Recognition
Begriff | Definition |
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Recognition | Recognition ist ein Begriff, der aus dem Lateinischen stammt und übersetzt "Anerkennung" oder "Wiedererkennung" bedeutet. Es beschreibt die Fähigkeit, etwas oder jemanden zu erkennen, zu identifizieren oder zu verstehen. Im Allgemeinen bezieht sich Recognition auf die Anerkennung von Leistungen, Verdiensten oder Qualitäten einer Person oder einer Sache. Es ist ein wichtiger Aspekt in zwischenmenschlichen Beziehungen und spielt auch in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Bildung und Mediation eine entscheidende Rolle. Recognition in der Mediation Ein Beispiel für Recognition in der Mediation wäre, wenn zwei Mitarbeiter in einem Unternehmen einen Konflikt haben, weil einer der beiden das Gefühl hat, dass seine Arbeit nicht ausreichend anerkannt wird. Der Mediator würde in diesem Fall versuchen, die Bedürfnisse und Gefühle des betroffenen Mitarbeiters zu erkennen und zu verstehen. Durch die Anerkennung seiner Leistungen und die Wertschätzung seiner Arbeit könnte der Konflikt gelöst werden und die Arbeitsbeziehung zwischen den beiden Mitarbeitern verbessert werden. Ein weiteres Beispiel wäre eine Scheidungsmediation, in der es oft um die Anerkennung der Gefühle und Bedürfnisse beider Ehepartner geht. Durch die Anerkennung der Gründe und Beweggründe für die Scheidung können die Parteien gemeinsam eine Lösung finden, die für beide akzeptabel ist und die Grundlage für eine friedliche Trennung legt.
Bei einem Konflikt fühlen sich die Konfliktparteien im Regelfall durch das Verhalten des jeweils anderen angegriffen und abgestempelt. Deshalb haben sie das Gefühl, sich selbst schützen und verteidigen zu müssen. Sie verhalten sich misstrauisch, abwehrend und feindselig. Sie sind dann nicht in der Lage über die eigene Perspektive hinaus die Sachlage einzuschätzen. Diese Selbstbezogenheit kann durch eine transformative Mediation geändert werden. Durch das Mediationsverfahren werden die Medianden freiwillig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und die Lage des jeweils anderen offen, aufmerksam und mit Verständnis sowie etwas Selbstkritik betrachten. Dies erfolgt durch Recognition Verschiebungen wie von Misstrauen zu Offenheit. Durch die Mediation wird das Konfliktverhalten verändert. Statt den Konflikt als negative Situation zu betrachten, wird dieser zu einer Kraft- und Erkenntnisquelle. Der tiefere Sinn des Konflikts wird den Medianden ersichtlich, sodass persönliche Entwicklungen und Lernprozesse einsetzen. Das transformative Mediationsverfahren nutzt dafür das natürliche Potenzial des Denkens und Tuns. Mediatoren stellen dabei den Menschen mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Fähigkeit zur Selbstwandlung in den Mittelpunkt. Sie verwenden Empowerment, um Selbstvertrauen und Klarheit zu fördern. Durch Recognition lernen die Medianden dann, sich gegenseitig anzuerkennen und zu würdigen. Dies führt zum Erkennen des eigenen Konfliktanteils und zu einer Transformation des Konfliktverhaltens. Recognition bedeutet offen mit anderen Menschen und ihren Bedürfnissen umzugehen und sie als solche zu anzuerkennen oder zumindest gelten zu lassen. Es bedarf keiner Unterwerfung, sondern Anerkennung, dass andere Menschen einfach auch anders denken können. Durch Recognition wird es leichter, Sichtweisen, Einstellungen und Situationen nachzuvollziehen und zu verstehen. Ist das Verständnis für den jeweils anderen (wieder) vorhanden, kann auch der eigene Anteil am Konflikt viel leichter nachvollzogen werden. Die transformative Mediation basiert auf der Möglichkeit, ein neues soziales und individuelles Verhalten zu kreieren. Um als Menschheit erfolgreich leben zu können, muss sich jeder einzelne sozial verhalten können und das Wohl der anderen berücksichtigen. Beim transformativen Mediationsverfahren bedienen sich Mediatoren daher dem Empowerment und der Recognition. |