Glossar Mediation

Sozialmediation

Begriff Definition
Sozialmediation

Sozialmediation ist ein Begriff, der aus den Wörtern "Sozial" und "Mediation" zusammengesetzt ist. Während "Sozial" auf die Gesellschaft und zwischenmenschliche Beziehungen verweist, bezieht sich "Mediation" auf ein Verfahren der Konfliktlösung. Somit kann Sozialmediation als ein Prozess verstanden werden, der darauf abzielt, Konflikte und Spannungen in sozialen Beziehungen zu lösen und die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien zu verbessern.

Rolle
Die Hauptaufgabe der Sozialmediation besteht darin, Konflikte in sozialen Beziehungen zu erkennen, zu analysieren und zu lösen. Dies kann in verschiedenen Kontexten geschehen, wie zum Beispiel in Familien, Schulen, am Arbeitsplatz oder in der Gemeinde. Die Mediatorinnen und Mediatoren, die in der Sozialmediation tätig sind, sind speziell ausgebildete Fachleute, die neutral und unparteiisch agieren und darauf abzielen, die beteiligten Parteien dabei zu unterstützen, eine für alle akzeptable Lösung zu finden.

Prinzipien
Es gibt verschiedene Prinzipien, die in der Sozialmediation angewendet werden, um eine erfolgreiche Konfliktlösung zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Neutralität, Selbstbestimmung und die Fokussierung auf Interessen statt Positionen. Diese Prinzipien sollen sicherstellen, dass die beteiligten Parteien freiwillig an der Mediation teilnehmen, dass alle Informationen vertraulich behandelt werden, dass die Mediatorinnen und Mediatoren unabhängig und unparteiisch bleiben und dass die Lösung des Konflikts auf den Bedürfnissen und Interessen aller Beteiligten basiert.

Ablauf
Der genaue Ablauf einer Sozialmediation kann je nach Kontext und Art des Konflikts variieren. In der Regel beginnt die Mediation jedoch mit einem Vorgespräch, in dem die beteiligten Parteien und die Mediatorinnen und Mediatoren sich kennenlernen und die Rahmenbedingungen der Mediation besprechen. Im nächsten Schritt werden die Konfliktparteien dazu angehalten, ihre Sichtweisen und Gefühle zu äußern und die zugrunde liegenden Interessen zu benennen. Anschließend werden gemeinsam verschiedene Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und diskutiert, um schließlich eine für alle akzeptable Vereinbarung zu treffen.

Vorteile
Sozialmediation hat viele Vorteile gegenüber anderen Formen der Konfliktlösung. Einer der größten Vorteile ist, dass die beteiligten Parteien aktiv an der Lösung des Konflikts beteiligt sind und somit die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse und Interessen zu äußern und eine für sie passende Lösung zu finden. Zudem ist die Mediation in der Regel schneller und kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren und kann langfristige Beziehungen zwischen den Konfliktparteien aufrechterhalten oder sogar verbessern.

Ein Beispiel für Sozialmediation in der Praxis könnte die Lösung eines Konflikts zwischen zwei Nachbarn sein, die sich über den Lärm beschweren. Anstatt direkt die Polizei zu rufen oder vor Gericht zu gehen, entscheiden sich die Nachbarn dafür, eine Mediation in Anspruch zu nehmen. Die Mediatorin oder der Mediator hilft den Nachbarn dabei, ihre Sichtweisen und Interessen zu verstehen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Dies könnte zum Beispiel bedeuten, dass die Nachbarn bestimmte Regeln für die Lautstärke einhalten oder sich auf bestimmte Zeiten für laute Aktivitäten einigen.

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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