Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Brainwalk

Das Konzept des Brainwalk verbindet physische Aktivität mit mentalen Herausforderungen und trägt somit dazu bei, die Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit zu steigern. Diese Technik, die sich durch ihre Simplizität und Wirksamkeit bei der Fokussierung und Bearbeitung spezifischer Tätigkeiten auszeichnet, setzt sich aus einer Abfolge körperlicher Übungen zusammen, die das Ziel verfolgen, die geistige Aktivität zu beleben und die Achtsamkeit zu verbessern. Solche körperlichen Aktivitäten können mannigfaltig ausgeführt werden – sei es durch Spazieren, Joggen, Tanzen, Hüpfen oder schlichtweg durch das Emporheben der Gliedmaßen. Diese physischen Aktionen werden daraufhin mit geistigen Herausforderungen verknüpft, wie etwa Übungen zur Gedächtnisverbesserung oder dem Erlernen spezieller Materie.

Der Brainwalk befähigt Personen dazu, Herausforderungen oder Probleme aus multiplen Perspektiven zu beleuchten und stellt einen kreativen Prozess dar, bei dem diverse Herangehensweisen erprobt werden, um gewünschte Resultate zu erzielen. Dieser Ansatz umfasst eine Vielzahl von Verfahren, darunter Ideensammlung, schriftliches Festhalten von Gedanken, kreative Teamsitzungen und das Entleeren des Gedankenspeichers. Indem er diese Methoden vereint, versetzt der Brainwalk Individuen in die Lage, innovative Konzepte und Lösungsansätze für bestehende Schwierigkeiten zu entwickeln. Als eine hochgradig wirkungsvolle Strategie zum Hervorbringen neuartiger Ideen, zur Problemlösung und zum Auffinden kreativer Herangehensweisen erweist sich der Brainwalk als äußerst wertvolles Instrument, das quer durch diverse Fachgebiete Anwendung findet, einschließlich der Naturwissenschaften, des Marketings, der Betriebsführung, der Produktinnovation und der Software-Entwicklung.

 

Brainstorming

Brainstorming ist eine Methode, die häufig im Mediationsverfahren eingesetzt wird, um kreative Lösungen für Konflikte zu finden. Es ist ein strukturierter Prozess, bei dem die beteiligten Parteien Ideen und Vorschläge sammeln, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Das Ziel von Brainstorming ist es, eine Vielzahl von möglichen Lösungen zu generieren und diese dann zu bewerten und zu priorisieren, um letztendlich zu einer gemeinsamen Entscheidung zu gelangen.

Der Ablauf des Brainstormings ist in der Regel wie folgt:

  1. Vorbereitung
    Bevor das eigentliche Brainstorming beginnt, ist eine sorgfältige Vorbereitung notwendig. Der Mediator sollte sich im Vorfeld über den Konflikt und die beteiligten Parteien informieren, um ein Verständnis für die Situation zu entwickeln. Zudem sollte er die Rahmenbedingungen für das Brainstorming festlegen, wie zum Beispiel die Dauer, die Teilnehmerzahl und den Ort.

  2. Einführung
    In der Einführungsphase erklärt der Mediator den Zweck und die Regeln des Brainstormings. Die Teilnehmer werden ermutigt, offen und ohne Kritik zu denken und alle Ideen willkommen zu heißen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass es keine falschen oder richtigen Ideen gibt und dass die Qualität der Ideen nicht bewertet wird.

  3. Ideensammlung
    Im nächsten Schritt werden die Teilnehmer aufgefordert, ihre Ideen zu äußern. Es gibt verschiedene Methoden, um die Ideensammlung zu strukturieren, wie zum Beispiel das sogenannte "freie Brainstorming", bei dem alle Ideen ohne Einschränkungen gesammelt werden, oder das "gezielte Brainstorming", bei dem die Teilnehmer auf bestimmte Aspekte des Konflikts fokussiert werden.

  4. Dokumentation
    Während des Brainstormings ist es wichtig, alle Ideen zu dokumentieren. Dies kann auf einer Tafel, einem Flipchart oder auch digital geschehen. Die Ideen sollten dabei in kurzen Stichworten festgehalten werden, um den Überblick zu behalten.

  5. Diskussion und Bewertung
    Nachdem alle Ideen gesammelt wurden, folgt die Phase der Diskussion und Bewertung. Hier werden die Ideen gemeinsam besprochen und auf ihre Umsetzbarkeit, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Relevanz für die Konfliktparteien hin untersucht. Dabei ist es wichtig, dass alle Teilnehmer ihre Meinungen und Bedenken äußern können und dass eine offene und respektvolle Kommunikation herrscht.

  6. Auswahl der besten Ideen
    Im Anschluss daran werden die besten Ideen ausgewählt, die als Grundlage für die weitere Lösungsfindung dienen sollen. Dabei ist es wichtig, dass alle Beteiligten einverstanden sind und sich mit den ausgewählten Ideen identifizieren können.

  7. Ausarbeitung der Lösung
    Die ausgewählten Ideen werden nun weiter ausgearbeitet und konkretisiert. Dabei kann es hilfreich sein, dass die Konfliktparteien in Kleingruppen zusammenarbeiten, um die Ideen in konkrete Maßnahmen umzuwandeln.

  8. Abschluss
    Das Brainstorming endet mit einer Zusammenfassung der erarbeiteten Lösungsvorschläge. Die Teilnehmer sollten dabei die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern und eventuelle Bedenken oder Fragen zu klären. Zudem ist es wichtig, dass die erarbeiteten Lösungen schriftlich festgehalten werden, um sie später im Mediationsprozess nutzen zu können.

Ein Beispiel für die Anwendung von Brainstorming im Mediationsverfahren könnte folgender Fall sein:
Zwei Nachbarn haben einen Konflikt darüber, wer für die Kosten der Reparatur einer gemeinsamen Mauer aufkommen soll. Beide Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen und keiner ist bereit, nachzugeben. Im Rahmen des Mediationsverfahrens wird ein Brainstorming durchgeführt, um eine Lösung zu finden. Die beteiligten Parteien sammeln Ideen, wie die Kosten aufgeteilt werden könnten, z.B. durch einen Kompromiss, bei dem jeder 50% der Kosten übernimmt, oder durch die Einbeziehung von Versicherungen oder anderen Dritten. Es werden auch Ideen gesammelt, wie die Mauer in Zukunft besser instand gehalten werden kann, um ähnliche Konflikte zu vermeiden. Nach der Bewertung und Diskussion der Ideen einigen sich die Parteien schließlich darauf, dass jeder 50% der Kosten übernimmt und dass sie in Zukunft gemeinsam für die Instandhaltung der Mauer sorgen werden. Sie erstellen einen Aktionsplan, der die Kostenverteilung und die Maßnahmen zur zukünftigen Instandhaltung festhält. Durch das Brainstorming haben die Parteien eine gemeinsame Lösung gefunden, die für beide Seiten akzeptabel ist und zukünftige Konflikte vermeidet.

Insgesamt ist Brainstorming eine effektive Methode, um im Mediationsverfahren kreative und gemeinsame Lösungen für Konflikte zu finden. Es fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Parteien und ermöglicht es, aus verschiedenen Perspektiven zu denken. Durch die Einbeziehung aller Beteiligten entsteht ein Gefühl der Teilhabe und die Lösung wird von allen akzeptiert.

Blockade

Eine Blockade ist ein körperlicher oder geistiger Widerstand, eine Hürde oder ein Hindernis, das auf dem Weg zum Ziel liegt und daran hindert, dieses zu erreichen. Im medizinischen und psychologischen Bereich wird eine Blockade auch als vorübergehenden Ausfall von Fähigkeiten betrachtet.

Im Mediationsverfahren hindern Blockaden eine oder auch beide Medianden daran, den Weg der Mediation beschreiten zu können oder zu wollen. Sie blockieren das Verfahren, was den Ablauf erschweren kann und individuelle Herangehensweisen erfordert.

Blockiert ein Mediand generell das Mediationsverfahren, so wird der Mediator die Inhalte und Abläufe der Mediation noch einmal erklären. Eine sinnvolle Entscheidung kann naturgemäß nur dann getroffen werden, wenn man über alle Details informiert ist. Konnte die Blockade durch die weiteren Informationen nicht gelöst werden, kann der Mediand von seinem Recht auf Freiwilligkeit Gebrauch machen und das Mediationsverfahren verlassen. Eine andere Art der Blockade ermöglicht es Medianden sogar, der Mediation beizuwohnen, sich aber nicht an ihr zu beteiligen.

Zu Lösung der Blockade muss der Mediator wissen, um welches Hindernis es sich genau handelt. Wird die Mediationsbereitschaft blockiert, kann der Mediator durch Erklärungen und Informationen dazu beitragen, dass sich ein Mediand unvoreingenommen auf das Verfahren einlassen kann. Bei Blockaden muss zwischen persönlichen, psychischen, emotionalen oder mentalen Blockaden unterschieden werden.

Mentale Blockaden können die Mediation als Erkenntnisprozess behindern. Bei der Mediation werden intellektuelle Anforderungen an die Medianden gestellt, die manchmal nicht erfüllt werden können. Wenn einer der Medianden die Informationen und den Sachverhalt nicht versteht, so ist es Aufgabe des Mediators, das Missverhältnis auf der Kommunikationsebene auszugleichen. Er muss einen Weg finden, der für alle Beteiligten verständliche Kommunikation ermöglicht.

Dem gegenüber weisen psychische Blockaden auf einen inneren Konflikt hin. Wenn ein Mediand mit einem eigenen Dilemma zu kämpfen hat, wird er an Entscheidungsfindungen gehindert. Hier nutzt der Mediator u.a. Einzelgespräche, um zunächst die innere Blockade zu bearbeiten. Hat die psychische Blockade unmittelbar mit dem Konflikt zu tun, hat der Mediator zu entscheiden, ob eine andere Mediationsart in einer anderen Bearbeitungstiefe zum Erfolg führen könnte.

Emotionale Blockaden basieren auf der Gefühlswelt des jeweiligen Medianden. Emotionen werden vom Mediator ernstgenommen, da Menschen durch ihre Gefühle etwas ausdrücken können und möchten. Gestehen sie sich das jeweilige Gefühl ein und können es definieren, lässt sich auch Verständnis herbeiführen. Emotionen lassen sich nicht wegargumentieren und bedürfen keiner Rechtfertigung. Durch die Interventionen des Mediators können Gefühle aber in kleinen Schritten verändert und positiv umgewandelt werden.

Bei persönlichen Blockaden handelt es sich in der Regel um langjährige Verhaltensmuster, die sich nachhaltig eingeprägt haben. Hierzu gehören Streitsucht, Konfliktscheue oder Harmoniesucht. Persönlich blockiert sind Medianden aber auch dann, wenn sie den jeweils anderen schlicht „nicht (mehr) leiden können“.  Persönliche Blockaden muss der Mediator korrekt einschätzen können. Gelöst werden können sie nämlich nur dann, wenn die Blockade erkannt und definiert werden kann. Dann kann der Mediator entscheiden, ob und wie eine Lösung aussehen könnte.

Synonyme - Widerstand,Hindernis
Beziehungsohr

Das Beziehungsohr ist eine metaphorische Bezeichnung für die Fähigkeit, aufmerksam und einfühlsam zuzuhören und die Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken des Gegenübers wahrzunehmen. Es ist eine wichtige Fähigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, da sie es ermöglicht, eine tiefere Verbindung und ein besseres Verständnis füreinander aufzubauen.

Beziehungsohr vs. normales Zuhören
Das Beziehungsohr unterscheidet sich von normalem Zuhören, da es nicht nur um das Verstehen von Inhalten geht, sondern auch um das Verstehen der Beziehungsdynamik zwischen den Gesprächspartnern. Es geht darum, die Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen des anderen zu erkennen und darauf einzugehen, anstatt einfach nur Informationen aufzunehmen.

Die Bedeutung des Beziehungsohrs in der Mediation
In der Mediation spielt das Beziehungsohr eine entscheidende Rolle. Hier geht es darum, dass die Konfliktparteien sich gegenseitig zuhören und versuchen, die Perspektive des anderen zu verstehen. Das Beziehungsohr hilft dabei, die Kommunikation zu verbessern und eine gemeinsame Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Beispiel aus der Mediation
Zwei Geschwister streiten sich um das Erbe ihres verstorbenen Vaters. Beide haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie das Erbe aufgeteilt werden soll und sind in einem emotional aufgeladenen Konflikt gefangen. Ein Mediator, der über ein gut entwickeltes Beziehungsohr verfügt, würde zunächst versuchen, die Beziehung zwischen den Geschwistern zu verstehen. Er würde sich Zeit nehmen, um jedem Geschwister zuzuhören und ihre Perspektiven zu verstehen. Dabei würde er auch auf die nonverbale Kommunikation achten, um die Emotionen hinter den Worten zu erkennen. Durch sein Beziehungsohr würde der Mediator erkennen, dass die Geschwister sich gegenseitig nicht mehr richtig zuhören und dass ihre Beziehung durch den Streit belastet ist. Er würde ihnen helfen, ihre Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken und zu verstehen, dass es nicht nur um das Geld geht, sondern auch um den Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung. Durch das Beziehungsohr des Mediators können die Geschwister eine offene und ehrliche Kommunikation aufbauen und gemeinsam eine Lösung finden, die ihre Beziehung wiederherstellt und gleichzeitig ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

Beziehungsmanagement

Beziehungsmanagement, oft auch als Relationship Management bezeichnet, umfasst die Entwicklung, Pflege und Optimierung von Beziehungen zu Individuen oder Gruppen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Es spielt eine Schlüsselrolle in vielen Bereichen – von der Kundenbindung über die Mitarbeitermotivation bis hin zur persönlichen Netzwerkpflege. Ein effektives Beziehungsmanagement stärkt das Vertrauen, fördert die Kommunikation und unterstützt die Konfliktlösung.  Die Säulen des Beziehungsmanagements:

  1. Kommunikation
    Eine klare, offene und ehrliche Kommunikation ist das Fundament jeder starken Beziehung. Sie ermöglicht es, Missverständnisse zu vermeiden, Konflikte zu lösen und eine positive Atmosphäre zu schaffen.
  2. Vertrauen
    Vertrauen aufzubauen und zu erhalten ist essentiell. Es ist die Basis, auf der alle anderen Aspekte des Beziehungsmanagements
    aufbauen. Vertrauen entsteht durch Konsistenz, Zuverlässigkeit und Integrität in den Handlungen.
  3. Empathie
    Sich in die Lage des Anderen zu versetzen, ist entscheidend, um deren Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen. Empathie fördert das gegenseitige Verständnis und stärkt die Bindung.
  4. Wertschätzung
    Die Anerkennung und Wertschätzung der Leistung und des Beitrags anderer steigert deren Motivation und Bindung an das gemeinsame Ziel. Es ist wichtig, Erfolge zu feiern und Dankbarkeit zu zeigen.

Strategien im Beziehungsmanagement
Um erfolgreich Beziehungsmanagement zu betreiben, sind verschiedene Strategien hilfreich:

  1. Aktives Zuhören
    Nicht nur hören, was gesagt wird, sondern auch verstehen wollen, was gemeint ist. Aktives Zuhören erfordert volle Aufmerksamkeit und das Bemühen, die Perspektive des Gegenübers nachzuvollziehen.
  2. Konfliktmanagement
    Konflikte sind natürlich und unvermeidlich. Eine effektive Konfliktlösungsstrategie hilft, diese konstruktiv und ohne dauerhafte Schäden für die Beziehung zu bewältigen.
  3. Persönliche Entwicklung
    Das eigene Verhalten reflektieren, Feedback annehmen und an sich arbeiten – persönliche Entwicklung stärkt die Fähigkeiten im Beziehungsmanagement und setzt positive Impulse für das Umfeld.
  4. Netzwerkpflege
    Ein gepflegtes Netzwerk bietet Unterstützung, fördert den Informationsaustausch und eröffnet neue Möglichkeiten. Regelmäßiger Kontakt und gegenseitige Unterstützung sind hierbei der Schlüssel.

 

Ein praxisnahes Beispiel

Nehmen wir das Beispiel eines mittelständischen Unternehmens, das Softwarelösungen anbietet. In diesem Szenario könnte das Beziehungsmanagement folgendermaßen aussehen:

Situation
Das Unternehmen hat festgestellt, dass die Kundenzufriedenheit sinkt, was zu einem Rückgang der Vertragsverlängerungen führt.

Analyse
Durch Kundenbefragungen und Feedbackgespräche stellt das Unternehmen fest, dass der Hauptgrund für die Unzufriedenheit eine als unzureichend empfundene Kommunikation und Support nach dem Kauf ist.

Maßnahmen

  1. Verbesserung der Kommunikation
    Das Unternehmen führt regelmäßige Check-In Calls mit den Kunden ein, um deren Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und darauf einzugehen.
  2. Schulung der Mitarbeiter
    Mitarbeiter im Kundenkontakt erhalten zusätzliche Schulungen in Kommunikationstechniken und Konfliktmanagement, um besser auf Kundenanfragen reagieren zu können.
  3. Feedbacksystem
    Ein neues, einfach zu bedienendes Feedbacksystem wird implementiert, das Kunden ermutigt, ihre Meinung und Vorschläge mitzuteilen.

Ergebnis
Durch diese Maßnahmen verbessert sich die Kundenzufriedenheit signifikant. Die Kunden fühlen sich wertgeschätzt und gut betreut, was zu einer höheren Bindung und einer Zunahme an Vertragsverlängerungen führt.

Beziehungsmanagement ist ein umfassendes und vielschichtiges Konzept, das jedoch grundlegend für den Erfolg in vielen Lebensbereichen ist. Durch effektive Kommunikation, den Aufbau von Vertrauen, Empathie und Wertschätzung können Beziehungen gestärkt und Ziele effizienter erreicht werden. Die vorgestellten Strategien und das praxisnahe Beispiel illustrieren, wie Beziehungsmanagement in der Praxis angewendet werden kann, um positive Ergebnisse zu erzielen.

Beziehungskonflikt

Ein Beziehungskonflikt bezeichnet eine Auseinandersetzung oder Unstimmigkeit zwischen zwei oder mehreren Personen, die in einer Beziehung zueinander stehen. Dies kann eine romantische Partnerschaft, eine Freundschaft, eine familiäre Beziehung oder auch eine berufliche Beziehung sein. Beziehungskonflikte können auf verschiedenen Ebenen auftreten, sei es auf emotionaler, kommunikativer oder verhaltensbezogener Ebene.
Die Ursachen für Beziehungskonflikte können vielfältig sein. Oftmals spielen unterschiedliche Bedürfnisse, Erwartungen, Werte oder Kommunikationsmuster eine Rolle. Auch ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit oder mangelnde Wertschätzung können zu Beziehungskonflikten führen.

Eine Chance für Konfliktlösung in der Mediation
In der Mediation geht es darum, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien aufzulösen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Auch Beziehungskonflikte können in der Mediation erfolgreich bearbeitet werden. Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, bei der ein Richter eine Entscheidung trifft, haben die Beteiligten in der Mediation die Möglichkeit, selbstbestimmt und eigenverantwortlich eine Lösung zu finden. Umgang mit Beziehungskonflikten in der Mediation:

  1. Klärung der Konfliktursachen
    In der Mediation ist es wichtig, die Ursachen des Beziehungskonflikts zu identifizieren. Dies kann durch gezielte Fragen oder auch durch das Einsetzen von verschiedenen Kommunikationstechniken geschehen. Durch ein besseres Verständnis für die Beweggründe und Bedürfnisse der Konfliktparteien können Lösungsansätze erarbeitet werden.
  2. Förderung der Kommunikation
    Oftmals entstehen Beziehungskonflikte durch mangelnde Kommunikation oder Missverständnisse. In der Mediation wird daher viel Wert auf eine konstruktive und wertschätzende Kommunikation gelegt. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt die Parteien dabei, ihre Anliegen und Gefühle klar auszudrücken und auf die des anderen einzugehen.
  3. Entwicklung von Kompromissen
    In der Mediation geht es nicht darum, einen "Gewinner" und einen "Verlierer" zu bestimmen, sondern um eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Durch die gemeinsame Erarbeitung von Kompromissen können die Bedürfnisse und Interessen aller Parteien berücksichtigt werden.
  4. Stärkung der Beziehung
    Ein Beziehungskonflikt kann auch eine Chance sein, die Beziehung zu stärken. Durch die gemeinsame Lösungsfindung und das Verständnis für die Perspektive des anderen können Vertrauen und Respekt gestärkt werden. Dies kann langfristig zu einer besseren Kommunikation und einem harmonischeren Miteinander führen.

Beispiel
Ein Ehepaar befindet sich in einer Beziehungskrise, da der Ehemann beruflich sehr eingespannt ist und wenig Zeit für die Familie hat. Die Ehefrau fühlt sich vernachlässigt und unverstanden, während der Ehemann sich unter Druck gesetzt fühlt und nicht versteht, warum seine Arbeit nicht wertgeschätzt wird.
In der Mediation werden die Konfliktursachen geklärt und die Bedürfnisse beider Parteien herausgearbeitet. Die Ehefrau wünscht sich mehr Zeit und Aufmerksamkeit von ihrem Mann, während der Ehemann das Gefühl hat, dass seine Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Durch gezielte Kommunikationstechniken wird das Verständnis füreinander gestärkt und es werden gemeinsam Kompromisse erarbeitet. So einigen sie sich beispielsweise darauf, dass der Ehemann an zwei Abenden in der Woche früher nach Hause kommt und die Ehefrau unterstützt ihn dabei, indem sie ihm bei der Organisation seiner Arbeit hilft.
Durch die Mediation haben beide Parteien ein besseres Verständnis für die Perspektive des anderen und können ihre Beziehung durch die gemeinsam erarbeiteten Lösungen stärken.

 

Beziehungsebene

Die Beziehungsebene ist eine von zwei Ebenen der Kommunikation, die in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen stattfindet. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen den Gesprächspartnern und umfasst die nonverbale Kommunikation, wie Gestik, Mimik und Tonfall, sowie die Art und Weise, wie wir miteinander interagieren. Im Gegensatz dazu steht die Sachebene, die sich auf den reinen Inhalt der Kommunikation bezieht.

Die Bedeutung der Beziehungsebene
Die Beziehungsebene ist von großer Bedeutung für das Verständnis und die Gestaltung von Beziehungen aus mehreren Gründen:

  1. Sie beeinflusst die Wahrnehmung des Gegenübers
    Die Beziehungsebene hat einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Gegenübers. Unsere nonverbale Kommunikation und unser Verhalten gegenüber anderen Menschen beeinflussen, wie sie uns wahrnehmen und wie sie uns einschätzen. Wenn wir uns auf der Beziehungsebene respektvoll, freundlich und offen verhalten, wird uns unser Gegenüber wahrscheinlich als sympathisch und vertrauenswürdig empfinden. Auf der anderen Seite kann ein unfreundliches und distanziertes Verhalten zu einer negativen Wahrnehmung führen.

  2. Sie trägt zur Entwicklung von Vertrauen bei
    Eine positive Beziehungsebene ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Vertrauen in einer Beziehung. Wenn wir uns auf der Beziehungsebene respektvoll, ehrlich und offen verhalten, schaffen wir eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich unser Gegenüber wohl und sicher fühlt. Vertrauen ist eine wichtige Grundlage für eine gesunde und funktionierende Beziehung.

  3. Sie ermöglicht eine bessere Konfliktlösung
    In Beziehungen kommt es unweigerlich zu Konflikten. Eine positive Beziehungsebene kann jedoch dazu beitragen, diese Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen. Wenn wir eine gute Beziehungsebene zu unserem Gegenüber haben, können wir offen und ehrlich über unsere Gefühle und Bedürfnisse sprechen, ohne den anderen anzugreifen. Dies fördert ein gegenseitiges Verständnis und erleichtert die Lösung von Konflikten.

  4. Sie beeinflusst die Qualität der Beziehung
    Die Beziehungsebene hat einen direkten Einfluss auf die Qualität einer Beziehung. Eine positive Beziehungsebene kann zu einer engen und erfüllenden Beziehung führen, während eine negative Beziehungsebene zu Distanz und Unzufriedenheit führen kann. Eine gute Beziehungsebene ist daher ein wichtiger Faktor für eine glückliche und dauerhafte Beziehung.

Ein Beispiel für die Bedeutung der Beziehungsebene ist eine Freundschaft. Wenn wir eine enge und vertrauensvolle Beziehung zu einem Freund haben, können wir uns auf einer tieferen Ebene austauschen und unsere Gefühle und Gedanken teilen. Unsere Beziehungsebene ermöglicht es uns, einander besser zu verstehen und Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen. Eine positive Beziehungsebene trägt somit maßgeblich zur Qualität und Dauerhaftigkeit einer Freundschaft bei.

Beziehungsdynamik

Beziehungsdynamik bezieht sich auf die Interaktion und Entwicklung zwischen zwei oder mehreren Personen in einer Beziehung. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich die Beziehung im Laufe der Zeit verändert und wie die beteiligten Personen miteinander umgehen. Die Beziehungsdynamik kann sowohl positiv als auch negativ sein und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie z.B. der Kommunikation, den individuellen Persönlichkeiten und den Erfahrungen der Beteiligten.

Beziehungsdynamik in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Beziehungsdynamik auf die Interaktion zwischen den Konfliktparteien und dem Mediator. Sie ist ein wichtiger Faktor, der den Erfolg der Mediation beeinflussen kann. Die Beziehungsdynamik kann sowohl die Entstehung als auch die Lösung von Konflikten beeinflussen.

  1. Bedeutung der Beziehungsdynamik in der Mediation
    Die Beziehungsdynamik spielt in der Mediation eine entscheidende Rolle, da sie die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Konfliktparteien und dem Mediator bildet. Eine positive Beziehungsdynamik kann dazu beitragen, dass die Konfliktparteien offener und kooperativer miteinander kommunizieren und somit zu einer erfolgreichen Konfliktlösung beitragen. Eine negative Beziehungsdynamik hingegen kann dazu führen, dass die Konfliktparteien sich gegenseitig blockieren und die Mediation erschweren oder sogar scheitern lassen.

  2. Einflussfaktoren auf die Beziehungsdynamik in der Mediation
    a) Kommunikation: Eine offene und konstruktive Kommunikation zwischen den Konfliktparteien und dem Mediator ist entscheidend für eine positive Beziehungsdynamik. Eine klare und respektvolle Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen zwischen den Beteiligten zu stärken.
    b) Persönlichkeiten: Die individuellen Persönlichkeiten der Konfliktparteien und des Mediators können die Beziehungsdynamik beeinflussen. Unterschiedliche Kommunikations- und Konfliktlösungsstile können zu Spannungen führen, während ähnliche Persönlichkeiten eine bessere Zusammenarbeit ermöglichen können.
    c) Erfahrungen: Die Erfahrungen und Vorerfahrungen der Konfliktparteien und des Mediators können ebenfalls die Beziehungsdynamik beeinflussen. Negative Erfahrungen in der Vergangenheit können zu Misstrauen und Vorurteilen führen, während positive Erfahrungen das Vertrauen stärken können.

  3. Rolle des Mediators bei der Gestaltung der Beziehungsdynamik
    Der Mediator hat eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Beziehungsdynamik zwischen den Konfliktparteien. Er muss in der Lage sein, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und eine offene Kommunikation zu fördern. Der Mediator sollte auch darauf achten, dass die Konfliktparteien auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und sich gegenseitig respektieren.

Beispiel für Beziehungsdynamik in der Mediation
Angenommen, es gibt einen Konflikt zwischen zwei Geschäftspartnern, die gemeinsam ein Unternehmen führen. Sie sind sich in vielen Entscheidungen uneinig und haben bereits mehrere erfolglose Versuche unternommen, den Konflikt untereinander zu lösen. In der Mediation wird deutlich, dass die Beziehungsdynamik zwischen den beiden Parteien sehr angespannt ist. Sie kommunizieren kaum miteinander und sind schnell gereizt. Der Mediator erkennt, dass die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Kommunikationsstile der Konfliktparteien zu Missverständnissen und Konflikten geführt haben. Er arbeitet gezielt an der Verbesserung der Beziehungsdynamik, indem er eine offene und respektvolle Kommunikation zwischen den Parteien fördert. Durch gezielte Gespräche und Übungen gelingt es dem Mediator, das Vertrauen zwischen den Parteien zu stärken und eine konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Am Ende der Mediation können die Geschäftspartner ihren Konflikt erfolgreich lösen und ihre Beziehung zueinander verbessern.

Synonyme - Beziehungsdynamiken
Beziehungsanalyse

Im Rahmen der Konfliktlösung durch Mediation stellt die tiefgehende Erörterung des Verhältnisses zwischen den beteiligten Individuen einen Schlüsselprozess dar. Hierbei erfolgt eine detaillierte Betrachtung der gegenseitigen Kommunikationsstrukturen sowie der Interaktionsweisen, um ein umfassendes Verständnis für die Art und Weise des Austauschs und der Konfliktbewältigung zu erlangen. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, bestehende Verständigungsblockaden, die zu Uneinigkeiten geführt haben, zu durchbrechen und eine konsensuale Lösung zu erarbeiten. Ferner dient es der Festigung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Optimierung des Dialogs, indem es zu einem vertieften gegenseitigen Verstehen und einer Würdigung der Differenzen beiträgt. Als essentieller Aspekt des Mediationsverfahrens trägt die Beziehungserörterung maßgeblich dazu bei, dass die Beteiligten einen Konsens finden können.

In der systemischen Beratung wiederum wird dieser Ansatz zur Aufbesserung des interpersonellen Gefüges eingesetzt. Er gilt als effektive Methode zur Verbesserung der Kommunikation unter Eheleuten, Familienangehörigen, Arbeitskollegen und Freunden. Ein systemischer Berater wird dabei die Wechselwirkungen zwischen den involvierten Personen eingehend beleuchten und auswerten, um die Beziehungsdynamiken zu erfassen und zu erläutern, wie spezifische Verhaltensmuster die Beziehungen beeinflussen. Dadurch lassen sich die Wurzeln für bestimmte Konflikte ausmachen und Ansätze zur Problemlösung herausarbeiten.

Doch nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch in der psychologischen Forschung finden Beziehungsuntersuchungen Anwendung, um Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Variablen zu beleuchten – sei es zwischen zwei Individuen, einer Person und einer Gruppe oder zwischen diversen Gruppenzusammenschlüssen.

 

Bewusstsein

Nach der Definition handelt es sich beim Bewusstsein um Erfahrungen mit der geistigen, psychischen und seelischen Existenz. Das gedankliche Bewusstsein fokussiert sich auf die Fähigkeit des Denkens, Planens, Erinnerns oder Erwartens.

Ein Großteil des Alltags wird durch das Unterbewusstsein bestimmt und gesteuert. Das Unterbewusstsein lässt uns Dinge „automatisch“ erledigen, sodass viele Vorgänge unbewusst ablaufen. Diese Routinen wurden vom Bewusstsein so verinnerlicht, dass nicht mehr groß darüber nachgedacht werden muss.

Zu den Bewusstseinsarten gehört jedoch auch das Individualitätsbewusstsein, das sich auf die Einzigartigkeit und Andersartigkeit als Person und Charakter fokussiert. Besonders wichtig ist in vielen Bereichen des Lebens das jedoch Selbstbewusstsein, das die mentale Stärke ausmacht.

Im Bereich der Mediation wird die Auseinandersetzung mit dem Bewusstsein dazu genutzt, Verstehensprozesse zu optimieren und Entwicklungen zu fördern. Das Bewusstsein kann bildhaft als unbewusst abgelegter Datenspeicher betrachtet werden, aus dem Informationen abrufbar sind, die aber manchmal auch unter dem Einfluss des Unterbewusstseins stehen.

Das Bewusstsein spielt in Konflikten und naturgemäß auch in Mediationsverfahren eine übergeordnete Rolle:

  • Durch das Bewusstsein ist es möglich, bei Konflikten weniger impulsiv zu reagieren. Wer weiß, was ihn stört, kann Konflikten aus dem Weg gehen oder im Keim ersticken.
  • Das Bewusstsein kann konstruktive und gute von destruktiven und schlechten Auseinandersetzungen unterscheiden. Dies hilft, Gefühle unter Kontrolle zu halten und aus zu persönlichen Konflikten auszusteigen bzw. sie wieder auf die Sachebene zu führen.
  • Ein gesundes Selbstbewusstsein ermöglicht einen souveränen Umgang mit Konfliktsituationen. Vorwürfe werden nicht so schnell persönlich genommen.
  • Das Bewusstsein akzeptiert Situationen, die sich nicht ändern lassen können.

In der Mediation müssen sich alle Beteiligten darüber bewusst sein, dass das Verfahren keine Konfliktlösung vorgibt. Im Gegenteil wird gemeinsam nach einer zukunftsfähigen Lösung gesucht. Im Mediationsverfahren werden nahezu alle Bewusstseinsarten angesprochen. Das Problembewusstsein beeinflusst die Verarbeitung von Konflikten und die Suche nach Lösungsmöglichkeiten, während ein Unrechtsbewusstsein mit dem Vorhandensein oder Fehlen an Einsicht beteiligt ist. Das Risikobewusstsein sensibilisiert Menschen für Entscheidungen und Handlungen.

 

Bestimmtheit

Bestimmtheit bezieht sich auf die Eigenschaft oder den Zustand, klar, eindeutig und genau zu sein. Es geht also um Klarheit, Präzision und Genauigkeit in Bezug auf eine bestimmte Sache oder Situation. Bestimmtheit kann auch als das Gegenteil von Unbestimmtheit betrachtet werden, was Unsicherheit, Unklarheit oder Unpräzision bedeutet.

Bestimmtheit in der Mediation
In der Mediation ist Bestimmtheit ein wichtiger Aspekt, der eine erfolgreiche Konfliktlösung ermöglicht. Sie bezieht sich auf die Klarheit und Eindeutigkeit der Vereinbarungen, die zwischen den Konfliktparteien getroffen werden. Eine bestimmt formulierte Vereinbarung hilft dabei, Missverständnisse und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Bestimmtheit in der Kommunikation
In der Mediation ist Kommunikation ein zentraler Bestandteil, um Konflikte zu lösen. Bestimmtheit in der Kommunikation bedeutet, dass die Botschaften klar und eindeutig vermittelt werden, ohne Raum für Interpretationen oder Missverständnisse zu lassen. Dies ist besonders wichtig, da Konflikte oft aufgrund von Kommunikationsproblemen entstehen. Eine klare und bestimmte Kommunikation kann dazu beitragen, dass die Konfliktparteien einander besser verstehen und zu einer gemeinsamen Lösung kommen.

Bestimmtheit in der Konfliktanalyse
Eine genaue und präzise Analyse des Konflikts ist ein wichtiger Schritt in der Mediation. Bestimmtheit in der Konfliktanalyse bedeutet, dass die Ursachen des Konflikts klar identifiziert werden und die Konfliktparteien ein gemeinsames Verständnis davon haben. Eine ungenaue oder unvollständige Analyse kann dazu führen, dass der Konflikt nicht effektiv gelöst wird oder sich sogar verschlimmert.

Bestimmtheit in der Lösungsfindung
Die Lösung eines Konflikts erfordert klare und eindeutige Vereinbarungen zwischen den Konfliktparteien. Bestimmtheit in der Lösungsfindung bedeutet, dass die Vereinbarungen genau und präzise formuliert sind und alle beteiligten Parteien ein gemeinsames Verständnis davon haben. Eine unbestimmte oder vage Formulierung kann zu weiteren Konflikten führen, da jeder Teilnehmer eine andere Interpretation der Vereinbarung haben kann.

Bestimmtheit in der Umsetzung
Eine erfolgreiche Konfliktlösung hängt auch von der Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen ab. Bestimmtheit in der Umsetzung bedeutet, dass die Vereinbarungen klar und eindeutig sind und von allen Beteiligten verstanden werden. Es ist wichtig, dass die Konfliktparteien sich an die Vereinbarungen halten, um die Konfliktlösung nachhaltig zu gestalten.

Bestimmtheit in der Mediationsvereinbarung
Die Mediationsvereinbarung ist das Ergebnis der Mediation und enthält die getroffenen Vereinbarungen zwischen den Konfliktparteien. Bestimmtheit in der Mediationsvereinbarung bedeutet, dass alle Vereinbarungen klar und eindeutig formuliert sind und von allen Beteiligten akzeptiert werden. Eine unklare oder unvollständige Mediationsvereinbarung kann zu zukünftigen Konflikten führen, da die Konfliktparteien möglicherweise unterschiedliche Erwartungen haben.

Zusammenfassung
Bestimmtheit ist die Eigenschaft, klar und exakt zu sein, und das Gegenteil von Unbestimmtheit, die Unsicherheit bedeutet. In der Mediation spielt Bestimmtheit eine zentrale Rolle für erfolgreiche Konfliktlösungen, da sie für klare Vereinbarungen und Kommunikation sorgt. Eine genaue Konfliktanalyse und präzise Lösungsfindung sind erforderlich, um Missverständnisse zu vermeiden und nachhaltige Vereinbarungen zu erzielen. Unklare oder unvollständige Vereinbarungen können zukünftige Konflikte verursachen.

Bestätigungsverzerrung

Die Bestätigungsverzerrung, auch bekannt als Bestätigungstendenz oder Bestätigungsvoreingenommenheit, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen dazu neigen, Informationen zu suchen, zu interpretieren und zu erinnern, die ihre bereits bestehenden Überzeugungen und Annahmen bestätigen. Mit anderen Worten, wir neigen dazu, nach Beweisen zu suchen, die unsere Meinungen und Ansichten bestätigen, anstatt nach Beweisen zu suchen, die diese in Frage stellen oder widerlegen könnten.

Diese Verzerrung kann in vielen Bereichen unseres Lebens auftreten, einschließlich in der Mediation. Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Partei, der Mediator, den Konfliktparteien hilft, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Bestätigungsverzerrung kann jedoch den Erfolg dieses Verfahrens beeinflussen, da sie die Fähigkeit der Parteien beeinträchtigt, offen und objektiv über den Konflikt zu sprechen und alternative Lösungen zu finden.

Ein wichtiger Einfluss der Bestätigungsverzerrung auf ein Mediationsverfahren ist, dass sie die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien erschwert. Wenn jede Partei bereits fest von ihrer eigenen Sichtweise überzeugt ist, wird sie dazu neigen, nur nach Beweisen zu suchen, die ihre Sichtweise bestätigen, anstatt die Perspektive der anderen Partei zu verstehen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, bei dem jede Partei versucht, die andere zu überzeugen, anstatt zuzuhören und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Darüber hinaus kann die Bestätigungsverzerrung auch dazu führen, dass die Parteien in der Mediation unnötige Konflikte und Streitigkeiten aufrechterhalten. Wenn eine Partei bereits von ihrer Sichtweise überzeugt ist, wird sie möglicherweise nicht bereit sein, ihre Position zu überdenken oder Kompromisse einzugehen. Stattdessen kann sie versuchen, Beweise zu finden, die ihre Position stärken und die andere Partei zu widerlegen. Dies kann zu einem Stillstand in der Mediation führen und die Wahrscheinlichkeit einer einvernehmlichen Lösung verringern.

Um die Auswirkungen der Bestätigungsverzerrung auf ein Mediationsverfahren zu minimieren, ist es wichtig, dass der Mediator die Parteien dazu ermutigt, offen und objektiv zu kommunizieren. Der Mediator sollte sicherstellen, dass jede Partei die Möglichkeit hat, ihre Sichtweise darzulegen, ohne unterbrochen oder angegriffen zu werden. Darüber hinaus kann der Mediator Techniken wie Perspektivwechsel und aktives Zuhören einsetzen, um den Parteien zu helfen, die Perspektive der anderen Partei zu verstehen und alternative Lösungen zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bestätigungsverzerrung ein wichtiges Konzept ist, das bei der Mediation von Konflikten berücksichtigt werden muss. Sie kann die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Konfliktparteien erschweren und den Erfolg des Mediationsverfahrens beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, dass der Mediator die Parteien dazu ermutigt, offen und objektiv zu kommunizieren und Techniken einsetzt, um die Auswirkungen der Bestätigungsverzerrung zu minimieren und eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Synonyme - Bestätigungstendenz, Bestätigungsvoreingenommenheit
Beschwerdemanagement

Beschwerdemanagement ist ein wichtiger Bestandteil des Kundenservice und beschreibt den Prozess der Bearbeitung von Kundenbeschwerden. Es beinhaltet die systematische Erfassung, Analyse und Lösung von Beschwerden, um die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Die Bedeutung von Beschwerdemanagement
Beschwerden sind unvermeidbar und können in jedem Unternehmen auftreten. Sie können aus verschiedenen Gründen entstehen, wie z.B. unzureichende Produktqualität, schlechter Kundenservice oder fehlerhafte Lieferungen. Wenn Beschwerden nicht angemessen behandelt werden, können sie zu Unzufriedenheit, Verärgerung und sogar zum Verlust von Kunden führen. Daher ist ein effektives Beschwerdemanagement von großer Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens.

Die Ziele des Beschwerdemanagements
Das Hauptziel des Beschwerdemanagements ist es, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Indem Beschwerden schnell und professionell bearbeitet werden, können Kundenvertrauen und -loyalität gestärkt werden. Darüber hinaus kann ein effektives Beschwerdemanagement auch dazu beitragen, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu verbessern, indem es Schwachstellen und Probleme aufdeckt und entsprechende Maßnahmen ergreift.

Die Schritte des Beschwerdemanagements

  1. Beschwerden erfassen und dokumentieren
    Der erste Schritt im Beschwerdemanagement ist die Erfassung und Dokumentation von Beschwerden. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen, z.B. über ein Beschwerdeformular, per E-Mail oder telefonisch. Wichtig ist, dass alle relevanten Informationen wie Name des Kunden, Beschwerdegrund und Datum erfasst werden, um eine effektive Bearbeitung zu gewährleisten.

  2. Beschwerden analysieren
    Nach der Erfassung müssen Beschwerden analysiert werden, um die Ursache des Problems zu identifizieren. Dies kann durch Rückfragen beim Kunden, Überprüfung von Aufzeichnungen oder interne Untersuchungen erfolgen. Eine gründliche Analyse ist wichtig, um angemessene Lösungen zu finden und zukünftige Beschwerden zu vermeiden.

  3. Lösungen finden und umsetzen
    Basierend auf der Analyse müssen nun geeignete Lösungen gefunden und umgesetzt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Lösungen den Bedürfnissen und Erwartungen des Kunden entsprechen und innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens umgesetzt werden.

  4. Kundenfeedback einholen
    Nach der Lösung des Problems ist es ratsam, das Feedback des Kunden einzuholen. Dies zeigt dem Kunden, dass seine Beschwerde ernst genommen wurde und gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, sich zu verbessern. Positive Rückmeldungen können auch als Referenz für zukünftige Kunden verwendet werden.

  5. Beschwerden analysieren und Maßnahmen ergreifen
    Um zukünftige Beschwerden zu vermeiden, ist es wichtig, die gesammelten Beschwerden regelmäßig zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann z.B. die Verbesserung von Prozessen, Schulungen für Mitarbeiter oder die Überarbeitung von Produkten beinhalten.
Berufsmediation

Berufsmediation ist eine Form der Konfliktbearbeitung, die sich auf den beruflichen Kontext bezieht. Es ist ein Verfahren, das dazu beiträgt, dass zwei oder mehr Parteien, die in einem beruflichen Konflikt stehen, eine Lösung finden. Die Berufsmediation kann in vielen Fällen eine effektive und kostengünstige Alternative zu Gerichtsverfahren oder anderen Formen der Konfliktlösung sein.

Berufsmediation ist ein Verfahren, das eine neutrale Person (den Mediator) einsetzt, um zwischen den Parteien zu vermitteln. Der Mediator hört beiden Parteien zu und versucht, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten zufriedenstellt. Der Mediator ist ein neutraler und unparteiischer Vermittler, der versucht, die Konfliktparteien dazu zu bewegen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Der Mediator kann auch versuchen, den Konflikt zu verstehen und zu analysieren, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Berufsmediation kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, einschließlich Arbeitskonflikte, die durch Entlassungen, Kündigungen, Umgruppierungen, Gehaltserhöhungen, Arbeitszeiten, Arbeitsabläufe, Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Arbeitsplatzgestaltung und andere Probleme verursacht werden. Es kann auch eingesetzt werden, um Streitigkeiten über Arbeitsverträge, Arbeitsrechtsfragen, Arbeitsplatzmobbing, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und andere Themen beizulegen.

 

berufliche Selbst

Das berufliche Selbst beschreibt die individuelle Wahrnehmung und Identität einer Person in Bezug auf ihre berufliche Rolle und Tätigkeit. Es umfasst die persönlichen Fähigkeiten, Stärken, Werte, Ziele und Motivationen, die eine Person im beruflichen Kontext ausmachen. Das berufliche Selbst ist somit ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit und beeinflusst maßgeblich das Verhalten, die Entscheidungen und die Zufriedenheit einer Person in ihrem Beruf.

Die Entstehung des beruflichen Selbst
Das berufliche Selbst entwickelt sich im Laufe des Lebens einer Person und wird durch verschiedene Einflüsse geprägt. Dazu zählen unter anderem die familiäre und soziale Umgebung, Bildung und Ausbildung, Erfahrungen im Berufsleben sowie persönliche Interessen und Neigungen. Auch die gesellschaftlichen Erwartungen und Normen haben einen Einfluss auf die Entstehung des beruflichen Selbst.

Die Bedeutung des beruflichen Selbst
Das berufliche Selbst ist von großer Bedeutung für die berufliche Entwicklung und Zufriedenheit einer Person. Es dient als Orientierung und Leitfaden bei der Wahl des Berufs, der Karriereplanung und der Entscheidung für bestimmte Tätigkeiten. Eine Person, die sich ihres beruflichen Selbst bewusst ist, kann ihre Fähigkeiten und Stärken gezielt einsetzen und somit ihre beruflichen Ziele erreichen. Zudem trägt ein stark ausgeprägtes berufliches Selbst zu einer höheren Motivation und Zufriedenheit im Beruf bei.

Beispiele für das berufliche Selbst
Ein Beispiel für das berufliche Selbst ist eine Person, die sich durch ihre kommunikativen Fähigkeiten, ihre Kreativität und ihre Teamfähigkeit auszeichnet. Sie hat bereits in verschiedenen beruflichen Situationen festgestellt, dass sie durch diese Eigenschaften erfolgreich ist und sich in ihrer Rolle als Kommunikationsmanagerin wohl fühlt. Ihr berufliches Selbst beinhaltet somit diese Fähigkeiten und Eigenschaften, die sie in ihrem Beruf gezielt einsetzt und die sie als Teil ihrer Identität betrachtet.

Beratung

Eine Beratung oder Konsultation ist im Allgemeinen ein unverbindliches, ratgebendes und strukturiertes Gespräch. Beratungen finden in der Regel mündlich statt, obwohl das moderne Zeitalter auch elektronisch abgewickelte Beratungen ermöglicht. Gemeinsam haben alle Beratungsarten, dass ein Ratsuchender Informationen an den Berater übermittelt, damit dieser das Wissen und seine Fachkenntnis für einen Ratschlag nutzen kann. Diesen Ratschlag kann der Ratsuchende dann verwenden, um weiter über eine Entscheidung nachzudenken. Im Gegensatz zur Belehrung oder Betreuung steht es dem Ratsuchenden frei, wie er weiter verfahren will. Ziel einer Beratung kann aber auch sein, den Ratsuchenden zu einem Handeln oder eben Unterlassen zu bewegen.

Finden Beratungsgespräche innerhalb einer Gruppe statt, wird von einer Versammlung oder einem Rat (Familienrat, Stadtrat) gesprochen. Beteiligte an einer Beratung können Personen und Organisationen sein. Der Beruf des Beraters ist nicht gesetzlich geschützt.

Beratungen können als Kommunikationsschema in vielen verschiedenen Bereichen und Situationen verstanden werden. Im Gegensatz zur Empfehlung wird bei einer Beratung nicht um einen Vorschlag zu einem bestimmten Verhalten gefragt, sondern nach einer unverbindlichen Empfehlung. Aus rechtlicher Sicht gehört eine Tatsachenerklärung inklusive der Darstellung sowie Bewertung von Alternativen zur Entscheidung zu einer Beratung. Beratungen werden unentgeltlich oder aber gegen Entgelt mit Beratungsvertrag angeboten.

Zu den bekannten Beratungsarten gehört die

  • Rechtsberatung
  • Anlageberatung
  • Ärztliche Beratung
  • Eheberatung
  • Lebensberatung
  • Schuldnerberatung
  • Steuerberatung
  • Versicherungsberatung
  • Farbberatung

Wird eine Beratung so gestaltet, dass der Berater einzelne Personen oder Gruppen methodisch durch den Prozess der Antwortfindung begleitet, wird von einem Coaching gesprochen. Die Beratung gehört zu den Interaktionsformen für den Wissenstransfer. Berater stellen Ratsuchenden Wissen bereit, um bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Oftmals sind Beratungen also von dem Fachwissen des Beraters abhängig.

Generell muss zwischen einer professionellen Beratung und einer Mediation unterschieden werden. Mediatoren erteilen in der Regel keine Ratschläge, sondern führen die Medianden durch den Prozess des Wissenstransfers, bis sie selbst auf die Lösung ihrer Konflikte kommen.

Synonyme - Konsultation
beratender Mediator

Ein beratender Mediator ist eine Person, die als neutrale Vermittlerin oder Vermittler in Konfliktsituationen fungiert und den Parteien dabei hilft, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Im Gegensatz zu einem klassischen Mediator, der lediglich als Vermittler agiert, bietet ein beratender Mediator zusätzlich auch Beratung und Unterstützung bei der Konfliktlösung an.

Die Rolle des beratenden Mediators
Ein beratender Mediator hat die Aufgabe, den Konfliktparteien dabei zu helfen, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und zu verstehen. Dabei ist es wichtig, dass der Mediator unparteiisch und neutral bleibt und keine eigenen Lösungsvorschläge unterbreitet. Stattdessen unterstützt er die Parteien dabei, selbst kreative Lösungen zu entwickeln, die für beide Seiten akzeptabel sind. Der beratende Mediator hilft dabei, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung
Zwei Geschäftspartner haben einen Konflikt über die Aufteilung von Gewinnen aus einem gemeinsamen Projekt. Beide Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen und Interessen, die zu einer Blockade in den Verhandlungen führen. Ein beratender Mediator wird nun eingesetzt, um den Konflikt zu lösen. Zunächst hilft er den Parteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und zu verstehen. Anschließend unterstützt er sie dabei, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die für beide Seiten akzeptabel sind. Der Mediator bietet dabei auch Beratung und Unterstützung an, um die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und die Blockade aufzulösen. Am Ende des Mediationsprozesses wird eine Einigung erzielt, die für beide Parteien zufriedenstellend ist und eine langfristige Zusammenarbeit ermöglicht.

Vorteile der beratenden Mediation
Die Beratungsfunktion eines beratenden Mediators bietet einige Vorteile gegenüber einer klassischen Mediation. Zum einen kann der Mediator durch seine zusätzliche Expertise und Erfahrung bei der Konfliktlösung unterstützen und somit zu einer schnelleren und effektiveren Lösung beitragen. Zum anderen kann er den Parteien dabei helfen, die Konfliktsituation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und somit neue Lösungsansätze zu entwickeln. Zudem kann der Mediator durch seine Unterstützung dabei helfen, die Beziehung zwischen den Parteien langfristig zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Beratender Mediator vs. Klassischer Mediator

  • Unterschied 1: Die Rolle des Mediators
    Ein beratender Mediator hat im Vergleich zu einem klassischen Mediator eine etwas andere Rolle.
    Während ein klassischer Mediator als neutraler Vermittler zwischen den Parteien agiert, kann ein beratender Mediator auch eine beratende Funktion übernehmen. Das bedeutet, dass er oder sie den Parteien Vorschläge und Lösungsansätze unterbreiten kann, um den Konflikt zu lösen. Im Gegensatz dazu ist es die Aufgabe eines klassischen Mediators, die Parteien dabei zu unterstützen, selbst eine Lösung zu finden, ohne dabei eigene Vorschläge zu machen.
    Beispiel
    In einem Konflikt zwischen zwei Geschäftspartnern, bei dem es um die Aufteilung von Gewinnen geht, könnte ein beratender Mediator den Parteien verschiedene Modelle vorstellen und sie bei der Entscheidung unterstützen.
    Ein klassischer Mediator würde hingegen die Parteien dazu anleiten, gemeinsam eine faire Lösung zu erarbeiten, ohne dabei eigene Vorschläge zu machen.

  • Unterschied 2: Die Art der Kommunikation
    Ein weiterer Unterschied zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator liegt in der Art der Kommunikation.
    Während ein klassischer Mediator darauf fokussiert ist, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und eine offene und konstruktive Gesprächsatmosphäre zu schaffen, kann ein beratender Mediator auch beratend eingreifen und die Kommunikation lenken. Dies kann besonders dann hilfreich sein, wenn die Parteien Schwierigkeiten haben, ihre Standpunkte klar zu kommunizieren oder wenn es zu Missverständnissen kommt.
    Beispiel
    In einem Konflikt zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer könnte ein beratender Mediator die Kommunikation zwischen den beiden Parteien lenken und dabei helfen, Missverständnisse aufzuklären. Ein klassischer Mediator würde hingegen die Parteien dabei unterstützen, ihre Standpunkte klar zu kommunizieren und aufeinander einzugehen.

  • Unterschied 3: Die Zielsetzung der Mediation
    Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator liegt in der Zielsetzung der Mediation. Während ein klassischer Mediator darauf abzielt, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist, kann ein beratender Mediator auch versuchen, eine für beide Parteien vorteilhafte Lösung zu erarbeiten. Dies bedeutet, dass ein beratender Mediator nicht nur auf die Bedürfnisse und Interessen der Parteien achtet, sondern auch auf die bestmögliche Lösung für beide Seiten.
    Beispiel
    In einem Scheidungskonflikt könnte ein beratender Mediator versuchen, eine Lösung zu finden, die nicht nur die Bedürfnisse und Interessen der Ehepartner berücksichtigt, sondern auch eine für beide Seiten vorteilhafte Regelung darstellt. Ein klassischer Mediator würde hingegen darauf abzielen, eine Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist, ohne dabei eine bestimmte Partei zu bevorzugen.

Gleichwohl es einige wichtige Unterschiede zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator gibt, ist es jedoch wichtig zu betonen, dass sowohl ein beratender Mediator als auch ein klassischer Mediator wertvolle Unterstützung bei der Lösung von Konflikten bieten können und beide Ansätze ihre Vor- und Nachteile haben. Die Wahl des geeigneten Mediationsansatzes hängt von der Art des Konflikts und den Bedürfnissen der Parteien ab.

Siehe auch: Beratende Mediation kombiniert Beratung mit Mediationsverfahren.

beratende Mediation

Die beratende Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, das auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung der Konfliktparteien basiert. Sie dient dazu, Konflikte auf friedliche und konstruktive Weise zu lösen, indem eine neutrale dritte Person, der Mediator, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien fördert und unterstützt. Im Gegensatz zur klassischen Mediation, bei der der Mediator keine Ratschläge gibt, kann der Mediator bei der beratenden Mediation auch beratend tätig werden und den Parteien Lösungsvorschläge unterbreiten.

Die Rolle des Mediators
Der Mediator ist eine unparteiische und neutrale Person, die über eine spezielle Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Konfliktlösung verfügt. Er hat die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Mediator fungiert als Vermittler und begleitet die Parteien durch den gesamten Mediationsprozess.

Der Ablauf einer beratenden Mediation
Die beratende Mediation beginnt in der Regel mit einem Vorgespräch, in dem der Mediator die Konfliktparteien über den Ablauf und die Grundprinzipien der Mediation informiert. Anschließend folgt die eigentliche Mediation, bei der die Parteien ihre Sichtweisen und Anliegen darlegen können. Der Mediator unterstützt sie dabei, ihre Interessen zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Am Ende des Prozesses werden die gefundenen Lösungen in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten.

Vorteile der beratenden Mediation
Die beratende Mediation bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Konfliktlösungsverfahren. Durch die aktive Beteiligung der Parteien und die Unterstützung des Mediators können Konflikte auf eine faire und einvernehmliche Art und Weise gelöst werden. Die Parteien haben die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Interessen zu artikulieren und gemeinsam nach individuellen Lösungen zu suchen. Dadurch können langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren vermieden werden.

Die Unterscheidung zwischen beratender Mediation und klassischer Mediation
Der Hauptunterschied zwischen beratender Mediation und klassischer Mediation liegt in der Rolle des Mediators:

  • Während der Mediator bei der beratenden Mediation aktiv Lösungsvorschläge einbringt, bleibt er bei der klassischen Mediation neutral und unterstützt die Konfliktparteien lediglich dabei, selbst eine Lösung zu finden. Dadurch kann die beratende Mediation schneller zu einer Einigung führen, da der Mediator gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien eingehen kann. Bei der klassischen Mediation hingegen sind die Konfliktparteien selbst für die Lösungsfindung verantwortlich und es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis eine Einigung erzielt wird.

  • Ein weiterer Unterschied besteht in der Art der Kommunikation. Bei der beratenden Mediation ist der Mediator aktiver und führt die Gespräche, während er bei der klassischen Mediation eher als Moderator fungiert und die Konfliktparteien selbst miteinander sprechen lässt.

Ein Beispiel für die Anwendung der beratenden Mediation könnte eine Scheidung sein. Der Mediator, der sich auf Familienrecht spezialisiert hat, kann den Ehepartnern dabei helfen, eine faire und gerechte Lösung für die Aufteilung des Vermögens und das Sorgerecht für die Kinder zu finden. Er kann ihnen dabei konkrete Vorschläge unterbreiten, wie sie ihre Interessen und Bedürfnisse am besten berücksichtigen können.

Im Gegensatz dazu könnte die klassische Mediation bei einem Streit zwischen zwei Geschäftspartnern zum Einsatz kommen. Hier unterstützt der Mediator die Konfliktparteien dabei, ihre unterschiedlichen Standpunkte zu verstehen und eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, ohne dabei selbst Vorschläge zu machen. Die Konfliktparteien müssen selbst aktiv werden und ihre Interessen und Bedürfnisse kommunizieren, um zu einer Einigung zu gelangen.

Siehe auch: Beratende Mediation

Beibringungsgrundsatz

Der Beibringungsgrundsatz besagt, dass eine Partei, die eine bestimmte Behauptung aufstellt, die Beweise dafür vorlegen muss, dass sie wahr ist. Er wird in der Regel angewendet, wenn eine Partei eine Tatsache behauptet, die nicht allgemein bekannt ist, und die andere Partei nicht in der Lage ist, sie zu widerlegen.

Dieser Grundsatz wird häufig in Zivilverfahren angewendet, bei denen eine Partei eine bestimmte Behauptung aufstellt. Beispielsweise kann ein Kläger in einem Zivilprozess eine Partei auffordern, eine bestimmte Behauptung zu beweisen. Wenn der Beklagte nicht in der Lage ist, die Behauptung zu widerlegen, kann der Kläger den Beibringungsgrundsatz anwenden.

Insoweit ist der Beibringungsgrundsatz ein wichtiges Prinzip des deutschen Rechts, das besagt, dass jeder Bürger verpflichtet ist, seine Rechte und Pflichten vor Gericht zu beweisen. Dieser Grundsatz stellt eine wichtige Grundlage für die Rechtsprechung dar, indem die Verantwortung für die Beweisführung beim Kläger liegt. Es ist nicht Aufgabe des Richters, die Beweise zu suchen oder zu sammeln.

 

Synonyme - Verhandlungsmaxime, Verhandlungsgrundsatz
Behavioristische Theorie

Die behavioristische Theorie ist eine psychologische Theorie, die sich mit dem Verhalten von Individuen beschäftigt. Sie geht davon aus, dass Verhalten durch äußere Reize und Umweltbedingungen beeinflusst wird und dass es durch Erfahrung und Lernen geformt werden kann. Diese Theorie wurde in den frühen 1900er Jahren von dem amerikanischen Psychologen John B. Watson entwickelt und hatte einen großen Einfluss auf die Psychologie des 20. Jahrhunderts.

Grundprinzipien der behavioristischen Theorie
Die behavioristische Theorie basiert auf einigen grundlegenden Prinzipien, die das Verhalten von Individuen erklären sollen. Dazu gehören:

  • Umweltbedingungen beeinflussen Verhalten
    Die behavioristische Theorie geht davon aus, dass Verhalten durch die Umweltbedingungen, in denen eine Person lebt, geformt wird. Das bedeutet, dass das Verhalten einer Person durch die Erfahrungen und Lernprozesse beeinflusst wird, die sie in ihrer Umwelt gemacht hat.

  • Verhalten wird durch Belohnungen und Bestrafungen verstärkt oder gehemmt
    Ein zentrales Konzept der behavioristischen Theorie ist die Verstärkung oder Hemmung von Verhalten durch Belohnungen und Bestrafungen. Wenn ein Verhalten durch eine Belohnung verstärkt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es wiederholt wird. Im Gegensatz dazu wird ein Verhalten durch Bestrafung gehemmt und die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder auftritt, wird verringert.

  • Verhalten kann durch Konditionierung gelernt werden
    Die behavioristische Theorie betont die Bedeutung von Lernprozessen bei der Entwicklung von Verhalten. Eine wichtige Form des Lernens ist die Konditionierung, bei der ein bestimmter Reiz mit einer bestimmten Reaktion verknüpft wird. Es gibt zwei Arten der Konditionierung: die klassische Konditionierung, bei der ein neutraler Reiz mit einem unbedingten Reiz gekoppelt wird, und die operante Konditionierung, bei der ein Verhalten durch Belohnungen oder Bestrafungen verstärkt oder gehemmt wird.

Beispiele für die Anwendung der behavioristischen Theorie

  • Klassische Konditionierung
    Ein Beispiel für die klassische Konditionierung ist der Pawlowsche Hund. Der russische Psychologe Iwan Pawlow führte ein Experiment durch, bei dem er einen Hund mit Futter fütterte, während er gleichzeitig eine Glocke läutete. Nach mehreren Wiederholungen assoziierte der Hund das Läuten der Glocke mit dem Futter und begann zu sabbern, auch wenn kein Futter vorhanden war. Dies zeigt, wie ein neutraler Reiz (die Glocke) durch Wiederholung mit einem unbedingten Reiz (das Futter) gekoppelt werden kann und somit eine bestimmte Reaktion (das Sabbern) auslöst.

  • Operante Konditionierung
    Ein Beispiel für die operante Konditionierung ist das Verhalten von Kindern in der Schule. Wenn ein Kind für gute Noten gelobt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich weiterhin bemüht und gute Noten erzielt. Im Gegensatz dazu kann ein Kind, das für schlechte Noten bestraft wird, dazu neigen, weniger zu lernen und schlechtere Noten zu bekommen. Auf diese Weise wird das Verhalten des Kindes durch Belohnungen und Bestrafungen geformt.

  • Verhaltensmodifikation
    Die behavioristische Theorie hat auch Anwendung in der Verhaltensmodifikation gefunden, einer Technik zur Änderung von Verhalten durch Belohnungen und Bestrafungen. Zum Beispiel kann ein Therapeut die Verhaltensmodifikation verwenden, um eine Person davon abzuhalten, unerwünschtes Verhalten wie Rauchen oder übermäßiges Essen zu zeigen. Durch die Verstärkung von positivem Verhalten und die Bestrafung von negativem Verhalten kann die Person lernen, ihr Verhalten zu ändern.

Kritik an der behavioristischen Theorie
Obwohl die behavioristische Theorie einen großen Einfluss auf die Psychologie hatte, gibt es auch Kritik an ihr. Einige argumentieren, dass sie das innere Erleben und die kognitiven Prozesse von Individuen vernachlässigt und nur auf beobachtbares Verhalten fokussiert. Außerdem wird kritisiert, dass die Theorie zu mechanistisch ist und die Komplexität des menschlichen Verhaltens nicht vollständig erklären kann.

 

Bedürfnis

Nach der psychologischen Definition ist ein Bedürfnis das subjektive Empfinden eines Mangels, was mit dem Wunsch kombiniert wird, dieses Defizit auszugleichen oder zu beheben. Bedürfnisse sind individuell und variieren von Mensch zu Mensch. Sie ändern sich je nach Lebenssituation oder gesellschaftlichen Einflüssen und werden von Normen und Werten geprägt. Die Motivation beim Empfinden eines Bedürfnisses hat Einfluss auf die Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung. Ein stark ausgeprägtes Bedürfnis ist ein Verlangen. Umgangssprachlich wird ein Bedürfnis auch als Wunsch, Anliegen oder Anspruch umschrieben.

Bedürfnisse können zunächst in Individualbedürfnisse und Kollektivbedürfnisse unterschieden werden. Ein Individualbedürfnis kann vom Menschen selbst befriedigt werden; beispielsweise bei Hunger durch Essen oder Durst durch Trinken. Für die Befriedigung von Kollektivbedürfnissen bedarf es einer ganzen Gemeinschaft, Gruppe oder der Familie. Der Zusammenhalt der Familie kann zum Beispiel das Bedürfnis nach Sicherheit befriedigen.

Ein Bedürfnis lässt sich jedoch auch nach Dringlichkeit und Rang einteilen. Zu den dringenden Bedürfnissen gehören die Grundbedürfnisse, die bei vielen Menschen gleich sind; beispielsweise nach Entspannung, Ruhe, Respekt, Gesundheit und Fürsorge. Abweichend von den Grundbedürfnissen erscheinen Existenzbedürfnisse auch in Notlagen noch realisierbar, was für Nahrung, Wohnraum, Arbeit oder Medikamente gilt. Mit Luxusbedürfnissen sehnen sich Menschen nach Luxusgütern, während Kulturbedürfnisse den Wunsch nach Kreativität, Bildung oder Ästhetik beschreiben. Da Menschen ihre Bedürfnisse nicht immer sofort befriedigen können, müssen sie eine Wahl treffen oder Prioritäten setzen. Sie werden dann gedanklich in einer Rangordnung aufgeteilt.

Der bekannteste Forscher in Bereich der Bedürfnisse war der amerikanische Psychologe Abraham Maslow, der die Maslowsche Bedürfnispyramide entwickelt hat. Wenn Menschen ein Bedürfnis haben, ist es hilfreich, dieses Bedürfnis klar zu definieren. Beispiel: Wenn sich jemand auf der Arbeit durch eine hohe Lautstärke genervt fühlt, kann der Gedanke helfen, dass spätestens am Wochenende aktiv nach Ruhe und Entspannung gesucht werden kann.  Auch bei Konflikten kann die Klärung von Bedürfnissen ein wichtiger Schritt zur Lösung sein, was in der Mediation auch unterstützt wird. Die menschliche Strategie, ein Bedürfnis erfüllt zu bekommen, bietet häufig Konfliktpotenzial. Der eigene Willen (Bedürfnis) soll auf jeden Fall durchgesetzt werden. Hier ist die Erkenntnis des Bedürfnisses der erste Schritt in Richtung Verständnis und Konfliktlösung.

Baumediation

Die Baumediation gilt heute als beliebtes außergerichtliches Streitlösungsverfahren im Bereich Planen und Bauen. Dies, zumal Baustreitigkeiten vor staatlichen Gerichten in der Regel lange dauern, nicht unerhebliche Kosten mit sich bringen und von viel internem Aufwand für die Vorbereitung des Prozesses abhängig sind. Ein Baustopp wegen eines Konflikts kostet viel Zeit und Geld.

Vermieden werden können die Nachteile eines gerichtlichen Verfahrens durch die Einleitung einer Baumediation oder auch automatisch, wenn die jeweiligen Verträge bereits eine Mediationsklausel beinhalten.

Eine Streitvermittlung bei Streitigkeiten im Bereich Planen und Bauen wird bei Konflikten durchgeführt, die beim Bauen und Planen entstehen können. Bauprojekte sind in der Regel sehr komplex und werden von einer hohen Anzahl an Beteiligten durchgeführt, was allein schon Konfliktpotenzial birgt. Des Weiteren werden Ausschreibungen und Verträge oft lücken- oder fehlerhaft formuliert und auch bei einzuhaltenden Terminen unvernünftig kalkuliert. Im Planungs- und Baubereich treffen viele Menschen mit unterschiedlichen Befindlichkeiten, Verständnissen und Ansprüchen aufeinander, was mit viel Raum für Konflikte verbunden ist.

In der Baumediation geht es dann häufig um Honorare und Vergütungen oder um Mängel am Bauprojekt und die Frage, wer dafür in die Haftung genommen werden soll. Manchmal beschäftigt sich die Mediation auch um die Auslegung der vertraglichen Formulierungen und der Leistungsbestimmungen.

Eine Baumediation kann in klassischer Weise oder als projektbegleitende Mediation umgesetzt werden, um sich anbahnende Konflikte zu vermeiden oder um Zwischenlösungen zu finden. Während der Bauphasen hat sich eine Mediation auch bewährt, um Bauzeitverlängerungen und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren sowie um die Beziehungen zwischen allen beteiligten Schnittstellen zu verstärken.

Barnum-Effekt

Der Barnum-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, das beschreibt, wie Menschen dazu neigen, vage und allgemeine Aussagen als persönlich auf sie zutreffend zu interpretieren. Es handelt sich dabei um eine Art Selbsttäuschung, bei der Individuen glauben, dass bestimmte Aussagen oder Beschreibungen auf sie zutreffen, obwohl sie in Wirklichkeit für eine Vielzahl von Menschen zutreffend sein könnten.

Der Begriff "Barnum-Effekt" geht auf den berühmten Zirkusunternehmer und Showman P.T. Barnum zurück, der bekannt dafür war, Menschen mit seinen Shows und Attraktionen zu faszinieren und zu unterhalten. Er nutzte dabei auch geschickt die Tatsache aus, dass Menschen dazu neigen, sich in allgemeinen Aussagen wiederzufinden und diese als persönlich zutreffend zu interpretieren. Ein Beispiel dafür ist sein berühmtes Zitat: "Wir haben alle einen Engel in uns, nur manchmal lassen wir ihn nicht zum Vorschein kommen."

In der Psychologie wird der Barnum-Effekt oft als Teil des sogenannten "Forer-Effekts" betrachtet, benannt nach dem Psychologen Bertram R. Forer, der in den 1940er Jahren eine Studie durchführte, bei der er seinen Studenten einen Persönlichkeitstest gab und ihnen anschließend individuelle Beschreibungen ihrer Persönlichkeit gab. In Wirklichkeit waren diese Beschreibungen jedoch für alle Studenten identisch und basierten auf Horoskopen. Dennoch bewerteten die Teilnehmer die Beschreibungen als sehr persönlich zutreffend.

Der Barnum-Effekt hat auch einen Einfluss auf Mediationsverfahren, bei denen es darum geht, Konflikte zwischen Parteien zu lösen. Oftmals werden in Mediationen Techniken wie das "Brainstorming" oder das "Spiegeln" verwendet, bei denen die Parteien dazu aufgefordert werden, ihre Gedanken und Gefühle frei zu äußern. Dabei können vage oder allgemeine Aussagen gemacht werden, die von den anderen Parteien als persönlich zutreffend interpretiert werden können.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn eine Partei in einer Mediation sagt: "Ich fühle mich von dir oft nicht verstanden." Diese Aussage kann von der anderen Partei als persönlicher Angriff aufgefasst werden und zu weiteren Konflikten führen. In Wirklichkeit kann die Aussage jedoch auf viele verschiedene Situationen und Beziehungen zutreffen.

Um den Barnum-Effekt in Mediationsverfahren zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Parteien sich bewusst machen, dass vage oder allgemeine Aussagen nicht unbedingt persönlich gemeint sind. Es kann hilfreich sein, die Aussagen der anderen Partei zu hinterfragen und nach konkreten Beispielen zu fragen, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch der Mediator kann durch gezielte Fragen dazu beitragen, dass die Parteien sich auf konkrete Situationen und Probleme fokussieren und so den Barnum-Effekt reduzieren.

Insgesamt ist der Barnum-Effekt ein wichtiger Aspekt, der bei Mediationsverfahren berücksichtigt werden sollte. Indem die Parteien sich bewusst machen, dass vage oder allgemeine Aussagen nicht unbedingt persönlich gemeint sind, kann eine konstruktive Kommunikation gefördert werden und die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Konfliktlösung erhöht werden.

Bargaining

Der Verhandlungsprozess, in dem verschiedene Parteien um Bedingungen ringen, wird als Handeln bezeichnet. "Bargaining" aus der englischen Sprachwelt steht sowohl für das Aushandeln als auch für das Handeln. In der hier genutzten Verwendung bezieht sich der Ausdruck auf eine Theorie des Verhandelns, die darauf ausgerichtet ist, durch Verhandlungsstrategien zu einer ausgeglichenen Übereinkunft zu kommen. In diesem Bereich, der von Wettbewerbsstreben und Kompromissbereitschaft geprägt ist, erfolgt die Verhandlung, bei der zwei dominante Methoden zum Einsatz kommen: das integrative und das distributive Verhandeln, wobei Mischformen beider Methoden möglich sind. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist in Lehrplänen unter dem Punkt Verhandlungstechniken festgeschrieben.

  • Distributive Verhandlungsweise
    Die distributive Verhandlungsweise zeichnet sich durch einen Wettstreit bei Verteilungsfragen aus, bei welchem intensiv um einen Verhandlungspunkt gefeilscht wird. Diese Verhandlungsart ist durch das Gleichgewicht zwischen Konkurrenz und Kooperationsneigung charakterisiert. Das Ziel besteht darin, für jede Partei den maximalen Vorteil herauszuholen, wobei dennoch genug Konzessionen gemacht werden, um die Gegenseite in den Gesprächen zu halten. Es wird angenommen, dass der Wert des Verhandlungsgegenstands recht präzise bestimmt ist, so dass beide Parteien eine Wertvorstellung besitzen. Die Verhandlungen gestalten sich als Nullsummenspiel, bei dem das, was eine Seite gewinnt, die andere Seite bereitstellen muss. Ausgangsbasis sind dabei unterschiedliche Ausgangspositionen. Im Laufe des Handelns führen die geschlossenen Kompromisse zu einer schrittweisen Annäherung, die so lange wiederholt wird, bis eine Einigung erzielt wird. Dieses dynamische Zusammenspiel wird als "Verhandlungstanz" bezeichnet und ist in seinem Ergebnis häufig gut vorhersehbar. Der Umfang und die Länge des Verhandlungstanzes werden auch durch sogenannte Ankerpunkte beeinflusst, die festgelegt werden. Diese Art des Verhandelns findet oft intuitiv statt und kann je nach kulturellem Hintergrund auch ritualisiert ablaufen, weshalb der Prozess häufig als Basarhandeln bekannt ist.

  • Integrative Verhandlungsweise
    Die integrative Verhandlung strebt danach, den Verhandlungsspielraum zu erweitern, indem mehrere Themen eingebracht werden, um durch Tauschgeschäfte Gewinne zu erzielen. Hierbei wird kein Aushandeln benötigt, da durch die Berücksichtigung der Interessen beider Parteien Win-Win-Lösungen gefunden werden können. Bei dieser Methode werden Zugeständnisse getauscht, um neue Werte zu schaffen. Das Harvard-Konzept bietet für diese Verhandlungsart eine wissenschaftliche Grundlage.

  • Mischformen
    Verhandlungen sind ein unverbindlicher kommunikativer Ablauf bis zum Abschluss eines Vertrags und dienen dem Erzielen von Übereinkommen. Sie können Elemente von Wettbewerbsverhandlungen beinhalten, daher ist es wichtig, dass Mediatoren mit diesen vertraut sind. Die in der Mediation verwendeten Verhandlungsmodelle erweitern die bestehenden Ansätze um die mediativ-verhandlungstheoretischen Aspekte, besonders wenn diese auf einer kognitiven Theorie basieren. Hier steht nicht die Verhandlung selbst, sondern der durch die Verhandlung erzielte Erkenntnisgewinn im Zentrum. In der Mediation beginnt die eigentliche Verhandlung daher erst, nachdem die Verhandlungsreife festgestellt oder erreicht wurde.

Verhandeln im Mediationsverfahren

Die Auswahl angemessener Verhandlungstechniken und Herangehensweisen hängt von der spezifischen Mediationssituation ab. Es gilt zu klären, ob eine reine Verteilung möglich ist oder ob der Gewinn vergrößert werden kann. Diese Entscheidung basiert auf den Ergebnissen der zweiten und dritten Phase, in denen die relevanten Themen und die Kriterien für die Lösung erarbeitet werden. Darauf folgend wird die Lösung in der vierten Phase auf Basis dieser Kriterien entwickelt, wobei oft die Gerechtigkeit der Verteilung im Vordergrund steht. Selbst wenn es schlussendlich nur um eine Verteilung geht, ist es ratsam, den Modus der Verteilung im Vorfeld festzulegen.

 

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

🏠 06844 Dessau-Roßlau Albrechtstraße 116 ☎ 0340 530 952 03