Rejustierung ist ein Begriff, der aus dem lateinischen Wort "justus" abgeleitet ist und so viel wie "gerecht" oder "richtig" bedeutet. Im Allgemeinen beschreibt er den Prozess der Anpassung oder Neuausrichtung von etwas, um es wieder in einen gerechten oder angemessenen Zustand zu bringen. Dies kann in verschiedenen Bereichen wie Technik, Wirtschaft, Politik oder auch zwischenmenschlichen Beziehungen vorkommen.
Rejustierung in der Mediation
In der Mediation bezieht sich der Begriff Rejustierung auf den Prozess der Wiederherstellung einer ausgewogenen Beziehung zwischen den Konfliktparteien. In der Regel befinden sich die Parteien in einem Konflikt, der zu einer Störung oder Ungleichgewicht in ihrer Beziehung geführt hat. Die Rejustierung zielt darauf ab, diese Störung zu beseitigen und die Beziehung wieder auf eine gerechte und angemessene Basis zu stellen.
Der Prozess der Rejustierung in der Mediation
Die Rejustierung ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses und kann in verschiedenen Phasen auftreten. In der Regel beginnt die Mediation damit, dass die Konfliktparteien ihre Standpunkte und Interessen offenlegen und versuchen, einander zu verstehen. Im Laufe der Mediation werden dann gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, die den Interessen beider Parteien gerecht werden sollen. Hierbei kann es zu Unstimmigkeiten oder Widerständen kommen, die eine Rejustierung notwendig machen. In solchen Fällen ist es die Aufgabe des Mediators, die Parteien dabei zu unterstützen, ihre Standpunkte und Interessen erneut zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Dies kann beispielsweise durch die Vermittlung von Informationen, das Aufzeigen von Alternativen oder das Hinterfragen von Annahmen geschehen. Ziel ist es, dass die Parteien ihre Positionen und Bedürfnisse an die des Gegenübers anpassen und somit zu einer gemeinsamen Lösung finden.
Beispiel aus der Mediation:
Zwei Nachbarn haben einen Streit über die Höhe eines Zauns, der ihre Grundstücke trennt. Der eine Nachbar möchte den Zaun erhöhen, um seine Privatsphäre zu schützen, während der andere Nachbar dies ablehnt, da er dadurch weniger Sonnenlicht in seinem Garten hat.
Im Laufe der Mediation stellen die Nachbarn fest, dass hinter ihren Forderungen eigentlich andere Bedürfnisse stehen. Der eine Nachbar fühlt sich in seiner Privatsphäre bedroht, während der andere Nachbar sich um seine Pflanzen sorgt. Durch eine Rejustierung ihrer Standpunkte und die Suche nach alternativen Lösungen, wie beispielsweise dem Pflanzen von höheren Sträuchern, können beide Parteien ihre Bedürfnisse erfüllen, ohne den Zaun zu erhöhen.