Intrinsische Motivation |
Intrinsische Motivation bezieht sich auf die innere, selbstbestimmte Antriebskraft, die uns dazu bringt, eine bestimmte Handlung auszuführen oder ein Ziel zu verfolgen, ohne dass äußere Belohnungen oder Anreize im Spiel sind. Es ist eine Form der Motivation, die aus unserem eigenen Interesse, unseren Werten, Überzeugungen und Bedürfnissen entsteht.
Was bewirkt diese Art der Motivation? Intrinsische Motivation hat verschiedene positive Auswirkungen auf unser Verhalten, unsere Einstellungen und unser Wohlbefinden.
- Sie kann uns dazu motivieren, uns aktiv mit einer Aufgabe auseinanderzusetzen, unsere Fähigkeiten zu verbessern, Herausforderungen anzunehmen und unsere Ziele zu erreichen.
- Sie kann auch dazu beitragen, dass wir uns in unserem Handeln autonom und kompetent fühlen, was wiederum zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl und einer höheren Zufriedenheit führen kann.
Wie entsteht intrinsische Motivation? Intrinsische Motivation kann sich aus verschiedenen Faktoren entwickeln.
- Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere individuellen Bedürfnisse und Interessen. Wenn wir etwas tun, das wir als sinnvoll und wichtig erachten oder das uns Freude bereitet, sind wir eher bereit, uns dafür zu engagieren.
- Auch das Gefühl der Selbstbestimmung und die Möglichkeit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, können intrinsische Motivation fördern. Zudem kann sie durch positive Erfahrungen und Erfolge verstärkt werden.
Welche Vorteile hat intrinsische Motivation im Vergleich zu extrinsischer Motivation? Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation, bei der äußere Belohnungen oder Bestrafungen im Vordergrund stehen, hat intrinsische Motivation langfristigere und nachhaltigere Auswirkungen. Sie fördert ein tieferes Verständnis für eine Aufgabe oder ein Ziel und stärkt die intrinsische Zufriedenheit und das Wohlbefinden. Zudem ist sie weniger anfällig für äußere Einflüsse und kann uns dazu bringen, auch in schwierigen Situationen weiterzumachen.
Wie kann man intrinsische Motivation fördern? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um intrinsische Motivation zu fördern.
- Eine wichtige Rolle spielt dabei die Schaffung einer positiven Lernumgebung, in der individuelle Bedürfnisse und Interessen berücksichtigt werden.
- Auch die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, kann die intrinsische Motivation stärken.
- Lob und Anerkennung für gute Leistungen sowie die Möglichkeit, eigene Fortschritte zu verfolgen, sind ebenfalls wichtige Faktoren.
- Zudem kann es hilfreich sein, eine positive Einstellung gegenüber Herausforderungen und Fehlern zu fördern und das Lernen als einen kontinuierlichen Prozess zu betrachten.
Intrinsische Motivation in der Mediation In der Mediation kann sie sowohl bei den Konfliktparteien als auch bei dem Mediator selbst eine wichtige Rolle spielen.
- Intrinsische Motivation bei den Konfliktparteien
Bei einer Mediation geht es darum, dass die Konfliktparteien gemeinsam eine Lösung für ihren Konflikt finden. Hierbei ist es wichtig, dass beide Parteien intrinsisch motiviert sind, eine Einigung zu erzielen. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse und Interessen gehört und berücksichtigt werden, steigt ihre Motivation, an der Lösung des Konflikts aktiv mitzuwirken. Auch die Möglichkeit, selbst Lösungsvorschläge einzubringen und somit aktiv an der Konfliktlösung teilzunehmen, kann die intrinsische Motivation der Konfliktparteien stärken. Beispiel In einem Streit zwischen zwei Nachbarn über eine Lärmbelästigung kann die intrinsische Motivation der Parteien gestärkt werden, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Sichtweise und ihre Bedürfnisse in einem vertraulichen und respektvollen Rahmen zu äußern. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und sie aktiv an der Lösungsfindung beteiligt sind, steigt ihre Motivation, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.
- Intrinsische Motivation beim Mediator
Auch für den Mediator selbst ist die intrinsische Motivation von großer Bedeutung. Um als neutraler Vermittler zwischen den Konfliktparteien zu agieren, ist es wichtig, dass der Mediator intrinsisch motiviert ist, eine Lösung zu finden und den Konflikt zu lösen. Eine hohe intrinsische Motivation kann dazu beitragen, dass der Mediator sich intensiv mit dem Konflikt auseinandersetzt, empathisch auf die Konfliktparteien eingeht und kreative Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Beispiel Ein Mediator, der sich aus persönlichem Interesse und Überzeugung für die Mediation einsetzt, wird sich mit großer Motivation und Engagement für eine erfolgreiche Konfliktlösung einsetzen. Seine intrinsische Motivation kann sich positiv auf die Atmosphäre und den Verlauf der Mediation auswirken und dazu beitragen, dass die Konfliktparteien Vertrauen in den Mediator haben und sich auf den Prozess einlassen.
Zusammenfassung Intrinsische Motivation ist die innere Antriebskraft, die uns aus eigenem Interesse und ohne äußere Anreize handeln lässt. Sie entsteht aus persönlichen Bedürfnissen und Interessen und kann unser Verhalten positiv beeinflussen, indem sie uns zur Auseinandersetzung mit Aufgaben und zum Erreichen von Zielen motiviert. Intrinsische Motivation ist langfristiger und nachhaltiger als extrinsische Motivation und kann besonders in schwierigen Situationen hilfreich sein. Sie kann durch eine positive Lernumgebung, Anerkennung und die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, gefördert werden. In der Mediation spielt sie sowohl für die Konfliktparteien als auch für den Mediator eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Konfliktlösung.
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