Glossar Mediation

Prämediation

Begriff Definition
Prämediation

Die Prämediation ist ein Begriff aus dem Bereich der Mediation und beschreibt einen Prozess, der vor der eigentlichen Mediation stattfindet. Dabei handelt es sich um eine gezielte Vorbereitung auf die Mediation, um eine erfolgreiche und konstruktive Konfliktlösung zu ermöglichen.

Ziel der Prämediation
Das Hauptziel der Prämediation ist es, die Parteien auf die Mediation vorzubereiten und sie auf eine konstruktive Zusammenarbeit einzustimmen. Durch gezielte Maßnahmen sollen die Konfliktparteien dazu befähigt werden, ihre Konflikte auf eine respektvolle und lösungsorientierte Art und Weise zu kommunizieren und zu bearbeiten.

Ablauf der Prämediation
Die Prämediation umfasst in der Regel mehrere Schritte, die je nach Bedarf individuell gestaltet werden können.

  1. Vorgespräch
    Zunächst findet ein Vorgespräch mit den Konfliktparteien statt, in dem die Mediatorin oder der Mediator die Rahmenbedingungen und den Ablauf der Mediation erklärt. Dabei werden auch die Erwartungen und Bedürfnisse der Parteien ermittelt.
  2. Vorbereitung der Konfliktparteien
    Im nächsten Schritt werden die Konfliktparteien auf die Mediation vorbereitet. Hierbei geht es darum, Vertrauen aufzubauen und eine offene Kommunikation zu fördern. Die Parteien werden ermutigt, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und sich aktiv in den Prozess einzubringen.
  3. Identifizierung und Krärung der Themen und Interessen
    Des Weiteren werden in der Prämediation die Themen und Interessen der Parteien identifiziert und geklärt. Hierbei geht es darum, die eigentlichen Konfliktpunkte zu ermitteln und zu verstehen, welche Bedürfnisse und Interessen hinter den Positionen der Parteien stehen.
  4. Klärung der Kommunikationsregeln
    Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Prämediation ist die Klärung der Kommunikationsregeln. Die Parteien lernen, auf eine wertschätzende und konstruktive Art und Weise miteinander zu kommunizieren. Auch die Vertraulichkeit und Neutralität des Mediationsprozesses werden hier nochmals betont.

Ein Beispiel für Prämediation könnte folgender Fall sein:
Zwei Nachbarn streiten sich seit Monaten über die Lautstärke von Musik und Partys. Sie haben bereits mehrmals versucht, das Problem untereinander zu klären, jedoch ohne Erfolg. Nun entscheiden sie sich für eine Mediation und treffen sich zu einem Vorgespräch mit der Mediatorin.
In diesem Vorgespräch werden die Rahmenbedingungen der Mediation erklärt und die Erwartungen der Parteien ermittelt. Die Mediatorin ermutigt die Nachbarn, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und sich aktiv am Prozess zu beteiligen.
Im nächsten Schritt werden die eigentlichen Konfliktpunkte identifiziert und die Interessen der Parteien geklärt. Dabei stellt sich heraus, dass der eine Nachbar sich gestört fühlt, weil er nachts arbeiten muss und der andere Nachbar gerne feiert, um den Stress des Alltags zu vergessen.
In der Prämediation werden auch die Kommunikationsregeln festgelegt. Die Nachbarn lernen, auf eine respektvolle Art und Weise miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig zuzuhören.
Durch die Prämediation werden die Nachbarn auf die eigentliche Mediation vorbereitet und sind bereit, konstruktiv an der Lösung ihres Konflikts zu arbeiten. Sie haben Verständnis für die Bedürfnisse des anderen entwickelt und sind bereit, Kompromisse einzugehen. Dadurch wird eine erfolgreiche Konfliktlösung in der Mediation ermöglicht.

Fazit
Die Prämediation ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses und dient der gezielten Vorbereitung auf die eigentliche Mediation. Durch die gezielten Maßnahmen werden die Konfliktparteien auf eine konstruktive Zusammenarbeit eingestimmt und die Grundlage für eine erfolgreiche Konfliktlösung geschaffen.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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