Glossar Mediation

Interkulturelle Mediation

Begriff Definition
Interkulturelle Mediation

Die interkulturelle Mediation wird als außergerichtliches Konfliktbeilegungsverfahren genutzt, wenn es zwischen Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu kulturell basierten Konflikten kommt. Mediatoren müssen bei der interkulturellen Mediation stets berücksichtigen, dass es zur Beurteilung von Situationen durch die Medianden häufig Erklärungen gibt, die sich aus dem jeweiligen Kulturhintergrund ergeben.

Im Prinzip kann jeder Konflikt auch vor einem interkulturellen Kontext entstehen und deshalb auch durch eine interkulturelle Mediation bearbeitet werden. Die Konfliktmediation auf internationaler Ebene kann auch der Völkerverständigung dienen, was prominente Beispiele wie das Camp-David-Abkommen aus dem Jahr 1978 mit dem Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel sowie weitere Verfahren demonstriert haben.

Durch Einflüsse aus Migration und Globalisierung steigt der Bedarf an interkulturell kompetenter Konfliktbeilegung, was auch für Schulen, Verwaltungen, Sozialarbeit sowie Städte und Gemeinden gilt. Die interkulturelle Mediation ist geeignet, demokratische Strukturen sowie die Umsetzung von Idealen in Bereichen der sozialen Gerechtigkeit und der individuellen Entfaltung zu fördern.

Bei der klassischen Mediation geht es um Konfliktlösungen mit dem Ziel einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Lösung wird von den Medianden selbst gesucht und ausgehandelt. Dieser Prozess erfordert Kommunikation zwischen den Medianden und dem Mediator, was durch kulturelle Unterschiede beeinflusst werden könnte. Zu den kulturellen Einflüssen zählen beispielsweise Unterschiede im Denken, Fühlen und Handeln. Erschwerend können Unterschiede in der Sprache, im nonverbalen Verhalten, beim Umgang mit Gefühlen, beim Umgang mit Konflikten, bei Strategien sowie im Bereich Normen und Werte hinzukommen.

In der interkulturellen Mediation müssen Mediatoren deshalb besondere Anforderungen erfüllen. Mediatoren müssen nicht nur eine flexible Empathiefähigkeit besitzen, sondern auch Kenntnisse über verschiedene Kulturen vorweisen können. Mediatoren in der interkulturellen Mediation gehen mit Wertschätzung und Wissen auf die verschiedenen Kulturen ein, um in Konfliktsituationen für gegenseitiges Verständnis sorgen zu können.

 

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