Glossar Mediation

Voraussetzung der Mediation

Begriff Definition
Voraussetzung der Mediation

Die Voraussetzungen der Mediation sind wichtige Faktoren, die für eine erfolgreiche und effektive Konfliktlösung mittels Mediation notwendig sind. Sie bilden die Grundlage für einen konstruktiven und fairen Prozess, in dem die Konfliktparteien gemeinsam eine Lösung erarbeiten können.

1. Freiwilligkeit
Die Teilnahme an einer Mediation muss freiwillig erfolgen. Das bedeutet, dass alle beteiligten Parteien aus eigenem Antrieb und ohne Zwang an der Mediation teilnehmen müssen. Eine erzwungene Mediation würde das Vertrauen und die Offenheit der Konfliktparteien beeinträchtigen und somit den Erfolg der Mediation gefährden.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter zur Mediation zwingt, obwohl diese nicht bereit sind, an einem solchen Prozess teilzunehmen.

2. Vertraulichkeit
Die Vertraulichkeit ist ein zentraler Bestandteil der Mediation. Alle Informationen, die im Rahmen der Mediation ausgetauscht werden, unterliegen der Verschwiegenheit und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies schafft eine geschützte Atmosphäre, in der die Konfliktparteien offen und ehrlich miteinander kommunizieren können, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Ehepaar im Rahmen einer Mediation über ihre Beziehungsprobleme spricht und sich sicher sein kann, dass diese Informationen nicht gegen sie verwendet werden.

3. Neutralität und Unparteilichkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Mediation ist die Neutralität und Unparteilichkeit des Mediators. Dieser darf keine persönlichen Interessen oder Beziehungen zu einer der Konfliktparteien haben und muss sich während des gesamten Prozesses neutral verhalten. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Parteien fair behandelt werden und keine Seite bevorzugt wird.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Mediator in einem Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Parteien vermittelt, ohne selbst in der Nachbarschaft zu wohnen oder eine persönliche Beziehung zu einer der Parteien zu haben.

4. Kommunikationsbereitschaft
Für eine erfolgreiche Mediation ist es wichtig, dass alle Konfliktparteien bereit sind, miteinander zu kommunizieren. Dies bedeutet, dass sie aktiv zuhören, ihre Standpunkte klar äußern und auf die Argumente der anderen Seite eingehen. Eine offene und konstruktive Kommunikation ist die Basis für eine gemeinsame Lösung des Konflikts.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn in einem Teamkonflikt alle Teammitglieder bereit sind, ihre unterschiedlichen Sichtweisen zu teilen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

5. Lösungsorientierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Mediation ist die Lösungsorientierung. Die Konfliktparteien sollten bereit sein, gemeinsam nach einer für beide Seiten akzeptablen Lösung zu suchen. Dabei ist es wichtig, dass sie nicht stur an ihren Positionen festhalten, sondern offen für Kompromisse und alternative Lösungsansätze sind.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn in einem Erbstreit die betroffenen Familienmitglieder bereit sind, gemeinsam eine faire Aufteilung des Erbes zu finden, anstatt auf ihren jeweiligen Ansprüchen zu beharren.

6. Kosten und Zeit
Die Teilnahme an einer Mediation ist mit Kosten und Zeit verbunden. Es ist daher wichtig, dass alle Konfliktparteien bereit sind, diese Ressourcen zu investieren. Die Kosten für eine Mediation können je nach Dauer und Komplexität des Konflikts variieren, sind aber in der Regel geringer als die Kosten für einen langwierigen Rechtsstreit. Auch die Zeit, die für eine Mediation aufgewendet werden muss, sollte von allen Beteiligten eingeplant werden.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn sich zwei Unternehmen aufgrund von Vertragsstreitigkeiten für eine Mediation entscheiden und dafür jeweils einen Mitarbeiter für mehrere Tage freistellen.

7. Offenheit für Veränderungen
Eine erfolgreiche Mediation erfordert auch die Bereitschaft der Konfliktparteien, sich auf Veränderungen einzulassen. Oftmals ist es notwendig, dass beide Seiten Kompromisse eingehen und ihre Verhaltensweisen oder Einstellungen ändern, um zu einer Lösung zu gelangen.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn in einem Scheidungskonflikt beide Ehepartner bereit sind, ihre Vorstellungen von Unterhaltszahlungen anzupassen, um eine einvernehmliche Scheidung zu ermöglichen.

Synonyme: Voraussetzungen der Mediation
© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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