Glossar Mediation

Verfahrensdimension

Begriff Definition
Verfahrensdimension

Die Verfahrensdimension ist ein Begriff aus der Sozialwissenschaft und beschäftigt sich mit der Untersuchung von Prozessen und Verfahren, die in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens angewendet werden. Sie bezieht sich auf die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen, Probleme gelöst und Ziele erreicht werden. In diesem Zusammenhang umfasst die Verfahrensdimension sowohl formelle als auch informelle Verfahren und Prozesse. Doch was genau bedeutet dieser Begriff und warum ist er in der Sozialwissenschaft von Bedeutung? Im Folgenden werden wir uns genauer mit der Verfahrensdimension auseinandersetzen.

Die Verfahrensdimension im Kontext der Sozialwissenschaft
Die Sozialwissenschaft beschäftigt sich mit der Erforschung des menschlichen Verhaltens und der Gesellschaft. Dabei spielen Prozesse und Verfahren eine wichtige Rolle, da sie die Grundlage für das Handeln von Individuen und Gruppen bilden. Die Verfahrensdimension betrachtet diese Prozesse und Verfahren aus einer analytischen Perspektive und untersucht, wie sie sich auf das Verhalten und die Interaktionen von Menschen auswirken.

Formelle und informelle Verfahren
Die Verfahrensdimension umfasst sowohl formelle als auch informelle Verfahren. Formelle Verfahren sind offizielle, festgelegte Abläufe, die in Institutionen und Organisationen angewendet werden, um Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen. Beispiele hierfür sind Gesetze, Verordnungen, Richtlinien oder Verwaltungsvorschriften. Informelle Verfahren hingegen sind nicht festgelegt und können je nach Situation variieren. Sie basieren auf informellen Regeln, Normen und Werten und werden in informellen Gruppen oder sozialen Netzwerken angewendet.

Die Bedeutung der Verfahrensdimension
Die Verfahrensdimension ist von großer Bedeutung in der Sozialwissenschaft, da sie Einfluss auf das Verhalten und die Interaktionen von Menschen hat. Sie ermöglicht es, Prozesse und Verfahren zu verstehen, die in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens angewendet werden. Dadurch können auch mögliche Auswirkungen auf Individuen, Gruppen und die Gesellschaft als Ganzes besser erkannt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Verfahrensdimension ist ihre Rolle bei der Gestaltung von Institutionen und Organisationen. Durch die Untersuchung von formellen und informellen Verfahren können Schwachstellen und Verbesserungspotenziale aufgedeckt werden. Dies kann dazu beitragen, effektivere und gerechtere Entscheidungsprozesse zu schaffen und somit zu einer positiven Veränderung in der Gesellschaft beitragen.

Verfahrensdimension in der Mediation
In der Mediation spielt die Verfahrensdimension eine entscheidende Rolle, da sie die Grundlage für eine erfolgreiche Konfliktlösung bildet. Sie umfasst alle Schritte und Phasen, die in einer Mediation durchlaufen werden, angefangen von der Vorbereitung bis hin zur Vereinbarung und Umsetzung einer Lösung. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der Verfahrensdimension in der Mediation näher erläutert:

  • Vorbereitung
    Die Vorbereitungsphase ist ein wichtiger Teil der Verfahrensdimension, da hier die Grundlage für den gesamten Mediationsprozess gelegt wird. In dieser Phase werden die beteiligten Parteien über den Ablauf und die Ziele der Mediation informiert und es werden Vereinbarungen über die Rahmenbedingungen getroffen, wie zum Beispiel die Auswahl des Mediators, die Vertraulichkeit und die Kosten.
    Beispiel
    Vor Beginn der Mediation treffen sich die Parteien mit dem Mediator, um die Vorgehensweise und die Erwartungen zu besprechen. Sie einigen sich auf die Regeln und den Zeitplan für die Mediation.

  • Kommunikation und Beziehungsgestaltung
    Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Kommunikation zwischen den Parteien sind ein zentraler Bestandteil der Verfahrensdimension in der Mediation. Der Mediator unterstützt die Parteien dabei, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und eine offene und konstruktive Kommunikation zu führen. Dies ist entscheidend, um die Konfliktparteien dazu zu bringen, ihre Standpunkte zu erklären und die Perspektive des anderen zu verstehen.
    Beispiel
    Der Mediator achtet darauf, dass die Parteien sich gegenseitig ausreden lassen und aktiv zuhören. Er stellt sicher, dass die Kommunikation respektvoll und lösungsorientiert bleibt.

  • Identifikation und Klärung der Interessen und Bedürfnisse
    In der Mediation geht es darum, die Interessen und Bedürfnisse der Parteien zu identifizieren und zu klären. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die eigentlichen Ursachen des Konflikts zu verstehen und eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Der Mediator unterstützt die Parteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu artikulieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die diesen gerecht werden.
    Beispiel
    In einer Mediation zwischen zwei Nachbarn, die sich über Lärmbelästigung streiten, können die Interessen und Bedürfnisse der Parteien darin bestehen, ein ruhiges Zuhause zu haben und gleichzeitig ihre Freizeitaktivitäten ausüben zu können. Der Mediator hilft dabei, diese Interessen zu identifizieren und eine Lösung zu finden, die beiden Parteien gerecht wird.

  • Entwicklung von Optionen und Vereinbarungen
    Im nächsten Schritt werden gemeinsam mit dem Mediator verschiedene Optionen entwickelt, um den Konflikt zu lösen. Die Parteien werden ermutigt, kreative Lösungen zu finden, die ihren Interessen und Bedürfnissen entsprechen. Der Mediator unterstützt sie dabei, diese Optionen zu bewerten und eine Vereinbarung zu treffen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.
    Beispiel
    In der Mediation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer können verschiedene Optionen diskutiert werden, wie zum Beispiel eine Änderung der Arbeitszeiten oder eine finanzielle Entschädigung. Die Parteien entscheiden gemeinsam mit dem Mediator, welche Option für beide Seiten am besten geeignet ist.

  • Abschluss und Umsetzung
    Sobald eine Vereinbarung getroffen wurde, ist es wichtig, dass diese auch umgesetzt wird. Der Mediator unterstützt die Parteien dabei, die Einzelheiten der Vereinbarung zu klären und sicherzustellen, dass alle Beteiligten sich an die getroffenen Vereinbarungen halten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass der Konflikt dauerhaft gelöst wird und keine weiteren Konflikte entstehen.
    Beispiel
    In der Mediation zwischen zwei Geschäftspartnern, die sich über die Aufteilung von Gewinnen gestritten haben, wird die Vereinbarung schriftlich festgehalten und von beiden Parteien unterzeichnet. Der Mediator überwacht die Umsetzung der Vereinbarung und steht bei Bedarf für weitere Gespräche zur Verfügung.

 

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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