Glossar Mediation

Beziehungskonflikt

Begriff Definition
Beziehungskonflikt

Ein Beziehungskonflikt bezeichnet eine Auseinandersetzung oder Unstimmigkeit zwischen zwei oder mehreren Personen, die in einer Beziehung zueinander stehen. Dies kann eine romantische Partnerschaft, eine Freundschaft, eine familiäre Beziehung oder auch eine berufliche Beziehung sein. Beziehungskonflikte können auf verschiedenen Ebenen auftreten, sei es auf emotionaler, kommunikativer oder verhaltensbezogener Ebene.
Die Ursachen für Beziehungskonflikte können vielfältig sein. Oftmals spielen unterschiedliche Bedürfnisse, Erwartungen, Werte oder Kommunikationsmuster eine Rolle. Auch ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit oder mangelnde Wertschätzung können zu Beziehungskonflikten führen.

Eine Chance für Konfliktlösung in der Mediation
In der Mediation geht es darum, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien aufzulösen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Auch Beziehungskonflikte können in der Mediation erfolgreich bearbeitet werden. Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, bei der ein Richter eine Entscheidung trifft, haben die Beteiligten in der Mediation die Möglichkeit, selbstbestimmt und eigenverantwortlich eine Lösung zu finden. Umgang mit Beziehungskonflikten in der Mediation:

  1. Klärung der Konfliktursachen
    In der Mediation ist es wichtig, die Ursachen des Beziehungskonflikts zu identifizieren. Dies kann durch gezielte Fragen oder auch durch das Einsetzen von verschiedenen Kommunikationstechniken geschehen. Durch ein besseres Verständnis für die Beweggründe und Bedürfnisse der Konfliktparteien können Lösungsansätze erarbeitet werden.
  2. Förderung der Kommunikation
    Oftmals entstehen Beziehungskonflikte durch mangelnde Kommunikation oder Missverständnisse. In der Mediation wird daher viel Wert auf eine konstruktive und wertschätzende Kommunikation gelegt. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt die Parteien dabei, ihre Anliegen und Gefühle klar auszudrücken und auf die des anderen einzugehen.
  3. Entwicklung von Kompromissen
    In der Mediation geht es nicht darum, einen "Gewinner" und einen "Verlierer" zu bestimmen, sondern um eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Durch die gemeinsame Erarbeitung von Kompromissen können die Bedürfnisse und Interessen aller Parteien berücksichtigt werden.
  4. Stärkung der Beziehung
    Ein Beziehungskonflikt kann auch eine Chance sein, die Beziehung zu stärken. Durch die gemeinsame Lösungsfindung und das Verständnis für die Perspektive des anderen können Vertrauen und Respekt gestärkt werden. Dies kann langfristig zu einer besseren Kommunikation und einem harmonischeren Miteinander führen.

Beispiel
Ein Ehepaar befindet sich in einer Beziehungskrise, da der Ehemann beruflich sehr eingespannt ist und wenig Zeit für die Familie hat. Die Ehefrau fühlt sich vernachlässigt und unverstanden, während der Ehemann sich unter Druck gesetzt fühlt und nicht versteht, warum seine Arbeit nicht wertgeschätzt wird.
In der Mediation werden die Konfliktursachen geklärt und die Bedürfnisse beider Parteien herausgearbeitet. Die Ehefrau wünscht sich mehr Zeit und Aufmerksamkeit von ihrem Mann, während der Ehemann das Gefühl hat, dass seine Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Durch gezielte Kommunikationstechniken wird das Verständnis füreinander gestärkt und es werden gemeinsam Kompromisse erarbeitet. So einigen sie sich beispielsweise darauf, dass der Ehemann an zwei Abenden in der Woche früher nach Hause kommt und die Ehefrau unterstützt ihn dabei, indem sie ihm bei der Organisation seiner Arbeit hilft.
Durch die Mediation haben beide Parteien ein besseres Verständnis für die Perspektive des anderen und können ihre Beziehung durch die gemeinsam erarbeiteten Lösungen stärken.

 

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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