Glossar Mediation

Paarmediation

Begriff Definition
Paarmediation

Eine Paarmediation kann auch als „Konfliktmanagement“ für Paare betrachtet werden. Durch das auf die Bedürfnisse von Paaren zugeschnittene Mediationsverfahren lassen sich Streitigkeiten beilegen, Konflikte lösen und Eskalationen entgegenwirken. In der Paarmediation werden für spezifische Konfliktthemen strukturierte Lösungsprozesse absolviert, um zu tragfähigen Einigungen und Übereinkünften zu gelangen, die dann in der Zukunft auch tragen.

Bei der Paarmediation steht naturgemäß die Paarbeziehung im Fokus. In der Regel wird ein Mediator dann involviert, wenn bisher angestrebte Lösungen nicht vereinbart werden konnten oder aber nicht langfristig angehalten haben. Häufig handelt es sich dabei um Konflikte, die zu einer Trennung führen könnten oder sogar schon kurz vorher zu einer geführt haben. Das Ziel der Paarmediation ist in erster Linie nicht die einvernehmliche Trennung, wie sie etwa in der Familienmediation als außergerichtliches Konfliktbeilegungsverfahren angestrebt wird. Definiertes Ziel der Paarmediation ist ein gemeinsamer Weg als Paar in die Zukunft.

Im Gegensatz zur Paartherapie ist die Vorgehensweise in der Paarmediation eher lösungsorientiert. In der Therapie werden die vergangenen Aspekte, die zum aktuellen Konflikt beigetragen haben, beleuchtet. Dies wird so gehandhabt, um gegenseitiges Verständnis (wieder) herzustellen und das Erlebte zu würden, was sich positiv auf den Umgang auswirken kann. In der Mediation werden hingegen moderne Konfliktlösungsmethoden angewendet, bei der das konkrete Verhalten und die verschiedenen Positionen eine Rolle spielen. Der Mediator führt das Paar durch die Mediation und hilft dabei, die jeweiligen Bedürfnisse zu klären.

In der Paarmediation greift der Mediator auf verschiedene „Werkzeuge“ zurück, um das Paar zu veranlassen, selbst Ideen für Lösungen zu erarbeiten. Die Lösungsoptionen werden im Anschluss ausgelotet und verhandelt. Ein Vorteil der Paarmediation ist, dass die Medianden während der Mediationsgespräche ihre kommunikativen Fähigkeiten nachhaltig schulen und aus diesem Grund seltener in alte Muster verfallen. Voraussetzung hierfür ist, wie im Übrigen bei allen anderen Mediationsarten auch, der freie Wille, sich offen auf das Mediationsverfahren einzulassen.

Eine Paarmediation kann auch dann noch hilfreich sein, wenn der Paarkonflikt schon weiter fortgeschritten ist; beispielsweise nach einem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung. Dann kann Einvernehmlichkeit als Ziel definiert werden, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Eskalationen reduzieren oder ganz vermeiden. Durch diese Form der Paarmediation ist es dem Paar später eher wieder möglich, die Beziehung wieder zu vertiefen.

Deshalb ist es wichtig, vor Beginn der Paarmediation mit dem Mediator ein klärendes Gespräch zu führen, worin der Konflikt besteht und welche Ziele angestrebt werden sollen. Der Mediator hat dann die Möglichkeit, die Mediation angemessen vorzubereiten und einen geeigneten Rahmen dafür zu kreieren.

Synonyme: Mediation für Paare

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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