Begriff | Definition |
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Fünf-Faktoren-Modell | Das Modell der fünf Persönlichkeitsdimensionen, auch als "Big Five" oder OCEAN-Befund bekannt, stellt ein fundamentales Konzept innerhalb der Persönlichkeitspsychologie dar. Es umfasst die Kerndimensionen: emotionale Stabilität, Geselligkeit, Erlebnisoffenheit, Mitgefühl sowie Selbststeuerung. Jene Dimensionen werden als essentiell für die Beschreibung menschlicher Charakterzüge erachtet.
Emotionale Stabilität, oftmals als Neurotizismus bezeichnet, manifestiert sich in einer Tendenz zu psychischer Unbeständigkeit, Besorgtheit und einer Prädisposition für negative Emotionen. Individuen, die hier hohe Werte aufweisen, zeigen sich oft stressanfälliger, sorgenvoller und nehmen düstere Stimmungen intensiver wahr, was sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar machen kann. Im Kontrast dazu steht Extraversion, eine Charakterausprägung, die durch eine starke Orientierung nach außen, gesellschaftliche Aktivität und eine Bereitschaft zu wagemutigem und spontanem Verhalten gekennzeichnet ist. Extravertierte Personen sind meist lebhaft, umgänglich und abenteuerlustig und kontrastieren somit zu introvertierten Personen, die sich durch eine tiefere Innenorientierung, Reserviertheit und Bedachtsamkeit auszeichnen. Die Bereitschaft, neue Dinge zu erleben, drückt sich in der Offenheit für Erfahrungen aus. Diese Eigenschaft ist geprägt von einer hohen Neugier, innovativem Denken, Fantasiereichtum, der Lust, Unbekanntes zu erkunden und einer Aufnahmebereitschaft für vielfältige Ideen sowie Erlebnisse. Personen mit ausgeprägter Erlebnisoffenheit sind typischerweise erfindungsreich, anpassungsfähig und offen, sich durch neue Herausforderungen und Eindrücke persönlich weiterzuentwickeln. Die soziale Dimension der Verträglichkeit beinhaltet die Fähigkeit, harmonisch und ohne Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen zu interagieren. Sie beschreibt, wie gut Individuen im sozialen Miteinander auskommen und wie fähig sie sind, empathisch und kooperativ zu handeln. Selbststeuerung, oder Gewissenhaftigkeit, betrifft die Neigung einer Person, ihre Verpflichtungen mit Umsicht, Präzision und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein zu behandeln. Gewissenhafte Menschen zeichnen sich durch ihre akribische, verantwortungsvolle und verlässliche Art aus und sind darauf bedacht, ihr Verhalten an ethischen Grundsätzen auszurichten. Diese Eigenschaft spielt eine signifikante Rolle in vielerlei Lebensaspekten wie Beruf, Bildung und dem privaten Sektor. Diese Dimensionen können in der Mediation berücksichtigt werden, um ein besseres Verständnis für die Konfliktparteien zu entwickeln und eine konstruktive Lösung zu finden.
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fundamentaler Attributionsfehler | Der fundamentale Attributionsfehler ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen dazu neigen, das Verhalten anderer Menschen eher auf deren Persönlichkeit und Charaktereigenschaften als auf die Situation oder Umstände zu attribuieren. Das bedeutet, dass wir dazu neigen, das Verhalten von anderen Menschen als Ausdruck ihrer inneren Eigenschaften und Absichten zu interpretieren, anstatt die äußeren Einflüsse und Umstände zu berücksichtigen, die ebenfalls eine Rolle spielen können. Dieser Fehler kann auch als Korrespondenzverzerrung bezeichnet werden, da wir dazu neigen, das Verhalten einer Person mit ihren inneren Eigenschaften in Übereinstimmung zu bringen, anstatt zu berücksichtigen, dass die Person möglicherweise auch von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Ein Beispiel dafür wäre, wenn wir jemanden als faul bezeichnen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat, anstatt zu berücksichtigen, dass er möglicherweise überlastet war oder andere Prioritäten hatte. Für ein Mediationsverfahren kann der fundamentale Attributionsfehler zu Problemen führen, da die beteiligten Parteien dazu neigen können, das Verhalten des anderen als Ausdruck seiner Persönlichkeit und Absichten zu interpretieren, anstatt die zugrunde liegenden Gründe und Umstände zu verstehen. Dies kann zu Missverständnissen, Vorurteilen und Konflikten führen, die eine erfolgreiche Mediation erschweren. Um den fundamentalen Attributionsfehler aufzulösen, ist es wichtig, dass die Mediatoren und die beteiligten Parteien sich der möglichen Auswirkungen dieses Phänomens bewusst sind. Sie sollten versuchen, sich in die Perspektive des anderen zu versetzen und die möglichen Gründe für sein Verhalten zu verstehen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist durch aktives Zuhören und das Stellen von offenen Fragen, um die Motive und Bedürfnisse des anderen zu verstehen. Ein Beispiel dafür wäre, wenn zwei Mitarbeiter in einem Unternehmen einen Konflikt haben. Der eine beschwert sich, dass der andere immer zu spät zur Arbeit kommt und dadurch die Arbeitsbelastung auf ihn abwälzt. Anstatt sofort zu urteilen und den anderen als faul zu bezeichnen, könnte der Mediator versuchen, die Gründe für das Zuspätkommen zu verstehen. Es könnte sich herausstellen, dass der Mitarbeiter aufgrund von familiären Verpflichtungen oder Verkehrsproblemen immer zu spät kommt. Durch das Verständnis dieser äußeren Umstände kann der Konflikt gelöst werden, ohne dass die Persönlichkeit des anderen angegriffen wird. Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass unser Verhalten nicht immer Ausdruck unserer Persönlichkeit ist, sondern auch von äußeren Faktoren beeinflusst werden kann. Durch das Verständnis des fundamentalen Attributionsfehlers und die Anwendung von Techniken zur Auflösung dieses Fehlers können Konflikte effektiver gelöst werden und eine erfolgreiche Mediation ermöglicht werden. |
Freundlichkeit | Freundlichkeit ist mehr als nur eine Verhaltensweise; sie ist eine Haltung, eine Art zu leben. Sie manifestiert sich in Empathie, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und dem Wunsch, das Leben anderer positiv zu beeinflussen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Freundlichkeit kann so einfach sein wie ein Lächeln, das jemandem den Tag erhellt, oder eine aufmunternde Nachricht, die genau im richtigen Moment kommt. Aber sie kann auch tiefer gehen, beispielsweise in Form von bedingungsloser Unterstützung in schwierigen Zeiten. Die psychologischen Wirkungen von Freundlichkeit Freundlichkeit im Alltag Die Rolle der Freundlichkeit in der Gesellschaft Freundlichkeit als Lebensphilosophie |
Fremdsicht | Fremdsicht bezieht sich auf die Perspektive oder Sichtweise einer Person oder Gruppe von Personen, die von einer anderen Kultur, Nationalität oder sozialen Gruppe stammt. Es ist die Art und Weise, wie jemand von außen auf eine bestimmte Situation, ein Ereignis oder eine Person schaut. Fremdsicht vs. Eigensicht Beispiele für Fremdsicht Warum ist Fremdsicht wichtig? Herausforderungen bei der Fremdsicht Wie kann man eine positive Fremdsicht entwickeln? Fremdsicht in der globalisierten Welt |
Freiwilligkeit | Zu den Prinzipien und Standards der Mediation gehört die Freiwilligkeit. Grundsätzlich nehmen die Medianden freiwillig an einer Mediation teil. Die Freiwilligkeit wird deshalb auch bei den Grundvoraussetzungen eines Mediationsverfahrens genannt. Es ist aber auch möglich, dass ein Richter bei Gericht oder ein Gesetz in spezifischen Fällen vorschreibt, an einer Mediation teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Freiwilligkeit der Teilnahme für einige vielleicht zweifelhaft. Allerdings lässt sich die Frage nach der Freiwilligkeit als Mediationsprinzip ganz leicht beantworten: Beim Mediationsergebnis handelt es sich um einen Vertrag, der im klassischen Fall durch das Unterbreiten eines Angebotes und dessen Annahme zustande kommt. Um ein optimal passendes Angebot zu formulieren, welches die andere Partei annehmen soll, so muss dieses auch dem jeweiligen Interesse entsprechen. Als Vertragsanbieter muss der Mediand also die Interessen des anderen kennen und umgekehrt. Dies ergibt sich aus den Mediationsgesprächen, sodass wechselseitige Angebote spätestens nach dem Austausch in der Mediationsmitte Form annehmen. In diese Richtung gelenkt und in der Kommunikation unterstützt werden beide Medianden durch den Mediator. Es ist nicht verwerflich, wenn die Medianden durch einen äußeren Druck an der Mediation teilnehmen. Wenn es dem Mediator gelingt, sie zu motivieren und ihr Interesse an einem Konsens zu schüren, ist die erforderliche Freiwilligkeit gegeben. Gelingt dies nicht, bleibt der Konflikt in der Regel streitig und wird nach gescheiterter Mediation vor Gericht ausgetragen. |
Fragetechniken | Fragetechniken sind im Allgemeinen eine Maßnahme der gezielten Gesprächsführung, wobei grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden wird. Mediatoren greifen aus den unterschiedlichsten Gründen auf Fragetechniken zurück. Fragen wirken sich lenkender und direktiver auf den Gesprächsverlauf in der Mediation aus als das aktive Zuhören. Mediatoren können durch Fragetechniken völlig neue Aspekte anschneiden und auch die Gesprächsrichtung stärker beeinflussen. Bei allen Fragen verfolgt ein Mediator die Grundhaltung, das Fragetechniken stets im Dienst der Selbstklärung der Medianden stehen müssen. Fragetechniken werden in Mediationsverfahren beispielsweise auch genutzt, um Hypothesen abzufragen, um sie im Anschluss zu deuten. Durch Fragestellungen können Daten und Informationen in Erfahrung gebracht werden. Gezieltes Fragen befriedigt das Erkenntnisinteresse und hilft dem Mediator, das Mediationsverfahren zu strukturieren und zu führen. Mediatoren nutzen Fragetechniken nicht zum „Ermitteln“. Es geht ihnen nicht darum, ob etwas „wahr“ oder „objektiv richtig“ ist. Sie arbeiten mit den Wirklichkeitskonstruktionen der Medianden, um die Wahrnehmung von Interessen und Bedürfnissen zu fördern. Dies ist Voraussetzung für Perspektivwechsel und den Aufbau gegenseitigen Verständnisses. Wirkung von FragetechnikenZu Beginn eines Mediationsverfahrens stellen Mediatoren einfache Fragen, die die Stimmung auflockern sollen. Auf Fragen wie „Haben Sie gut hier her gefunden?“ können Medianden durch eine Antwort für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Um die Wahrnehmungen der Medianden zu erkunden, stellen Mediatoren gezielte Fragen zu Bedürfnissen, Anliegen und Zielen. Bei Unklarheiten werden hingegen konkretisierende Fragen wie beispielsweise „Wie war das genau?“ gestellt. Um das Mediationsverfahren den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, stellen Mediatoren des Weiteren Fragen zu subjektiven Vorstellungen, Schwierigkeiten, Interessen, Ressourcen und Erklärungen. Etabliert haben sich im Mediationsverfahren die zirkulären Fragen, die eine Art Schätzung involvieren. Zirkuläre Fragen wie „Was würde ihre Tochter wohl dazu sagen?“ veranlassen zum Nachdenken und Einschätzen. Aber auch sokratische Fragen wie „Was ist wenn …?“ und Wunder-Fragen wie „Stellen Sie sich vor, es geschieht über Nacht ein Wunder und Ihr Problem ist gelöst. Was passiert dann?“ helfen den Medianden, über den Tellerrand hinaus zu schauen und untypische Gedankengänge zuzulassen. Hierzu gehören auch paradoxe Fragen, die scheinbar in die falsche Richtung gehen. Mit paradoxen Fragen wie „Was müssten Sie machen, damit der Konflikt noch schlimmer wird?“ kann gezielt das Worst Case Szenario hervorgerufen werden, um die positiven Aspekte danach verstärkt in den Vordergrund setzen zu können. Durch dialogisierende Fragen nach der Meinung oder dem Verständnis werden Medianden zur Kommunikation angeregt. Fragetechniken stellen letztendlich ein wichtiges Werkzeug für Mediatoren dar, um ein Mediationsverfahren erfolgreich zum Abschluss zu bringen. |
Fragen | Fragen gehören zu den wichtigen Bestandteilen einer Mediation. Mit respektvoller Neugier fragen Mediatoren ihre Medianden nach den unterschiedlichsten Details, um den Verlauf des Mediationsverfahrens positiv zu beeinflussen. Es ist wichtig, dass Mediatoren Fragen richtig formulieren, damit sie nicht uninteressant, sinnlos oder manipulativ erscheinen und die Stimmung darunter leidet. Deshalb gehören Fragetechniken zur klassischen Mediationsausbildung. Fragen sollen in der Mediation dazu dienen, dass der Mediator an wichtige Informationen gelangt. Sie werden deshalb generell verständlich, interessant und offen formuliert. Bei Fragen wird grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden. Während geschlossene Fragen in der Regel nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden, ermöglichen offene Fragen ausführliche Antworten. Aus diesem Grund bevorzugen Mediatoren offene Fragestellungen, um möglichst viel über den Konflikt, die Wahrnehmung und die Interessen herauszufinden. Neben den geschlossenen und offenen Fragen gibt es verschiedene Fragearten, die Mediatoren gezielt in der Mediation nutzen. Hierzu gehören öffnende Fragen zur Einleitung von Vermittlungsprozessen. Wenn es um die Fakten und Meinungen geht, stellt der Mediator hingegen Informationsfragen. Müssen Informationen spezifiziert werden, geschieht dies durch Klärungsfragen. Interessenorientierte Fragen ermöglichen die Herausarbeitung, was für die Medianden besonders wichtig ist. Um detailliertere Eindrücke von den Wünschen und Einstellungen zu gewinnen, stellt der Mediator teilnehmende Fragen. Welche Fragen stellt ein Mediator?
Zu den weiteren in Mediationsverfahren verwendeten Fragetechniken hören Zukunftsfragen, Ausnahmefragen, Wunderfragen, Hypothesefragen, konzentrierende Fragen, Optionalisierungsfragen, Alternativfragen, Evaluationsfragen, Skalafragen, Verschlimmerungsfragen, lösungsorientierte Fragen und zirkuläre Fragen. Letztendlich nehmen Fragen und Fragetechniken einen entscheidenden Einfluss auf das Mediationsverfahren selbst und dessen Erfolg. |
Fortsetzungsklausel | Ein Prolongationskodex definiert in einem Abkommen oder Kontrakt die Option für die involvierten Entitäten, diese Absprache bei Bedarf oder Wunsch zu einem späteren Datum zu prolongieren oder auszudehnen. Ziel ist es, die Adaptierbarkeit der Abmachung zu sichern und künftige Modifikationen oder Zusätze zu gestatten.
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Formulierung | Aus der sprachlichen Sicht handelt es sich bei einer Formulierung um eine ganz bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, Sätzen und Ausdrücken, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken. Zu diesen Formulierungen gehören auch Niederschriften oder Redensarten. In einem Mediationsverfahren kommt es jedoch nicht nur darauf an, was formuliert wird, sondern auch wie etwas formuliert wird. Innerhalb eines Konflikts kommt es nämlich häufig vor, dass Parteien negative Formulierungen von sich geben, die den anderen Gesprächspartner verärgern könnten. Typische negative Formulierungen lauten beispielsweise „Damit ich mich nicht wiederholen muss …!“ oder „Das haben Sie jetzt schon wieder falsch verstanden …!“. Beide Formulierungen geben dem Gesprächspartner das Gefühl der Unterlegenheit, was zu weiteren Spannungen führen kann. Positive Formulierungen bieten hingegen zahlreiche Vorteile in der Kommunikation und im zwischenmenschlichen Bereich. Positive Formulierungen wie „Das erkläre ich Ihnen gern …!“ tragen zu einem verbesserten Sprachstil bei und sorgen für mehr Verständnis. Negative Formulierungen wirken häufig unpräzise, während positives Formulieren klare Anweisungen besser verständlich übermittelt und auch psychologisch sinnvoller erscheint. Durch eine klare Kommunikation wird der Weg zu konstruktiven Lösungen geebnet. Durch positive Formulierungen kann die innere Haltung gestärkt werden. Wer negatives Denken erkennt und in positive Gedanken umwandeln kann, gewinnt an Lebensqualität und Optimismus. Klar, deutlich, positiv und höflich vorgebrachte Bedürfnisse und Wünsche zeugen von einer starken Persönlichkeit. Die Wirkung der positiven Formulierungen macht sich daher auch der Mediator im Mediationsverfahren zunutze. |
Forensische Mediation | Forensische Mediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in der Rechtsprechung und im Strafverfahren eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Mediation, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von juristischen Auseinandersetzungen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, die eher auf freiwilliger Basis und außerhalb des Gerichts stattfinden, wird die forensische Mediation gezielt im Rahmen von Gerichtsverfahren eingesetzt. Das Hauptziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien in einem Gerichtsverfahren zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um die Lösung des konkreten Streitfalls, sondern auch um die Verbesserung der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Dies ist besonders wichtig, da in vielen Fällen die Beziehung zwischen den Parteien auch nach Abschluss des Gerichtsverfahrens weiterbestehen wird, beispielsweise in Fällen von Scheidungen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, bei denen ein neutraler Mediator die Parteien bei der Suche nach einer Lösung unterstützt, wird die forensische Mediation von einem speziell ausgebildeten Rechtsanwalt oder Richter durchgeführt. Diese Person hat nicht nur die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und sie bei der Suche nach einer Lösung zu unterstützen, sondern auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine Einigung zu formulieren, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Ein weiterer wichtiger Unterschied zur herkömmlichen Mediation besteht darin, dass die forensische Mediation in der Regel nicht vertraulich ist. Dies bedeutet, dass die im Rahmen der Mediation geführten Gespräche und erzielten Ergebnisse im Gerichtsverfahren verwendet werden können. Dies kann für die Parteien von Vorteil sein, da sie dadurch eine offizielle Einigung erzielen können, die dann vom Gericht bestätigt werden kann. Gleichzeitig müssen sich die Parteien aber auch bewusst sein, dass alles, was sie im Rahmen der forensischen Mediation sagen, später im Gerichtsverfahren gegen sie verwendet werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt der forensischen Mediation ist die Tatsache, dass sie sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren unterscheidet. Dies bedeutet, dass die Parteien in der Regel nicht frei wählen können, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten oder nicht. In der Regel wird die forensische Mediation vom Gericht angeordnet, um eine schnellere und effektivere Lösung des Konflikts zu erreichen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die forensische Mediation ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung ist, das in der Rechtsprechung eingesetzt wird. Sie unterscheidet sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren, die Beteiligung eines speziell ausgebildeten Rechtsanwalts oder Richters und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht vertraulich ist. Ziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden, während gleichzeitig die Beziehung zwischen den Parteien verbessert wird. |