Glossar Mediation

integrative Verhandlung

Begriff Definition
integrative Verhandlung

Die integrative Verhandlung ist ein Verfahren, das in der Wirtschaft häufig angewendet wird, um Konflikte und Streitigkeiten zwischen verschiedenen Parteien zu lösen. Es ist ein Ansatz, der darauf abzielt, gemeinsame Interessen zu identifizieren und zu fördern, anstatt sich ausschließlich auf die eigenen Interessen zu konzentrieren. Im Gegensatz zu einem konfrontativen Verhandlungsstil, bei dem jede Partei versucht, ihre eigenen Ziele und Forderungen durchzusetzen, geht es bei der integrativen Verhandlung darum, eine Win-Win-Situation zu schaffen, bei der alle Beteiligten von der Lösung profitieren.

Ein wichtiger Aspekt der integrativen Verhandlung ist die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Parteien. Es geht darum, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, anstatt gegeneinander zu kämpfen. Dies erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und Offenheit sowie die Fähigkeit, die Perspektive der anderen Seite zu verstehen und zu respektieren.

Im Gegensatz zur Mediation, bei der ein neutraler Dritter als Vermittler zwischen den Parteien agiert, ist die integrative Verhandlung ein direktes Verhandlungsverfahren zwischen den beteiligten Parteien. Es gibt keinen Vermittler, der Entscheidungen trifft oder Vorschläge macht, sondern die Parteien arbeiten gemeinsam an einer Lösung.

Ein Beispiel für die Anwendung der integrativen Verhandlung in der Wirtschaft könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Unternehmen haben einen Konflikt über die Nutzung eines gemeinsamen Lagers. Das eine Unternehmen benötigt mehr Platz für seine Produkte, während das andere Unternehmen das Lager bereits voll ausgelastet hat. Anstatt sich gegenseitig zu blockieren und auf ihren jeweiligen Forderungen zu beharren, entscheiden sich die Unternehmen für eine integrative Verhandlung. Sie setzen sich zusammen und suchen gemeinsam nach Lösungen, wie sie das Lager effizienter nutzen können, um den Bedürfnissen beider Unternehmen gerecht zu werden. Sie könnten zum Beispiel vereinbaren, dass das eine Unternehmen das Lager zu bestimmten Zeiten nutzt und das andere Unternehmen zu anderen Zeiten. Oder sie könnten eine räumliche Aufteilung des Lagers vereinbaren, die für beide Seiten akzeptabel ist. Auf diese Weise können beide Unternehmen ihre Bedürfnisse erfüllen und gleichzeitig eine Win-Win-Situation schaffen.

In der Wirtschaft ist die integrative Verhandlung ein wichtiges Instrument, um Konflikte und Streitigkeiten zu lösen und langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Durch die Zusammenarbeit und den Fokus auf gemeinsame Interessen können Unternehmen langfristige und nachhaltige Lösungen finden, die für alle Beteiligten vorteilhaft sind. Sie ermöglicht es den Parteien, ihre Beziehungen zu stärken und zukünftige Konflikte auf eine kooperative und konstruktive Weise zu lösen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die integrative Verhandlung ein Verfahren ist, das auf Zusammenarbeit und Kommunikation basiert und darauf abzielt, gemeinsame Interessen zu fördern. Sie ist kein Mediationsverfahren, da keine neutrale dritte Partei involviert ist, sondern ein direktes Verhandlungsverfahren zwischen den beteiligten Parteien. In der Wirtschaft kann sie erfolgreich angewendet werden, um Konflikte zu lösen und langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen.

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