Denken
Begriff | Definition |
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Denken | Aus wissenschaftlich-psychologischer Sicht fallen unter den Begriff des Denkens alle Vorgänge, die aus einer inneren Beschäftigung mit Begriffen, Erinnerungen und Vorstellungen eine Erkenntnis gestalten. Aus den Denkprozessen gehen Lösungen, Meinungen und Positionen hervor. Denken unterscheidet sich von Intuition und Wahrnehmung, da beides unter „unbegrifflich“ fällt. Gedanken sind jedoch begrifflich, können auf einer Idee basieren oder aber spontan durch Situationen, Gefühle, Personen oder Sinneseindrücke ausgelöst bzw. entwickelt werden. Unbewusste und unwillkürliche Gedankengänge ohne Absicht und Mühe fallen unter das automatische Denken. Bewusstes, aufwendiges und absichtliches Denken wird hingegen als kontrolliertes Denken bezeichnet. Das Mediationsverfahren wird oft als Weg zur Erkenntnis und als Kognitionsprozess bezeichnet, was in allen Bereichen und Phasen Denkfähigkeit voraussetzt. Das Mediationsverfahren basiert auf dem Grundsatz, dass Medianden selbst ihre Lösung finden und dabei vom Mediator begleitet und unterstützt werden. Deshalb muss ein Mediationsverfahren Raum und Gelegenheit geben, über viele Informationen, Sachverhalte, Erkenntnisse, Ansichten und Perspektiven nachzudenken. Der Mediator muss über Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit des mediativen Denkens verfügen, um die Medianden auf ihrem Weg aus dem Konflikt zu unterstützen. Denkfehler sind Irrtümer, Fehleinschätzungen oder falsche Schlussfolgerungen. Systematische Denkfehler sind darauf zurückzuführen, dass Menschen einfach keine rein rational denkenden Wesen sind und oft darauf verzichten, jeden einzelnen Schritt nach seinem Nutzen abzuwägen. Da das Mediationsverfahren aber Verstehensprozesse voraussetzt, müssen Denkfehler korrigiert werden. Die Wissenschaft hat bislang 120 Denkfehler erforscht. Zusätzlich überschneiden sich Denkfehler mit Wahrnehmungsphänomenen, die auch die Gedanken von der Realität wegleiten. Zu den bekannten Denkarten gehören lineares Denken, assoziatives Denken, logisches Denken, dialektisches Denken und mediatives Denken. Mediatives Denken basiert auf umfänglichem Verständnis und der Ausrichtung am Nutzen. Das dafür erforderliche Verstehen bedeutet vollständige Informationen und Klarheit, weshalb mediatives Denken mit Sorgfalt geschieht. Informationen werden qualifiziert, dem Problem zugeordnet und im Rahmen des strukturierten Mediationsverfahrens in aller Komplexität aufgearbeitet. Beim mediativen Denken wird jeder Schritt noch einmal nach seinem Nutzen überdacht und nach einer ebenfalls nutzenorientierten Lösung gesucht. Siehe auch: Jeder denkt anders |