Glossar Mediation

Pseudologia Phantastica

Begriff Definition
Pseudologia Phantastica

Pseudologia Phantastica ist eine psychische Störung, die durch ein übertriebenes und zwanghaftes Lügenverhalten gekennzeichnet ist. Sie wird auch als pathologisches Lügen oder mythomanisches Syndrom bezeichnet. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff auf Menschen, die ständig und ohne ersichtlichen Grund lügen, oft über Dinge, die unrealistisch oder unmöglich sind. Diese Lügen sind oft so überzeugend und detailliert, dass sie für Außenstehende schwer zu erkennen sind und die Betroffenen selbst oft glauben, dass sie die Wahrheit sagen.

Pseudologia Phantastica in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Pseudologia Phantastica auf das Lügenverhalten einer oder mehrerer Parteien, die an einem Konflikt beteiligt sind. Dies kann die Mediation erschweren, da die Lügen das Vertrauen zwischen den Parteien und dem Mediator erschüttern können. Es kann auch dazu führen, dass wichtige Informationen verschleiert werden, was die Lösung des Konflikts erschwert.

Ursachen von Pseudologia Phantastica
Die genauen Ursachen von Pseudologia Phantastica sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus psychologischen, sozialen und biologischen Faktoren dazu beitragen kann. Einige Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit dieser Störung oft ein geringes Selbstwertgefühl haben und versuchen, durch ihre Lügen Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erlangen. Auch traumatische Erfahrungen in der Kindheit können eine Rolle spielen.

Auswirkungen auf die Mediation
Das Lügenverhalten einer oder mehrerer Parteien kann die Mediation stark beeinflussen. Es kann dazu führen, dass wichtige Informationen nicht offenbart werden und somit die Grundlage für eine konstruktive Lösung des Konflikts fehlt. Das Vertrauen zwischen den Parteien und dem Mediator kann erschüttert werden, was die Zusammenarbeit und Kommunikation erschwert. Auch die Glaubwürdigkeit der lügenden Partei kann in Frage gestellt werden, was zu weiteren Konflikten führen kann.

Umgang mit Pseudologia Phantastica in der Mediation
Um mit Pseudologia Phantastica in der Mediation umzugehen, ist es wichtig, dass der Mediator die Anzeichen erkennt und angemessen darauf reagiert. Es ist wichtig, dass der Mediator eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre schafft, in der die Parteien sich sicher fühlen, die Wahrheit zu sagen. Der Mediator sollte auch versuchen, die Gründe für das Lügenverhalten zu verstehen und mögliche Strategien entwickeln, um damit umzugehen.

Beispiel aus der Familienmediation
Ein Beispiel für Pseudologia Phantastica in der Familienmediation könnte eine Scheidungssituation sein, in der ein Partner behauptet, dass der andere Partner gewalttätig sei und die Kinder gefährde. Diese Behauptungen könnten sich als Lügen herausstellen, die von dem Partner gemacht wurden, um das Sorgerecht für die Kinder zu erhalten. Diese Lügen können die Mediation erschweren und das Vertrauen zwischen den Parteien und dem Mediator beeinträchtigen. In diesem Fall ist es wichtig, dass der Mediator die Wahrheit herausfindet und mögliche Gründe für das Lügenverhalten anspricht, um eine konstruktive Lösung für alle Beteiligten zu finden.

 

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