Glossar Mediation

Dimensionierungskompetenz

Begriff Definition
Dimensionierungskompetenz

Dimensionierungskompetenz ist ein Begriff, der in der Mediation verwendet wird und sich auf die Fähigkeit bezieht, eine angemessene und ausgewogene Lösung für Konflikte zu finden. Es geht dabei um die Fähigkeit, die verschiedenen Dimensionen eines Konflikts zu erkennen, zu verstehen und zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und zufriedenstellende Einigung zu erzielen.

Eine wichtige Komponente der Dimensionierungskompetenz ist die Fähigkeit, die verschiedenen Perspektiven und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erkennen und zu verstehen. Dies beinhaltet die Fähigkeit, sich in die Lage der anderen Partei zu versetzen und ihre Sichtweise zu verstehen. Ein Mediator mit hoher Dimensionierungskompetenz ist in der Lage, die Interessen, Werte und Emotionen der Konfliktparteien zu erkennen und zu berücksichtigen.

Ein Beispiel für die Anwendung von Dimensionierungskompetenz in der Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Nachbarn haben einen Konflikt über einen Baum, der auf dem Grundstück des einen Nachbarn steht und den Blick des anderen Nachbarn auf die Landschaft behindert. Ein Mediator mit hoher Dimensionierungskompetenz würde nicht nur die rechtlichen Aspekte des Konflikts berücksichtigen, sondern auch die emotionalen Bedürfnisse der Nachbarn. Er oder sie würde versuchen, die Gründe hinter dem Wunsch des einen Nachbarn zu verstehen, den Baum zu entfernen, und gleichzeitig die Bedeutung des Baumes für den anderen Nachbarn zu erkennen. Auf dieser Grundlage könnte der Mediator eine Lösung vorschlagen, die sowohl die Interessen des einen Nachbarn respektiert als auch die Bedürfnisse des anderen Nachbarn berücksichtigt.

Eine weitere wichtige Dimension, die bei der Dimensionierungskompetenz in der Mediation berücksichtigt werden muss, ist die Machtdynamik zwischen den Konfliktparteien. Ein Mediator mit hoher Dimensionierungskompetenz ist in der Lage, die Machtverhältnisse zwischen den Parteien zu erkennen und auszugleichen. Dies kann bedeuten, dass der Mediator die Kommunikation zwischen den Parteien so lenkt, dass die stärkere Partei nicht die Gespräche dominiert und die schwächere Partei unterdrückt wird. Stattdessen wird der Mediator versuchen, eine gleichberechtigte Gesprächsbasis zu schaffen, auf der beide Parteien ihre Bedürfnisse und Interessen ausdrücken können.

Ein Beispiel für die Anwendung von Dimensionierungskompetenz in Bezug auf die Machtverhältnisse könnte in einem Arbeitsplatzkonflikt auftreten. Eine Mitarbeiterin beschwert sich über unfaire Behandlung durch ihren Vorgesetzten. Ein Mediator mit hoher Dimensionierungskompetenz würde nicht nur die Beschwerden der Mitarbeiterin anhören, sondern auch die Perspektive des Vorgesetzten verstehen und die Machtverhältnisse zwischen den beiden Parteien berücksichtigen. Auf dieser Grundlage könnte der Mediator eine Lösung vorschlagen, die die Bedürfnisse und Interessen beider Parteien berücksichtigt und gleichzeitig die Machtungleichgewichte ausgleicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dimensionierungskompetenz in der Mediation bedeutet, die verschiedenen Dimensionen eines Konflikts zu erkennen, zu verstehen und zu berücksichtigen, um eine ausgewogene und nachhaltige Lösung zu finden. Dies umfasst die Fähigkeit, die Perspektiven, Bedürfnisse und Emotionen der Konfliktparteien zu erkennen, die Machtverhältnisse auszugleichen und eine gleichberechtigte Gesprächsbasis zu schaffen. Durch den Einsatz von Dimensionierungskompetenz können Mediatoren dazu beitragen, Konflikte auf konstruktive und zufriedenstellende Weise zu lösen und langfristige Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

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