Glossar Mediation

Verhandlungsgründe

Begriff Definition
Verhandlungsgründe

Verhandlungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Geschäftslebens. Sie dienen dazu, Interessen und Bedürfnisse verschiedener Parteien in Einklang zu bringen und eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden. Doch bevor es überhaupt zu Verhandlungen kommt, müssen zunächst Verhandlungsgründe vorhanden sein.

Was sind Verhandlungsgründe und welche Rolle spielen sie in Verhandlungen?
Verhandlungsgründe sind die Beweggründe, die eine Partei dazu veranlassen, in eine Verhandlungssituation einzutreten. Sie können sowohl objektiver als auch subjektiver Natur sein und sind eng mit den Zielen und Interessen der jeweiligen Partei verbunden. Verhandlungsgründe können sowohl materieller als auch immaterieller Natur sein und können sich im Laufe einer Verhandlung auch verändern.  Wichtige Verhandlungsgründe:

  1. Erreichung von Zielen und Interessen
    Ein zentraler Verhandlungsgrund ist die Erreichung von Zielen und Interessen. Jede Partei hat bestimmte Ziele und Interessen, die sie durch die Verhandlung erreichen möchte. Diese können beispielsweise eine bessere Vertragskondition, eine höhere Vergütung oder auch die Sicherung von Arbeitsplätzen sein.
    Beispiel
    Ein Unternehmen möchte in Verhandlungen mit einem Lieferanten eine bessere Preisgestaltung für die Produkte aushandeln, um seine Kosten zu senken und somit seine Gewinnmarge zu erhöhen.

  2. Konfliktlösung
    Oftmals sind Verhandlungen auch ein Mittel zur Konfliktlösung. Wenn es zwischen den Parteien unterschiedliche Auffassungen oder Interessen gibt, können Verhandlungen dazu dienen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dabei ist es wichtig, dass beide Seiten bereit sind, Kompromisse einzugehen und aufeinander zuzugehen.
    Beispiel
    Zwei Unternehmen haben unterschiedliche Vorstellungen von einer geplanten Kooperation. Durch Verhandlungen können sie eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden und somit den Konflikt lösen.

  3. Aufrechterhaltung von Beziehungen
    Verhandlungen können auch dazu dienen, Beziehungen zwischen den Parteien aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Wenn es zwischen Geschäftspartnern zu Meinungsverschiedenheiten kommt, können Verhandlungen dazu beitragen, diese zu klären und somit die Zusammenarbeit zu stärken.
    Beispiel
    Ein Unternehmen möchte mit einem langjährigen Kunden über eine Vertragsverlängerung verhandeln, um die Geschäftsbeziehung weiterhin aufrechtzuerhalten und zu vertiefen.

  4. Informationsaustausch
    Verhandlungen bieten auch die Möglichkeit, Informationen auszutauschen und somit das Verständnis für die Position der anderen Seite zu verbessern. Durch einen offenen Austausch können Missverständnisse geklärt und die Verhandlungsbasis verbessert werden.
    Beispiel
    Bei Verhandlungen über eine Fusion oder Übernahme ist der Informationsaustausch zwischen den beteiligten Unternehmen von großer Bedeutung, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

  5. Druck von außen
    Manchmal können auch externe Faktoren wie Zeitdruck, politische oder gesellschaftliche Entwicklungen oder auch die Konkurrenz dazu führen, dass Verhandlungen notwendig werden. In solchen Fällen können die Verhandlungsgründe von einer Partei nicht selbst bestimmt werden, sondern werden von äußeren Einflüssen beeinflusst.
    Beispiel
    Ein Unternehmen muss aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit seinen Mitarbeitern über eine Änderung der Arbeitsbedingungen verhandeln.

Verhandlungsgründe spielen eine entscheidende Rolle in Verhandlungen. Sie sind die Motivation für eine Partei, in eine Verhandlungssituation einzutreten und beeinflussen maßgeblich den Verlauf und das Ergebnis der Verhandlung. Es ist daher wichtig, die Verhandlungsgründe aller Parteien zu verstehen und zu berücksichtigen, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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