Glossar Mediation

Gerichtsinterne Mediation

Begriff Definition
Gerichtsinterne Mediation

Eine gerichtsinterne Mediation ist ein Verfahren, bei dem ein neutraler Vermittler, der Mediator, eingesetzt wird, um Konflikte zwischen den Parteien eines Gerichtsverfahrens zu lösen. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gerichtsverfahren, bei dem ein Richter eine Entscheidung trifft, versucht die gerichtsinterne Mediation, durch eine gemeinsame Lösungsfindung der Konfliktparteien zu einem Konsens zu gelangen.

Im Rahmen einer gerichtsinternen Mediation haben die Parteien die Möglichkeit, ihre Streitpunkte in einem vertraulichen und strukturierten Rahmen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Der Mediator unterstützt sie dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und zu kommunizieren, um so eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Dabei ist der Mediator unabhängig und neutral, er trifft keine Entscheidungen und gibt keine Empfehlungen ab. Vielmehr unterstützt er die Parteien dabei, selbstbestimmt und eigenverantwortlich eine Lösung für ihren Konflikt zu finden.

Ein wesentlicher Unterschied zu einem herkömmlichen Mediationsverfahren ist, dass die gerichtsinterne Mediation auf Initiative des Gerichts oder auf Antrag einer Partei erfolgt. Sie ist somit eng mit dem laufenden Gerichtsverfahren verbunden und dient als ergänzendes Instrument zur Konfliktlösung. Zudem ist die Teilnahme an der gerichtsinternen Mediation für die Parteien in der Regel verpflichtend, während ein herkömmliches Mediationsverfahren auf freiwilliger Basis erfolgt.

Ein Beispiel für eine gerichtsinterne Mediation könnte folgender Fall sein: Zwei Nachbarn streiten sich über die Höhe eines Zauns, der auf der Grundstücksgrenze errichtet wurde. Der Fall landet vor Gericht, jedoch schlägt der Richter den Parteien vor, eine gerichtsinterne Mediation in Anspruch zu nehmen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Der Mediator unterstützt die Nachbarn dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu klären und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Am Ende der Mediation einigen sich die Parteien darauf, den Zaun auf eine bestimmte Höhe zu kürzen, was für beide Seiten akzeptabel ist. Dadurch wird ein langwieriger und kostspieliger Gerichtsprozess vermieden und die Beziehung zwischen den Nachbarn kann auf eine konstruktive Basis gestellt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gerichtsinterne Mediation ein effektives Instrument zur Konfliktlösung ist, das darauf abzielt, die Parteien in einem Gerichtsverfahren zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen. Durch die Zusammenarbeit mit einem neutralen Mediator können die Parteien ihre Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise lösen und somit langwierige und kostenintensive Gerichtsverfahren vermeiden.

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