Glossar Mediation

Ebenensystematik

Begriff Definition
Ebenensystematik

In der Mediationspraxis werden Konfliktdynamiken und Lösungsstrategien auf mehreren Betrachtungsebenen analysiert. Diese schließen das persönliche Profil jedes Beteiligten, die interpersonelle Dynamik sowie die übergeordneten sozialen und strukturellen Bedingungen ein. Derartige umfassende Ansätze fördern in der Mediation die Entwicklung von Lösungen, die Bestand haben und weitreichend wirken.

  • Persönliche Ebene
    Jeder Mensch bringt seine eigenen Charakteristika, Fertigkeiten und Besonderheiten in eine Auseinandersetzung ein. Dazu gehören die eigene Identität, die biografische Prägung, Werte und Überzeugungen sowie persönliche Stärken und Schwachstellen. Diese Faktoren sind besonders in der Psychologie und Soziologie von Interesse, da sie dazu beitragen, menschliches Handeln und Entscheidungen nachzuvollziehen und zu deuten. Zudem liefert die persönliche Ebene Ansatzpunkte zur Abgrenzung und Anerkennung der Einzigartigkeit jedes Individuums. 

  • Zwischenmenschliche Ebene
    Die Qualität und Beschaffenheit zwischenmenschlicher Beziehungen umfassen Faktoren wie gegenseitiges Vertrauen, Austausch, Wechselwirkungen sowie emotionale Nähe und Distanz. Hinzu kommt, wie Individuen sich gegenseitig wahrnehmen und welche Interessen sie verfolgen. Neben den sachlichen Aspekten ist diese Ebene zentral, um das Miteinander und die Kooperation zu verstehen und zu fördern.

  • Systemebene
    Die Betrachtung eines Netzwerkes aus unterschiedlichen Komponenten und deren dynamischen Verbindungen zueinander kennzeichnet die systemische Ebene. Sie konzentriert sich nicht nur auf einzelne Teile, sondern bezieht insbesondere die Interaktionen und Abhängigkeiten innerhalb des Gesamtsystems ein. Dieses Verständnis ist in Disziplinen wie der Psychologie, Soziologie oder Biologie von Bedeutung, um komplexe Systeme zu erforschen.
Die Ebenensystematik im Mediationsverfahren bezieht sich auf die Struktur und Organisation des Verfahrens, bei dem verschiedene Ebenen der Konfliktbearbeitung miteinander verbunden werden. Dies umfasst die Einbeziehung der Konfliktparteien, des Mediators, der Moderatoren oder Berater sowie gegebenenfalls weiterer Experten oder Vertreter von Institutionen. Ziel der Ebenensystematik ist es, die verschiedenen Perspektiven und Interessen der Beteiligten zu berücksichtigen und eine effektive und nachhaltige Lösung des Konflikts zu erreichen.
 

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