Glossar Mediation

Kommunikationsbarriere

Begriff Definition
Kommunikationsbarriere

Kommunikationsbarrieren können durch verschiedene Faktoren entstehen, wie zum Beispiel kulturelle Unterschiede, unterschiedliche Sprachen, persönliche Erfahrungen und Einstellungen, mangelnde Aufmerksamkeit oder fehlende Kommunikationsfähigkeiten. Sie können auch durch äußere Einflüsse wie Lärm, technische Probleme oder Zeitdruck verursacht werden. Kommunikationsbarrieren können sowohl bewusst als auch unbewusst entstehen und können die Kommunikation stark beeinträchtigen.

Kommunikationsbarrieren in der Mediation
In der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, ist eine effektive Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Die Parteien versuchen, ihre Konflikte durch eine kooperative Kommunikation zu lösen, um eine einvernehmliche Vereinbarung zu erzielen. Allerdings können verschiedene Kommunikationsbarrieren den Erfolg der Mediation gefährden:

  • Emotionale Barrieren
    Emotionen spielen eine wichtige Rolle in Konflikten und können zu einer Barriere in der Kommunikation werden. Wenn eine Partei starke Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst empfindet, kann dies ihre Fähigkeit beeinträchtigen, rational zu kommunizieren und ihre Bedürfnisse und Interessen klar auszudrücken. Emotionale Barrieren können auch dazu führen, dass eine Partei sich zurückzieht oder aggressiv wird, was die Kommunikation erschwert.
    Beispiel
    In einer Mediation zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer, der aufgrund von Diskriminierung gekündigt wurde, kann der Arbeitnehmer aufgrund seiner Wut und Enttäuschung über die Kündigung Schwierigkeiten haben, seine Anliegen sachlich zu kommunizieren. Dies kann zu einer Barriere in der Kommunikation führen und die Mediation erschweren.

  • Sprachliche Barrieren
    In der Mediation können auch sprachliche Barrieren auftreten, insbesondere wenn die Parteien unterschiedliche Muttersprachen haben. Dies kann zu Missverständnissen führen und die Kommunikation erschweren. Auch Fachbegriffe oder juristische Ausdrücke können für eine Partei unverständlich sein und somit eine Barriere in der Kommunikation darstellen.
    Beispiel
    In einer Mediation zwischen einem Unternehmen und einem Kunden, der mit einem Produkt unzufrieden ist, kann die Verwendung von technischen Begriffen seitens des Unternehmens für den Kunden verwirrend sein und somit die Kommunikation erschweren.

  • Kulturelle Barrieren
    Kulturelle Unterschiede können ebenfalls zu Kommunikationsbarrieren führen. Unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Werte und Normen können dazu führen, dass die Parteien die Aussagen und Handlungen des anderen falsch interpretieren oder nicht verstehen. Dies kann zu Fehlkommunikation und Konflikten führen.
    Beispiel
    In einer Mediation zwischen einem deutschen Arbeitgeber und einem ausländischen Arbeitnehmer können kulturelle Unterschiede zu Missverständnissen führen. Der Arbeitgeber kann beispielsweise aufgrund seiner direkten und offenen Art als unhöflich wahrgenommen werden, während der Arbeitnehmer aufgrund seiner indirekten Kommunikationsweise als unehrlich angesehen werden kann.

  • Nonverbale Barrieren
    Nonverbale Kommunikation, wie Mimik, Gestik und Körperhaltung, kann genauso wichtig sein wie verbale Kommunikation. Wenn die nonverbale Kommunikation nicht mit den Aussagen übereinstimmt, kann dies zu Missverständnissen führen und die Kommunikation erschweren.
    Beispiel
    In einer Mediation zwischen zwei Nachbarn, die einen Streit über einen Grenzzaun haben, kann die Körperhaltung eines Nachbarn, der die Arme vor der Brust verschränkt und einen ernsten Gesichtsausdruck hat, von dem anderen Nachbarn als ablehnend und aggressiv interpretiert werden, obwohl er tatsächlich nur besorgt ist.

Um Kommunikationsbarrieren in der Mediation zu überwinden, ist es wichtig, dass die Mediatoren die Parteien dabei unterstützen, effektiv miteinander zu kommunizieren. Dies kann durch aktives Zuhören, Zusammenfassen und Klärung von Aussagen sowie durch den Einsatz von geeigneten Kommunikationstechniken erreicht werden. Eine offene und respektvolle Kommunikation ist entscheidend, um eine erfolgreiche Mediation zu ermöglichen.

Synonyme: Kommunikationsbarrieren
© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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