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Mentalization-Based Mediation (MBT-M)

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Begriff Definition
Mentalization-Based Mediation (MBT-M)

Die Mentalization-Based Mediation (MBT-M) ist eine fortschrittliche Methode in der Konfliktlösung, die psychoanalytische Konzepte mit Mediationstechniken kombiniert. Sie basiert auf der Idee, dass viele Konflikte durch schwache Mentalisierungsfähigkeit entstehen, was dazu führt, dass Menschen die geistigen Zustände und Bedürfnisse anderer nicht verstehen können. Forschungsergebnisse zeigen, dass MBT-M mit einer Erfolgsquote von bis zu 84% bei komplexen Geschäftskonflikten, gegenüber 78% bei traditionellen Mediationsverfahren, effektiver sein kann.

 

Theoretische Grundlagen und Definition der Mentalization-Based Mediation

Die Mentalization-Based Mediation (MBT-M) ist ein integrativer Ansatz zur Konfliktlösung, der auf der Mentalisierungsbasierten Therapie basiert. Mentalisierung ist das Verstehen von Handlungen durch intentionale mentale Zustände und wird als lebenslanger Prozess angesehen, der durch Bindungstheorie und Psychoanalyse beeinflusst ist. Die Mentalisierungsfähigkeit, die durch Stress und emotionale Konflikte beeinträchtigt werden kann, ist wichtig für zwischenmenschliche Beziehungen und kann durch sichere Bindungen gestärkt werden.

 

Funktionsweise und Mechanismen der Mentalization-Based Mediation

Die MBT-M Methode zielt darauf ab, Mentalisierungsfähigkeiten in Konflikten durch therapeutische Maßnahmen zu stärken. Konflikte entstehen oft durch fehlendes Verständnis für die Perspektiven anderer, was durch einen sicheren Rahmen reduziert werden kann. Ein strukturierter Fünf-Phasen-Prozess führt Konfliktparteien durch Psychoedukation und Identifikation spezifischer Konfliktdynamiken. Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass erfolgreiche Mediation das Gehirn positiv verändert, insbesondere durch erhöhte Aktivität und bessere Verbindungen im präfrontalen Kortex, was die emotionale Regulation verbessert.

 

Arten und Varianten der Mentalization-Based Mediation

Die MBT-M hat sich in spezialisierte Ansätze für verschiedene Konflikttypen und Zielgruppen entwickelt.

  1. Die Familien-MBT-M, entwickelt für Trennungs- und Scheidungskonflikte, hat eine Erfolgsquote von 82% bei Mediationen.
  2. Die Wirtschafts-MBT-M für Unternehmenskonflikte weist eine Erfolgsquote von 76% und eine erhebliche Kostenersparnis auf.
  3. Die Arbeitsplatz-MBT-M für innerbetriebliche Konflikte hat eine Erfolgsquote von 79% und führt zu einer deutlichen Reduktion von Mobbing und krankheitsbedingten Fehlzeiten.

 

Vorteile und Benefits der Mentalization-Based Mediation

Die Mentalization-Based Mediation (MBT-M) hat Vorteile gegenüber herkömmlichen Mediationstechniken, da sie psychologische Ursachen von Konflikten adressiert.

  1. Sie stärkt die Mentalisierungsfähigkeiten der Beteiligten, was nicht nur den aktuellen Konflikt löst, sondern auch zukünftige Konflikte vermindern kann und das Wohlbefinden sowie die Stressresilienz erhöht.
  2. Die Erfolgsraten der MBT-M sind hoch, mit 78% Erfolg und 85% Zufriedenheit unter den Teilnehmern.
  3. Die Methode führt zu tieferem Verständnis und stabileren Lösungen.
  4. Zudem verbessert sie die emotionale Regulation, was zu einem signifikanten Rückgang des Stresshormons Cortisol bei den Konfliktparteien beitragen kann.

 

Anwendungsbereiche und Einsatzfelder der MBT-M

Die Mentalization-Based Mediation (MBT-M) wird in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen eingesetzt, darunter Familienmediation, Erbmediation und Wirtschaftsmediation.

  1. In der Familienmediation hilft sie besonders bei hochstrittigen Scheidungen, die emotionale Belastungen mit sich bringen.
  2. In der Erbmediation unterstützt sie bei ungelösten Nachfolgefällen und familiären Konflikten.
  3. In der Wirtschaftsmediation wird die MBT-M bei Arbeitsplatzkonflikten und in Familienunternehmen angewendet, wo private und geschäftliche Beziehungen eng verknüpft sind.

 

Chancen und Risiken bei der Anwendung der MBT-M

Die Einführung der Mentalisierungsbasierten Mediation (MBT-M) bietet große Möglichkeiten zur Verbesserung der Mediationspraxis, erfordert aber auch spezielle Kenntnisse von Mediatoren und birgt das Risiko, dass der Prozess zu therapeutisch wird und vom Ziel der Konfliktlösung abweicht.

 

Grenzen und Limitationen der Mentalization-Based Mediation

Die Mentalisierungsbasierte Mediation (MBT-M) hat Grenzen und Limitationen, welche bei der Anwendung berücksichtigt werden müssen.

  1. Eine grundlegende Grenze ist die benötigte basale Mentalisierungsfähigkeit der Konfliktparteien. Personen mit schweren psychischen Störungen könnten hier Probleme haben.
  2. Zudem ist die MBT-M zeitintensiver als herkömmliche Mediationsverfahren und kann sich über mehrere Monate erstrecken.
  3. Die Verfügbarkeit qualifizierter MBT-M-Mediatoren ist begrenzt, da eine spezifische Ausbildung benötigt wird.

 

Handlungsempfehlungen für die Implementierung der MBT-M

  1. Die erfolgreiche Einführung der Mentalisierungsbasierten Mediation (MBT-M) erfordert standardisierte Ausbildungsprogramme, Qualitätssicherung, strategische Planung und spezifische Screeningverfahren.
  2. Ausbildungen sollten theoretisches und praktisches Lernen mit mindestens 300 Stunden umfassen.
  3. Zertifizierungsverfahren und kontinuierliche Weiterbildung sind für die Glaubwürdigkeit der MBT-M wichtig.
  4. Die Einführung in bestehenden Praxen sollte mit Pilotprojekten beginnen, die wissenschaftlich evaluiert werden.
  5. Screeningverfahren helfen, geeignete Fälle zu identifizieren. Forschung und systematische Evaluation sind essenziell, um den Erfolg der Methode zu messen und ihre Anwendungsbereiche zu bestimmen.

 

Fazit

Die Mentalization-Based Mediation (MBT-M) ist eine Methode zur Konfliktlösung, die psychoanalytische Ansätze mit Mediationstechniken kombiniert und darauf abzielt, das Verständnis zwischen Konfliktparteien zu verbessern. Sie stärkt die Mentalisierungsfähigkeit und erhöht damit die Erfolgsquoten bei der Beilegung von Streitigkeiten. Die MBT-M findet Anwendung in Bereichen wie Familien-, Erb- und Wirtschaftsmediation und setzt eine spezialisierte Ausbildung der Mediatoren voraus. Als Weiterentwicklung traditioneller Mediationsansätze hat sie das Potenzial, die Effektivität und Nachhaltigkeit der Konfliktlösung zu steigern. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind jedoch sorgfältige Planung, geeignete Ausbildung und kontinuierliche Evaluation notwendig.

Synonyme: Mentalization-Based-Mediation, MBT-M
© 2025 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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