Glossar Mediation

Schiedsgericht

Begriff Definition
Schiedsgericht

Ein Schiedsgericht ist eine private Institution, die von den Parteien zur Beilegung von Streitigkeiten in Anspruch genommen wird. Es handelt sich dabei um eine alternative Form der Streitbeilegung, die im Gegensatz zu staatlichen Gerichten auf freiwilliger Basis beruht. Die Aufgabe eines Schiedsgerichts ist es, einen Streit zwischen den Parteien durch ein Schiedsverfahren beizulegen. Dabei werden die Schiedsrichter als neutrale und unabhängige Dritte eingesetzt, um eine faire und gerechte Entscheidung zu treffen.

Das Schiedsverfahren
Das Schiedsverfahren ist der Prozess, in dem die Streitigkeiten zwischen den Parteien vor dem Schiedsgericht verhandelt und entschieden werden. Es handelt sich dabei um ein privates Verfahren, das in der Regel schneller und kostengünstiger als ein staatliches Gerichtsverfahren ist. Das Schiedsverfahren wird in der Regel durch eine Schiedsvereinbarung zwischen den Parteien eingeleitet, die entweder bereits im Vorfeld des Streits geschlossen wurde oder im Rahmen einer bestehenden Vertragsbeziehung nachträglich vereinbart wird.

Zusammensetzung des Schiedsgerichts
Das Schiedsgericht besteht aus ein oder mehreren Schiedsrichtern, die von den Parteien selbst ausgewählt werden. Die Anzahl der Schiedsrichter wird in der Schiedsvereinbarung festgelegt. In der Regel besteht das Schiedsgericht aus einer ungeraden Anzahl von Schiedsrichtern, um eine Mehrheitsentscheidung zu ermöglichen. Die Schiedsrichter müssen unabhängig und neutral sein, das heißt, sie dürfen kein persönliches oder finanzielles Interesse an der Entscheidung haben.

Verfahrensregeln und Entscheidung des Schiedsgerichts
Das Schiedsverfahren wird durch die Schiedsvereinbarung und die geltenden Verfahrensregeln geregelt. Diese können von den Parteien selbst festgelegt werden oder auf allgemein anerkannte Regeln wie beispielsweise der Schiedsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) zurückgegriffen werden. Im Schiedsverfahren haben die Parteien die Möglichkeit, Beweise vorzulegen und ihre Argumente darzulegen. Am Ende des Verfahrens fällt das Schiedsgericht eine endgültige Entscheidung, die als Schiedsspruch bezeichnet wird. Dieser ist für beide Parteien bindend und kann nicht angefochten werden.

Vorteile eines Schiedsverfahrens
Ein Schiedsverfahren bietet verschiedene Vorteile im Vergleich zu einem staatlichen Gerichtsverfahren. Dazu zählen unter anderem die schnelle Entscheidungsfindung, die Möglichkeit, die Schiedsrichter selbst auszuwählen und die Vertraulichkeit des Verfahrens. Zudem können die Parteien in der Regel auf Schiedsrichter zurückgreifen, die über spezifische Fachkenntnisse in dem betreffenden Rechtsgebiet verfügen.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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