Glossar Mediation

prätestamentarische Mediation

Begriff Definition
prätestamentarische Mediation

Die prätestamentarische Mediation bezieht sich auf eine Form der Konfliktlösung, die vor der Erstellung eines Testaments stattfindet. Sie ist Teil des Erbrechts und dient dazu, potenzielle Streitigkeiten zwischen den Erben zu vermeiden oder zu minimieren.

Definition der prätestamentarischen Mediation
Die prätestamentarische Mediation ist ein außergerichtliches Verfahren, bei dem ein neutraler Vermittler, der Mediator, zwischen den potenziellen Erben vermittelt. Ziel ist es, eine einvernehmliche Lösung für Konflikte im Zusammenhang mit dem Erbe zu finden. Im Gegensatz zur testamentarischen Mediation, die nach dem Tod des Erblassers stattfindet, wird die prätestamentarische Mediation vor der Erstellung des Testaments durchgeführt.

Ablauf der prätestamentarischen Mediation
Die prätestamentarische Mediation beginnt in der Regel mit einem ersten Gespräch zwischen den potenziellen Erben und dem Mediator. In diesem Gespräch werden die Ziele und Regeln der Mediation festgelegt. Der Mediator wird auch die Rolle des neutralen Vermittlers erklären und sicherstellen, dass alle Parteien die Möglichkeit haben, ihre Sichtweise darzulegen.
Im nächsten Schritt werden die potenziellen Erben ihre Anliegen und Interessen äußern. Der Mediator wird diese Informationen sammeln und gemeinsam mit den Parteien nach Lösungen suchen. Dabei ist es wichtig, dass alle Beteiligten aktiv an der Suche nach einer Lösung beteiligt sind und ihre Bedürfnisse und Wünsche offen kommunizieren.
Sobald eine Einigung erzielt wurde, wird diese in einem Mediationsvertrag festgehalten. Dieser Vertrag kann als Grundlage für das spätere Testament dienen und mögliche Konflikte vermeiden.

Vorteile der prätestamentarischen Mediation
Die prätestamentarische Mediation bietet einige Vorteile gegenüber einer gerichtlichen Auseinandersetzung oder einer testamentarischen Mediation. Zum einen ermöglicht sie eine frühzeitige Konfliktlösung, bevor das Testament erstellt wird. Dadurch können mögliche Streitigkeiten vermieden werden, die sonst nach dem Tod des Erblassers entstehen könnten.
Des Weiteren bietet die prätestamentarische Mediation eine vertrauliche und informelle Atmosphäre, in der die Parteien offen über ihre Anliegen sprechen können. Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, bei dem die Entscheidung von einem Richter getroffen wird, haben die Parteien bei der Mediation die Möglichkeit, selbst eine Lösung zu finden, die für alle akzeptabel ist.

Ein Beispiel für die Anwendung der prätestamentarischen Mediation wäre folgendes Szenario:
Eine Familie besteht aus drei Kindern, die nach dem Tod ihrer Eltern das Erbe unter sich aufteilen müssen. Die Geschwister haben jedoch unterschiedliche Vorstellungen davon, wie das Erbe aufgeteilt werden sollte. Um mögliche Konflikte zu vermeiden, entscheiden sich die Geschwister für eine prätestamentarische Mediation. Mit Hilfe eines Mediators können sie gemeinsam eine Lösung finden, die für alle fair ist und die Beziehung untereinander nicht belastet.

 

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