Glossar Mediation

Online-Konflikte

Begriff Definition
Online-Konflikte

Online-Konflikte sind Konflikte, die über das Internet oder andere digitale Plattformen ausgetragen werden. Sie können in verschiedenen Formen auftreten, wie zum Beispiel in sozialen Netzwerken, in Online-Foren, in Chatrooms oder in E-Mails. Im Gegensatz zu Konflikten, die im persönlichen Kontakt entstehen, finden Online-Konflikte meist in einer virtuellen Umgebung statt, in der die Kommunikation überwiegend schriftlich und nicht face-to-face erfolgt.

Allgemeine Merkmale von Online-Konflikten
Online-Konflikte haben einige spezifische Merkmale, die sie von anderen Konflikten unterscheiden. Zum einen ist die räumliche Distanz der Konfliktparteien ein wesentlicher Faktor. Da die Kommunikation über das Internet stattfindet, können sich die Konfliktparteien an verschiedenen Orten aufhalten und sind nicht unmittelbar miteinander konfrontiert. Dies kann dazu führen, dass die Konfliktparteien sich weniger verpflichtet fühlen, aufeinander Rücksicht zu nehmen oder sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen.
Ein weiteres Merkmal von Online-Konflikten ist die Anonymität. Oftmals sind die Konfliktparteien nicht persönlich bekannt und treten unter Pseudonymen auf. Dadurch können sie sich freier äußern und sind weniger gehemmt, ihre Meinung kundzutun. Dies kann einerseits zu einer offeneren und ehrlicheren Kommunikation führen, andererseits aber auch zu einer Verschärfung des Konflikts beitragen, da die Konfliktparteien sich nicht mit den Konsequenzen ihrer Äußerungen auseinandersetzen müssen.

Online-Konflikte in der Mediation
Auch in der Mediation, als einem Verfahren zur konstruktiven Konfliktlösung, können Online-Konflikte auftreten. Dabei können sie sowohl als Ausgangspunkt für einen Konflikt dienen, als auch im Verlauf einer Mediation entstehen. In der Mediation werden Konflikte zwischen den Konfliktparteien durch eine neutrale und professionelle Mediatorin oder einen Mediator bearbeitet. Das Ziel ist es, gemeinsam eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu erarbeiten.
Online-Konflikte stellen dabei eine besondere Herausforderung dar, da die Konfliktparteien oft nicht persönlich anwesend sind und die Kommunikation ausschließlich über digitale Medien erfolgt. Dadurch können Missverständnisse und Eskalationen schneller entstehen und die Konfliktparteien haben oft Schwierigkeiten, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Ein Beispiel für einen Online-Konflikt in der Mediation ist ein Streit zwischen zwei Mitarbeitern eines Unternehmens, der über E-Mails ausgetragen wird. Die beiden Kollegen sind in einem Projektteam zusammenarbeitet und haben unterschiedliche Vorstellungen über die Vorgehensweise. Aufgrund der räumlichen Distanz und der Anonymität in der E-Mail-Kommunikation haben sie sich immer weiter voneinander entfernt und sind in einen Konflikt geraten.
Im Rahmen einer Mediation können die beiden Konfliktparteien nun gemeinsam mit der Mediatorin oder dem Mediator versuchen, den Konflikt zu lösen. Dabei ist es wichtig, dass die Kommunikation auf eine respektvolle und konstruktive Art und Weise stattfindet. Die Mediatorin oder der Mediator kann dabei helfen, die Missverständnisse aufzuklären und die Konfliktparteien dazu anzuregen, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen. Durch den persönlichen Kontakt in der Mediation können die beiden Kollegen eine bessere Beziehung zueinander aufbauen und gemeinsam eine Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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