Glossar Mediation

Ausnahmefragen

Begriff Definition
Ausnahmefragen

Ausnahmefragen sind eine spezielle Art von Fragen, die in der Mediation eingesetzt werden, um den Fokus auf positive Aspekte zu lenken und die Konfliktparteien dazu zu bringen, über mögliche Lösungen nachzudenken. Sie basieren auf der Annahme, dass es in jeder Situation Ausnahmen gibt, also Momente oder Aspekte, in denen der Konflikt nicht vorhanden oder nicht so stark war. Durch das Bewusstmachen dieser Ausnahmen können neue Perspektiven und Ideen entstehen, die zu einer Lösung des Konflikts beitragen können. Beispiele für Ausnahmefragen:

  • Wann war der Konflikt in der Vergangenheit nicht vorhanden?
  • Gibt es Momente, in denen Sie sich gut verstanden haben?
  • Was hat dazu geführt, dass Sie sich in der Vergangenheit gut verstanden haben?
  • Wie haben Sie es geschafft, den Konflikt für kurze Zeit zu lösen?
  • Was haben Sie getan, um die Situation zu verbessern?
  • Wann haben Sie das Gefühl, dass Sie auf einer gemeinsamen Wellenlänge sind?
  • Welche kleinen Schritte haben Sie bereits unternommen, um den Konflikt zu lösen?
  • Was hat dazu geführt, dass Sie sich in der Vergangenheit respektiert gefühlt haben?
  • Wann haben Sie das Gefühl, dass Sie sich auf Augenhöhe begegnen?
  • Gibt es bestimmte Themen, über die Sie sich einig sind?

Warum sind Ausnahmefragen in der Mediation hilfreich?
Ausnahmefragen haben mehrere Vorteile in der Mediation. Zum einen lenken sie den Fokus weg von den negativen Aspekten des Konflikts und hin zu möglichen Lösungen. Dadurch wird eine positive Atmosphäre geschaffen, die es den Konfliktparteien ermöglicht, offener und konstruktiver miteinander zu kommunizieren. Zum anderen helfen Ausnahmefragen dabei, die Stärken und Ressourcen der Konfliktparteien zu erkennen und zu nutzen. Oftmals sind diese bereits in der Vergangenheit genutzt worden, um den Konflikt zu lösen, und können daher erneut eingesetzt werden.

Wie werden Ausnahmefragen in der Mediation eingesetzt?
Ausnahmefragen können in verschiedenen Phasen der Mediation eingesetzt werden. In der ersten Phase, der Konfliktklärung, können sie dazu dienen, die Konfliktparteien dazu zu bringen, über positive Aspekte ihrer Beziehung zu sprechen und die Bereitschaft zu wecken, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. In der zweiten Phase, der Lösungsfindung, können Ausnahmefragen dazu beitragen, konkrete Lösungsideen zu entwickeln und zu bewerten. In der dritten Phase, der Vereinbarung, können sie dazu beitragen, eine gemeinsame Basis für die zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen und die Konfliktparteien dazu zu motivieren, sich an getroffene Vereinbarungen zu halten.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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