Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Hypothese

Eine Hypothese ist eine vorläufige Annahme oder Vermutung, die aufgrund von Beobachtungen, Erfahrungen oder theoretischen Überlegungen aufgestellt wird. Sie dient als Ausgangspunkt für wissenschaftliche Untersuchungen und ermöglicht es, bestimmte Zusammenhänge oder Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu erforschen.

In der Mediation bezieht sich eine Hypothese auf eine Annahme über die zugrundeliegenden Konfliktdynamiken und die möglichen Lösungswege. Sie ist ein wichtiges Instrument, um die verschiedenen Perspektiven der Konfliktparteien zu verstehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Eine Hypothese in der Mediation kann beispielsweise lauten:
"Die Konfliktparteien haben aufgrund unterschiedlicher Kommunikationsstile Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse und Interessen klar auszudrücken und zu verstehen. Durch die Einführung von aktiver Zuhörtechniken könnte eine bessere Kommunikation und somit eine konstruktive Konfliktlösung ermöglicht werden."

Eine Hypothese in der Mediation ist jedoch keine feststehende Tatsache, sondern eine Annahme, die im Laufe des Mediationsprozesses überprüft und gegebenenfalls angepasst werden kann. Sie dient als Orientierungshilfe für den Mediator, um die Konfliktparteien dabei zu unterstützen, ihre Bedürfnisse und Interessen zu identifizieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Formulierung einer Hypothese in der Mediation ist die Offenheit und Neutralität des Mediators. Er sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen oder sich auf eine bestimmte Hypothese versteifen, sondern die Konfliktparteien in ihrem Prozess begleiten und ihnen dabei helfen, ihre eigene Lösung zu finden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Hypothese in der Mediation eine vorläufige Annahme über die zugrundeliegenden Konfliktdynamiken und mögliche Lösungswege darstellt. Sie dient als Orientierungshilfe für den Mediator, um die Konfliktparteien dabei zu unterstützen, ihre Bedürfnisse und Interessen zu verstehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Eine Hypothese ist jedoch keine feststehende Tatsache, sondern kann im Laufe des Mediationsprozesses überprüft und angepasst werden.

Hybrid-Mediation

Hybrid-Mediation ist ein Begriff, der in der Mediation verwendet wird und sich auf eine spezifische Art der Konfliktlösung bezieht. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus verschiedenen Methoden und Techniken, die in der Mediation angewendet werden, um einen Konflikt zu lösen. Diese Art der Mediation kann als eine Art "Mischform" betrachtet werden, da sie Elemente aus verschiedenen Mediationsansätzen und -techniken vereint.

Im Gegensatz zur traditionellen Mediation, bei der ein neutraler Mediator als Vermittler zwischen den Konfliktparteien fungiert, um eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten, geht Hybrid-Mediation einen Schritt weiter. Hier werden zusätzlich zu einem Mediator auch Experten aus anderen Fachbereichen hinzugezogen, um bei der Lösung des Konflikts zu unterstützen. Dies können beispielsweise Rechtsanwälte, Psychologen, Finanzexperten oder auch Mediatoren mit spezifischen Fachkenntnissen sein.

Ein Beispiel für Hybrid-Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Geschäftspartner haben einen Streit über die Aufteilung von Gewinnen aus ihrem gemeinsamen Unternehmen. Sie entscheiden sich für eine Mediation, um eine Lösung zu finden. In diesem Fall könnte ein Mediator mit Erfahrung im Bereich Wirtschaftsmediation hinzugezogen werden, um den Konflikt zu lösen. Zusätzlich könnten auch ein Steuerberater und ein Rechtsanwalt als Experten hinzugezogen werden, um bei der Klärung von steuerlichen und rechtlichen Fragen zu helfen. Dies ist ein Beispiel für eine Hybrid-Mediation, da hier verschiedene Fachbereiche miteinander kombiniert werden, um eine umfassende und effektive Lösung für den Konflikt zu finden.

Der Vorteil von Hybrid-Mediation liegt darin, dass durch die Einbeziehung von Experten aus verschiedenen Bereichen eine umfassendere und maßgeschneiderte Lösung für den Konflikt gefunden werden kann. Die Konfliktparteien haben somit Zugang zu einem breiteren Spektrum an Fachwissen und können so eine Lösung finden, die ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen gerecht wird. Zudem kann die Einbeziehung von Experten dazu beitragen, dass der Konflikt schneller und effizienter gelöst wird.

Hybrid-Mediation kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel in der Wirtschaft, im Familienrecht oder in der Arbeitswelt. Sie bietet sich besonders an, wenn es um komplexe, interdisziplinäre Konflikte geht, bei denen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Hybrid-Mediation eine moderne und innovative Form der Konfliktlösung ist, die durch die Kombination von verschiedenen Methoden und Experten eine effektive und maßgeschneiderte Lösung für Konflikte bietet. Sie kann dazu beitragen, dass Konflikte schneller und nachhaltiger gelöst werden und somit zu einer besseren Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Konfliktparteien beitragen.

Hut-Technik

Die Hut-Technik ist eine Methode, die in der Mediation angewendet wird, um den Prozess der Konfliktlösung zu unterstützen und zu strukturieren. Sie wurde von dem Mediator und Konfliktforscher William Ury entwickelt und basiert auf dem Konzept der "sechs Hüte des Denkens" des Autors Edward de Bono.

Die Idee hinter der Hut-Technik ist, dass jeder Teilnehmer einer Mediation verschiedene Perspektiven einnehmen und sich in die Lage des anderen versetzen kann. Jeder Hut repräsentiert dabei eine bestimmte Denkweise oder Sichtweise, die in der Mediation eingenommen werden kann. Durch das Tragen der verschiedenen Hüte wird es den Teilnehmern ermöglicht, ihre Gedanken und Argumente gezielt zu strukturieren und somit zu einer konstruktiven Lösung des Konflikts beizutragen.

Die sechs Hüte stehen jeweils für eine andere Denkweise:

  • Der weiße Hut symbolisiert Fakten und Informationen.
  • Der rote Hut steht für Emotionen und Intuition.
  • Der schwarze Hut symbolisiert kritisches Denken und Risikobewertung.
  • Der gelbe Hut steht für Optimismus und Chancen.
  • Der grüne Hut symbolisiert Kreativität und neue Ideen.
  • Der der blaue Hut steht für die Organisation und Strukturierung des Denkprozesses.

Ein Beispiel für die Anwendung der Hut-Technik in einer Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Nachbarn haben einen Streit über die Lautstärke der Musik, die einer von ihnen abends hört. In der Mediation werden beide Nachbarn gebeten, den roten Hut aufzusetzen und ihre Gefühle und Emotionen bezüglich des Konflikts auszudrücken. Dadurch wird es ihnen ermöglicht, ihre Wut und Frustration offen auszusprechen und sich gegenseitig besser zu verstehen. Anschließend werden sie aufgefordert, den weißen Hut aufzusetzen und Fakten und Informationen über die Lautstärke der Musik auszutauschen. Hierbei können sie zum Beispiel Messergebnisse oder Zeugenaussagen präsentieren. Durch das Tragen des schwarzen Hutes werden sie dazu ermutigt, kritisch über mögliche Lösungen nachzudenken und die Konsequenzen ihres Handelns zu bewerten. Im weiteren Verlauf der Mediation können die Teilnehmer auch den gelben Hut aufsetzen und über positive Aspekte einer Lösung nachdenken oder den grünen Hut nutzen, um neue Ideen und Ansätze zu entwickeln. Der blaue Hut wird schließlich eingesetzt, um den Denkprozess zu organisieren und eine gemeinsame Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist.

Die Hut-Technik ermöglicht es den Teilnehmern einer Mediation, ihre Gedanken und Argumente gezielt zu strukturieren und fördert somit eine konstruktive Kommunikation und Lösungsfindung. Sie kann auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel im Business oder im Bildungsbereich, eingesetzt werden, um Denkprozesse zu verbessern und zu einer effektiven Entscheidungsfindung beizutragen.

Homöostatisches Motivationsmodell

Das homöostatische Motivationsmodell beschreibt ein Konzept, das besagt, dass Menschen bestrebt sind, ein Gleichgewicht oder eine Balance in ihrem Verhalten und ihren Emotionen aufrechtzuerhalten. Es basiert auf dem Prinzip der Homöostase, welches besagt, dass biologische Systeme dazu neigen, sich auf ein stabiles Niveau zurückzukehren, wenn sie gestört werden.

In der Mediation bezieht sich das homöostatische Motivationsmodell auf die Tatsache, dass Konflikte oft durch das Ungleichgewicht zwischen den Bedürfnissen und Interessen der Konfliktparteien entstehen. Die Mediation zielt darauf ab, dieses Ungleichgewicht zu beseitigen und eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Das homöostatische Motivationsmodell kann dabei helfen, die Motivation der Konfliktparteien zu verstehen und zu beeinflussen, um eine erfolgreiche Mediation zu ermöglichen.

Ein Beispiel für die Anwendung des homöostatischen Motivationsmodells in der Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Geschäftspartner haben einen Konflikt über die Aufteilung der Gewinne ihres gemeinsamen Unternehmens. Der eine Partner ist der Meinung, dass er aufgrund seiner hohen Arbeitsbelastung und seiner Ideen einen größeren Anteil der Gewinne verdient, während der andere Partner argumentiert, dass er aufgrund seiner finanziellen Investitionen einen größeren Anteil verdient. In diesem Fall könnte der Mediator das homöostatische Motivationsmodell nutzen, um die Bedürfnisse und Interessen beider Parteien zu verstehen. Er könnte herausfinden, dass der eine Partner ein höheres Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung hat, während der andere Partner ein höheres Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit hat. Indem der Mediator diese Motivationen berücksichtigt, kann er möglicherweise eine Lösung vorschlagen, die beiden Parteien gerecht wird, wie zum Beispiel eine Aufteilung der Gewinne basierend auf einer Kombination aus Arbeitsbelastung und finanziellen Investitionen.

Durch die Anwendung des homöostatischen Motivationsmodells kann der Mediator dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen und Interessen der Konfliktparteien wiederherzustellen und somit eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. Es ist wichtig anzumerken, dass das homöostatische Motivationsmodell nicht als alleiniges Werkzeug in der Mediation verwendet werden sollte, sondern als Teil eines umfassenden Ansatzes, der auch andere Faktoren wie Kommunikation und Kompromissbereitschaft berücksichtigt.

Insgesamt kann das homöostatische Motivationsmodell in der Mediation dazu beitragen, Konflikte auf eine effektive und nachhaltige Weise zu lösen, indem es die Motivationen der Konfliktparteien berücksichtigt und eine Balance zwischen ihren Bedürfnissen und Interessen herstellt. Es ist ein nützliches Konzept, das Mediatoren dabei unterstützen kann, Konflikte erfolgreich zu vermitteln und langfristige Lösungen zu finden.

Hochsensibilität

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das bei etwa 15-20% der Bevölkerung vorkommt und sich durch eine besonders ausgeprägte Empfindsamkeit und Sensibilität auszeichnet. Menschen, die hochsensibel sind, nehmen Reize und Eindrücke aus ihrer Umwelt intensiver und feiner wahr als andere. Sie sind oft sehr empathisch, haben eine hohe Sensibilität für Stimmungen und Emotionen anderer Menschen und sind in der Lage, subtile Details und Nuancen wahrzunehmen.

In der Mediation, also der Vermittlung und Lösung von Konflikten, kann Hochsensibilität sowohl eine Stärke als auch eine Herausforderung darstellen. Einerseits können hochsensible Menschen aufgrund ihrer feinen Wahrnehmung und Empathie eine besondere Fähigkeit haben, sich in die Perspektive anderer Konfliktparteien hineinzuversetzen und somit zu einer konstruktiven Lösung beizutragen. Sie können auch die Bedürfnisse und Emotionen der Beteiligten besser erkennen und verstehen, was zu einer schnelleren und effektiveren Konfliktlösung beitragen kann.

Auf der anderen Seite können hochsensible Menschen jedoch auch schneller von den Emotionen und Spannungen in einem Konflikt überwältigt werden. Sie können sich leichter von der Intensität der Situation mitreißen lassen und dadurch ihre objektive Sicht auf den Konflikt verlieren. Dies kann zu einer Überforderung und Erschöpfung führen, was die Fähigkeit zur Mediation beeinträchtigen kann.

Ein Beispiel für die Auswirkungen von Hochsensibilität in der Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Eine Konfliktpartei ist hochsensibel und nimmt die Emotionen und Anspannung der anderen Partei sehr stark wahr. Dadurch fühlt sie sich schnell überfordert und kann sich nicht mehr auf die eigentlichen Probleme und Lösungen des Konflikts konzentrieren. Sie reagiert möglicherweise emotional und impulsiv, was die Situation weiter eskalieren lässt. In diesem Fall könnte ein Mediator, der sich der Hochsensibilität der Konfliktpartei bewusst ist, gezielt auf sie eingehen und versuchen, die Situation zu entschärfen, indem er sie unterstützt, ihre Emotionen zu regulieren und sich wieder auf die sachliche Ebene des Konflikts zu konzentrieren.

Um die Hochsensibilität in der Mediation erfolgreich zu nutzen, ist es wichtig, dass sowohl der Mediator als auch die Konfliktparteien sich dieser Eigenschaft bewusst sind. Der Mediator sollte darauf achten, die hochsensiblen Teilnehmer angemessen zu unterstützen und ihnen geeignete Strategien zur Emotionsregulation anzubieten. Die Konfliktparteien wiederum können versuchen, ihre eigene Hochsensibilität zu erkennen und zu akzeptieren, um sie gezielt in die Konfliktlösung einzubringen.

Insgesamt kann Hochsensibilität in der Mediation sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung darstellen. Mit dem Bewusstsein und der richtigen Herangehensweise kann sie jedoch zu einer effektiven und konstruktiven Konfliktlösung beitragen.

High-Low Arbitration

High-Low Arbitration ist ein Begriff aus dem Bereich der alternativen Streitbeilegung und bezieht sich auf eine spezielle Form der Schiedsgerichtsbarkeit. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Parteien einer Streitigkeit vorab eine Obergrenze (High) und eine Untergrenze (Low) für die mögliche Schadenshöhe festlegen. Das Schiedsgericht entscheidet dann innerhalb dieser Grenzen über den Streitfall.

Diese Art der Schiedsgerichtsbarkeit wird häufig in der Mediation angewendet, um einen Kompromiss zwischen den Parteien zu erreichen. Die Mediation ist ein Verfahren, bei dem ein neutraler Vermittler, der Mediator, versucht, die Parteien in einem Konflikt zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen. Oftmals ist es jedoch schwierig, eine Einigung zu erzielen, da die Parteien in ihren Positionen verhärtet sind und keine Kompromisse eingehen wollen.

Hier kommt nun das High-Low Arbitration Verfahren ins Spiel. Die Parteien legen gemeinsam mit dem Mediator die Grenzen für die Schadenshöhe fest. Diese Grenzen können beispielsweise bei einem Streit über eine Vertragsverletzung die Höhe der Vertragsstrafe oder bei einem Schadensersatzanspruch die Höhe des entstandenen Schadens sein. Der Mediator sorgt dafür, dass diese Grenzen für beide Parteien akzeptabel sind und keine der Parteien benachteiligt wird.

Anschließend wird ein Schiedsgericht eingesetzt, welches aus neutralen und unabhängigen Experten besteht. Diese Experten hören sich die Argumente beider Parteien an und treffen eine Entscheidung innerhalb der festgelegten Grenzen. Das bedeutet, dass das Schiedsgericht keine höhere Schadenssumme als die Obergrenze festsetzen kann, aber auch keine niedrigere als die Untergrenze. Dadurch wird sichergestellt, dass die Parteien nicht übermäßig hohe Schadensersatzforderungen stellen oder zu niedrig entschädigt werden.

Ein Beispiel für die Anwendung von High-Low Arbitration in der Mediation könnte folgender Fall sein:
Zwei Unternehmen haben einen Vertrag über die Lieferung von Waren abgeschlossen. Eines der Unternehmen kommt seinen vertraglichen Pflichten nicht nach und das andere Unternehmen erleidet dadurch einen Schaden. Die Parteien können sich nicht auf eine Entschädigung einigen, da das Unternehmen, welches den Schaden erlitten hat, eine hohe Summe fordert, während das andere Unternehmen nur bereit ist, eine geringere Summe zu zahlen. In diesem Fall könnte der Mediator vorschlagen, das High-Low Arbitration Verfahren anzuwenden. Die Parteien einigen sich auf eine Obergrenze von 50.000 Euro und eine Untergrenze von 20.000 Euro. Das Schiedsgericht entscheidet nun, dass das Unternehmen, welches den Schaden verursacht hat, eine Entschädigung in Höhe von 30.000 Euro zahlen muss. Somit werden beide Parteien zufriedengestellt, da das Unternehmen, welches den Schaden erlitten hat, eine angemessene Entschädigung erhält und das andere Unternehmen nicht mit einer übermäßig hohen Schadensersatzforderung konfrontiert wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass High-Low Arbitration in der Mediation eine effektive Methode ist, um eine Einigung zwischen den Parteien zu erzielen. Durch die Festlegung von Grenzen für die Schadenshöhe und die Entscheidung des Schiedsgerichts innerhalb dieser Grenzen, wird eine faire und ausgewogene Lösung für beide Parteien geschaffen. Dies trägt dazu bei, Konflikte auf eine schnelle und effiziente Weise beizulegen und langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden.

Hierarchie

Unter dem Begriff der Hierarchie versteht man eine Art Rangordnung. Das Wort Hierarchie stammt aus dem Altgriechischen und kann durch die Wortkombinationen „heilig“ und „Führung“ oder „Herrschaft“ übersetzt werden. Die Hierarchie ist eine Struktur, die auf Stufen basiert. Aufgebaut wird auf Unterordnung und Überordnung sowie Unterwerfung und Herrschaft. Eine hierarchische Ordnung richtet sich vertikal nach Entscheidungsmacht, Kompetenz und Rang aus.

In allen sozialen Systemen bildet sich eine Rangordnung, was am Beispiel der Familie die ranghöheren Eltern vor den rangniedrigeren Kindern betrifft. In der Tierwelt prägt sich die Hierarchie in Typen aus, wobei das Alpha-Tier den höchsten Rang innehat und die Herde oder Gruppe anführt. Den niedrigsten Rang haben die Omega-Tiere, die sich um den Nachwuchs kümmern müssen oder nur Reste der Beute erhalten. Hieraus ist auch zu erkennen, dass die Rangordnung der Buchstabenfolge aus dem griechischen Alphabet entspricht, wobei der erste Buchstabe den höchsten Rang und der letzte Buchstabe den niedrigsten Rang kennzeichnet. Hierarchien und Rangfolgen werden vereinfacht in vier Ordnungen unterschieden, was metaphorisch auch für Menschengruppen zutrifft:

  • α – Alpha: Ranghöchster mit Führungsfunktion oder Führungsanspruch

  • β – Beta: Vertretung, Außenseiter, Experte

  • γ – Gamma: Mitläufer und die restlichen Mitglieder der Gruppe

  • Ω – Omega: Rangniedrigster, Sündenbock

Die Hierarchie muss von Begriffen wie Dominanz, Macht oder Asymmetrie abgegrenzt werden. Bei der Asymmetrie werden Ungleichgewichte beschrieben, die sich sowohl horizontal als auch vertikal ergeben können. Oft betrifft die Asymmetrie eine unterschiedliche Verteilung von Wissen, Fragesequenzen, Antwortsequenzen oder Obligationen. Macht definiert sich hingegen bezogen auf Personen oder Positionen. Macht ist die Fähigkeit, auf das Verhalten und Denken von anderen in der Form einzuwirken, dass diese sich in ihren Wünschen oder Ansichten unterordnen und ein entsprechendes Verhalten zeigen. Dominanz zeigt sich durch ein konkretes Verhalten, während bei der Hierarchie auf Rollenkonstellationen eingegangen wird, die sich auch in der Kommunikation und im Verhalten zeigen.

Hierarchie ist nicht positiv oder negativ zu betrachten. Sie ist nicht nur ein Recht oder ein Privileg, sondern auch mit Pflichten verbunden. Negativ bewertet wird Hierarchie nur dann, wenn diese Rechte und Pflichten nicht wahrgenommen oder Rechte und Privilegien für eigene Zwecke missbraucht werden.

Hierarchie in der Mediation?

In der Mediation gibt es keine Hierarchieunterschiede. Die Medianden verhandeln auf Augenhöhe und auch der Mediator ist ihnen nicht vorgesetzt oder agiert ranghöher, sondern versteht sich als personifizierte Metaebene. Die Macht im Mediationsverfahren bilden Einsicht und Vernunft. Durch den Mediator werden potenzielle Hierarchieunterschiede durch die Herstellung von Gleichberechtigung und Gleichrang ausgeglichen. Es gilt das Prinzip der gleichen Augenhöhe.
Durch den Ausgleich von Hierarchieunterschieden können sich Medianden auf einer Ebene begegnen und sich in ihren Bedürfnissen und Interessen wahrgenommen fühlen. Unterschiedliche Hierarchiestufen wären ansonsten mit einem Machtgefälle verbunden, was einer Konfliktlösung entgegensteht.

Synonyme - Hierarchieunterschiede
hermeneutische Zirkel

Der hermeneutische Zirkel ist ein Begriff aus der Hermeneutik, einer philosophischen Methode der Text- und Sinninterpretation. Er beschreibt den Prozess der wechselseitigen Beeinflussung von Text und Verständnis, bei dem das Verständnis des Textes von den vorgefassten Annahmen und dem Vorverständnis des Lesers und umgekehrt beeinflusst wird. Dieser Zirkel wird auch als hermeneutisches Paradoxon bezeichnet, da es unmöglich scheint, ein Verständnis des Textes zu erlangen, ohne bereits ein Vorverständnis zu haben, das wiederum durch das Verständnis des Textes verändert wird.

In der Mediation bezieht sich der hermeneutische Zirkel auf den Prozess der gegenseitigen Verständigung und des Verstehens zwischen den Konfliktparteien. Die Mediation ist eine Methode der Konfliktlösung, bei der ein neutraler Dritter, der Mediator, die Parteien dabei unterstützt, eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt zu finden. Dabei ist es wichtig, dass alle Beteiligten ein Verständnis für die Perspektive und die Sichtweise des anderen entwickeln, um eine gemeinsame Basis für die Lösung des Konflikts zu schaffen.

Der hermeneutische Zirkel spielt dabei eine wichtige Rolle, da die Konfliktparteien oft bereits ein Vorverständnis und vorgefasste Annahmen über den Konflikt und den anderen haben. Diese können dazu führen, dass sie den Standpunkt des anderen nicht verstehen oder sogar falsch interpretieren. Der Mediator versucht daher, diesen hermeneutischen Zirkel zu durchbrechen, indem er die Parteien dazu anregt, ihre vorgefassten Annahmen und ihr Vorverständnis zu hinterfragen und sich aktiv auf die Perspektive des anderen einzulassen.

Ein Beispiel dafür könnte ein Konflikt zwischen zwei Nachbarn sein, bei dem es um die Nutzung des gemeinsamen Gartens geht:
Der eine Nachbar ist der Meinung, dass der Garten nur von ihm genutzt werden darf, da er ihn gepflegt und gestaltet hat. Der andere Nachbar fühlt sich jedoch benachteiligt und möchte auch gerne den Garten nutzen. In der Mediation versucht der Mediator, die vorgefassten Annahmen und das Vorverständnis der Nachbarn zu hinterfragen und sie dazu zu bringen, die Perspektive des anderen zu verstehen. Dabei wird deutlich, dass der eine Nachbar sich in seiner Arbeit und seinem Engagement für den Garten nicht ausreichend gewürdigt fühlt und der andere Nachbar sich benachteiligt fühlt, da er sich nicht in die Gestaltung des Gartens einbringen durfte. Durch das Verständnis für die Perspektive des anderen können die Nachbarn gemeinsam eine Lösung finden, die für beide akzeptabel ist.

In der Mediation ist es daher wichtig, den hermeneutischen Zirkel zu erkennen und aktiv zu durchbrechen, um eine Verständigung und eine gemeinsame Lösung zu ermöglichen. Durch das Verständnis für die Perspektive des anderen können Konflikte aufgelöst und eine langfristige Lösung gefunden werden. Der hermeneutische Zirkel zeigt somit, dass Verständnis und Verständigung nicht nur durch das Verstehen des Textes oder der Argumente des anderen entstehen, sondern auch durch das Verstehen der Person und ihrer individuellen Perspektive.

Helfersyndrom

Das Helfersyndrom ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen ein starkes Bedürfnis haben, anderen zu helfen und sich für deren Wohlergehen einzusetzen. Es beschreibt eine übermäßige Fürsorge und Hilfsbereitschaft, die oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse geht. Der Begriff wurde erstmals von dem amerikanischen Psychologen Joyce Brothers in den 1970er Jahren geprägt und ist seitdem ein viel diskutiertes Thema in der Psychologie und Sozialarbeit.

Menschen mit einem Helfersyndrom haben oft ein starkes Empathievermögen und sind sehr sensibel für die Bedürfnisse anderer. Sie fühlen sich verantwortlich für das Wohlergehen und die Probleme anderer und setzen sich deshalb oft übermäßig für diese ein. Dabei vernachlässigen sie häufig ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse und können sich dadurch selbst überfordern und ausbrennen. Das Helfersyndrom kann somit zu einer Belastung für die Betroffenen werden, da sie sich oft überfordert fühlen und unter einem hohen Druck stehen, immer für andere da zu sein.

In der Mediation, also der Vermittlung und Lösung von Konflikten, kann das Helfersyndrom sowohl eine hilfreiche als auch eine hinderliche Rolle spielen. Einerseits können Menschen mit einem ausgeprägten Helfersyndrom durch ihre empathische und hilfsbereite Art dazu beitragen, dass Konflikte gelöst werden und sich die Parteien verstanden fühlen. Sie können dazu beitragen, dass die Beteiligten ihre Bedürfnisse und Perspektiven besser verstehen und somit eine konstruktive Lösung finden.

Andererseits kann das Helfersyndrom auch dazu führen, dass die Mediatorin oder der Mediator sich zu sehr in den Konflikt der Parteien einmischt und dadurch die Neutralität und Objektivität verliert. Sie können sich zu sehr auf eine Seite schlagen und dadurch die Lösung des Konflikts erschweren. Auch können sie sich selbst überfordern und dadurch ihre eigene Rolle als Mediatorin oder Mediator nicht mehr erfüllen.

Ein Beispiel für das Helfersyndrom in der Mediation könnte sein, dass eine Mediatorin sich zu sehr auf die Seite einer Partei schlägt, die in einem Konflikt unterlegen zu sein scheint. Sie möchte dieser Partei unbedingt helfen und setzt sich deshalb über die Bedürfnisse und Perspektiven der anderen Partei hinweg. Dadurch kann es zu einer einseitigen Lösung des Konflikts kommen, die nicht für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Auch kann es passieren, dass die Mediatorin durch ihre übermäßige Fürsorge die Grenzen der anderen Partei nicht respektiert und dadurch den Konflikt weiter verschärft.

Um das Helfersyndrom in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Mediatorin oder der Mediator sich ihrer eigenen Bedürfnisse und Grenzen bewusst ist und diese auch kommuniziert. Sie sollten sich nicht zu sehr in den Konflikt der Parteien einmischen und stattdessen eine neutrale und objektive Rolle einnehmen. Auch ist es wichtig, dass sie sich nicht überfordern und sich selbst auch Raum für Erholung und Selbstfürsorge geben.

Insgesamt kann das Helfersyndrom in der Mediation sowohl hilfreich als auch hinderlich sein. Es ist wichtig, dass die Mediatorin oder der Mediator sich ihrer eigenen Rolle bewusst ist und diese reflektiert, um eine erfolgreiche und ausgewogene Lösung des Konflikts zu erreichen.

Hase und Igel Kommunikation

Die Hase und Igel Kommunikation ist ein Begriff aus der Mediation, der auf das gleichnamige Märchen von den Brüdern Grimm zurückgeht. In diesem Märchen treten der Hase und der Igel in einem Wettrennen gegeneinander an. Der Hase, der schnell und überheblich ist, unterschätzt den langsamen und beharrlichen Igel und verliert am Ende das Rennen.

In der Mediation beschreibt die Hase und Igel Kommunikation eine Kommunikationsweise, bei der eine Partei versucht, die andere zu übertrumpfen und zu dominieren. Es geht dabei um Macht und Kontrolle, anstatt um eine konstruktive Lösung des Konflikts. Die Partei, die sich wie der Hase verhält, versucht durch schnelle und laute Argumente, die andere Seite zu überzeugen und zu beeinflussen. Sie ist oft sehr selbstsicher und lässt wenig Raum für die Perspektive des anderen.

Auf der anderen Seite steht die Partei, die sich wie der Igel verhält. Sie ist geduldig, beharrlich und lässt sich nicht von der Dominanz der anderen Seite einschüchtern. Sie hört aktiv zu und versucht, die Bedürfnisse und Interessen der anderen Partei zu verstehen. Sie ist bereit, Kompromisse einzugehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Ein Beispiel für die Hase und Igel Kommunikation in der Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Nachbarn haben einen Streit über die Lautstärke von Musik. Der eine Nachbar, der sich wie der Hase verhält, beschwert sich lautstark und aggressiv über die laute Musik des anderen Nachbarn. Er versucht, ihn durch Drohungen und Vorwürfe zu überzeugen, die Musik leiser zu machen. Der andere Nachbarn, der sich wie der Igel verhält, hört geduldig zu und versucht, die Gründe für die laute Musik zu verstehen. Er erkennt, dass der andere Nachbar eine Party hat und schlägt vor, dass sie gemeinsam eine Lösung finden, um die Lautstärke zu reduzieren. Sie einigen sich schließlich darauf, dass die Party bis zu einer bestimmten Uhrzeit dauern darf und danach die Musik leiser gestellt wird.

In diesem Beispiel zeigt sich deutlich, wie die Hase und Igel Kommunikation in der Mediation funktioniert. Während der Hase versucht, durch Dominanz und Aggressivität seine Interessen durchzusetzen, geht der Igel einen ruhigen und geduldigen Weg, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Durch die aktive Zuhörbereitschaft und die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, kann der Konflikt erfolgreich gelöst werden.

In der Mediation ist es wichtig, dass beide Parteien sich bewusst werden, welche Kommunikationsweise sie bevorzugen und wie sie auf die Kommunikation der anderen Partei reagieren. Durch das Erkennen und Verstehen dieser Dynamik können beide Seiten lernen, konstruktiver miteinander zu kommunizieren und gemeinsam eine Lösung zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hase und Igel Kommunikation in der Mediation für eine ungleiche Machtverteilung und eine unkonstruktive Kommunikation steht. Sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren und die Perspektive des anderen zu verstehen, um eine erfolgreiche Konfliktlösung zu erreichen.

Harvard Konzept

Das Harvard Konzept ist eine Methode, die das sachbezogene Verhandeln in den Fokus setzt. Entwickelt wurde das Verhandlungskonzept an der Harvard Universität von Prof. William Ury und Prof. Roger Fisher, was auch den Namen des Konzepts erklärt. Die beiden Professoren forschten an Verhandlungs- und Vermittlungsmethoden, um wirkungsvolle Verhandlungstechniken zu entwickeln.

Durch das Harvard Konzept werden Konfliktparteien in die Lage versetzt, konstruktiv zu verhandeln und eine friedliche Konfliktlösung herbeizuführen. Harte Verhandlung, ungleiche Machtverhältnisse, faule Kompromisse oder zu schnelles Nachgeben werden bei Verhandlungen nach dem Harvard Konzept gemieden. Es soll eine Konfliktlösung erarbeitet werden, die eine Win-Win-Situation – also eine Lösung, von der beide Parteien gleichermaßen profitieren -  gewährleistet. Zu diesem Zweck dürfen sich die Konfliktparteien nicht als „Gegner“ betrachten, sondern eher als Partner, mit dem gemeinsam nach einer fairen Lösung gesucht werden soll. Durch die Harvard Methode wird der traditionelle Kompromiss in der Verhandlung überwunden und nach Optionen mit beidseitigen Gewinnen gesucht.

Die Kernpunkte des Harvard Konzepts:

  1. Sachbezogene Diskussionen und eine strikte Trennung von Sachebene und Beziehungsebene
  2. Fokussierung auf Interessen und Zurückstellung von Positionen
  3. Suche nach Lösungsoptionen und Entwicklung von Alternativen
  4. Festlegung von objektiven Entscheidungskriterien

Siehe auch: https://www.streitvermittler-mediator.de/mediationsarten/mediation-harvard-konzept.html

Synonyme - Harvard-Ansatz, Harvard-Prinzip, Harvard-Modell
Halo-Effekt

Der Halo-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem eine Person aufgrund einer herausragenden Eigenschaft oder Leistung positiv bewertet wird und dadurch auch in anderen Bereichen als gut oder kompetent wahrgenommen wird, ohne dass dies tatsächlich der Fall sein muss. Es handelt sich dabei um eine Art von Voreingenommenheit oder Verzerrung der Wahrnehmung, die aufgrund von Vorurteilen oder Stereotypen entsteht.

In der Mediation, also der Vermittlung und Lösung von Konflikten zwischen zwei oder mehreren Parteien, kann der Halo-Effekt eine Rolle spielen.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn eine der Parteien aufgrund ihres guten Rufs oder ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung automatisch als vertrauenswürdig und fair betrachtet wird, während die andere Partei aufgrund von Vorurteilen oder negativen Erfahrungen als weniger glaubwürdig wahrgenommen wird. Dadurch kann es zu einer einseitigen Beurteilung der Situation kommen und die Mediation wird möglicherweise nicht auf einer neutralen und ausgewogenen Basis geführt.

Ein weiteres Beispiel für den Halo-Effekt in der Mediation wäre, wenn eine der Parteien aufgrund ihrer positiven Persönlichkeit oder ihres charismatischen Auftretens von der anderen Partei als sympathisch und kooperativ wahrgenommen wird, während die tatsächlichen Interessen und Bedürfnisse dieser Partei möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dies kann zu einer ungleichen Verteilung von Ressourcen oder einer einseitigen Lösung des Konflikts führen.

Es ist wichtig, dass Mediatoren sich des Halo-Effekts bewusst sind und versuchen, ihn zu vermeiden. Eine Möglichkeit dafür ist, sich auf die konkreten Fakten und Interessen der beteiligten Parteien zu konzentrieren und nicht auf vorgefasste Meinungen oder Stereotypen. Eine neutrale und unvoreingenommene Haltung ist entscheidend für eine erfolgreiche Mediation.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Halo-Effekt in der Mediation eine Herausforderung darstellen kann, da er zu einer einseitigen Beurteilung und Lösung des Konflikts führen kann. Es ist daher wichtig, sich bewusst zu machen, dass eine herausragende Eigenschaft oder Leistung einer Person nicht zwangsläufig auf alle anderen Bereiche übertragbar ist. Eine offene und objektive Herangehensweise ist entscheidend für eine faire und nachhaltige Konfliktlösung.

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