Die Mediative Beratung ist eine Form der Konfliktlösung, die sich von herkömmlichen Beratungsmethoden unterscheidet. Sie basiert auf den Prinzipien der Mediation und vereint Elemente aus der Psychologie, der Kommunikationswissenschaft und der Konfliktforschung. Ziel der Mediativen Beratung ist es, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien auf konstruktive und lösungsorientierte Weise zu bearbeiten.
Die Rolle des Mediators
Im Gegensatz zu herkömmlichen Beratungsmethoden, bei denen ein Berater oder Therapeut die Hauptrolle einnimmt, steht bei der Mediativen Beratung der Mediator im Mittelpunkt. Der Mediator ist eine neutrale und unparteiische Person, die die Konfliktparteien dabei unterstützt, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Er fungiert als Vermittler und sorgt dafür, dass die Kommunikation zwischen den Parteien auf einer konstruktiven Ebene abläuft.
Die Prinzipien der Mediation
Die Mediative Beratung orientiert sich an den Prinzipien der Mediation, die auf Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Neutralität und Eigenverantwortlichkeit basieren. Die Konfliktparteien entscheiden freiwillig, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten und können jederzeit aussteigen. Die Gespräche und Inhalte werden vertraulich behandelt und der Mediator bleibt neutral und unparteiisch. Die Verantwortung für die Lösung des Konflikts liegt bei den Parteien selbst.
Die Phasen der Mediativen Beratung
Die Mediative Beratung durchläuft in der Regel mehrere Phasen, die je nach Konflikt und Parteien individuell gestaltet werden können. Zu Beginn steht die Klärung der Ausgangssituation und die Festlegung der Ziele im Fokus. Anschließend werden die Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien ermittelt und mögliche Lösungen erarbeitet. In der Umsetzungsphase werden konkrete Maßnahmen zur Konfliktlösung festgelegt und in der Abschlussphase wird die Wirksamkeit der Lösung überprüft.
Die Vorteile der Mediativen Beratung
Die Mediative Beratung bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Beratungsmethoden. Durch die aktive Einbindung der Konfliktparteien werden sie dazu befähigt, selbstständig und eigenverantwortlich Lösungen zu erarbeiten. Dadurch wird die Kommunikation zwischen den Parteien verbessert und die Beziehung gestärkt. Zudem ist die Mediative Beratung in der Regel schneller und kostengünstiger als andere Konfliktlösungsmethoden.
Einsatzbereiche der Mediativen Beratung
Die Mediative Beratung findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, wie zum Beispiel in der Wirtschaft, im Bildungsbereich, in der Familie oder in der Politik. Sie eignet sich besonders für Konflikte, bei denen eine langfristige und tragfähige Lösung angestrebt wird. Auch bei komplexen und emotional aufgeladenen Konflikten kann die Mediative Beratung hilfreich sein.
Die Unterschiede zwischen Mediation und mediative Beratung
Mediation und mediative Beratung sind zwei Formen der Konfliktlösung, die oft miteinander verwechselt werden. Beide Ansätze haben das Ziel, Konflikte zwischen Parteien zu lösen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Allerdings gibt es einige wesentliche Unterschiede:
- Mediation als strukturiertes Verfahren
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, bei dem ein neutraler Dritter, der Mediator, die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Mediator ist dabei unparteiisch und unterstützt die Parteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu kommunizieren und aufeinander abzustimmen. Das Ziel der Mediation ist es, eine Win-Win-Lösung zu finden, bei der beide Parteien zufrieden sind.
- Mediative Beratung als Beratungsansatz
Im Gegensatz dazu ist mediative Beratung ein Beratungsansatz, bei dem ein Berater oder Coach die Konfliktparteien dabei unterstützt, ihre Konflikte zu lösen. Der Fokus liegt hierbei auf der individuellen Beratung und Begleitung der Parteien, um eine bessere Kommunikation und Verständnis füreinander zu erreichen. Anders als bei der Mediation, wo der Mediator neutral bleibt, kann der Berater in der mediative Beratung auch eigene Lösungsvorschläge einbringen.
- Rahmenbedingungen und Zielsetzung
Ein weiterer Unterschied liegt in den Rahmenbedingungen und der Zielsetzung der beiden Ansätze.
- Mediation findet in der Regel in einem strukturierten Rahmen statt, mit klaren Regeln und einem festgelegten Ablauf. Die Parteien müssen sich freiwillig auf die Mediation einlassen und sind nicht verpflichtet, eine Lösung zu akzeptieren. Das Ziel ist es, eine Einigung zu erzielen, die für beide Seiten akzeptabel ist.
- Bei der mediative Beratung gibt es keine festen Rahmenbedingungen und auch keine klare Zielsetzung. Der Berater orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Parteien und kann daher flexibler auf die jeweilige Situation eingehen. Die Beratung kann sowohl auf eine konkrete Lösung des Konflikts abzielen, als auch auf die Verbesserung der Kommunikation und Beziehung zwischen den Parteien.
- Rolle des Beraters/Mediators
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Rolle des Beraters/Mediators. Während der Mediator als neutraler Dritter agiert und keine eigene Meinung oder Lösungsvorschläge einbringt, kann der Berater in der mediative Beratung eine aktivere Rolle einnehmen. Er kann beispielsweise Techniken aus der Konfliktlösung oder Kommunikationstraining anwenden, um die Parteien dabei zu unterstützen, ihre Konflikte zu lösen.
Zusammenfassung
Die Mediative Beratung ist eine Konfliktlösungsmethode, die auf Mediationsprinzipien wie Freiwilligkeit und Vertraulichkeit basiert und Elemente aus Psychologie und Kommunikationswissenschaft integriert. Dabei steht der Mediator als neutraler Vermittler im Zentrum, der hilft, Interessen zu klären und Lösungen zu finden. Die Beratung durchläuft verschiedene Phasen, von der Klärung der Situation bis zur Überprüfung der Lösung. Sie ermöglicht den Parteien, eigenverantwortlich Konflikte zu lösen, verbessert die Kommunikation und ist oft schneller und kostengünstiger als andere Methoden. Mediative Beratung unterscheidet sich von der Mediation durch ihren beratenden Ansatz und die aktivere Rolle des Beraters.