Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Lösung

In der Mediation wird davon ausgegangen, dass es für jeden Konflikt auch eine Lösung gibt. Die Mediation ist ein begleiteter Weg zu dieser Lösung. Das strukturierte Verfahren kann als eine Art Verstehensvermittlung betrachtet werden, bei dem die Medianden selbst freiwillig und eigenverantwortlich gemeinsam an einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts arbeiten.

An der Lösungsfindung nehmen demnach beide Medianden teil. Lösungsoptionen werden gesucht, gesammelt, diskutiert und bewertet, bevor die Mediation zu ihrem eigentlichen Abschluss kommt. Die gefundene Lösung wird in der Regel in der Abschlussvereinbarung dokumentiert.

Der Mediator verleiht der Mediation dabei ihre typische Struktur. Er fördert die Kommunikation zwischen den Medianden, um Positionen, Interessen und Emotionen zu klären und zu verstehen. Medianden werden von ihm angeregt, andere Sichtweisen zu betrachten und sich in eine andere Lage zu versetzen. Mit diesem Wissen und Verständnis wird es den Medianden ermöglicht, ein Stück weit aufeinander zuzugehen und gemeinsam nach einer Lösung für das Problem zu suchen. Die Lösung in der Mediation ist im Idealfall eine Win-Win-Situation, von der beide Parteien auch in Zukunft profitieren. Die Beziehung zwischen den Medianden soll im Gegensatz zum Gerichtsverfahren, bei dem die Parteien nach dem Urteil häufig nicht mehr voneinander „wissen“ wollen, auch nach der Mediation noch fortbestehen.

Loopen

Loopen ist ein wichtiger Bestandteil eines Mediationsverfahrens und bezieht sich auf eine spezielle Kommunikationstechnik, die dazu dient, Konflikte zu lösen und zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Es handelt sich dabei um eine Methode, bei der die Konfliktparteien in einem strukturierten Gespräch miteinander kommunizieren und sich gegenseitig zuhören, um ihre Standpunkte zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Begriff "Loopen" stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt "Schleife".

Im Mediationskontext beschreibt er den Prozess des Hin- und Her-Wechselns zwischen den Gesprächspartnern, bei dem jeder seine Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Interessen äußern kann. Dabei geht es nicht darum, den anderen zu überzeugen oder zu überreden, sondern vielmehr darum, sich auf Augenhöhe auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Um das Loopen in einem Mediationsverfahren besser zu verstehen, ist es wichtig, den Ablauf eines solchen Verfahrens zu kennen.

  1. Zunächst einmal werden die Konfliktparteien von einem neutralen Mediator oder einer Mediatorin zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen. In diesem ersten Schritt geht es darum, die Konfliktparteien kennenzulernen, ihre Standpunkte und Bedürfnisse zu erfragen und die Rahmenbedingungen für die Mediation festzulegen.
  2. Im nächsten Schritt werden die Konfliktparteien dazu angeleitet, ihre Sichtweisen und Gefühle zu äußern, ohne den anderen zu unterbrechen oder zu kritisieren. Hierbei ist es wichtig, dass jeder seine Gedanken und Gefühle frei äußern kann, ohne Angst vor negativen Reaktionen haben zu müssen. Der Mediator oder die Mediatorin unterstützt dabei, die Kommunikation auf einer sachlichen Ebene zu halten und mögliche Eskalationen zu vermeiden.
  3. Sobald beide Parteien ihre Standpunkte dargelegt haben, beginnt das eigentliche Loopen. Dabei werden die Aussagen der einen Partei vom Mediator zusammengefasst und an die andere Partei weitergegeben. Diese kann daraufhin darauf reagieren und ihre Sichtweise ergänzen oder korrigieren. Anschließend wird wieder zurückgekehrt zur ersten Partei und so weiter. Dieser Prozess wird so lange fortgeführt, bis beide Parteien das Gefühl haben, dass ihre Standpunkte vollständig verstanden wurden und sie sich auf Augenhöhe begegnen können.
  4. Durch das Loopen werden Missverständnisse aufgedeckt und die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien verbessert. Es ermöglicht den Parteien, sich in die Lage des anderen zu versetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide Seiten akzeptabel sind. Durch die aktive Teilnahme an diesem Prozess wird das Verständnis füreinander gestärkt und es entsteht eine Vertrauensbasis, die für eine erfolgreiche Mediation unerlässlich ist.

Ein Beispiel für das Loopen in einem Mediationsverfahren könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Nachbarn haben einen Streit über einen Baum, der auf dem Grundstück des einen steht und den Ausblick des anderen beeinträchtigt. In der Mediation äußert der eine Nachbar seine Wut über den Baum und die ständigen Blätter, die in seinen Garten fallen. Der andere Nachbar erklärt daraufhin, dass der Baum für ihn eine wichtige Erinnerung an seine verstorbene Frau ist und er ihn deshalb nicht fällen möchte.

Durch das Loopen wird deutlich, dass es hier nicht nur um den Baum an sich geht, sondern dass für beide Nachbarn emotionale Aspekte eine Rolle spielen. Durch den Austausch über ihre Gefühle und Bedürfnisse können sie gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für beide Seiten tragbar ist. Vielleicht einigen sie sich darauf, den Baum zu beschneiden oder eine andere Möglichkeit zu finden, um den Ausblick des einen Nachbarn zu verbessern, ohne den Baum zu fällen.

Das Loopen ist ein wichtiger Bestandteil eines Mediationsverfahrens, da es den Parteien ermöglicht, sich auf einer persönlichen Ebene auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es trägt dazu bei, die Kommunikation zu verbessern, Missverständnisse aufzudecken und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Dadurch können Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise gelöst werden und es entsteht Raum für eine zukünftige Zusammenarbeit.

Lineares Denken

Lineares Denken im Mediationsverfahren bezieht sich auf die Herangehensweise an ein Konfliktlösungsverfahren, bei dem die beteiligten Parteien in einer strukturierten und schrittweisen Art und Weise vorgehen, um eine Einigung zu erzielen. Im Gegensatz zum zirkulären Denken, bei dem verschiedene Aspekte des Konflikts gleichzeitig betrachtet werden, folgt das lineare Denken einem klaren Ablauf und fokussiert sich auf eine Sache nach der anderen.

Ein Beispiel für lineares Denken in der Mediation könnte wie folgt aussehen:
Zunächst werden die beteiligten Parteien eingeladen, ihre Sichtweisen auf den Konflikt darzulegen. Anschließend werden die wichtigsten Themen und Interessen identifiziert und priorisiert. Dann werden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und bewertet. Schließlich wird eine Vereinbarung getroffen und schriftlich festgehalten.

Der Vorteil des linearen Denkens im Mediationsverfahren liegt darin, dass es eine klare Struktur und Orientierung bietet und somit den Prozess für alle Beteiligten transparenter macht. Es ermöglicht auch eine systematische und gezielte Bearbeitung der verschiedenen Aspekte des Konflikts, was zu einer effektiveren Lösungsfindung führen kann.

Allerdings kann das lineare Denken auch seine Grenzen haben, insbesondere wenn es um komplexe und vielschichtige Konflikte geht. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, auch zirkuläres Denken einzubeziehen, um alle relevanten Aspekte des Konflikts angemessen zu berücksichtigen.

Insgesamt ist lineares Denken im Mediationsverfahren ein nützliches Werkzeug, um den Prozess strukturiert und zielführend zu gestalten. Es sollte jedoch immer flexibel eingesetzt werden und gegebenenfalls mit anderen Denkansätzen kombiniert werden, um eine umfassende und nachhaltige Lösung zu erzielen.

leerer Stuhl

Ein leerer Stuhl im Mediationsverfahren ist ein Symbol für eine Person, die bei der Mediation nicht anwesend ist, aber von den Teilnehmern der Mediation vertreten wird. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel eine körperliche Abwesenheit aufgrund von Krankheit oder Tod, eine emotionale Distanz oder eine bewusste Entscheidung, nicht an der Mediation teilzunehmen.

Im Mediationsverfahren wird ein leerer Stuhl häufig verwendet, um die Interessen und Bedürfnisse einer abwesenden Person zu repräsentieren und in die Verhandlungen einzubeziehen. Dies kann dazu beitragen, dass die abwesende Person sich gehört und respektiert fühlt und somit die Chancen auf eine einvernehmliche Lösung erhöhen.

Ein Beispiel aus der Erbschaftsmediation wäre folgendes:
Eine Familie kommt zusammen, um über die Verteilung des Erbes ihres verstorbenen Vaters zu verhandeln. Einer der Söhne ist jedoch aufgrund von Streitigkeiten mit seinen Geschwistern und seiner Stiefmutter nicht bereit, an der Mediation teilzunehmen. In diesem Fall könnte ein leerer Stuhl für ihn aufgestellt werden, um seine Interessen und Bedürfnisse zu repräsentieren und in die Verhandlungen einzubringen.

Die Mediatoren könnten zum Beispiel fragen, wie er sich die Aufteilung des Erbes vorstellt oder welche Wünsche er bezüglich bestimmter Erbstücke hat. Die anderen Teilnehmer der Mediation können dann versuchen, diese Interessen in ihre Verhandlungen mit einzubeziehen und mögliche Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

Ein leerer Stuhl kann auch dazu dienen, die Kommunikation zwischen den Teilnehmern zu verbessern, indem er als Symbol für die abwesende Person dient und somit die Gefühle und Bedürfnisse aller Beteiligten in den Fokus rückt. Dies kann dazu beitragen, dass die Konflikte und Spannungen zwischen den Familienmitgliedern gelöst werden und eine gemeinsame Lösung gefunden wird, die den Wünschen des Verstorbenen entspricht.

In der Erbschaftsmediation kann ein leerer Stuhl auch dazu dienen, die Verbindung zu dem verstorbenen Familienmitglied aufrechtzuerhalten und seine Wünsche und Vorstellungen in die Verhandlungen miteinzubeziehen. Dies kann dazu beitragen, dass die Familie sich nicht nur auf die Verteilung des Erbes konzentriert, sondern auch auf die Bewahrung des Erbes und die Wahrung der Beziehungen innerhalb der Familie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein leerer Stuhl im Mediationsverfahren ein wichtiges Werkzeug sein kann, um die Interessen und Bedürfnisse abwesender Personen zu repräsentieren und in die Verhandlungen einzubringen. Es kann dazu beitragen, die Kommunikation und Verbindung zwischen den Teilnehmern zu verbessern und somit die Chancen auf eine einvernehmliche Lösung zu erhöhen. In der Erbschaftsmediation kann ein leerer Stuhl auch dazu beitragen, die Beziehung zu dem verstorbenen Familienmitglied zu bewahren und seine Wünsche und Vorstellungen in den Fokus zu rücken.

LEAF Methode

Bei der LEAF Methode handelt es sich um eine schnelle und effiziente Konfliktlösungs-Methode des Konfliktlösungsberaters und Anthropologen Jeremy Pollack, die sich insbesondere für den beruflichen Bereich empfiehlt. Die Buchstaben LEAF stehen dabei für Listen (Zuhören), Empathize (Empathie), Entschuldigung (Apologize) und Problembehebung (Fix).

Konflikte am Arbeitsplatz führen zu negativen Emotionen, Stress und halten von der eigentlichen Arbeit ab. Die LEAF Methode ist geeignet, Konflikte schnell zu lösen, zu deeskalieren und die Beziehungen zu stärken. Der strukturierte Ablauf beinhaltet vier Schritte:

  1. Listen (aktives Zuhören)
    Im Konfliktgespräch sollten sich alle Beteiligten aufmerksam zuhören und nicht Verstandenes hinterfragen. Wichtig ist, dass man den Sprechenden ausreden lässt und nicht unterbricht. Zynische Kommentare sollten unterlassen werden. Durch das aktive Zuhören und Nachfragen wächst Verständnis, sodass auch Motive und Emotionen des jeweils anderen ersichtlich werden. Es wird ermöglicht, die Perspektive des jeweils anderen zu betrachten.

  2. Empathize (Empathie)
    In der Regel wollen sich Konfliktparteien gegenseitig nicht schaden, sondern handeln emotional und aus Ärger. Jetzt gilt es, mit Einfühlungsvermögen zu agieren und die Situation aus verschiedenen Sichtweisen zu bewerten. Statt in die Verteidigung zu gehen oder stur auf Positionen zu beharren kann Einfühlungsvermögen und Verständnis für Entspannung sorgen. Haben sich die Gemüter etwas beruhigt wird auch das Gespräch einfacher.

  3. Apologize (Entschuldigung)
    Jetzt ist es an der Zeit, dass derjenige, der einen Fehler gemacht hat, Verantwortung zeigt und sich aufrichtig entschuldigt. Auch wenn es um eine Lappalie geht hat sich der jeweils andere darüber aufgeregt und geärgert. Es tut dann also gut, wenn für die Unannehmlichkeiten eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen wird.

  4. Fix (Wiedergutmachung)
    Je nach Situation kann jetzt nach Lösungen gesucht oder eine Wiedergutmachung angeboten werden. Der Fehler soll möglichst ausgeglichen und dabei betont werden, solche Fehler in der Zukunft vermeiden zu wollen.

Durch Techniken wie die LEAF Methode kann der Arbeitsalltag in zahlreichen Unternehmen vereinfacht werden. Die Arbeitszeit wird weniger von Konflikten blockiert, was auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll erscheint. Zusätzlich profitiert das allgemeine Betriebsklima von weniger Auseinandersetzungen bzw. schnell gelösten Konflikten.

Die LEAF Methode eignet sich nicht nur für die Konfliktlösung im beruflichen Bereich, sondern kann auch im Privatleben angewendet werden. Die Methode funktioniert insbesondere bei Konflikten, die auf unterschiedlichen Wahrnehmungen sowie auf Missverständnissen beruhen. Auch hier wirkt sich die LEAF Methode positiv auf die Sozialkompetenz und die Kommunikation aus. Letztendlich kann die Anwendung der Methode auch zur Prävention vor neuen Konflikten genutzt werden.

Laterales Denken

 Laterales Denken ist ein Begriff, der in den 1960er Jahren vom Psychologen Edward de Bono geprägt wurde und sich auf eine bestimmte Denkweise bezieht. Es bezeichnet eine kreative Art des Denkens, bei der man bewusst von herkömmlichen Denkmustern abweicht und neue, unkonventionelle Lösungswege findet. Im Gegensatz zum traditionellen, linearen Denken, bei dem man Schritt für Schritt vorgeht, geht es beim lateralen Denken darum, neue Perspektiven einzunehmen und ungewöhnliche Verbindungen herzustellen.

Laterales Denken wird oft als Mediationsverfahren bezeichnet, da es dabei hilft, Konflikte oder Probleme auf eine konstruktive und innovative Art und Weise zu lösen. Durch die Anwendung von lateralem Denken können festgefahrene Situationen aufgebrochen und neue Lösungsansätze gefunden werden. Es ist also ein sehr effektives Werkzeug, um in Konfliktsituationen zu vermitteln und zu einer Win-Win-Situation zu gelangen.

Ein Beispiel aus der Wirtschaft, in dem laterales Denken erfolgreich angewendet wurde, ist die Geschichte des Unternehmens Nintendo. In den 1980er Jahren war das Unternehmen im Videospielmarkt kaum konkurrenzfähig und stand vor großen finanziellen Problemen. Anstatt jedoch auf herkömmliche Weise versuchen, mit den etablierten Konkurrenten wie Sega und Atari zu konkurrieren, entschied sich Nintendo für eine völlig neue Herangehensweise. Sie entwickelten die Spielkonsole Nintendo Entertainment System (NES) und veröffentlichten das Spiel "Super Mario Bros.", das aufgrund seiner innovativen Spielmechanik und des einzigartigen Charakters schnell zum Verkaufsschlager wurde. Durch diese unkonventionelle Strategie konnte Nintendo den Markt revolutionieren und sich als führendes Unternehmen in der Videospielindustrie etablieren.

Ein weiteres Beispiel für die Anwendung von lateralem Denken in der Wirtschaft ist das Unternehmen Airbnb. Statt wie herkömmliche Hotelketten Zimmer anzubieten, ermöglicht Airbnb seinen Kunden, private Unterkünfte von Einheimischen zu mieten. Diese Idee war zu Beginn sehr ungewöhnlich und wurde von vielen skeptisch betrachtet. Doch durch die Nutzung von lateralem Denken konnte Airbnb eine völlig neue Marktnische schaffen und sich zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der Sharing Economy entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass laterales Denken ein wichtiger Bestandteil von Mediationsverfahren ist und in der Wirtschaft häufig erfolgreich angewendet wird. Es ermöglicht es, neue Lösungswege zu finden und innovative Ideen umzusetzen, um so in Konfliktsituationen zu vermitteln oder sich in einem hart umkämpften Markt zu behaupten. Es ist ein Denkansatz, der immer wichtiger wird, um in einer schnelllebigen und sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu sein.

Labeln

Labeln im Mediationsverfahren ist ein wichtiger Schritt, der dazu dient, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und eine gemeinsame Grundlage für die weitere Verhandlung zu schaffen. Es bezieht sich auf die Technik, bei der die Mediatorin oder der Mediator die Aussagen der Konfliktparteien zusammenfasst und in neutraler und nicht wertender Weise benennt. Dadurch werden die verschiedenen Standpunkte und Interessen der Parteien sichtbar gemacht und gleichzeitig eine gemeinsame Sprache für die weitere Verhandlung geschaffen.

Ein Beispiel für Labeln in der Mediation könnte wie folgt aussehen:
Zwei Nachbarn haben einen Streit über den Bau eines Zauns zwischen ihren Grundstücken. Der eine Nachbar möchte einen hohen Zaun, um seine Privatsphäre zu schützen, während der andere Nachbar sich durch den Zaun in seiner Aussicht gestört fühlt. In diesem Fall könnte die Mediatorin oder der Mediator die Aussagen der Parteien zusammenfassen und neutral benennen, z.B. "Der eine Nachbar möchte einen hohen Zaun, um seine Privatsphäre zu schützen, während der andere Nachbar sich durch den Zaun in seiner Aussicht gestört fühlt." Durch diese Zusammenfassung der Standpunkte wird deutlich, dass es hier um unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen geht, die es zu berücksichtigen gilt.

Das Labeln hat mehrere wichtige Funktionen im Mediationsverfahren. Zum einen hilft es den Konfliktparteien, ihre eigenen Aussagen zu reflektieren und zu überprüfen, ob diese korrekt wiedergegeben wurden. Zum anderen ermöglicht es eine bessere Verständigung zwischen den Parteien, da Missverständnisse und unterschiedliche Interpretationen von Aussagen vermieden werden können. Zudem fördert das Labeln eine wertschätzende und respektvolle Kommunikation, da die Aussagen der Parteien neutral und nicht wertend wiedergegeben werden.

In der Mediation ist es wichtig, dass die Konfliktparteien ihre Standpunkte und Interessen klar und deutlich kommunizieren können. Durch das Labeln werden diese sichtbar gemacht und bilden die Grundlage für die weitere Verhandlung. Die Mediatorin oder der Mediator kann auf dieser Basis gezielt Fragen stellen und die Parteien dazu ermutigen, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen. Dadurch können neue Lösungsansätze entstehen und ein Konsens zwischen den Parteien gefunden werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Labeln im Mediationsverfahren eine wichtige Technik ist, um die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und eine gemeinsame Grundlage für die weitere Verhandlung zu schaffen. Es trägt dazu bei, die Standpunkte und Interessen der Parteien sichtbar zu machen und eine wertschätzende und respektvolle Kommunikation zu fördern. Ein erfolgreiches Beispiel für Labeln kann dazu beitragen, dass die Konfliktparteien gemeinsam eine Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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