Glossar Mediation

Psychische Distance

Begriff Definition
Psychische Distance

Psychische Distance bezieht sich auf die emotionale Distanz, die eine Person zu einem bestimmten Thema oder einer Situation hat. Es beschreibt die Fähigkeit, eine Situation objektiv zu betrachten, ohne von persönlichen Gefühlen oder Vorurteilen beeinflusst zu werden. Diese Distanz kann je nach Person und Kontext variieren und beeinflusst die Art und Weise, wie wir eine Situation wahrnehmen und darauf reagieren.

Für die Mediation, also die Vermittlung und Lösung von Konflikten, spielt psychische Distance eine wichtige Rolle. Sie ermöglicht es den Mediatoren, neutral und unvoreingenommen zu bleiben und die Perspektive aller beteiligten Parteien einzunehmen. Dies ist entscheidend, um eine faire und ausgewogene Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Ein Beispiel für die Bedeutung von psychischer Distance in der Mediation ist ein Streit zwischen zwei Nachbarn über einen gemeinsamen Gartenzaun. Wenn die Mediatoren keine psychische Distance wahren können, könnten sie aufgrund persönlicher Erfahrungen oder Vorurteile eine Seite bevorzugen und somit die Neutralität und Objektivität der Mediation beeinträchtigen. Durch die Fähigkeit, eine gewisse Distanz zu wahren, können die Mediatoren jedoch die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien verstehen und eine Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Ein weiteres Beispiel ist die Mediation in einem Arbeitskonflikt zwischen einem Arbeitnehmer und seinem Vorgesetzten. Wenn die Mediatoren keine psychische Distance wahren können, könnten sie aufgrund persönlicher Sympathien oder Antipathien für eine Seite Partei ergreifen und somit die Effektivität der Mediation beeinträchtigen. Durch die Fähigkeit, eine gewisse emotionale Distanz zu wahren, können die Mediatoren jedoch die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien verstehen und eine Lösung finden, die für beide Seiten vorteilhaft ist.

In der Mediation ist es auch wichtig, dass die beteiligten Parteien selbst eine gewisse psychische Distance wahren können. Dies ermöglicht es ihnen, ihre eigenen Emotionen und Vorurteile zu erkennen und zu kontrollieren, um eine konstruktive Lösung zu finden. Wenn eine Partei zu stark von ihren Emotionen beeinflusst wird, kann dies zu einer Blockade in der Mediation führen und die Konfliktlösung erschweren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass psychische Distance für die Mediation von entscheidender Bedeutung ist, da sie es ermöglicht, eine objektive und neutrale Perspektive einzunehmen und somit eine faire und ausgewogene Lösung zu finden. Sowohl für die Mediatoren als auch für die beteiligten Parteien ist es wichtig, eine gewisse Distanz zu wahren, um eine effektive Konfliktlösung zu erreichen.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

🏠 06844 Dessau-Roßlau, Albrechtstraße 116    ☎ 0340 530 952 03