Glossar Mediation

Mediationsebenen

Begriff Definition
Mediationsebenen

Mediationsebenen sind verschiedene Stufen oder Ebenen, auf denen Mediation stattfinden kann. Mediation ist ein Verfahren der Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person, der Mediator, zwischen den Konfliktparteien vermittelt. Dabei geht es darum, gemeinsam eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden, die auf freiwilliger Basis und im Konsens getroffen wird. Die verschiedenen Mediationsebenen unterscheiden sich hauptsächlich in Bezug auf die Art des Konflikts, die beteiligten Parteien und den Kontext, in dem der Konflikt auftritt. Im Folgenden werde ich die vier wichtigsten Mediationsebenen näher erläutern.

  1. Interpersonelle Mediationsebene
    Die interpersonelle Mediationsebene bezieht sich auf Konflikte zwischen zwei Personen oder Gruppen von Personen. Dies können zum Beispiel Streitigkeiten zwischen Nachbarn, Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen sein. Hier ist der Fokus der Mediation auf die Beziehung zwischen den beteiligten Parteien gerichtet. Der Mediator unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Bedürfnisse und Interessen zu kommunizieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide Seiten zufriedenstellend ist.

  2. Organisatorische Mediationsebene
    Auf dieser Ebene geht es um Konflikte innerhalb einer Organisation, wie zum Beispiel zwischen Mitarbeitern, zwischen Abteilungen oder zwischen Geschäftsführung und Belegschaft. Die organisatorische Mediation kann auch bei Konflikten zwischen Unternehmen oder zwischen Unternehmen und Kunden eingesetzt werden. Hier ist der Fokus auf die Strukturen und Prozesse innerhalb der Organisation gerichtet. Der Mediator unterstützt die Konfliktparteien dabei, die Hintergründe des Konflikts zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen.

  3. Gesellschaftliche Mediationsebene
    Die gesellschaftliche Mediationsebene bezieht sich auf Konflikte, die auf gesellschaftlicher oder politischer Ebene auftreten. Hier geht es um komplexe Konflikte, die oft viele verschiedene Interessengruppen betreffen, wie zum Beispiel Umweltkonflikte, Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen oder Konflikte im Bildungsbereich. Der Mediator unterstützt die beteiligten Parteien dabei, ihre unterschiedlichen Perspektiven zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil sind.

  4. Internationale Mediationsebene
    Die internationale Mediationsebene bezieht sich auf Konflikte zwischen Staaten oder internationalen Organisationen. Hier geht es um komplexe und oft langwierige Konflikte, die aufgrund von unterschiedlichen Interessen, Werten und Weltanschauungen entstehen können. Der Mediator auf dieser Ebene muss nicht nur die beteiligten Parteien, sondern auch die kulturellen und politischen Hintergründe des Konflikts verstehen. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu finden, die den Frieden und die Stabilität in der internationalen Gemeinschaft fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mediationsebenen verschiedene Kontexte und Ebenen von Konflikten abbilden. Sie zeigen auf, dass Mediation nicht nur auf individueller oder zwischenmenschlicher Ebene stattfinden kann, sondern auch in komplexen und globalen Zusammenhängen eingesetzt werden kann. Die Wahl der richtigen Mediationsebene ist entscheidend für den Erfolg des Verfahrens und sollte sorgfältig von einem qualifizierten Mediator ausgewählt werden.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

🏠 06844 Dessau-Roßlau, Albrechtstraße 116    ☎ 0340 530 952 03