Glossar Mediation

Ego-Zustände

Begriff Definition
Ego-Zustände

Innerhalb des menschlichen Bewusstseins existieren unterschiedliche psychische Verfassungen, die je nach Kontext und sozialem Umfeld variieren. Man identifiziert sie anhand spezifischer Denkweisen, Handlungsmuster, Gefühlsäußerungen und physischer Reaktionen, die maßgeblich die Interaktionen mit anderen und das eigene Verhalten prägen. Fachleute in der Psychologie differenzieren primär drei fundamentale psychische Verfassungen: 

  • Der Elternteil in uns (Eltern-Ich)
    Die sogenannte elterliche Psyche reflektiert die tief verwurzelten Einstellungen und Verhaltensweisen, die sich durch frühe Lebenserfahrungen und die erlernten Erziehungsstile herausgebildet haben. Ob durch Autorität geprägt, kontrollierend, fürsorglich oder vernachlässigend, sie determinieren unsere Interaktionsweisen mit uns selbst und mit anderen. Durch gezielte Selbstanalyse und bewusste Modifikationen kann dieser Zustand so angepasst werden, dass er eine gesunde und konstruktive Beziehung zu uns selbst und zu anderen fördert.

  • Die erwachsene Psyche (Erwachsenen-Ich)
    Im Modus des Erwachsenen verfügt eine Person über die Kompetenz, selbstbestimmt und logisch zu agieren, unbeeinflusst von externen Zwängen oder unmittelbaren Gefühlen. Charakteristisch für diesen Zustand sind ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, die Fähigkeit zur Selbstreflexion und eine gewisse geistige Reife.

  • Das innere Kind (Kind-Ich)
    Schließlich manifestiert sich der kindliche Zustand durch Verhaltensweisen und Emotionen, die ihre Wurzeln in der eigenen Kindheit haben und häufig emotional und impulsiv sind. In der aktuellen Lebenssituation sind es diese kindlichen Reaktionen und Verhaltensmuster, die aus früheren Jahren reaktiviert werden.
Ich-Zustände im Mediationsverfahren beziehen sich auf die verschiedenen inneren Anteile einer Person, die in einer Konfliktsituation aktiv werden können. Dabei können z.B. der rationale, der emotionale oder der kreative Anteil einer Person beteiligt sein. In der Mediation werden diese unterschiedlichen Ich-Zustände erkannt und bewusst eingesetzt, um eine konstruktive Lösung des Konflikts zu ermöglichen.
 
Ego-Zustände im Mediationsverfahren beziehen sich auf die verschiedenen psychologischen Zustände, in denen sich die Konfliktparteien während des Mediationsprozesses befinden. Diese können beispielsweise wütend, verletzt, ängstlich oder rational sein. Das Verständnis und die Berücksichtigung der jeweiligen Ego-Zustände ist wichtig, um die Kommunikation und die Lösungsfindung im Mediationsverfahren zu fördern.
 

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