht durch aktuelle ersetzt werden. Der Zweck ist, die Konstanz und die rechtliche Verlässlichkeit in vertraglichen Beziehungen zu sichern.

  • Gerichtliche Prolongationsklausel
    In einem Rechtskonflikt gewährt eine gerichtliche Prolongationsklausel den beteiligten Parteien per Kontrakt, dass das Gericht das Verfahren fortführen kann, sofern eine Partei gegen die festgelegten Vereinbarungen verstößt. Sie fungiert als Sicherheitsvorkehrung für den Fall, dass Verpflichtungen aus dem Rechtsstreit nicht eingehalten werden. Sie findet in diversen Rechtsbereichen wie dem Zivil- oder Strafrecht Anwendung.

  • Finanzielle Prolongationsklausel
    Eine Finanzierungsfortschreibungsklausel regelt in einem Kontrakt die Fortdauer finanzieller Übereinkünfte zwischen Parteien, sollte der Ursprungsvertrag auslaufen oder beendet werden. Sie definiert, ob und nach welchen Prämissen die finanziellen Absprachen weiterhin Bestand haben und auf welche Art Veränderungen oder Justierungen umgesetzt werden können. Dies soll dazu beitragen, mögliche Ungewissheiten oder Konflikte zu verhindern, die durch das Auslaufen des anfänglichen Kontraktes aufkommen könnten.

 

Synonyme - Prolongationskodex, Prolongationsklausel
Formulierung

Aus der sprachlichen Sicht handelt es sich bei einer Formulierung um eine ganz bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, Sätzen und Ausdrücken, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken. Zu diesen Formulierungen gehören auch Niederschriften oder Redensarten.

In einem Mediationsverfahren kommt es jedoch nicht nur darauf an, was formuliert wird, sondern auch wie etwas formuliert wird. Innerhalb eines Konflikts kommt es nämlich häufig vor, dass Parteien negative Formulierungen von sich geben, die den anderen Gesprächspartner verärgern könnten.

Typische negative Formulierungen lauten beispielsweise „Damit ich mich nicht wiederholen muss …!“ oder „Das haben Sie jetzt schon wieder falsch verstanden …!“. Beide Formulierungen geben dem Gesprächspartner das Gefühl der Unterlegenheit, was zu weiteren Spannungen führen kann. Positive Formulierungen bieten hingegen zahlreiche Vorteile in der Kommunikation und im zwischenmenschlichen Bereich. Positive Formulierungen wie „Das erkläre ich Ihnen gern …!“ tragen zu einem verbesserten Sprachstil bei und sorgen für mehr Verständnis. Negative Formulierungen wirken häufig unpräzise, während positives Formulieren klare Anweisungen besser verständlich übermittelt und auch psychologisch sinnvoller erscheint. Durch eine klare Kommunikation wird der Weg zu konstruktiven Lösungen geebnet.

Durch positive Formulierungen kann die innere Haltung gestärkt werden. Wer negatives Denken erkennt und in positive Gedanken umwandeln kann, gewinnt an Lebensqualität und Optimismus. Klar, deutlich, positiv und höflich vorgebrachte Bedürfnisse und Wünsche zeugen von einer starken Persönlichkeit. Die Wirkung der positiven Formulierungen macht sich daher auch der Mediator im Mediationsverfahren zunutze.

Forensische Mediation

Forensische Mediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in der Rechtsprechung und im Strafverfahren eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Mediation, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von juristischen Auseinandersetzungen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, die eher auf freiwilliger Basis und außerhalb des Gerichts stattfinden, wird die forensische Mediation gezielt im Rahmen von Gerichtsverfahren eingesetzt.

Das Hauptziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien in einem Gerichtsverfahren zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um die Lösung des konkreten Streitfalls, sondern auch um die Verbesserung der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Dies ist besonders wichtig, da in vielen Fällen die Beziehung zwischen den Parteien auch nach Abschluss des Gerichtsverfahrens weiterbestehen wird, beispielsweise in Fällen von Scheidungen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, bei denen ein neutraler Mediator die Parteien bei der Suche nach einer Lösung unterstützt, wird die forensische Mediation von einem speziell ausgebildeten Rechtsanwalt oder Richter durchgeführt. Diese Person hat nicht nur die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und sie bei der Suche nach einer Lösung zu unterstützen, sondern auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine Einigung zu formulieren, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zur herkömmlichen Mediation besteht darin, dass die forensische Mediation in der Regel nicht vertraulich ist. Dies bedeutet, dass die im Rahmen der Mediation geführten Gespräche und erzielten Ergebnisse im Gerichtsverfahren verwendet werden können. Dies kann für die Parteien von Vorteil sein, da sie dadurch eine offizielle Einigung erzielen können, die dann vom Gericht bestätigt werden kann. Gleichzeitig müssen sich die Parteien aber auch bewusst sein, dass alles, was sie im Rahmen der forensischen Mediation sagen, später im Gerichtsverfahren gegen sie verwendet werden kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der forensischen Mediation ist die Tatsache, dass sie sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren unterscheidet. Dies bedeutet, dass die Parteien in der Regel nicht frei wählen können, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten oder nicht. In der Regel wird die forensische Mediation vom Gericht angeordnet, um eine schnellere und effektivere Lösung des Konflikts zu erreichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die forensische Mediation ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung ist, das in der Rechtsprechung eingesetzt wird. Sie unterscheidet sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren, die Beteiligung eines speziell ausgebildeten Rechtsanwalts oder Richters und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht vertraulich ist. Ziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden, während gleichzeitig die Beziehung zwischen den Parteien verbessert wird.

Foot-in-the-Door-Prinzip

Das Foot-in-the-Door-Prinzip beruht auf der menschlichen Tendenz, konsistent zu handeln. Das bedeutet, dass wir uns bemühen, unsere Handlungen und Entscheidungen in Einklang zu bringen und konsistent zu bleiben. Wenn wir einer kleinen Bitte zustimmen, fühlen wir uns verpflichtet, auch größeren Bitten zuzustimmen, um unsere Konsistenz zu wahren.

Das Prinzip wurde erstmals in den 1960er Jahren von den Sozialpsychologen Jonathan Freedman und Scott Fraser untersucht. In ihrem Experiment baten sie Menschen, ein kleines Schild mit der Aufschrift "Fahrt vorsichtig" in ihrem Vorgarten aufzustellen. Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte zu. Zwei Wochen später baten die Forscher dieselben Personen, ein viel größeres Schild mit der Aufschrift "Fahrt vorsichtig, die Kinder spielen hier" aufzustellen. Die Zustimmungsrate war deutlich höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur einmal um die Zustimmung zum großen Schild gebeten wurde. Dieses Experiment zeigte, dass die Zustimmung zu einer kleinen Bitte die Wahrscheinlichkeit erhöht, einer größeren Bitte zuzustimmen.

Anwendung in der Werbung und im Marketing
Das Foot-in-the-Door-Prinzip wird häufig in der Werbung und im Marketing eingesetzt, um das Verhalten der Verbraucher zu beeinflussen.

  • Ein Beispiel dafür ist die kostenlose Probe oder das kostenlose Testangebot. Indem Unternehmen eine kostenlose Probe oder ein kostenloses Testangebot anbieten, bitten sie die Verbraucher um eine kleine Gefälligkeit, nämlich das Ausprobieren des Produkts. Wenn die Verbraucher das Produkt mögen, sind sie eher bereit, es zu kaufen, um ihre Konsistenz zu wahren.
  • Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von kleinen Schritten in Marketingkampagnen. Anstatt den Verbrauchern sofort ein teures Produkt zu verkaufen, können Unternehmen zunächst kleinere Produkte oder Dienstleistungen anbieten, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Wenn die Verbraucher zufrieden sind und sich an die Marke gewöhnt haben, sind sie eher bereit, größere und teurere Produkte zu kaufen.

Anwendung im Verkauf
Das Foot-in-the-Door-Prinzip wird auch im Verkauf häufig angewendet.

  • Ein Beispiel dafür ist das sogenannte "Ja-Set". Verkäufer beginnen ein Gespräch mit Fragen, auf die der Kunde mit "Ja" antworten muss. Dadurch wird eine positive Stimmung erzeugt und der Kunde ist eher bereit, auch später im Gespräch "Ja" zu sagen und letztendlich das Produkt zu kaufen.
  • Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von kostenlosen Zugaben oder Geschenken. Indem Verkäufer ihren Kunden kostenlose Zugaben oder Geschenke anbieten, bitten sie um eine kleine Gefälligkeit und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde auch das eigentliche Produkt kauft.

 

FNB

Die Frühzeitige Neutrale Bewertung (FNB) ist ein Verfahren, das im Bereich der alternativen Streitbeilegung angewendet wird. Es dient dazu, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Im Gegensatz zur Mediation, bei der ein neutraler Vermittler versucht, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Parteien zu erarbeiten, wird bei der FNB eine neutrale Person beauftragt, eine unabhängige Bewertung des Konflikts abzugeben.

Das Ziel der FNB ist es, den Parteien eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Position zu geben und somit eine Grundlage für eine mögliche außergerichtliche Einigung zu schaffen. Dabei wird die neutrale Person, auch als "Neutrale Partei" bezeichnet, aufgrund ihrer Fachkompetenz und Erfahrung in dem betreffenden Streitgebiet ausgewählt. Sie ist weder an eine der Parteien gebunden, noch hat sie ein eigenes Interesse an der Streitbeilegung. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Bewertung objektiv und unabhängig erfolgt.

Im Gegensatz zur Mediation, bei der die Parteien aktiv an der Lösungsfindung beteiligt sind, haben sie bei der FNB lediglich die Möglichkeit, ihre Standpunkte und Argumente darzulegen. Die neutrale Person hört sich diese an und bewertet anschließend den Konflikt. Die Parteien haben jedoch die Möglichkeit, die Bewertung abzulehnen und den Konflikt auf herkömmlichem Wege, also vor Gericht, auszutragen.

Ein Beispiel für die Anwendung der FNB könnte ein Streit zwischen einem Unternehmen und einem Kunden sein. Der Kunde ist unzufrieden mit der erbrachten Dienstleistung und fordert eine Entschädigung. Das Unternehmen weigert sich jedoch, diese zu zahlen. In einem solchen Fall könnte die FNB eingesetzt werden, um eine unabhängige Bewertung des Sachverhalts zu erhalten und somit eine außergerichtliche Einigung zu erzielen.

Im Vergleich zum Mediationsverfahren hat die FNB den Vorteil, dass es schneller zu einer Entscheidung kommt, da die neutrale Person eine verbindliche Bewertung abgibt. Zudem ist die FNB weniger kostenintensiv, da keine langwierigen Verhandlungen zwischen den Parteien stattfinden. Allerdings besteht bei der FNB die Gefahr, dass die Parteien sich nicht auf die Bewertung einigen können und somit doch vor Gericht landen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frühzeitige Neutrale Bewertung ein effektives Verfahren der alternativen Streitbeilegung ist, um Konflikte frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Es grenzt sich vom Mediationsverfahren ab, indem es keine aktive Beteiligung der Parteien an der Lösungsfindung vorsieht, sondern eine unabhängige Bewertung des Konflikts durch eine neutrale Person. Die FNB bietet somit eine weitere Möglichkeit, Streitigkeiten auf friedliche und kostengünstige Weise beizulegen.

Synonyme - Verfahren der Frühzeitigen Neutralen Bewertung
Flexibilität

Flexibilität ist ein Begriff, der in vielen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle spielt. Im Allgemeinen bedeutet Flexibilität die Fähigkeit, sich an unterschiedliche Situationen, Anforderungen und Bedingungen anzupassen und darauf angemessen zu reagieren. Es ist eine Eigenschaft, die es uns ermöglicht, uns auf Veränderungen einzustellen und uns an neue Gegebenheiten anzupassen. Flexibilität ist somit eine wichtige Kompetenz, die in verschiedenen Bereichen wie Beruf, Beziehungen, Gesundheit und auch in der Mediation von großer Bedeutung ist.

Flexibilität im Beruf
Im beruflichen Kontext ist Flexibilität eine wichtige Eigenschaft, die von Arbeitgebern oft geschätzt wird. In einer schnelllebigen und sich ständig verändernden Arbeitswelt ist es von großer Bedeutung, dass Mitarbeiter flexibel auf neue Anforderungen reagieren können. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass sie bereit sind, sich in neue Themengebiete einzuarbeiten, sich an veränderte Arbeitsabläufe anzupassen oder auch kurzfristige Änderungen im Arbeitsplan zu akzeptieren. Flexibilität ermöglicht es Mitarbeitern, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und somit effektiv und effizient zu arbeiten.
Auch im Hinblick auf die Karriere kann Flexibilität von Vorteil sein. Wer bereit ist, sich auf neue Herausforderungen einzulassen und sich gegebenenfalls auch beruflich zu verändern, hat oft bessere Chancen auf Weiterentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten.

Flexibilität im privaten Leben
Auch im privaten Leben ist Flexibilität eine wichtige Eigenschaft. Sie ermöglicht es uns, uns auf unvorhergesehene Ereignisse oder Veränderungen einzustellen und diese zu meistern. Sei es eine spontane Einladung zu einer Feier, ein plötzlicher Ausfall eines Familienmitglieds oder eine unerwartete Veränderung der Lebensumstände - wer flexibel ist, kann sich schnell anpassen und die Situation bestmöglich bewältigen.
Darüber hinaus kann Flexibilität auch in zwischenmenschlichen Beziehungen von großer Bedeutung sein. Sie ermöglicht es uns, auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer einzugehen und Kompromisse zu finden. Flexibilität kann somit dazu beitragen, Konflikte zu vermeiden und Beziehungen zu stärken.

Flexibilität im Sport und in der Gesundheit
Auch im Sport und in Bezug auf die Gesundheit spielt Flexibilität eine wichtige Rolle. Eine gute körperliche Beweglichkeit ist nicht nur für Sportler von Vorteil, sondern auch im Alltag von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es uns, uns ohne Einschränkungen zu bewegen und beugt Verletzungen vor.
Darüber hinaus ist auch geistige Flexibilität wichtig für die Gesundheit. Wer offen für Veränderungen ist und sich nicht starr an Gewohnheiten und Routinen klammert, kann besser mit Stress umgehen und ist somit auch psychisch belastbarer.

Wie kann man Flexibilität trainieren?
Flexibilität ist eine Eigenschaft, die nicht jedem von Natur aus gegeben ist. Doch sie kann trainiert und verbessert werden. Eine Möglichkeit ist es, sich bewusst immer wieder neuen Situationen auszusetzen und sich auf diese einzulassen. Auch das Verlassen der eigenen Komfortzone kann dabei helfen, flexibler zu werden.
Des Weiteren ist es hilfreich, eine positive Einstellung zu Veränderungen zu entwickeln und diese als Chance zu sehen, anstatt als Bedrohung. Auch das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien kann dazu beitragen, flexibler zu werden und besser mit unerwarteten Situationen umzugehen.

Flexibilität in der Mediation
In der Mediation spielt Flexibilität eine entscheidende Rolle, da es darum geht, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien aufzulösen und zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Hier ist es wichtig, dass die Mediatoren flexibel agieren und auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien eingehen können. Denn jeder Konflikt ist einzigartig und erfordert eine individuelle Herangehensweise.
Flexibilität in der Mediation bedeutet, dass die Mediatoren offen und anpassungsfähig sind, um auf unvorhergesehene Entwicklungen und Veränderungen im Konfliktverlauf zu reagieren. Sie müssen in der Lage sein, ihre Strategien und Methoden je nach Bedarf anzupassen, um den Konfliktparteien bestmöglich zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass die Mediatoren ihre Neutralität und Unparteilichkeit wahren und sich nicht von eigenen Vorurteilen oder persönlichen Meinungen leiten lassen.

Ein Beispiel aus der Mediation
Ein gutes Beispiel für Flexibilität in der Mediation ist, wenn sich die Mediatoren auf die Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien einlassen und gemeinsam mit ihnen alternative Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Dabei kann es vorkommen, dass die Konfliktparteien während des Mediationsprozesses ihre ursprünglichen Positionen und Forderungen ändern oder erweitern. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Mediatoren flexibel sind und die neuen Entwicklungen in den Mediationsprozess integrieren, um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden.
Flexibilität in der Mediation bedeutet auch, dass die Mediatoren verschiedene Methoden und Techniken einsetzen, um den Konflikt zu lösen. Je nach Bedarf können sie beispielsweise Kommunikationsübungen, Rollenspiele oder kreative Techniken wie Visualisierungen oder Mindmaps anwenden. Dadurch können sie den Konfliktparteien helfen, neue Perspektiven einzunehmen und gemeinsam neue Lösungswege zu finden.

Finanzielle Gewalt

Finanzielle Gewalt ist eine Form von häuslicher Gewalt, die auf die Kontrolle und Ausbeutung der finanziellen Ressourcen einer Person abzielt. Sie kann in verschiedenen Beziehungen auftreten, wie zum Beispiel zwischen Ehepartnern, Eltern und Kindern oder auch in anderen familiären und partnerschaftlichen Beziehungen. Finanzielle Gewalt kann sowohl von Männern als auch von Frauen ausgeübt werden und ist unabhängig von Alter, Bildung oder sozialem Status.

Formen von finanzieller Gewalt
Es gibt verschiedene Formen von finanzieller Gewalt, die alle das Ziel haben, die Kontrolle über die finanziellen Ressourcen einer Person zu erlangen. Dazu gehören unter anderem:

  • Kontrolle über das Einkommen
    Eine Person kann die Kontrolle über das Einkommen des anderen übernehmen, indem sie beispielsweise das Gehalt oder die Sozialleistungen einbehält oder den Zugang zu Bankkonten verweigert.
  • Einschränkung der finanziellen Unabhängigkeit
    Der Täter kann die finanzielle Unabhängigkeit des Opfers einschränken, indem er beispielsweise den Zugang zu Kreditkarten oder Bankkonten verweigert oder das Opfer dazu zwingt, alle finanziellen Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
  • Verschuldung
    Eine Person kann das Opfer dazu bringen, Schulden zu machen oder Kredite aufzunehmen, die es nicht zurückzahlen kann. Dadurch wird das Opfer abhängig vom Täter und kann nicht mehr frei über seine Finanzen entscheiden.
  • Ausbeutung
    Der Täter kann das Opfer dazu zwingen, sein Vermögen oder seine finanziellen Ressourcen zu nutzen, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Opfers.

Anzeichen von finanzieller Gewalt
Finanzielle Gewalt ist oft schwer zu erkennen, da sie meist im Verborgenen stattfindet. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die auf eine solche Form von Missbrauch hinweisen können. Dazu gehören unter anderem:

  • Das Opfer hat keinen Zugang zu Geld oder Konten und muss für jede Ausgabe um Erlaubnis fragen.
  • Das Opfer hat keine Kontrolle über seine eigenen Einkünfte und muss das Gehalt oder die Sozialleistungen an den Täter abgeben.
  • Das Opfer ist gezwungen, Schulden zu machen oder Kredite aufzunehmen, die es nicht zurückzahlen kann.
  • Das Opfer hat keine Kenntnis über die finanzielle Situation der Familie oder des Haushalts.
  • Das Opfer wird gezwungen, finanzielle Entscheidungen gemeinsam mit dem Täter zu treffen, obwohl es dazu nicht bereit ist.

Folgen von finanzieller Gewalt
Finanzielle Gewalt hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen, sowohl auf emotionaler als auch auf finanzieller Ebene. Die Kontrolle über die finanziellen Ressourcen führt oft zu einem Gefühl der Machtlosigkeit, Abhängigkeit und Isolation. Das Opfer kann sich nicht frei entfalten und wird in seiner Selbstständigkeit eingeschränkt. Auch die finanziellen Folgen können verheerend sein, da das Opfer oft in Schulden gerät und seine finanzielle Zukunft stark beeinträchtigt wird.
Darüber hinaus kann finanzielle Gewalt auch zu anderen Formen von Missbrauch führen, wie zum Beispiel körperlicher oder psychischer Gewalt. Sie kann auch dazu führen, dass das Opfer aus Angst vor den finanziellen Konsequenzen nicht aus der gewalttätigen Beziehung ausbrechen kann.

Hilfe für Opfer finanzieller Gewalt

  1. Beratungsstellen und Hotlines
    Eine der ersten Anlaufstellen für Opfer finanzieller Gewalt sind Beratungsstellen und Hotlines. Diese bieten eine vertrauliche und sichere Umgebung, in der Betroffene ihre Situation besprechen und Unterstützung erhalten können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geschult, um den Opfern zuzuhören, sie zu beraten und ihnen bei der Suche nach Lösungen zu helfen. Sie können auch Informationen über weitere Hilfsangebote geben und bei Bedarf an spezialisierte Organisationen verweisen.

  2. Rechtliche Beratung und Unterstützung
    Opfer finanzieller Gewalt haben oft Schwierigkeiten, ihre Rechte zu verstehen und durchzusetzen. Deshalb ist es wichtig, dass sie Zugang zu rechtlicher Beratung und Unterstützung haben. Anwältinnen und Anwälte können dabei helfen, die finanziellen Auswirkungen der Gewalt zu minimieren, beispielsweise durch die Beantragung einer einstweiligen Verfügung oder die Durchsetzung von Unterhaltszahlungen. In einigen Ländern gibt es auch spezielle Rechtsberatungsstellen für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind.

  3. Finanzielle Unterstützung
    Finanzielle Gewalt kann dazu führen, dass die Opfer in finanzielle Not geraten. Deshalb ist es wichtig, dass sie Zugang zu finanzieller Unterstützung haben, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. In einigen Ländern gibt es staatliche Leistungen für Opfer von Gewalt, wie z.B. Notunterkünfte oder finanzielle Hilfen für den Lebensunterhalt. Auch spezialisierte Organisationen können finanzielle Unterstützung anbieten, beispielsweise durch die Übernahme von Kosten für Rechtsberatung oder Therapie.

  4. Therapie und psychologische Unterstützung
    Finanzielle Gewalt kann nicht nur zu finanziellen Problemen führen, sondern auch zu psychischen Belastungen wie Angst, Depressionen oder Traumata. Deshalb ist es wichtig, dass Opfer Zugang zu Therapie und psychologischer Unterstützung haben. Spezialisierte Organisationen bieten oft kostenlose oder kostengünstige Therapiesitzungen an, um den Opfern bei der Verarbeitung ihrer Erfahrungen zu helfen und ihnen dabei zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

  5. Bildungs- und Trainingsprogramme
    Eine langfristige Lösung für finanzielle Gewalt ist die Stärkung der Opfer durch Bildungs- und Trainingsprogramme. Diese können den Betroffenen dabei helfen, finanzielle Fähigkeiten zu erlernen, um unabhängig zu werden und ihre finanzielle Situation zu verbessern. Auch die Vermittlung von beruflichen Fähigkeiten und die Unterstützung bei der Jobsuche können Opfern helfen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Ein Beispiel für eine Organisation, die Hilfe für Opfer finanzieller Gewalt anbietet, ist die Deutsche Gesellschaft für Frauenrechte und Frauenförderung e.V. (DGF). Sie bietet Beratung und Unterstützung für Frauen, die von jeglicher Form von Gewalt betroffen sind, einschließlich finanzieller Gewalt. Die DGF bietet auch Bildungs- und Trainingsprogramme an, um Frauen dabei zu unterstützen, finanziell unabhängig zu werden. Darüber hinaus setzt sich die Organisation auf politischer Ebene für die Rechte von Frauen ein und arbeitet eng mit anderen Organisationen zusammen, um ein Netzwerk der Unterstützung für Opfer von Gewalt aufzubauen.

Wie kann Mediation bei finanzieller Gewalt helfen?

  • Kommunikation verbessern
    In vielen Fällen von finanzieller Gewalt gibt es ein Ungleichgewicht in der Kommunikation zwischen den Parteien. Der Täter kann die Kommunikation kontrollieren oder einschränken, was es für das Opfer schwierig macht, seine Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken. Durch die Teilnahme an einer Mediation können die Parteien lernen, effektiv miteinander zu kommunizieren und ihre Standpunkte auszutauschen. Dies kann dazu beitragen, dass das Opfer sich besser ausdrücken und seine Interessen vertreten kann.

  • Vermittlung von Vereinbarungen
    In vielen Fällen von finanzieller Gewalt gibt es gemeinsame finanzielle Angelegenheiten, wie z.B. gemeinsame Konten oder Vermögenswerte. Durch die Mediation können die Parteien eine Vereinbarung über die Aufteilung dieser Angelegenheiten treffen, die für beide Seiten fair und akzeptabel ist. Der Mediator kann dabei helfen, eine Vereinbarung zu finden, die die Bedürfnisse und Interessen beider Parteien berücksichtigt.

  • Unterstützung bei der Erstellung eines Budgets
    Oft haben Opfer finanzieller Gewalt Schwierigkeiten damit, ihre Finanzen zu verwalten und ein Budget zu erstellen. Der Mediator kann dabei helfen, ein realistisches Budget zu erstellen, das den Bedürfnissen des Opfers entspricht und ihm dabei hilft, seine finanzielle Unabhängigkeit wiederzuerlangen.

  • Schutz vor weiterer finanzieller Gewalt
    In einigen Fällen kann die Mediation dazu beitragen, dass der Täter sich verpflichtet, das Opfer nicht weiter finanziell zu missbrauchen. Eine schriftliche Vereinbarung kann dabei helfen, das Opfer vor weiterem finanziellen Schaden zu schützen.

Ein Beispiel für die Wirksamkeit der Mediation bei finanzieller Gewalt ist der Fall von Sarah und ihrem Ehemann. Sarah war seit Jahren Opfer von finanzieller Gewalt durch ihren Ehemann, der ihr den Zugang zu ihrem eigenen Geld verweigerte und sie zwang, alle finanziellen Entscheidungen zu treffen. Nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, war sie finanziell hilflos und hatte Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen.
Sarah entschied sich, an einer Mediation teilzunehmen, um eine Einigung mit ihrem Ehemann über die Aufteilung der gemeinsamen Vermögenswerte zu erzielen. Der Mediator half ihnen dabei, eine faire Vereinbarung zu treffen, die Sarah dabei half, ihre finanzielle Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Sie konnte auch eine schriftliche Vereinbarung treffen, die ihren Ehemann daran hinderte, sie weiterhin finanziell zu missbrauchen.

Zusammenfassung
Finanzielle Gewalt ist eine Form häuslicher Gewalt, die sich auf die Kontrolle und Ausbeutung der Geldmittel einer Person konzentriert und in verschiedenen Beziehungen stattfinden kann. Sie umfasst die Kontrolle über das Einkommen, Einschränkung der Unabhängigkeit, Verschuldung des Opfers und dessen Ausbeutung. Opfer haben oft keinen Zugang zu eigenen Geldmitteln, sind von Schulden belastet und können aus Angst vor den finanziellen Folgen nicht aus der Beziehung ausbrechen. Die Konsequenzen sind nicht nur emotionale Belastungen, sondern auch langfristige finanzielle Probleme. Hilfe für Betroffene umfasst Beratungsstellen, rechtliche Unterstützung, finanzielle Hilfen, Therapie und Bildungsprogramme. Die Deutsche Gesellschaft für Frauenrechte bietet speziell für Frauen Beratung und Trainings zur finanziellen Unabhängigkeit an. Mediation kann in solchen Fällen die Kommunikation fördern, zu fairen Vereinbarungen führen und beim Budget helfen, um Opfern ihre Unabhängigkeit zurückzugeben.

Filibuster

Filibuster ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und ursprünglich eine Taktik bezeichnet, die im US-Senat angewendet wurde, um die Verabschiedung von Gesetzen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine endlose Rede oder eine Serie von Anträgen, die dazu dient, die Zeit zu verschwenden und somit die Abstimmung über ein Gesetz zu verzögern oder sogar zu verhindern.

Im Zusammenhang mit Mediation bezieht sich der Begriff Filibuster auf eine ähnliche Taktik, die von einer Partei in einem Mediationsverfahren angewendet werden kann, um die Verhandlungen zu verzögern oder zu blockieren. Dies kann beispielsweise durch wiederholte und unnötige Anfragen oder durch das Aufwerfen von irrelevanten Themen geschehen.

Die Verwendung von Filibuster in der Mediation kann verschiedene Gründe haben. Eine Partei kann versuchen, Zeit zu gewinnen, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten oder um die andere Partei zu ermüden und somit einen Vorteil zu erlangen. Es kann auch als Mittel eingesetzt werden, um die andere Partei unter Druck zu setzen oder um die Verhandlungen zu sabotieren, wenn eine Einigung nicht im Interesse der Partei liegt.

Allerdings kann die Anwendung von Filibuster in der Mediation auch negative Auswirkungen haben. Sie kann das Vertrauen zwischen den Parteien erschüttern und zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Zudem kann sie die Verhandlungen unnötig in die Länge ziehen und somit zu höheren Kosten und Frustration führen.

Um Filibuster in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Parteien sich an die vereinbarten Regeln und Verfahren halten und respektvoll miteinander umgehen. Eine professionelle und strukturierte Mediation kann dazu beitragen, dass Filibuster nicht zum Einsatz kommen und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können.

Insgesamt kann Filibuster in der Mediation als ein unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten angesehen werden, das die Effektivität der Verhandlungen beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass Mediatoren und Parteien sich bewusst sind, wie Filibuster eingesetzt werden kann und wie sie damit umgehen können, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten.

Synonyme - Filibustering
Feindbild

Vor dem Hintergrund der Mediation ist ein Feindbild ein Hinderungsgrund, den Konflikt unstreitig zu lösen. Feindbilder hindern Medianden daran, trotz veränderter Sachlage gemeinsam nach einer außergerichtlichen Konfliktlösung zu suchen.

Ein Feindbild ist ein archaisches Bild, das in einer Konfliktsituation fast schon automatisch hervorgerufen wird. Dies geschieht, weil eine Partei das Verhalten der anderen Partei nicht verstehen und nachvollziehen kann. Die Partei versucht, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden, wobei ein Bild vom anderen konstruiert wird, das mit negativen und feindlichen Emotionen behaftet ist. Dies erfolgt ohne das Bewusstsein, dass damit in die Wirklichkeit der anderen Partei eingegriffen wird. Das Feindbild entsteht aufgrund von Gefühlen wie Hilflosigkeit, Enttäuschung, Empörung oder auch bei einem verletzten Gerechtigkeitsempfinden. Derjenige, der sich von der anderen Partei verletzt fühlt, ist nicht mehr zu differenziertem Denken in der Lage, sondern lässt sich von seinen Gefühlen dazu verleiten, alles nur Schwarz oder Weiß zu sehen. Nach seinem Empfinden muss er sich wappnen, um das „Böse“ zu bekämpfen.

Feindbilder verzerren die Wahrnehmung

Kreiert eine Partei in einem Konflikt ein Feindbild, wird nur noch die andere Partei für alles verantwortlich gemacht. Ein eigener Anteil an der Entstehung des Konflikts bleibt außen vor und wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Sichtweise ist also einseitig und lässt Behauptungen aufstellen, dass die andere Partei allein die Schuld trägt, was alle eigenen Reaktionen rechtfertigt. Durch das Feindbild gelangen Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen aus dem Ruder, sodass Kommunikationsversuche der anderen Partei auch nicht mehr als freundlich oder zuvorkommend wahrgenommen werden. Es herrscht Misstrauen, das ein positives Denken verbietet. Vorsichtige Annäherungen und Versöhnungsversuche werden nicht mehr erkannt, was die andere Partei wiederum kränkt und sich der Konflikt „aufschaukelt“. Das Zuschreiben von Schuld an den jeweils anderen führt zu neuen - emotionalen - Konflikten, während die Feindbilder verhindern, dass der aktuell sachliche Konflikt gelöst werden kann. Die Parteien kritisieren sich gegenseitig und leugnen ihre Anteile am Konflikt, bevor es dann zu verachtenden Mitteilungen und später zum gänzlichen Schweigen als eigentliches Beziehungsende kommt.

m im Rahmen der Mediation aus zwei Feindbildern eine gemeinsame Win-Win-Situation zu kreieren, bedient sich der Mediator verschiedener Werkzeugen. Er klammert häufig die sachlichen Konfliktbestandteile von den emotionalen Missständen aus und bringt die Medianden dazu, die jeweils andere Sichtweise zu betrachten. Die Mediation hat die Aufgabe, aus dem Verhaltensmuster, dass es „nur einen Gewinner“ geben kann, auszubrechen. Haben dies die Medianden verinnerlicht, kann nach und nach auch das Feindbild wieder abgebaut werden, was Annäherungen auf sachlicher und persönlicher Ebene ermöglicht.

Synonyme - Feindbilder
Feilschen

Feilschen ist ein wichtiger Bestandteil des Handels und des täglichen Lebens. Es ermöglicht es den Menschen, einen besseren Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erhalten, als sie es sonst bekommen hätten. Es ist auch ein Mittel, um die Wertschätzung und den Wert eines Produkts zu demonstrieren und kann zu einer angenehmen und unterhaltsamen Erfahrung für beide Seiten werden. Feilschen ist auch ein Zeichen von Verhandlungsgeschick und kann dazu beitragen, die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer zu stärken.

Die Geschichte des Feilschens
Die Praxis des Feilschens hat eine lange Geschichte und kann bis in die Antike zurückverfolgt werden. In vielen Kulturen war es üblich, zu feilschen, bevor ein Kauf getätigt wurde. Im Laufe der Zeit hat sich das Feilschen weiterentwickelt und ist zu einer wichtigen Komponente des Handels geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise in Asien ist Feilschen immer noch eine alltägliche Praxis, während es in anderen Ländern, wie beispielsweise in Europa, seltener vorkommt.

Techniken des Feilschens
Es gibt verschiedene Techniken, die beim Feilschen angewendet werden können, um den gewünschten Preis zu erzielen. Eine der wichtigsten Techniken ist es, den Preis des Verkäufers zu unterbieten und ein Gegenangebot zu machen. Es ist auch wichtig, freundlich und respektvoll zu bleiben, um eine gute Beziehung zu dem Verkäufer aufzubauen. Eine weitere Technik ist es, den Verkäufer davon zu überzeugen, dass das Produkt oder die Dienstleistung einen höheren Wert hat, als er zunächst angenommen hat. Dies kann durch das Aufzeigen von Mängeln oder zusätzlichen Vorteilen des Produkts erreicht werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, mit dem Verkäufer über den Preis zu verhandeln und möglicherweise Zugeständnisse zu machen, um den Preis zu senken.

Tipps für erfolgreiches Feilschen
Um erfolgreich zu feilschen, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Dies beinhaltet eine Recherche über den Marktwert des Produkts oder der Dienstleistung sowie eine Vorstellung davon, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Es ist auch wichtig, selbstbewusst aufzutreten und sich nicht von Druck oder Manipulation seitens des Verkäufers beeinflussen zu lassen. Es ist auch hilfreich, freundlich und respektvoll zu bleiben, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und die Chancen auf eine Einigung zu erhöhen.

Der Unterschied zum Verhandeln
Obwohl Feilschen und Verhandeln ähnliche Konzepte sind, gibt es dennoch einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden. Der Hauptunterschied liegt in der Art und Weise, wie sie angewendet werden. Während Feilschen sich auf den Austausch von Waren oder Dienstleistungen bezieht, bezieht sich Verhandeln auf die Diskussion und Verhandlung von Bedingungen, die über den Preis hinausgehen können.

Feilschen bezieht sich in der Regel auf den Austausch von Waren oder Dienstleistungen, bei dem der Preis im Vordergrund steht. Es geht darum, einen für beide Seiten akzeptablen Preis zu finden, der oft durch Verhandlungen erzielt wird. Im Gegensatz dazu bezieht sich Verhandeln auf die Diskussion und Verhandlung von Bedingungen, die über den Preis hinausgehen können, wie zum Beispiel Lieferbedingungen, Garantien oder Zahlungsmodalitäten.

Beispiel
Ein Beispiel für Feilschen könnte der Kauf eines Souvenirs auf einem Markt in einer fremden Kultur sein. Der Verkäufer bietet einen Preis an, der für den Käufer zu hoch erscheint. Der Käufer beginnt nun mit dem Feilschen und versucht, den Preis durch geschicktes Verhandeln zu senken. Der Verkäufer kann daraufhin einen niedrigeren Preis anbieten und die beiden Parteien können sich schließlich auf einen Preis einigen, der für beide Seiten akzeptabel ist.

Im Gegensatz dazu könnte ein Beispiel für Verhandeln der Kauf eines Autos sein. Hier geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um andere Bedingungen wie die Lieferzeit, Garantien oder Finanzierungsmöglichkeiten. Der Käufer und der Verkäufer müssen hier über verschiedene Aspekte verhandeln, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Vereinbarung zu treffen.

Zusammenfassung
Feilschen ist ein traditionelles Element des Handels, das hilft, Preise zu verhandeln und Wertschätzung für Produkte zu zeigen. Diese Praxis stärkt auch die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer. Sie ist in manchen Kulturen alltäglich und nutzt verschiedene Techniken, wie niedrigere Gegenangebote und das Aufzeigen von Produktvorteilen. Für erfolgreiches Feilschen ist Vorbereitung und Selbstbewusstsein entscheidend. Feilschen konzentriert sich auf den Preis, während Verhandeln auch weitere Konditionen umfassen kann.

Feedback

Bei einem Feedback handelt es sich um eine Rückmeldung als eine Reaktion auf ein Ereignis wie eine Äußerung oder ein Verhalten. Derjenige, der das Feedback gibt, erklärt hierin, wie er dieses Ereignis aufgenommen und verstanden hat. Derjenige, der ein Feedback erhält, kann darauf eingehen und sich daran orientieren.

Im Rahmen einer Mediation ist Feedback sehr wichtig. In dieser Phase geben die Medianden ihren Eindruck vom bisherigen Verlauf des Mediationsverfahrens wieder. Diese Rückmeldungen beinhalten in der Regel Befindlichkeiten wie Zufriedenheit, Unzufriedenheit, Zweifel oder Zuversicht und geben dem Mediator Anhaltspunkte dafür, ob die Art und Weise der Gesprächsführung angemessen und verständlich ist. Beim Feedback erklären die Medianden, was aus ihrer Sicht während des Mediationsverfahrens Sinn gemacht hat und was für sie weniger hilfreich erscheint. Kritisches Feedback ist durchaus erlaubt und erwünscht, um den Ablauf der Mediation bei Bedarf anzupassen.

Auf der anderen Seite kann ein Mediator auch nach Beendigung einer Mediation um ein Feedback bitten. Bei Unternehmern und Freiberuflern gehören Feedbackprozesse zur Tagesordnung und werden zur Prozessoptimierung genutzt. Es kann daher auch für Mediatoren sinnvoll sein, mit etwas zeitlicher Distanz die Medianden nach ihrer Meinung zu fragen. Insbesondere die Frage, was sich genau nach der Mediation für die Medianden geändert hat und ob die gemeinsam verhandelten Lösungen sich in der Praxis als tragfähig herausgestellt haben, ist für den Mediator von Interesse. Durch die Bitte um Feedback zeigen Mediatoren weiterhin Interesse.

Der Nutzen des Feedbacks ist dabei der fortlaufende Lernprozess, der sich aus Lob und Kritik ergibt. Feedback kann also auch der Weiterentwicklung und dem Erhalt von Mediationsqualität dienen. Feedbackprozesse sollten daher systematisch in die Nachbearbeitung von Mediationsverfahren integriert werden.

Synonyme - Rückmeldung,Resonanz
Familientherapie

Familientherapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf die Behandlung von Familien und ihren Beziehungen untereinander konzentriert. Sie zielt darauf ab, die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie zu verbessern und Konflikte zu lösen. Dabei werden nicht nur individuelle Probleme betrachtet, sondern auch die Dynamik und Strukturen innerhalb der Familie.

Ziele und Methoden der Familientherapie
Das Hauptziel der Familientherapie ist es, die Beziehungen innerhalb der Familie zu verbessern und ein gesundes und funktionierendes Familiensystem zu schaffen. Dies kann durch die Identifizierung und Lösung von Konflikten, die Verbesserung der Kommunikation und die Förderung von