Glossar Mediation

Fachbegriffe der Mediatoren

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
beratender Mediator

Ein beratender Mediator ist eine Person, die als neutrale Vermittlerin oder Vermittler in Konfliktsituationen fungiert und den Parteien dabei hilft, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Im Gegensatz zu einem klassischen Mediator, der lediglich als Vermittler agiert, bietet ein beratender Mediator zusätzlich auch Beratung und Unterstützung bei der Konfliktlösung an.

Die Rolle des beratenden Mediators
Ein beratender Mediator hat die Aufgabe, den Konfliktparteien dabei zu helfen, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und zu verstehen. Dabei ist es wichtig, dass der Mediator unparteiisch und neutral bleibt und keine eigenen Lösungsvorschläge unterbreitet. Stattdessen unterstützt er die Parteien dabei, selbst kreative Lösungen zu entwickeln, die für beide Seiten akzeptabel sind. Der beratende Mediator hilft dabei, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung
Zwei Geschäftspartner haben einen Konflikt über die Aufteilung von Gewinnen aus einem gemeinsamen Projekt. Beide Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen und Interessen, die zu einer Blockade in den Verhandlungen führen. Ein beratender Mediator wird nun eingesetzt, um den Konflikt zu lösen. Zunächst hilft er den Parteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und zu verstehen. Anschließend unterstützt er sie dabei, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die für beide Seiten akzeptabel sind. Der Mediator bietet dabei auch Beratung und Unterstützung an, um die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und die Blockade aufzulösen. Am Ende des Mediationsprozesses wird eine Einigung erzielt, die für beide Parteien zufriedenstellend ist und eine langfristige Zusammenarbeit ermöglicht.

Vorteile der beratenden Mediation
Die Beratungsfunktion eines beratenden Mediators bietet einige Vorteile gegenüber einer klassischen Mediation. Zum einen kann der Mediator durch seine zusätzliche Expertise und Erfahrung bei der Konfliktlösung unterstützen und somit zu einer schnelleren und effektiveren Lösung beitragen. Zum anderen kann er den Parteien dabei helfen, die Konfliktsituation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und somit neue Lösungsansätze zu entwickeln. Zudem kann der Mediator durch seine Unterstützung dabei helfen, die Beziehung zwischen den Parteien langfristig zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Beratender Mediator vs. Klassischer Mediator

  • Unterschied 1: Die Rolle des Mediators
    Ein beratender Mediator hat im Vergleich zu einem klassischen Mediator eine etwas andere Rolle.
    Während ein klassischer Mediator als neutraler Vermittler zwischen den Parteien agiert, kann ein beratender Mediator auch eine beratende Funktion übernehmen. Das bedeutet, dass er oder sie den Parteien Vorschläge und Lösungsansätze unterbreiten kann, um den Konflikt zu lösen. Im Gegensatz dazu ist es die Aufgabe eines klassischen Mediators, die Parteien dabei zu unterstützen, selbst eine Lösung zu finden, ohne dabei eigene Vorschläge zu machen.
    Beispiel
    In einem Konflikt zwischen zwei Geschäftspartnern, bei dem es um die Aufteilung von Gewinnen geht, könnte ein beratender Mediator den Parteien verschiedene Modelle vorstellen und sie bei der Entscheidung unterstützen.
    Ein klassischer Mediator würde hingegen die Parteien dazu anleiten, gemeinsam eine faire Lösung zu erarbeiten, ohne dabei eigene Vorschläge zu machen.

  • Unterschied 2: Die Art der Kommunikation
    Ein weiterer Unterschied zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator liegt in der Art der Kommunikation.
    Während ein klassischer Mediator darauf fokussiert ist, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und eine offene und konstruktive Gesprächsatmosphäre zu schaffen, kann ein beratender Mediator auch beratend eingreifen und die Kommunikation lenken. Dies kann besonders dann hilfreich sein, wenn die Parteien Schwierigkeiten haben, ihre Standpunkte klar zu kommunizieren oder wenn es zu Missverständnissen kommt.
    Beispiel
    In einem Konflikt zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer könnte ein beratender Mediator die Kommunikation zwischen den beiden Parteien lenken und dabei helfen, Missverständnisse aufzuklären. Ein klassischer Mediator würde hingegen die Parteien dabei unterstützen, ihre Standpunkte klar zu kommunizieren und aufeinander einzugehen.

  • Unterschied 3: Die Zielsetzung der Mediation
    Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator liegt in der Zielsetzung der Mediation. Während ein klassischer Mediator darauf abzielt, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist, kann ein beratender Mediator auch versuchen, eine für beide Parteien vorteilhafte Lösung zu erarbeiten. Dies bedeutet, dass ein beratender Mediator nicht nur auf die Bedürfnisse und Interessen der Parteien achtet, sondern auch auf die bestmögliche Lösung für beide Seiten.
    Beispiel
    In einem Scheidungskonflikt könnte ein beratender Mediator versuchen, eine Lösung zu finden, die nicht nur die Bedürfnisse und Interessen der Ehepartner berücksichtigt, sondern auch eine für beide Seiten vorteilhafte Regelung darstellt. Ein klassischer Mediator würde hingegen darauf abzielen, eine Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist, ohne dabei eine bestimmte Partei zu bevorzugen.

Gleichwohl es einige wichtige Unterschiede zwischen einem beratenden Mediator und einem klassischen Mediator gibt, ist es jedoch wichtig zu betonen, dass sowohl ein beratender Mediator als auch ein klassischer Mediator wertvolle Unterstützung bei der Lösung von Konflikten bieten können und beide Ansätze ihre Vor- und Nachteile haben. Die Wahl des geeigneten Mediationsansatzes hängt von der Art des Konflikts und den Bedürfnissen der Parteien ab.

Siehe auch: Beratende Mediation kombiniert Beratung mit Mediationsverfahren.

beratende Mediation

Die beratende Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, das auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung der Konfliktparteien basiert. Sie dient dazu, Konflikte auf friedliche und konstruktive Weise zu lösen, indem eine neutrale dritte Person, der Mediator, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien fördert und unterstützt. Im Gegensatz zur klassischen Mediation, bei der der Mediator keine Ratschläge gibt, kann der Mediator bei der beratenden Mediation auch beratend tätig werden und den Parteien Lösungsvorschläge unterbreiten.

Die Rolle des Mediators
Der Mediator ist eine unparteiische und neutrale Person, die über eine spezielle Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Konfliktlösung verfügt. Er hat die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, ihre Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Mediator fungiert als Vermittler und begleitet die Parteien durch den gesamten Mediationsprozess.

Der Ablauf einer beratenden Mediation
Die beratende Mediation beginnt in der Regel mit einem Vorgespräch, in dem der Mediator die Konfliktparteien über den Ablauf und die Grundprinzipien der Mediation informiert. Anschließend folgt die eigentliche Mediation, bei der die Parteien ihre Sichtweisen und Anliegen darlegen können. Der Mediator unterstützt sie dabei, ihre Interessen zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Am Ende des Prozesses werden die gefundenen Lösungen in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten.

Vorteile der beratenden Mediation
Die beratende Mediation bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Konfliktlösungsverfahren. Durch die aktive Beteiligung der Parteien und die Unterstützung des Mediators können Konflikte auf eine faire und einvernehmliche Art und Weise gelöst werden. Die Parteien haben die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Interessen zu artikulieren und gemeinsam nach individuellen Lösungen zu suchen. Dadurch können langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren vermieden werden.

Die Unterscheidung zwischen beratender Mediation und klassischer Mediation
Der Hauptunterschied zwischen beratender Mediation und klassischer Mediation liegt in der Rolle des Mediators:

  • Während der Mediator bei der beratenden Mediation aktiv Lösungsvorschläge einbringt, bleibt er bei der klassischen Mediation neutral und unterstützt die Konfliktparteien lediglich dabei, selbst eine Lösung zu finden. Dadurch kann die beratende Mediation schneller zu einer Einigung führen, da der Mediator gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien eingehen kann. Bei der klassischen Mediation hingegen sind die Konfliktparteien selbst für die Lösungsfindung verantwortlich und es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis eine Einigung erzielt wird.

  • Ein weiterer Unterschied besteht in der Art der Kommunikation. Bei der beratenden Mediation ist der Mediator aktiver und führt die Gespräche, während er bei der klassischen Mediation eher als Moderator fungiert und die Konfliktparteien selbst miteinander sprechen lässt.

Ein Beispiel für die Anwendung der beratenden Mediation könnte eine Scheidung sein. Der Mediator, der sich auf Familienrecht spezialisiert hat, kann den Ehepartnern dabei helfen, eine faire und gerechte Lösung für die Aufteilung des Vermögens und das Sorgerecht für die Kinder zu finden. Er kann ihnen dabei konkrete Vorschläge unterbreiten, wie sie ihre Interessen und Bedürfnisse am besten berücksichtigen können.

Im Gegensatz dazu könnte die klassische Mediation bei einem Streit zwischen zwei Geschäftspartnern zum Einsatz kommen. Hier unterstützt der Mediator die Konfliktparteien dabei, ihre unterschiedlichen Standpunkte zu verstehen und eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, ohne dabei selbst Vorschläge zu machen. Die Konfliktparteien müssen selbst aktiv werden und ihre Interessen und Bedürfnisse kommunizieren, um zu einer Einigung zu gelangen.

Siehe auch: Beratende Mediation

Beibringungsgrundsatz

Der Beibringungsgrundsatz besagt, dass eine Partei, die eine bestimmte Behauptung aufstellt, die Beweise dafür vorlegen muss, dass sie wahr ist. Er wird in der Regel angewendet, wenn eine Partei eine Tatsache behauptet, die nicht allgemein bekannt ist, und die andere Partei nicht in der Lage ist, sie zu widerlegen.

Dieser Grundsatz wird häufig in Zivilverfahren angewendet, bei denen eine Partei eine bestimmte Behauptung aufstellt. Beispielsweise kann ein Kläger in einem Zivilprozess eine Partei auffordern, eine bestimmte Behauptung zu beweisen. Wenn der Beklagte nicht in der Lage ist, die Behauptung zu widerlegen, kann der Kläger den Beibringungsgrundsatz anwenden.

Insoweit ist der Beibringungsgrundsatz ein wichtiges Prinzip des deutschen Rechts, das besagt, dass jeder Bürger verpflichtet ist, seine Rechte und Pflichten vor Gericht zu beweisen. Dieser Grundsatz stellt eine wichtige Grundlage für die Rechtsprechung dar, indem die Verantwortung für die Beweisführung beim Kläger liegt. Es ist nicht Aufgabe des Richters, die Beweise zu suchen oder zu sammeln.

 

Synonyme - Verhandlungsmaxime, Verhandlungsgrundsatz
Behavioristische Theorie

Die behavioristische Theorie ist eine psychologische Theorie, die sich mit dem Verhalten von Individuen beschäftigt. Sie geht davon aus, dass Verhalten durch äußere Reize und Umweltbedingungen beeinflusst wird und dass es durch Erfahrung und Lernen geformt werden kann. Diese Theorie wurde in den frühen 1900er Jahren von dem amerikanischen Psychologen John B. Watson entwickelt und hatte einen großen Einfluss auf die Psychologie des 20. Jahrhunderts.

Grundprinzipien der behavioristischen Theorie
Die behavioristische Theorie basiert auf einigen grundlegenden Prinzipien, die das Verhalten von Individuen erklären sollen. Dazu gehören:

  • Umweltbedingungen beeinflussen Verhalten
    Die behavioristische Theorie geht davon aus, dass Verhalten durch die Umweltbedingungen, in denen eine Person lebt, geformt wird. Das bedeutet, dass das Verhalten einer Person durch die Erfahrungen und Lernprozesse beeinflusst wird, die sie in ihrer Umwelt gemacht hat.

  • Verhalten wird durch Belohnungen und Bestrafungen verstärkt oder gehemmt
    Ein zentrales Konzept der behavioristischen Theorie ist die Verstärkung oder Hemmung von Verhalten durch Belohnungen und Bestrafungen. Wenn ein Verhalten durch eine Belohnung verstärkt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es wiederholt wird. Im Gegensatz dazu wird ein Verhalten durch Bestrafung gehemmt und die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder auftritt, wird verringert.

  • Verhalten kann durch Konditionierung gelernt werden
    Die behavioristische Theorie betont die Bedeutung von Lernprozessen bei der Entwicklung von Verhalten. Eine wichtige Form des Lernens ist die Konditionierung, bei der ein bestimmter Reiz mit einer bestimmten Reaktion verknüpft wird. Es gibt zwei Arten der Konditionierung: die klassische Konditionierung, bei der ein neutraler Reiz mit einem unbedingten Reiz gekoppelt wird, und die operante Konditionierung, bei der ein Verhalten durch Belohnungen oder Bestrafungen verstärkt oder gehemmt wird.

Beispiele für die Anwendung der behavioristischen Theorie

  • Klassische Konditionierung
    Ein Beispiel für die klassische Konditionierung ist der Pawlowsche Hund. Der russische Psychologe Iwan Pawlow führte ein Experiment durch, bei dem er einen Hund mit Futter fütterte, während er gleichzeitig eine Glocke läutete. Nach mehreren Wiederholungen assoziierte der Hund das Läuten der Glocke mit dem Futter und begann zu sabbern, auch wenn kein Futter vorhanden war. Dies zeigt, wie ein neutraler Reiz (die Glocke) durch Wiederholung mit einem unbedingten Reiz (das Futter) gekoppelt werden kann und somit eine bestimmte Reaktion (das Sabbern) auslöst.

  • Operante Konditionierung
    Ein Beispiel für die operante Konditionierung ist das Verhalten von Kindern in der Schule. Wenn ein Kind für gute Noten gelobt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich weiterhin bemüht und gute Noten erzielt. Im Gegensatz dazu kann ein Kind, das für schlechte Noten bestraft wird, dazu neigen, weniger zu lernen und schlechtere Noten zu bekommen. Auf diese Weise wird das Verhalten des Kindes durch Belohnungen und Bestrafungen geformt.

  • Verhaltensmodifikation
    Die behavioristische Theorie hat auch Anwendung in der Verhaltensmodifikation gefunden, einer Technik zur Änderung von Verhalten durch Belohnungen und Bestrafungen. Zum Beispiel kann ein Therapeut die Verhaltensmodifikation verwenden, um eine Person davon abzuhalten, unerwünschtes Verhalten wie Rauchen oder übermäßiges Essen zu zeigen. Durch die Verstärkung von positivem Verhalten und die Bestrafung von negativem Verhalten kann die Person lernen, ihr Verhalten zu ändern.

Kritik an der behavioristischen Theorie
Obwohl die behavioristische Theorie einen großen Einfluss auf die Psychologie hatte, gibt es auch Kritik an ihr. Einige argumentieren, dass sie das innere Erleben und die kognitiven Prozesse von Individuen vernachlässigt und nur auf beobachtbares Verhalten fokussiert. Außerdem wird kritisiert, dass die Theorie zu mechanistisch ist und die Komplexität des menschlichen Verhaltens nicht vollständig erklären kann.

 

Beendigung der Mediation

Das Mediationsgesetz in § 7 legt klare Anforderungen an die Beendigung einer Mediation fest. Diese Anforderungen dienen dazu, einen strukturierten und geregelten Ablauf der Mediation zu gewährleisten und eine erfolgreiche Beilegung des Konflikts zu ermöglichen. Im Folgenden werden die wichtigsten Anforderungen an die Beendigung der Mediation gemäß § 7 des Mediationsgesetzes detailliert erläutert.

  1. Einvernehmliche Beendigung der Mediation
    Gemäß § 7 Absatz 1 des Mediationsgesetzes ist eine Mediation dann erfolgreich beendet, wenn die Parteien eine Einigung erzielt haben und diese schriftlich festgehalten haben. Dies bedeutet, dass die Beendigung der Mediation auf einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts beruhen muss. Eine solche Lösung kann in Form eines Mediationsvertrags oder einer anderweitigen schriftlichen Vereinbarung zwischen den Parteien festgehalten werden.

  2. Beendigung durch einseitige Erklärung
    Neben der einvernehmlichen Beendigung kann die Mediation auch durch eine einseitige Erklärung einer Partei beendet werden. Gemäß § 7 Absatz 2 des Mediationsgesetzes kann eine Partei die Mediation jederzeit durch eine schriftliche Erklärung gegenüber der anderen Partei und dem Mediator beenden. Diese Erklärung muss jedoch begründet werden und darf nicht missbräuchlich erfolgen. Eine solche Beendigung durch einseitige Erklärung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine Partei der Meinung ist, dass die Mediation nicht mehr zielführend ist oder die andere Partei nicht kooperativ ist.

  3. Beendigung durch den Mediator
    Auch der Mediator kann die Mediation gemäß § 7 Absatz 3 des Mediationsgesetzes jederzeit beenden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn er der Meinung ist, dass die Mediation keine Aussicht auf Erfolg hat oder die Parteien nicht bereit sind, konstruktiv an der Lösung des Konflikts mitzuwirken. Der Mediator muss in diesem Fall jedoch die Gründe für die Beendigung der Mediation schriftlich darlegen und den Parteien mitteilen.

  4. Beendigung aufgrund fehlender Erfolgsaussichten
    Gemäß § 7 Absatz 4 des Mediationsgesetzes kann die Mediation auch dann beendet werden, wenn die Parteien trotz intensiver Bemühungen keine Einigung erzielen konnten und die Erfolgsaussichten der Mediation als gering einzuschätzen sind. In diesem Fall muss der Mediator den Parteien eine schriftliche Bescheinigung ausstellen, dass die Mediation erfolglos war.

  5. Beendigung bei Verstoß gegen die Mediationsgrundsätze
    Gemäß § 7 Absatz 5 des Mediationsgesetzes kann die Mediation auch dann beendet werden, wenn eine Partei gegen die Mediationsgrundsätze verstößt. Diese Grundsätze umfassen unter anderem die Vertraulichkeit, Freiwilligkeit und Neutralität des Mediationsverfahrens. Sollte eine Partei gegen diese Grundsätze verstoßen, kann der Mediator die Mediation beenden und die Parteien darüber informieren.

  6. Beendigung bei Verletzung der Vertraulichkeit
    Gemäß § 7 Absatz 6 des Mediationsgesetzes kann die Mediation auch dann beendet werden, wenn eine Partei die Vertraulichkeit des Mediationsverfahrens verletzt. Dies kann beispielsweise durch die Weitergabe von vertraulichen Informationen an Dritte geschehen. In diesem Fall kann der Mediator die Mediation beenden und die Parteien darüber informieren.

  7. Beendigung bei Nichterfüllung von Vereinbarungen
    Gemäß § 7 Absatz 7 des Mediationsgesetzes kann die Mediation auch dann beendet werden, wenn eine Partei vereinbarte Maßnahmen oder Handlungen nicht erfüllt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Partei zugesagt hat, bestimmte Dokumente bereitzustellen, dies jedoch nicht tut. Auch in diesem Fall kann der Mediator die Mediation beenden und die Parteien darüber informieren.

  8. Beendigung bei Nichteinhaltung von Fristen
    Gemäß § 7 Absatz 8 des Mediationsgesetzes kann die Mediation auch dann beendet werden, wenn eine Partei vereinbarte Fristen nicht einhält. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn eine Partei zugesagt hat, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Entscheidung zu treffen, dies jedoch nicht tut. Auch in diesem Fall kann der Mediator die Mediation beenden und die Parteien darüber informieren.

  9. Beendigung durch gerichtliche Entscheidung
    Schließlich kann die Mediation auch durch eine gerichtliche Entscheidung beendet werden. Gemäß § 7 Absatz 9 des Mediationsgesetzes kann ein Gericht auf Antrag einer Partei oder von Amts wegen die Mediation beenden, wenn es der Meinung ist, dass die Mediation keine Aussicht auf Erfolg hat oder die Parteien nicht bereit sind, konstruktiv an der Lösung des Konflikts mitzuwirken.

Zusammenfassung
Das Mediationsgesetz in § 7 definiert, wie eine Mediation beendet werden kann: durch eine einvernehmliche Lösung, eine einseitige Erklärung einer Partei, den Mediator, bei fehlenden Erfolgsaussichten, Verstößen gegen die Mediationsgrundsätze, Verletzung der Vertraulichkeit, Nichterfüllung von Vereinbarungen, Nichteinhaltung von Fristen oder durch eine gerichtliche Entscheidung. In allen Fällen sind schriftliche Erklärungen oder Bescheinigungen erforderlich, um die Beendigung zu dokumentieren.

Synonyme - MediationsG § 7
Bedürfnis

Nach der psychologischen Definition ist ein Bedürfnis das subjektive Empfinden eines Mangels, was mit dem Wunsch kombiniert wird, dieses Defizit auszugleichen oder zu beheben. Bedürfnisse sind individuell und variieren von Mensch zu Mensch. Sie ändern sich je nach Lebenssituation oder gesellschaftlichen Einflüssen und werden von Normen und Werten geprägt. Die Motivation beim Empfinden eines Bedürfnisses hat Einfluss auf die Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung. Ein stark ausgeprägtes Bedürfnis ist ein Verlangen. Umgangssprachlich wird ein Bedürfnis auch als Wunsch, Anliegen oder Anspruch umschrieben.

Bedürfnisse können zunächst in Individualbedürfnisse und Kollektivbedürfnisse unterschieden werden. Ein Individualbedürfnis kann vom Menschen selbst befriedigt werden; beispielsweise bei Hunger durch Essen oder Durst durch Trinken. Für die Befriedigung von Kollektivbedürfnissen bedarf es einer ganzen Gemeinschaft, Gruppe oder der Familie. Der Zusammenhalt der Familie kann zum Beispiel das Bedürfnis nach Sicherheit befriedigen.

Ein Bedürfnis lässt sich jedoch auch nach Dringlichkeit und Rang einteilen. Zu den dringenden Bedürfnissen gehören die Grundbedürfnisse, die bei vielen Menschen gleich sind; beispielsweise nach Entspannung, Ruhe, Respekt, Gesundheit und Fürsorge. Abweichend von den Grundbedürfnissen erscheinen Existenzbedürfnisse auch in Notlagen noch realisierbar, was für Nahrung, Wohnraum, Arbeit oder Medikamente gilt. Mit Luxusbedürfnissen sehnen sich Menschen nach Luxusgütern, während Kulturbedürfnisse den Wunsch nach Kreativität, Bildung oder Ästhetik beschreiben. Da Menschen ihre Bedürfnisse nicht immer sofort befriedigen können, müssen sie eine Wahl treffen oder Prioritäten setzen. Sie werden dann gedanklich in einer Rangordnung aufgeteilt.

Der bekannteste Forscher in Bereich der Bedürfnisse war der amerikanische Psychologe Abraham Maslow, der die Maslowsche Bedürfnispyramide entwickelt hat. Wenn Menschen ein Bedürfnis haben, ist es hilfreich, dieses Bedürfnis klar zu definieren. Beispiel: Wenn sich jemand auf der Arbeit durch eine hohe Lautstärke genervt fühlt, kann der Gedanke helfen, dass spätestens am Wochenende aktiv nach Ruhe und Entspannung gesucht werden kann.  Auch bei Konflikten kann die Klärung von Bedürfnissen ein wichtiger Schritt zur Lösung sein, was in der Mediation auch unterstützt wird. Die menschliche Strategie, ein Bedürfnis erfüllt zu bekommen, bietet häufig Konfliktpotenzial. Der eigene Willen (Bedürfnis) soll auf jeden Fall durchgesetzt werden. Hier ist die Erkenntnis des Bedürfnisses der erste Schritt in Richtung Verständnis und Konfliktlösung.

Baumediation

Die Baumediation gilt heute als beliebtes außergerichtliches Streitlösungsverfahren im Bereich Planen und Bauen. Dies, zumal Baustreitigkeiten vor staatlichen Gerichten in der Regel lange dauern, nicht unerhebliche Kosten mit sich bringen und von viel internem Aufwand für die Vorbereitung des Prozesses abhängig sind. Ein Baustopp wegen eines Konflikts kostet viel Zeit und Geld.

Vermieden werden können die Nachteile eines gerichtlichen Verfahrens durch die Einleitung einer Baumediation oder auch automatisch, wenn die jeweiligen Verträge bereits eine Mediationsklausel beinhalten.

Eine Streitvermittlung bei Streitigkeiten im Bereich Planen und Bauen wird bei Konflikten durchgeführt, die beim Bauen und Planen entstehen können. Bauprojekte sind in der Regel sehr komplex und werden von einer hohen Anzahl an Beteiligten durchgeführt, was allein schon Konfliktpotenzial birgt. Des Weiteren werden Ausschreibungen und Verträge oft lücken- oder fehlerhaft formuliert und auch bei einzuhaltenden Terminen unvernünftig kalkuliert. Im Planungs- und Baubereich treffen viele Menschen mit unterschiedlichen Befindlichkeiten, Verständnissen und Ansprüchen aufeinander, was mit viel Raum für Konflikte verbunden ist.

In der Baumediation geht es dann häufig um Honorare und Vergütungen oder um Mängel am Bauprojekt und die Frage, wer dafür in die Haftung genommen werden soll. Manchmal beschäftigt sich die Mediation auch um die Auslegung der vertraglichen Formulierungen und der Leistungsbestimmungen.

Eine Baumediation kann in klassischer Weise oder als projektbegleitende Mediation umgesetzt werden, um sich anbahnende Konflikte zu vermeiden oder um Zwischenlösungen zu finden. Während der Bauphasen hat sich eine Mediation auch bewährt, um Bauzeitverlängerungen und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren sowie um die Beziehungen zwischen allen beteiligten Schnittstellen zu verstärken.

BATNA

BATNA steht für "Best Alternative to a Negotiated Agreement" und beschreibt die beste Alternative, die eine Partei in einer Verhandlungssituation hat, falls keine Einigung erzielt werden kann. Es handelt sich also um den Plan B, den man in der Hinterhand hat, um im Falle des Scheiterns einer Verhandlung nicht ohne Optionen dazustehen.

Die Bedeutung von BATNA in der Verhandlungsführung
BATNA ist ein wichtiger Faktor in der Verhandlungsführung, da es den Verhandlungspartnern ermöglicht, realistische Erwartungen zu haben und ihre Positionen besser einzuschätzen. Es hilft dabei, die Verhandlung effizienter und zielführender zu gestalten, da man sich bewusst ist, dass man im Notfall immer noch auf seine BATNA zurückgreifen kann.

Die Rolle von BATNA in der Vorbereitung einer Verhandlung
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg einer Verhandlung. Teil dieser Vorbereitung ist es, sich über seine BATNA im Klaren zu sein. Dazu gehört die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen sowie die Identifikation von Alternativen, die man im Falle des Scheiterns der Verhandlung nutzen kann.
Zum Beispiel könnte eine Firma, die eine Gehaltserhöhung für einen Mitarbeiter aushandeln möchte, als BATNA die Suche nach einem neuen qualifizierten Mitarbeiter mit niedrigeren Gehaltsvorstellungen haben.

Die Bedeutung von BATNA in der Entscheidungsfindung
BATNA hilft nicht nur bei der Vorbereitung und Durchführung einer Verhandlung, sondern auch bei der Entscheidungsfindung. Es ist wichtig, seine BATNA zu kennen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Wenn man sich beispielsweise zwischen zwei Jobangeboten entscheiden muss, kann die Kenntnis der eigenen BATNA, also der aktuellen Arbeitsstelle, dabei helfen, die Vor- und Nachteile der beiden Angebote besser abzuwägen.

Die Auswirkungen von BATNA auf den Verhandlungsverlauf
Die Kenntnis der BATNA beider Verhandlungspartner kann den Verhandlungsverlauf stark beeinflussen. Wenn eine Partei eine starke BATNA hat, also eine attraktive Alternative, wird sie selbstbewusster und entschlossener auftreten. Dies kann dazu führen, dass die andere Partei Zugeständnisse macht, um die Verhandlung nicht scheitern zu lassen. Umgekehrt kann eine schwache BATNA dazu führen, dass eine Partei in der Verhandlung unter Druck gerät und eher bereit ist, Zugeständnisse zu machen.

Die Bedeutung von BATNA in der Konfliktlösung
BATNA ist nicht nur in Verhandlungen, sondern auch in Konfliktsituationen von großer Bedeutung. Wenn es in einem Konflikt keine Möglichkeit gibt, eine Einigung zu erzielen, kann die Kenntnis der BATNA dazu beitragen, den Konflikt auf friedliche Weise zu lösen.
Zum Beispiel könnte ein Paar, das sich scheiden lassen möchte, als BATNA eine Mediation oder eine Trennung in beiderseitigem Einvernehmen haben.

Zusammenfassung
BATNA ist die beste Alternative zu einer Verhandlung und spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung von Verhandlungen sowie bei der Entscheidungsfindung. Es ermöglicht realistische Erwartungen und stärkt die Verhandlungsposition. Eine klare BATNA kann zu besseren Ergebnissen führen oder im Falle von Konflikten zu einer friedlichen Lösung beitragen. Kenntnis der eigenen BATNA und der des Gegenübers beeinflusst den Verhandlungsverlauf und kann zu Kompromissen führen.

Barnum-Effekt

Der Barnum-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, das beschreibt, wie Menschen dazu neigen, vage und allgemeine Aussagen als persönlich auf sie zutreffend zu interpretieren. Es handelt sich dabei um eine Art Selbsttäuschung, bei der Individuen glauben, dass bestimmte Aussagen oder Beschreibungen auf sie zutreffen, obwohl sie in Wirklichkeit für eine Vielzahl von Menschen zutreffend sein könnten.

Der Begriff "Barnum-Effekt" geht auf den berühmten Zirkusunternehmer und Showman P.T. Barnum zurück, der bekannt dafür war, Menschen mit seinen Shows und Attraktionen zu faszinieren und zu unterhalten. Er nutzte dabei auch geschickt die Tatsache aus, dass Menschen dazu neigen, sich in allgemeinen Aussagen wiederzufinden und diese als persönlich zutreffend zu interpretieren. Ein Beispiel dafür ist sein berühmtes Zitat: "Wir haben alle einen Engel in uns, nur manchmal lassen wir ihn nicht zum Vorschein kommen."

In der Psychologie wird der Barnum-Effekt oft als Teil des sogenannten "Forer-Effekts" betrachtet, benannt nach dem Psychologen Bertram R. Forer, der in den 1940er Jahren eine Studie durchführte, bei der er seinen Studenten einen Persönlichkeitstest gab und ihnen anschließend individuelle Beschreibungen ihrer Persönlichkeit gab. In Wirklichkeit waren diese Beschreibungen jedoch für alle Studenten identisch und basierten auf Horoskopen. Dennoch bewerteten die Teilnehmer die Beschreibungen als sehr persönlich zutreffend.

Der Barnum-Effekt hat auch einen Einfluss auf Mediationsverfahren, bei denen es darum geht, Konflikte zwischen Parteien zu lösen. Oftmals werden in Mediationen Techniken wie das "Brainstorming" oder das "Spiegeln" verwendet, bei denen die Parteien dazu aufgefordert werden, ihre Gedanken und Gefühle frei zu äußern. Dabei können vage oder allgemeine Aussagen gemacht werden, die von den anderen Parteien als persönlich zutreffend interpretiert werden können.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn eine Partei in einer Mediation sagt: "Ich fühle mich von dir oft nicht verstanden." Diese Aussage kann von der anderen Partei als persönlicher Angriff aufgefasst werden und zu weiteren Konflikten führen. In Wirklichkeit kann die Aussage jedoch auf viele verschiedene Situationen und Beziehungen zutreffen.

Um den Barnum-Effekt in Mediationsverfahren zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Parteien sich bewusst machen, dass vage oder allgemeine Aussagen nicht unbedingt persönlich gemeint sind. Es kann hilfreich sein, die Aussagen der anderen Partei zu hinterfragen und nach konkreten Beispielen zu fragen, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch der Mediator kann durch gezielte Fragen dazu beitragen, dass die Parteien sich auf konkrete Situationen und Probleme fokussieren und so den Barnum-Effekt reduzieren.

Insgesamt ist der Barnum-Effekt ein wichtiger Aspekt, der bei Mediationsverfahren berücksichtigt werden sollte. Indem die Parteien sich bewusst machen, dass vage oder allgemeine Aussagen nicht unbedingt persönlich gemeint sind, kann eine konstruktive Kommunikation gefördert werden und die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Konfliktlösung erhöht werden.

Bargaining

Der Verhandlungsprozess, in dem verschiedene Parteien um Bedingungen ringen, wird als Handeln bezeichnet. "Bargaining" aus der englischen Sprachwelt steht sowohl für das Aushandeln als auch für das Handeln. In der hier genutzten Verwendung bezieht sich der Ausdruck auf eine Theorie des Verhandelns, die darauf ausgerichtet ist, durch Verhandlungsstrategien zu einer ausgeglichenen Übereinkunft zu kommen. In diesem Bereich, der von Wettbewerbsstreben und Kompromissbereitschaft geprägt ist, erfolgt die Verhandlung, bei der zwei dominante Methoden zum Einsatz kommen: das integrative und das distributive Verhandeln, wobei Mischformen beider Methoden möglich sind. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist in Lehrplänen unter dem Punkt Verhandlungstechniken festgeschrieben.

  • Distributive Verhandlungsweise
    Die distributive Verhandlungsweise zeichnet sich durch einen Wettstreit bei Verteilungsfragen aus, bei welchem intensiv um einen Verhandlungspunkt gefeilscht wird. Diese Verhandlungsart ist durch das Gleichgewicht zwischen Konkurrenz und Kooperationsneigung charakterisiert. Das Ziel besteht darin, für jede Partei den maximalen Vorteil herauszuholen, wobei dennoch genug Konzessionen gemacht werden, um die Gegenseite in den Gesprächen zu halten. Es wird angenommen, dass der Wert des Verhandlungsgegenstands recht präzise bestimmt ist, so dass beide Parteien eine Wertvorstellung besitzen. Die Verhandlungen gestalten sich als Nullsummenspiel, bei dem das, was eine Seite gewinnt, die andere Seite bereitstellen muss. Ausgangsbasis sind dabei unterschiedliche Ausgangspositionen. Im Laufe des Handelns führen die geschlossenen Kompromisse zu einer schrittweisen Annäherung, die so lange wiederholt wird, bis eine Einigung erzielt wird. Dieses dynamische Zusammenspiel wird als "Verhandlungstanz" bezeichnet und ist in seinem Ergebnis häufig gut vorhersehbar. Der Umfang und die Länge des Verhandlungstanzes werden auch durch sogenannte Ankerpunkte beeinflusst, die festgelegt werden. Diese Art des Verhandelns findet oft intuitiv statt und kann je nach kulturellem Hintergrund auch ritualisiert ablaufen, weshalb der Prozess häufig als Basarhandeln bekannt ist.

  • Integrative Verhandlungsweise
    Die integrative Verhandlung strebt danach, den Verhandlungsspielraum zu erweitern, indem mehrere Themen eingebracht werden, um durch Tauschgeschäfte Gewinne zu erzielen. Hierbei wird kein Aushandeln benötigt, da durch die Berücksichtigung der Interessen beider Parteien Win-Win-Lösungen gefunden werden können. Bei dieser Methode werden Zugeständnisse getauscht, um neue Werte zu schaffen. Das Harvard-Konzept bietet für diese Verhandlungsart eine wissenschaftliche Grundlage.

  • Mischformen
    Verhandlungen sind ein unverbindlicher kommunikativer Ablauf bis zum Abschluss eines Vertrags und dienen dem Erzielen von Übereinkommen. Sie können Elemente von Wettbewerbsverhandlungen beinhalten, daher ist es wichtig, dass Mediatoren mit diesen vertraut sind. Die in der Mediation verwendeten Verhandlungsmodelle erweitern die bestehenden Ansätze um die mediativ-verhandlungstheoretischen Aspekte, besonders wenn diese auf einer kognitiven Theorie basieren. Hier steht nicht die Verhandlung selbst, sondern der durch die Verhandlung erzielte Erkenntnisgewinn im Zentrum. In der Mediation beginnt die eigentliche Verhandlung daher erst, nachdem die Verhandlungsreife festgestellt oder erreicht wurde.

Verhandeln im Mediationsverfahren

Die Auswahl angemessener Verhandlungstechniken und Herangehensweisen hängt von der spezifischen Mediationssituation ab. Es gilt zu klären, ob eine reine Verteilung möglich ist oder ob der Gewinn vergrößert werden kann. Diese Entscheidung basiert auf den Ergebnissen der zweiten und dritten Phase, in denen die relevanten Themen und die Kriterien für die Lösung erarbeitet werden. Darauf folgend wird die Lösung in der vierten Phase auf Basis dieser Kriterien entwickelt, wobei oft die Gerechtigkeit der Verteilung im Vordergrund steht. Selbst wenn es schlussendlich nur um eine Verteilung geht, ist es ratsam, den Modus der Verteilung im Vorfeld festzulegen.

 

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