Im Rahmen der Mediation widmet man sich kontinuierlich der Bearbeitung der bestehenden Streitigkeiten. Dies gilt zumindest als Grundprinzip. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Kern des Konflikts findet allerdings erst in der dritten Etappe statt. Aus diesem Grund wird diese Phase von einigen Instituten explizit als Konfliktaufarbeitung tituliert. Andere wiederum verwenden den Begriff der Interessensklärung, während sie ebenfalls als Phase der Motivexploration bekannt ist. Die Vielfalt der Termini lässt bereits auf feine Differenzierungen im Prozess schließen.
Die methodischen Schritte umfassen im Groben:
- Analyse des Konfliktes
Sie startet als vorläufige Annahme und unterliegt einer kontinuierlichen Überprüfung sowie Anpassung während der gesamten Vermittlung.
- Formulierung der Thematiken
Jedes diskutierte Thema muss einem im Rahmen der Konfliktanalyse identifizierten Disput zugeordnet werden können. Dies gewährleistet die Ausrichtung der zu erörternden Fragen auf die zugrunde liegenden Differenzen.
- Konzentration
Die intensive Auseinandersetzung mit der Differenz findet im Vermittlungsverfahren innerhalb der dritten Etappe statt. Zunächst wird die Differenz direkt thematisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei zuerst auf den unmittelbar Betroffenen (Fenster 1), dann auf dem potenziellen Nutzen, der sich aus einer Konfliktlösung ergibt.
- Akzeptanz
Als erfolgreich kann die Auseinandersetzung angesehen werden, wenn sie es den Beteiligten erlaubt hat, den Disput als ihre eigene Angelegenheit zu begreifen und die Initiative zur Lösungsfindung selbst in die Hand zu nehmen.
Fazit:
Das Wort "Konfliktarbeit" bezieht sich auf die systematische und zielgerichtete Auseinandersetzung mit Spannungen und Unstimmigkeiten innerhalb einer Gruppe oder zwischen Individuen. Dies geschieht in der Absicht, eine Lösung oder Verbesserung der Situation herbeizuführen. Konfliktarbeit umfasst Techniken und Methoden, um Konflikte zu erkennen, zu analysieren und konstruktiv zu bearbeiten. Sie zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern, Verständnis zu fördern und eine Basis für dauerhafte Kooperation zu schaffen.