Glossar Mediation

Akkomodierer

Begriff Definition
Akkomodierer

Ein Konflikttyp Akkomodierer ist eine Person, die in Konfliktsituationen dazu neigt, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen zugunsten der Bedürfnisse und Interessen anderer Konfliktparteien zurückzustellen. Dies bedeutet, dass sie bereit ist, Kompromisse einzugehen und Zugeständnisse zu machen, um den Konflikt zu lösen und die Beziehung zu den anderen Konfliktparteien aufrechtzuerhalten.

Der Einfluss eines Akkomodierers auf ein Mediationsverfahren kann sowohl positiv als auch negativ sein. Einerseits kann die Bereitschaft zur Kompromissfindung und zum Einlenken dazu beitragen, dass der Konflikt schneller und effektiver gelöst wird. Der Akkomodierer kann als Vermittler zwischen den Konfliktparteien fungieren und dazu beitragen, dass beide Seiten ihre Standpunkte besser verstehen und sich auf gemeinsame Lösungen einigen.

Andererseits kann die starke Neigung zur Akkomodation auch dazu führen, dass der Akkomodierer seine eigenen Bedürfnisse und Interessen vernachlässigt und somit nicht für seine eigenen Rechte eintritt. Dies kann dazu führen, dass der Konflikt nicht wirklich gelöst wird, sondern nur oberflächlich befriedet wird. In solchen Fällen kann der Akkomodierer auch als "Sündenbock" dienen, da er als schwache Partei angesehen werden kann, die sich den anderen Konfliktparteien unterwirft.

Im Mediationsverfahren ist es daher wichtig, dass der Akkomodierer seine eigene Rolle und seine eigenen Bedürfnisse klar definiert und kommuniziert. Dies kann dazu beitragen, dass seine Interessen angemessen berücksichtigt werden und er nicht übermäßig unter Druck gesetzt wird, um Kompromisse einzugehen. Gleichzeitig sollte der Akkomodierer jedoch auch bereit sein, die Bedürfnisse und Interessen der anderen Konfliktparteien anzuerkennen und sich auf gemeinsame Lösungen einzulassen.

Ein weiterer Einfluss, den ein Akkomodierer auf ein Mediationsverfahren haben kann, ist seine Fähigkeit, Empathie und Verständnis für die Standpunkte und Gefühle der anderen Konfliktparteien zu zeigen. Durch seine Bereitschaft, sich in die Perspektive der anderen hineinzuversetzen, kann der Akkomodierer dazu beitragen, dass die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien verbessert wird und somit eine konstruktive Lösung des Konflikts ermöglicht wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Konflikttyp Akkomodierer sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf ein Mediationsverfahren haben kann. Es ist wichtig, dass der Akkomodierer seine eigene Rolle und seine eigenen Bedürfnisse klar definiert und gleichzeitig bereit ist, Kompromisse einzugehen und die Bedürfnisse der anderen Konfliktparteien zu berücksichtigen. Durch seine Fähigkeit zur Empathie und sein Vermittlungsgeschick kann der Akkomodierer dazu beitragen, dass der Konflikt erfolgreich gelöst wird und die Beziehung zwischen den Konfliktparteien gestärkt wird.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

🏠 06844 Dessau-Roßlau Albrechtstraße 116     ☎ 0340 530 952 03