Begriff | Definition |
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Filibuster | Filibuster ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und ursprünglich eine Taktik bezeichnet, die im US-Senat angewendet wurde, um die Verabschiedung von Gesetzen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine endlose Rede oder eine Serie von Anträgen, die dazu dient, die Zeit zu verschwenden und somit die Abstimmung über ein Gesetz zu verzögern oder sogar zu verhindern. Im Zusammenhang mit Mediation bezieht sich der Begriff Filibuster auf eine ähnliche Taktik, die von einer Partei in einem Mediationsverfahren angewendet werden kann, um die Verhandlungen zu verzögern oder zu blockieren. Dies kann beispielsweise durch wiederholte und unnötige Anfragen oder durch das Aufwerfen von irrelevanten Themen geschehen. Die Verwendung von Filibuster in der Mediation kann verschiedene Gründe haben. Eine Partei kann versuchen, Zeit zu gewinnen, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten oder um die andere Partei zu ermüden und somit einen Vorteil zu erlangen. Es kann auch als Mittel eingesetzt werden, um die andere Partei unter Druck zu setzen oder um die Verhandlungen zu sabotieren, wenn eine Einigung nicht im Interesse der Partei liegt. Allerdings kann die Anwendung von Filibuster in der Mediation auch negative Auswirkungen haben. Sie kann das Vertrauen zwischen den Parteien erschüttern und zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Zudem kann sie die Verhandlungen unnötig in die Länge ziehen und somit zu höheren Kosten und Frustration führen. Um Filibuster in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Parteien sich an die vereinbarten Regeln und Verfahren halten und respektvoll miteinander umgehen. Eine professionelle und strukturierte Mediation kann dazu beitragen, dass Filibuster nicht zum Einsatz kommen und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können. Insgesamt kann Filibuster in der Mediation als ein unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten angesehen werden, das die Effektivität der Verhandlungen beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass Mediatoren und Parteien sich bewusst sind, wie Filibuster eingesetzt werden kann und wie sie damit umgehen können, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten. |
Feindbild | Vor dem Hintergrund der Mediation ist ein Feindbild ein Hinderungsgrund, den Konflikt unstreitig zu lösen. Feindbilder hindern Medianden daran, trotz veränderter Sachlage gemeinsam nach einer außergerichtlichen Konfliktlösung zu suchen. Ein Feindbild ist ein archaisches Bild, das in einer Konfliktsituation fast schon automatisch hervorgerufen wird. Dies geschieht, weil eine Partei das Verhalten der anderen Partei nicht verstehen und nachvollziehen kann. Die Partei versucht, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden, wobei ein Bild vom anderen konstruiert wird, das mit negativen und feindlichen Emotionen behaftet ist. Dies erfolgt ohne das Bewusstsein, dass damit in die Wirklichkeit der anderen Partei eingegriffen wird. Das Feindbild entsteht aufgrund von Gefühlen wie Hilflosigkeit, Enttäuschung, Empörung oder auch bei einem verletzten Gerechtigkeitsempfinden. Derjenige, der sich von der anderen Partei verletzt fühlt, ist nicht mehr zu differenziertem Denken in der Lage, sondern lässt sich von seinen Gefühlen dazu verleiten, alles nur Schwarz oder Weiß zu sehen. Nach seinem Empfinden muss er sich wappnen, um das „Böse“ zu bekämpfen. Feindbilder verzerren die WahrnehmungKreiert eine Partei in einem Konflikt ein Feindbild, wird nur noch die andere Partei für alles verantwortlich gemacht. Ein eigener Anteil an der Entstehung des Konflikts bleibt außen vor und wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Sichtweise ist also einseitig und lässt Behauptungen aufstellen, dass die andere Partei allein die Schuld trägt, was alle eigenen Reaktionen rechtfertigt. Durch das Feindbild gelangen Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen aus dem Ruder, sodass Kommunikationsversuche der anderen Partei auch nicht mehr als freundlich oder zuvorkommend wahrgenommen werden. Es herrscht Misstrauen, das ein positives Denken verbietet. Vorsichtige Annäherungen und Versöhnungsversuche werden nicht mehr erkannt, was die andere Partei wiederum kränkt und sich der Konflikt „aufschaukelt“. Das Zuschreiben von Schuld an den jeweils anderen führt zu neuen - emotionalen - Konflikten, während die Feindbilder verhindern, dass der aktuell sachliche Konflikt gelöst werden kann. Die Parteien kritisieren sich gegenseitig und leugnen ihre Anteile am Konflikt, bevor es dann zu verachtenden Mitteilungen und später zum gänzlichen Schweigen als eigentliches Beziehungsende kommt. m im Rahmen der Mediation aus zwei Feindbildern eine gemeinsame Win-Win-Situation zu kreieren, bedient sich der Mediator verschiedener Werkzeugen. Er klammert häufig die sachlichen Konfliktbestandteile von den emotionalen Missständen aus und bringt die Medianden dazu, die jeweils andere Sichtweise zu betrachten. Die Mediation hat die Aufgabe, aus dem Verhaltensmuster, dass es „nur einen Gewinner“ geben kann, auszubrechen. Haben dies die Medianden verinnerlicht, kann nach und nach auch das Feindbild wieder abgebaut werden, was Annäherungen auf sachlicher und persönlicher Ebene ermöglicht. |
Feilschen | Feilschen ist ein wichtiger Bestandteil des Handels und des täglichen Lebens. Es ermöglicht es den Menschen, einen besseren Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erhalten, als sie es sonst bekommen hätten. Es ist auch ein Mittel, um die Wertschätzung und den Wert eines Produkts zu demonstrieren und kann zu einer angenehmen und unterhaltsamen Erfahrung für beide Seiten werden. Feilschen ist auch ein Zeichen von Verhandlungsgeschick und kann dazu beitragen, die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer zu stärken. Die Geschichte des Feilschens Techniken des Feilschens Tipps für erfolgreiches Feilschen Der Unterschied zum Verhandeln Feilschen bezieht sich in der Regel auf den Austausch von Waren oder Dienstleistungen, bei dem der Preis im Vordergrund steht. Es geht darum, einen für beide Seiten akzeptablen Preis zu finden, der oft durch Verhandlungen erzielt wird. Im Gegensatz dazu bezieht sich Verhandeln auf die Diskussion und Verhandlung von Bedingungen, die über den Preis hinausgehen können, wie zum Beispiel Lieferbedingungen, Garantien oder Zahlungsmodalitäten. Beispiel Im Gegensatz dazu könnte ein Beispiel für Verhandeln der Kauf eines Autos sein. Hier geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um andere Bedingungen wie die Lieferzeit, Garantien oder Finanzierungsmöglichkeiten. Der Käufer und der Verkäufer müssen hier über verschiedene Aspekte verhandeln, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Vereinbarung zu treffen. Zusammenfassung |
Feedback | Bei einem Feedback handelt es sich um eine Rückmeldung als eine Reaktion auf ein Ereignis wie eine Äußerung oder ein Verhalten. Derjenige, der das Feedback gibt, erklärt hierin, wie er dieses Ereignis aufgenommen und verstanden hat. Derjenige, der ein Feedback erhält, kann darauf eingehen und sich daran orientieren. Im Rahmen einer Mediation ist Feedback sehr wichtig. In dieser Phase geben die Medianden ihren Eindruck vom bisherigen Verlauf des Mediationsverfahrens wieder. Diese Rückmeldungen beinhalten in der Regel Befindlichkeiten wie Zufriedenheit, Unzufriedenheit, Zweifel oder Zuversicht und geben dem Mediator Anhaltspunkte dafür, ob die Art und Weise der Gesprächsführung angemessen und verständlich ist. Beim Feedback erklären die Medianden, was aus ihrer Sicht während des Mediationsverfahrens Sinn gemacht hat und was für sie weniger hilfreich erscheint. Kritisches Feedback ist durchaus erlaubt und erwünscht, um den Ablauf der Mediation bei Bedarf anzupassen. Auf der anderen Seite kann ein Mediator auch nach Beendigung einer Mediation um ein Feedback bitten. Bei Unternehmern und Freiberuflern gehören Feedbackprozesse zur Tagesordnung und werden zur Prozessoptimierung genutzt. Es kann daher auch für Mediatoren sinnvoll sein, mit etwas zeitlicher Distanz die Medianden nach ihrer Meinung zu fragen. Insbesondere die Frage, was sich genau nach der Mediation für die Medianden geändert hat und ob die gemeinsam verhandelten Lösungen sich in der Praxis als tragfähig herausgestellt haben, ist für den Mediator von Interesse. Durch die Bitte um Feedback zeigen Mediatoren weiterhin Interesse. Der Nutzen des Feedbacks ist dabei der fortlaufende Lernprozess, der sich aus Lob und Kritik ergibt. Feedback kann also auch der Weiterentwicklung und dem Erhalt von Mediationsqualität dienen. Feedbackprozesse sollten daher systematisch in die Nachbearbeitung von Mediationsverfahren integriert werden. |
Farsta-Methode | Die Farsta-Methode ist eine systemische Methode, die in der Mediation, im Coaching und in der mediativen Beratung eingesetzt wird, um Konflikte zu lösen und Veränderungsprozesse zu unterstützen. Sie wurde von dem schwedischen Psychologen und Mediator Carl Wilhelmsson entwickelt und basiert auf der Systemtheorie und der Kommunikationspsychologie. Wie funktioniert die Farsta-Methode? Welche Schritte umfasst die Farsta-Methode?
Wie wirkt die Farsta-Methode?
Wie wird die Farsta-Methode in der Mediation eingesetzt? Wie wird die Farsta-Methode im Coaching eingesetzt? Wie wird die Farsta-Methode in der mediativen Beratung eingesetzt? Zusammenfassung |
Familientherapie | Familientherapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf die Behandlung von Familien und ihren Beziehungen untereinander konzentriert. Sie zielt darauf ab, die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie zu verbessern und Konflikte zu lösen. Dabei werden nicht nur individuelle Probleme betrachtet, sondern auch die Dynamik und Strukturen innerhalb der Familie. Ziele und Methoden der Familientherapie Abgrenzung von Mediation
Zusammenarbeit von Familientherapie und Mediation |
Familienmediation | Eine Familienmediation ist ein Mediationsverfahren, das sich auf Konflikte und Streitigkeiten innerhalb einer Familie konzentriert. Hierzu gehören neben der klassischen Familie mit Blutsverwandtschaft auch familienähnliche Konzepte wie Adoptivfamilien, Pflegefamilien, angeheiratete Familien, Patchwork-Familien, Lebenspartnerschaften und andere Konstellationen. Die Familienmediation verfolgt dabei die gleichen Grundsätze wie die klassische Mediation. Auch in diesem Mediationsverfahren bilden Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit der Medianden, Allparteilichkeit des Mediators und Ergebnisoffenheit der Mediation die Basis. Durch eine Familienmediation lassen sich beispielsweise Konflikte in Bezug auf Trennung, Scheidung, Aufrechterhaltung von Ehe oder Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung, Geschwister-Beziehung, Erbauseinandersetzung und andere Streitigkeiten klären und beilegen. Häufige Inhalte einer Familienmediation sind jedoch auch Konflikte zwischen Partnern wegen beruflichen Veränderungen, der familiären Arbeitsteilung, der Familienplanung oder die Erziehung der Kinder. Die Familienmediation überschneidet sich insoweit mit der Trennungsmediation, Scheidungsmediation und Erbmediation, wobei die Grundsätze der Mediation immer gleich bleiben. Zu den Zielen der Familienmediation gehört die Klärung von familiären Konflikten. Durch das Verfahren soll einer Eskalation vorgebeugt werden. Die Familienmediation soll dem Kindeswohl dienen und die Kommunikation zwischen Elternteilen wieder herstellen und stärken. Im Rahmen des Mediationsverfahrens werden gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, wobei der Mediator die Verhandlungen strukturiert. Wegen des hohen persönlichen Konfliktpotenzials in einer Familienmediation werden durch den Mediator verschiedene Methoden der Konfliktklärung verwendet. Bei den Kosten einer Familienmediation kommt es naturgemäß auf den Konflikt und dessen Umfang an. Es gibt Familienmediationen, die in lediglich einer Sitzung zu einer Lösung führen. Durchschnittlich muss mit drei bis fünf Mediationssitzungen gerechnet werden. Nur ganz selten bedarf es mehr Sitzungen. Mediatoren rechnen in der Regel nach Stundensätzen ab. Das Honorar wird vor Beginn der Mediation besprochen und vereinbart.
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Familienmediation | Bei der Familienmediation handelt es sich um ein Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten innerhalb der Familie, wobei eine unparteiische Vermittlungsperson - der Mediator - den Beteiligten assistiert, Differenzen auf eine kooperative, konstruktive Art zu bewältigen. Das Hauptziel dieses Prozesses besteht darin, eine Lösung zu erarbeiten, die für alle involvierten Parteien akzeptabel ist, wobei gleichzeitig die familiäre Kommunikation und die Beziehungen gestärkt werden sollen. Hierbei nimmt man die Wünsche und Anliegen jedes einzelnen Familienangehörigen ernst und strebt gemeinschaftlich nach tragbaren Lösungswegen.
Dieser Ansatz ist vielseitig einsetzbar und findet unter anderem Anwendung bei diesen Problemen:
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Familienkonflikt | Familienkonflikte sind Auseinandersetzungen, Spannungen oder Unstimmigkeiten innerhalb einer Familie, die zu einer Belastung für alle Beteiligten werden können. Sie können in jeder Familie auftreten, unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status oder kulturellem Hintergrund. Oftmals sind sie das Ergebnis von unterschiedlichen Bedürfnissen, Erwartungen, Werten, Meinungen oder Kommunikationsstilen innerhalb der Familie. Ursachen von Familienkonflikten
Auswirkungen Lösungsmöglichkeiten Beispiel für einen Familienkonflikt |
Fallmetaebene | Die Fallmetaebene ist ein Begriff aus der Mediation und beschreibt die Ebene, auf der ein Konflikt betrachtet und bearbeitet wird. Sie umfasst die Analyse und Reflexion des Konflikts sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen. Die Fallmetaebene ist somit eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Mediation. Um die Bedeutung der Fallmetaebene besser zu verstehen, ist es hilfreich, ein Beispiel zu betrachten. Nehmen wir an, es gibt einen Konflikt zwischen zwei Nachbarn aufgrund von Lärmbelästigung. Auf der Fallmetaebene geht es nun nicht nur um die Frage, wer zu laut ist und wer sich im Recht befindet, sondern auch um die dahinterliegenden Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien. Möglicherweise hat der eine Nachbar ein Bedürfnis nach Ruhe und der andere ein Bedürfnis nach Freiheit und Unbeschwertheit. Durch die Analyse dieser Interessen und Bedürfnisse auf der Fallmetaebene können gemeinsame Lösungsansätze gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Die Fallmetaebene ist also eine wichtige Ebene, um einen Konflikt nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern tiefergehend zu verstehen. Sie ermöglicht es, die eigentlichen Ursachen und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erkennen und somit eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Im Kontext der Mediation ist die Fallmetaebene von großer Bedeutung, da sie es den Mediatorinnen und Mediatoren ermöglicht, einen Konflikt ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf die offensichtlichen Streitpunkte zu fokussieren. Durch eine professionelle Herangehensweise auf der Fallmetaebene können die Konfliktparteien dazu ermutigt werden, ihre Bedürfnisse und Interessen offen zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dies fördert die Verständigung und kann zu einer langfristigen Konfliktlösung beitragen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fallmetaebene in der Mediation eine wichtige Rolle spielt, da sie es ermöglicht, einen Konflikt auf einer tieferen Ebene zu betrachten und somit effektive Lösungsansätze zu entwickeln. Sie ist ein Instrument, um die Kommunikation und Verständigung zwischen den Konfliktparteien zu fördern und somit zu einer nachhaltigen Konfliktlösung beizutragen. |