Glossar Mediation

Placebo-Effekt

Begriff Definition
Placebo-Effekt

Der Placebo-Effekt beschreibt das Phänomen, dass eine positive Wirkung auf den Körper oder die Psyche einer Person erzielt wird, obwohl diese eigentlich nur ein Scheinmedikament oder eine unwirksame Behandlung erhalten hat. Der Begriff "Placebo" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "ich werde gefallen". Somit wird deutlich, dass es sich hierbei um eine Art Täuschung handelt, bei der der Glaube an die Wirksamkeit einer Behandlung oder Substanz entscheidend ist.

Allgemeine Erklärung des Placebo-Effekts
Der Placebo-Effekt ist ein komplexes Phänomen, das auf verschiedenen Ebenen wirkt. Zum einen spielt der psychologische Aspekt eine wichtige Rolle. Durch die Erwartungshaltung und den Glauben an die Wirksamkeit einer Behandlung oder Substanz, kann der Körper selbstheilende Prozesse in Gang setzen. Zum anderen können auch neurobiologische Mechanismen eine Rolle spielen, bei denen körpereigene Substanzen wie Endorphine oder Dopamin ausgeschüttet werden und somit eine positive Wirkung auf den Körper haben.

Der Placebo-Effekt in der Kommunikation
In der Kommunikation kann der Placebo-Effekt ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Oftmals werden in der Werbung oder in der Medienberichterstattung bestimmte Produkte oder Behandlungsmethoden als besonders wirksam dargestellt, obwohl es dafür keine wissenschaftlichen Beweise gibt. Durch diese suggestive Kommunikation kann der Glaube an die Wirksamkeit gestärkt werden und somit auch der Placebo-Effekt verstärkt werden.
Ein Beispiel hierfür ist die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel, die oft mit Versprechungen wie "mehr Energie" oder "bessere Konzentration" beworben werden. Auch wenn diese Produkte keine nachgewiesene Wirkung haben, können Menschen, die an die Wirksamkeit glauben, eine Verbesserung ihres Befindens spüren.

Der Placebo-Effekt in der Mediation
In der Mediation, also der außergerichtlichen Konfliktlösung, kann der Placebo-Effekt eine wichtige Rolle spielen. Durch die Kommunikation und die Interaktion zwischen den Konfliktparteien kann der Glaube an eine mögliche Lösung gestärkt werden. Oftmals ist es so, dass die Konfliktparteien durch die Mediation eine neue Perspektive auf den Konflikt gewinnen und dadurch auch ihre Einstellung und ihr Verhalten ändern. Dies kann dazu führen, dass sie sich offener für Lösungsmöglichkeiten zeigen und somit der Konflikt gelöst werden kann.
Ein Beispiel hierfür ist eine Mediation zwischen zwei Nachbarn, die sich wegen einer Lärmbelästigung streiten. Durch die Kommunikation und das Verständnis für die Sichtweise des anderen, kann der Glaube an eine friedliche Nachbarschaft gestärkt werden. Dies kann dazu führen, dass die Konfliktparteien sich in Zukunft mehr Mühe geben, Rücksicht aufeinander zu nehmen und somit der Konflikt gelöst wird.

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