Glossar Mediation

Parteilichkeit

Begriff Definition
Parteilichkeit

Parteilichkeit ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Verwendung findet und generell die Unterstützung oder Bevorzugung einer bestimmten Seite oder Partei beschreibt. Im politischen Kontext bezieht sich Parteilichkeit auf die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei und die damit verbundene Unterstützung und Förderung ihrer Interessen. Im rechtlichen Kontext bezieht sich Parteilichkeit auf die Einseitigkeit einer Person oder Institution bei der Entscheidungsfindung, die möglicherweise die Gerechtigkeit und Neutralität beeinflusst.

Parteilichkeit in der Mediation
Im Kontext der Mediation bezieht sich Parteilichkeit auf die Haltung des Mediators gegenüber den Konfliktparteien. Im Gegensatz zu einem Richter oder Schiedsrichter, der eine neutrale und unparteiische Rolle einnimmt, ist ein Mediator ein neutraler Dritter, der den Konfliktparteien dabei hilft, eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt zu finden. Daher ist es wichtig, dass ein Mediator keine Partei ergreift und keine persönlichen Vorurteile oder Interessen hat, die seine Neutralität beeinflussen könnten.

Warum ist Parteilichkeit in der Mediation nicht angebracht?

  1. Wahrung der Neutralität
    Die Hauptaufgabe eines Mediators besteht darin, den Konfliktparteien dabei zu helfen, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Dies erfordert eine neutrale Haltung, die es dem Mediator ermöglicht, die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien gleichermaßen zu berücksichtigen. Wenn ein Mediator parteilich ist, kann dies die Neutralität und Gerechtigkeit der Mediation beeinträchtigen und zu einer einseitigen Lösung führen, die nicht im Interesse beider Parteien liegt.

  2. Förderung der Kommunikation
    Ein weiterer wichtiger Aspekt der Mediation ist die Förderung der Kommunikation zwischen den Konfliktparteien. Eine Parteilichkeit des Mediators kann dazu führen, dass eine Partei sich benachteiligt oder ungerecht behandelt fühlt und somit die Kommunikation erschwert wird. Eine neutrale Haltung des Mediators schafft hingegen eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Konfliktparteien offen und ehrlich miteinander kommunizieren können.

  3. Vermeidung von Vorurteilen
    Parteilichkeit kann auch zu Vorurteilen führen, die die Wahrnehmung und das Verständnis des Mediators für den Konflikt und die Konfliktparteien beeinträchtigen können. Dies kann zu einer einseitigen Sichtweise und einer unfairen Behandlung einer Partei führen. Ein neutraler Mediator hingegen ist in der Lage, den Konflikt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und eine faire und ausgewogene Lösung zu finden.

Beispiel für Parteilichkeit in der Mediation
Ein Mediator hat in der Vergangenheit mit einer der Konfliktparteien zusammengearbeitet und hat daher eine persönliche Beziehung zu dieser Partei aufgebaut. Dies kann dazu führen, dass der Mediator unbewusst die Interessen dieser Partei bevorzugt und somit nicht mehr neutral und unparteiisch agiert. Dies kann zu einer ungleichen Behandlung der Konfliktparteien und einer einseitigen Lösung führen.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

🏠 06844 Dessau-Roßlau, Albrechtstraße 116    ☎ 0340 530 952 03