Glossar Mediation

Kommunikationsmodelle

Begriff Definition
Kommunikationsmodelle

Die Kommunikationsmodelle in der Mediation sind wichtige Werkzeuge, die dabei helfen, Konflikte zu lösen und eine effektive Kommunikation zwischen den beteiligten Parteien zu ermöglichen. In der Mediation geht es darum, gemeinsam eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Dafür ist eine klare und strukturierte Kommunikation unerlässlich.

  1. Sender-Empfänger-Modell
    Das Sender-Empfänger-Modell ist das grundlegende Modell der Kommunikation und beschreibt den Prozess der Übertragung von Informationen zwischen zwei Parteien. Dabei fungiert der Sender als Absender der Botschaft und der Empfänger als Empfänger. In der Mediation ist es wichtig, dass beide Parteien sich aktiv als Sender und Empfänger beteiligen und ihre Botschaften klar und verständlich vermitteln.

  2. Vier-Ohren-Modell
    Das Vier-Ohren-Modell, auch bekannt als Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun, beschreibt die verschiedenen Ebenen der Kommunikation. Dabei werden vier Aspekte unterschieden: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehungsebene und Appell. In der Mediation ist es wichtig, dass die Parteien nicht nur auf den Sachinhalt, sondern auch auf die anderen Ebenen achten, um Missverständnisse zu vermeiden und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.

  3. Harvard-Konzept
    Das Harvard-Konzept basiert auf dem Prinzip der sachbezogenen Verhandlung und beschreibt eine kooperative Herangehensweise an Konflikte. Dabei geht es darum, gemeinsam nach einer Win-Win-Lösung zu suchen, bei der beide Parteien ihre Interessen und Bedürfnisse erfüllt sehen. In der Mediation ist es wichtig, dass die Parteien sich auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam nach einer Lösung suchen, anstatt gegeneinander zu kämpfen.

  4. Transaktionsanalyse-Modell
    Das Transaktionsanalyse-Modell beschreibt die verschiedenen Ebenen der Kommunikation und die Dynamik zwischen den Gesprächspartnern. Dabei werden drei Ich-Zustände unterschieden: das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und das Kind-Ich. In der Mediation ist es wichtig, dass die Parteien ihre Kommunikation bewusst steuern und auf eine erwachsene und konstruktive Art und Weise miteinander kommunizieren.

  5. Gewaltfreie Kommunikation
    Das Gewaltfreie Kommunikationsmodell nach Marshall Rosenberg basiert auf vier Schritten: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Dabei geht es darum, auf eine wertschätzende und empathische Art und Weise zu kommunizieren und Konflikte auf einer persönlichen Ebene zu lösen. In der Mediation ist es wichtig, dass die Parteien sich auf ihre Bedürfnisse und Gefühle konzentrieren und diese klar und respektvoll kommunizieren.

  6. Lösungsorientiertes Kommunikationsmodell
    Das Lösungsorientierte Kommunikationsmodell nach Steve de Shazer und Insoo Kim Berg basiert auf der Annahme, dass die Lösung eines Problems bereits in der Person selbst liegt. Dabei geht es darum, die Ressourcen und Stärken der Parteien zu nutzen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. In der Mediation ist es wichtig, dass die Parteien sich auf ihre Fähigkeiten und Ressourcen konzentrieren und gemeinsam nach kreativen Lösungen suchen.

In der Mediation können verschiedene Kommunikationsmodelle zum Einsatz kommen, je nachdem welche Methode und Herangehensweise der Mediator bevorzugt. Wichtig ist dabei, dass die Parteien sich auf eine offene und konstruktive Kommunikation einlassen und bereit sind, aufeinander zuzugehen. Durch eine effektive Kommunikation können Konflikte gelöst und eine Win-Win-Lösung gefunden werden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist.

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