Glossar Mediation

Fachbegriffe der Mediatoren

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Filibuster

Filibuster ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und ursprünglich eine Taktik bezeichnet, die im US-Senat angewendet wurde, um die Verabschiedung von Gesetzen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine endlose Rede oder eine Serie von Anträgen, die dazu dient, die Zeit zu verschwenden und somit die Abstimmung über ein Gesetz zu verzögern oder sogar zu verhindern.

Im Zusammenhang mit Mediation bezieht sich der Begriff Filibuster auf eine ähnliche Taktik, die von einer Partei in einem Mediationsverfahren angewendet werden kann, um die Verhandlungen zu verzögern oder zu blockieren. Dies kann beispielsweise durch wiederholte und unnötige Anfragen oder durch das Aufwerfen von irrelevanten Themen geschehen.

Die Verwendung von Filibuster in der Mediation kann verschiedene Gründe haben. Eine Partei kann versuchen, Zeit zu gewinnen, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten oder um die andere Partei zu ermüden und somit einen Vorteil zu erlangen. Es kann auch als Mittel eingesetzt werden, um die andere Partei unter Druck zu setzen oder um die Verhandlungen zu sabotieren, wenn eine Einigung nicht im Interesse der Partei liegt.

Allerdings kann die Anwendung von Filibuster in der Mediation auch negative Auswirkungen haben. Sie kann das Vertrauen zwischen den Parteien erschüttern und zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Zudem kann sie die Verhandlungen unnötig in die Länge ziehen und somit zu höheren Kosten und Frustration führen.

Um Filibuster in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Parteien sich an die vereinbarten Regeln und Verfahren halten und respektvoll miteinander umgehen. Eine professionelle und strukturierte Mediation kann dazu beitragen, dass Filibuster nicht zum Einsatz kommen und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können.

Insgesamt kann Filibuster in der Mediation als ein unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten angesehen werden, das die Effektivität der Verhandlungen beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass Mediatoren und Parteien sich bewusst sind, wie Filibuster eingesetzt werden kann und wie sie damit umgehen können, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten.

Synonyme - Filibustering
Feindbild

Vor dem Hintergrund der Mediation ist ein Feindbild ein Hinderungsgrund, den Konflikt unstreitig zu lösen. Feindbilder hindern Medianden daran, trotz veränderter Sachlage gemeinsam nach einer außergerichtlichen Konfliktlösung zu suchen.

Ein Feindbild ist ein archaisches Bild, das in einer Konfliktsituation fast schon automatisch hervorgerufen wird. Dies geschieht, weil eine Partei das Verhalten der anderen Partei nicht verstehen und nachvollziehen kann. Die Partei versucht, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden, wobei ein Bild vom anderen konstruiert wird, das mit negativen und feindlichen Emotionen behaftet ist. Dies erfolgt ohne das Bewusstsein, dass damit in die Wirklichkeit der anderen Partei eingegriffen wird. Das Feindbild entsteht aufgrund von Gefühlen wie Hilflosigkeit, Enttäuschung, Empörung oder auch bei einem verletzten Gerechtigkeitsempfinden. Derjenige, der sich von der anderen Partei verletzt fühlt, ist nicht mehr zu differenziertem Denken in der Lage, sondern lässt sich von seinen Gefühlen dazu verleiten, alles nur Schwarz oder Weiß zu sehen. Nach seinem Empfinden muss er sich wappnen, um das „Böse“ zu bekämpfen.

Feindbilder verzerren die Wahrnehmung

Kreiert eine Partei in einem Konflikt ein Feindbild, wird nur noch die andere Partei für alles verantwortlich gemacht. Ein eigener Anteil an der Entstehung des Konflikts bleibt außen vor und wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Sichtweise ist also einseitig und lässt Behauptungen aufstellen, dass die andere Partei allein die Schuld trägt, was alle eigenen Reaktionen rechtfertigt. Durch das Feindbild gelangen Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen aus dem Ruder, sodass Kommunikationsversuche der anderen Partei auch nicht mehr als freundlich oder zuvorkommend wahrgenommen werden. Es herrscht Misstrauen, das ein positives Denken verbietet. Vorsichtige Annäherungen und Versöhnungsversuche werden nicht mehr erkannt, was die andere Partei wiederum kränkt und sich der Konflikt „aufschaukelt“. Das Zuschreiben von Schuld an den jeweils anderen führt zu neuen - emotionalen - Konflikten, während die Feindbilder verhindern, dass der aktuell sachliche Konflikt gelöst werden kann. Die Parteien kritisieren sich gegenseitig und leugnen ihre Anteile am Konflikt, bevor es dann zu verachtenden Mitteilungen und später zum gänzlichen Schweigen als eigentliches Beziehungsende kommt.

m im Rahmen der Mediation aus zwei Feindbildern eine gemeinsame Win-Win-Situation zu kreieren, bedient sich der Mediator verschiedener Werkzeugen. Er klammert häufig die sachlichen Konfliktbestandteile von den emotionalen Missständen aus und bringt die Medianden dazu, die jeweils andere Sichtweise zu betrachten. Die Mediation hat die Aufgabe, aus dem Verhaltensmuster, dass es „nur einen Gewinner“ geben kann, auszubrechen. Haben dies die Medianden verinnerlicht, kann nach und nach auch das Feindbild wieder abgebaut werden, was Annäherungen auf sachlicher und persönlicher Ebene ermöglicht.

Synonyme - Feindbilder
Feilschen

Feilschen ist ein wichtiger Bestandteil des Handels und des täglichen Lebens. Es ermöglicht es den Menschen, einen besseren Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erhalten, als sie es sonst bekommen hätten. Es ist auch ein Mittel, um die Wertschätzung und den Wert eines Produkts zu demonstrieren und kann zu einer angenehmen und unterhaltsamen Erfahrung für beide Seiten werden. Feilschen ist auch ein Zeichen von Verhandlungsgeschick und kann dazu beitragen, die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer zu stärken.

Die Geschichte des Feilschens
Die Praxis des Feilschens hat eine lange Geschichte und kann bis in die Antike zurückverfolgt werden. In vielen Kulturen war es üblich, zu feilschen, bevor ein Kauf getätigt wurde. Im Laufe der Zeit hat sich das Feilschen weiterentwickelt und ist zu einer wichtigen Komponente des Handels geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise in Asien ist Feilschen immer noch eine alltägliche Praxis, während es in anderen Ländern, wie beispielsweise in Europa, seltener vorkommt.

Techniken des Feilschens
Es gibt verschiedene Techniken, die beim Feilschen angewendet werden können, um den gewünschten Preis zu erzielen. Eine der wichtigsten Techniken ist es, den Preis des Verkäufers zu unterbieten und ein Gegenangebot zu machen. Es ist auch wichtig, freundlich und respektvoll zu bleiben, um eine gute Beziehung zu dem Verkäufer aufzubauen. Eine weitere Technik ist es, den Verkäufer davon zu überzeugen, dass das Produkt oder die Dienstleistung einen höheren Wert hat, als er zunächst angenommen hat. Dies kann durch das Aufzeigen von Mängeln oder zusätzlichen Vorteilen des Produkts erreicht werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, mit dem Verkäufer über den Preis zu verhandeln und möglicherweise Zugeständnisse zu machen, um den Preis zu senken.

Tipps für erfolgreiches Feilschen
Um erfolgreich zu feilschen, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Dies beinhaltet eine Recherche über den Marktwert des Produkts oder der Dienstleistung sowie eine Vorstellung davon, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Es ist auch wichtig, selbstbewusst aufzutreten und sich nicht von Druck oder Manipulation seitens des Verkäufers beeinflussen zu lassen. Es ist auch hilfreich, freundlich und respektvoll zu bleiben, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und die Chancen auf eine Einigung zu erhöhen.

Der Unterschied zum Verhandeln
Obwohl Feilschen und Verhandeln ähnliche Konzepte sind, gibt es dennoch einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden. Der Hauptunterschied liegt in der Art und Weise, wie sie angewendet werden. Während Feilschen sich auf den Austausch von Waren oder Dienstleistungen bezieht, bezieht sich Verhandeln auf die Diskussion und Verhandlung von Bedingungen, die über den Preis hinausgehen können.

Feilschen bezieht sich in der Regel auf den Austausch von Waren oder Dienstleistungen, bei dem der Preis im Vordergrund steht. Es geht darum, einen für beide Seiten akzeptablen Preis zu finden, der oft durch Verhandlungen erzielt wird. Im Gegensatz dazu bezieht sich Verhandeln auf die Diskussion und Verhandlung von Bedingungen, die über den Preis hinausgehen können, wie zum Beispiel Lieferbedingungen, Garantien oder Zahlungsmodalitäten.

Beispiel
Ein Beispiel für Feilschen könnte der Kauf eines Souvenirs auf einem Markt in einer fremden Kultur sein. Der Verkäufer bietet einen Preis an, der für den Käufer zu hoch erscheint. Der Käufer beginnt nun mit dem Feilschen und versucht, den Preis durch geschicktes Verhandeln zu senken. Der Verkäufer kann daraufhin einen niedrigeren Preis anbieten und die beiden Parteien können sich schließlich auf einen Preis einigen, der für beide Seiten akzeptabel ist.

Im Gegensatz dazu könnte ein Beispiel für Verhandeln der Kauf eines Autos sein. Hier geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um andere Bedingungen wie die Lieferzeit, Garantien oder Finanzierungsmöglichkeiten. Der Käufer und der Verkäufer müssen hier über verschiedene Aspekte verhandeln, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Vereinbarung zu treffen.

Zusammenfassung
Feilschen ist ein traditionelles Element des Handels, das hilft, Preise zu verhandeln und Wertschätzung für Produkte zu zeigen. Diese Praxis stärkt auch die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer. Sie ist in manchen Kulturen alltäglich und nutzt verschiedene Techniken, wie niedrigere Gegenangebote und das Aufzeigen von Produktvorteilen. Für erfolgreiches Feilschen ist Vorbereitung und Selbstbewusstsein entscheidend. Feilschen konzentriert sich auf den Preis, während Verhandeln auch weitere Konditionen umfassen kann.

Feedback

Bei einem Feedback handelt es sich um eine Rückmeldung als eine Reaktion auf ein Ereignis wie eine Äußerung oder ein Verhalten. Derjenige, der das Feedback gibt, erklärt hierin, wie er dieses Ereignis aufgenommen und verstanden hat. Derjenige, der ein Feedback erhält, kann darauf eingehen und sich daran orientieren.

Im Rahmen einer Mediation ist Feedback sehr wichtig. In dieser Phase geben die Medianden ihren Eindruck vom bisherigen Verlauf des Mediationsverfahrens wieder. Diese Rückmeldungen beinhalten in der Regel Befindlichkeiten wie Zufriedenheit, Unzufriedenheit, Zweifel oder Zuversicht und geben dem Mediator Anhaltspunkte dafür, ob die Art und Weise der Gesprächsführung angemessen und verständlich ist. Beim Feedback erklären die Medianden, was aus ihrer Sicht während des Mediationsverfahrens Sinn gemacht hat und was für sie weniger hilfreich erscheint. Kritisches Feedback ist durchaus erlaubt und erwünscht, um den Ablauf der Mediation bei Bedarf anzupassen.

Auf der anderen Seite kann ein Mediator auch nach Beendigung einer Mediation um ein Feedback bitten. Bei Unternehmern und Freiberuflern gehören Feedbackprozesse zur Tagesordnung und werden zur Prozessoptimierung genutzt. Es kann daher auch für Mediatoren sinnvoll sein, mit etwas zeitlicher Distanz die Medianden nach ihrer Meinung zu fragen. Insbesondere die Frage, was sich genau nach der Mediation für die Medianden geändert hat und ob die gemeinsam verhandelten Lösungen sich in der Praxis als tragfähig herausgestellt haben, ist für den Mediator von Interesse. Durch die Bitte um Feedback zeigen Mediatoren weiterhin Interesse.

Der Nutzen des Feedbacks ist dabei der fortlaufende Lernprozess, der sich aus Lob und Kritik ergibt. Feedback kann also auch der Weiterentwicklung und dem Erhalt von Mediationsqualität dienen. Feedbackprozesse sollten daher systematisch in die Nachbearbeitung von Mediationsverfahren integriert werden.

Synonyme - Rückmeldung,Resonanz
Farsta-Methode

Die Farsta-Methode ist eine systemische Methode, die in der Mediation, im Coaching und in der mediativen Beratung eingesetzt wird, um Konflikte zu lösen und Veränderungsprozesse zu unterstützen. Sie wurde von dem schwedischen Psychologen und Mediator Carl Wilhelmsson entwickelt und basiert auf der Systemtheorie und der Kommunikationspsychologie.

Wie funktioniert die Farsta-Methode?
Die Farsta-Methode geht davon aus, dass Konflikte und Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen durch Kommunikationsmuster und Beziehungsdynamiken entstehen. Sie setzt daher an der Kommunikationsebene an und zielt darauf ab, diese Muster und Dynamiken zu erkennen und zu verändern.

Welche Schritte umfasst die Farsta-Methode?
Die Farsta-Methode besteht aus fünf Schritten, die in einem strukturierten Prozess durchlaufen werden:

  1. Analyse der Situation
    In einem ersten Schritt werden die beteiligten Personen und ihre Beziehung zueinander analysiert. Dabei werden auch die zugrundeliegenden Konflikte und Probleme identifiziert.

  2. Klärung der Ziele
    Im nächsten Schritt werden gemeinsam mit den Beteiligten Ziele für den Mediationsprozess definiert. Diese können beispielsweise eine bessere Kommunikation oder eine konstruktivere Konfliktlösung sein.

  3. Erkennen von Kommunikationsmustern
    Anhand von Gesprächen und Übungen werden die Kommunikationsmuster und Beziehungsdynamiken zwischen den Beteiligten aufgedeckt und reflektiert.

  4. Veränderung von Kommunikationsmustern
    In diesem Schritt werden die erkannten Muster und Dynamiken bewusst verändert und neue Kommunikationsstrategien erlernt.

  5. Integration und Abschluss
    Der letzte Schritt beinhaltet die Integration der neuen Kommunikationsmuster in den Alltag der Beteiligten und eine gemeinsame Reflexion des Prozesses. Ziel ist es, langfristige Veränderungen zu erreichen und eine nachhaltige Lösung für den Konflikt zu finden.

Wie wirkt die Farsta-Methode?
Die Farsta-Methode wirkt auf verschiedenen Ebenen.

  1. Zum einen ermöglicht sie den Beteiligten, ihre Kommunikationsmuster und Beziehungsdynamiken zu erkennen und zu verändern. Dadurch können Konflikte und Probleme aufgelöst und eine konstruktive Zusammenarbeit aufgebaut werden.
  2. Zum anderen fördert die Methode auch die persönliche Entwicklung der Beteiligten, da sie dazu anregt, sich mit den eigenen Verhaltensweisen und Mustern auseinanderzusetzen.

Wie wird die Farsta-Methode in der Mediation eingesetzt?
In der Mediation wird die Farsta-Methode als strukturierter Prozess eingesetzt, um Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien zu lösen. Der Mediator begleitet die Beteiligten dabei, ihre Kommunikation zu verbessern und gemeinsam eine Lösung für den Konflikt zu finden.

Wie wird die Farsta-Methode im Coaching eingesetzt?
Im Coaching wird die Farsta-Methode genutzt, um die Kommunikationsfähigkeiten und Beziehungsdynamiken von Einzelpersonen zu verbessern. Der Coach unterstützt den Klienten dabei, seine Kommunikationsmuster zu erkennen und zu verändern, um persönliche Ziele zu erreichen.

Wie wird die Farsta-Methode in der mediativen Beratung eingesetzt?
In der mediativen Beratung wird die Farsta-Methode angewandt, um Konflikte und Probleme in Unternehmen oder anderen Organisationen zu lösen. Der Berater unterstützt dabei, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten zu verbessern und eine konstruktive Lösung für den Konflikt zu finden.

Zusammenfassung
Die Farsta-Methode ist ein systematischer Ansatz, entwickelt vom schwedischen Psychologen Carl Wilhelmsson, um Konflikte zu lösen und Veränderungsprozesse zu fördern. Sie basiert auf Systemtheorie und Kommunikationspsychologie und beinhaltet fünf Schritte: Analyse der beteiligten Personen und ihrer Beziehungen, Klärung der Ziele, Erkennen und Verändern von Kommunikationsmustern sowie Integration der neuen Muster. Die Methode wird in Mediation, Coaching und mediativer Beratung eingesetzt, um die Kommunikation zu verbessern und nachhaltige Lösungen für Konflikte zu finden. Sie fördert auch die persönliche Entwicklung der Beteiligten.

Familientherapie

Familientherapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf die Behandlung von Familien und ihren Beziehungen untereinander konzentriert. Sie zielt darauf ab, die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie zu verbessern und Konflikte zu lösen. Dabei werden nicht nur individuelle Probleme betrachtet, sondern auch die Dynamik und Strukturen innerhalb der Familie.

Ziele und Methoden der Familientherapie
Das Hauptziel der Familientherapie ist es, die Beziehungen innerhalb der Familie zu verbessern und ein gesundes und funktionierendes Familiensystem zu schaffen. Dies kann durch die Identifizierung und Lösung von Konflikten, die Verbesserung der Kommunikation und die Förderung von Verständnis und Empathie erreicht werden.
Die Familientherapie basiert auf verschiedenen Methoden und Ansätzen, die je nach Therapeut und Situation variieren können. Einige der häufig verwendeten Techniken sind beispielsweise systemische Therapie, Verhaltens- und Gesprächstherapie, Familienaufstellungen und Genogramme. Der Therapeut arbeitet eng mit der Familie zusammen, um die individuellen Bedürfnisse jedes Familienmitglieds zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Abgrenzung von Mediation
Obwohl Familientherapie und Mediation ähnliche Ziele haben, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen.

  • Während die Familientherapie sich auf die Verbesserung der Beziehungen innerhalb der Familie konzentriert, zielt die Mediation darauf ab, Konflikte zu lösen und eine Einigung zwischen den beteiligten Parteien zu erzielen.
  • Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Familientherapie in der Regel von einem ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird, während Mediation oft von einem neutralen Vermittler geleitet wird. Dieser Vermittler hilft den Parteien, ihre Meinungsverschiedenheiten zu klären und gemeinsam eine Lösung zu finden.

Zusammenarbeit von Familientherapie und Mediation
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, Familientherapie und Mediation miteinander zu kombinieren. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Familienkonflikt zu einer rechtlichen Auseinandersetzung geführt hat. In solchen Fällen kann die Mediation dazu beitragen, eine Einigung zu erzielen, während die Familientherapie dazu beiträgt, die Beziehungen innerhalb der Familie zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden. Familientherapie kann auch eine wichtige Rolle spielen, um Familienmitglieder zu unterstützen, die von einer Mediation betroffen sind. Sie kann helfen, die Auswirkungen des Konflikts auf die Familie zu bewältigen und die Kommunikation und das Verständnis untereinander zu fördern.

Familienmediation

Eine Familienmediation ist ein Mediationsverfahren, das sich auf Konflikte und Streitigkeiten innerhalb einer Familie konzentriert. Hierzu gehören neben der klassischen Familie mit Blutsverwandtschaft auch familienähnliche Konzepte wie Adoptivfamilien, Pflegefamilien, angeheiratete Familien, Patchwork-Familien, Lebenspartnerschaften und andere Konstellationen.

Die Familienmediation verfolgt dabei die gleichen Grundsätze wie die klassische Mediation. Auch in diesem Mediationsverfahren bilden Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit der Medianden, Allparteilichkeit des Mediators und Ergebnisoffenheit der Mediation die Basis.

Durch eine Familienmediation lassen sich beispielsweise Konflikte in Bezug auf Trennung, Scheidung, Aufrechterhaltung von Ehe oder Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung, Geschwister-Beziehung, Erbauseinandersetzung und andere Streitigkeiten klären und beilegen. Häufige Inhalte einer Familienmediation sind jedoch auch Konflikte zwischen Partnern wegen beruflichen Veränderungen, der familiären Arbeitsteilung, der Familienplanung oder die Erziehung der Kinder. Die Familienmediation überschneidet sich insoweit mit der Trennungsmediation, Scheidungsmediation und Erbmediation, wobei die Grundsätze der Mediation immer gleich bleiben. 

Zu den Zielen der Familienmediation gehört die Klärung von familiären Konflikten. Durch das Verfahren soll einer Eskalation vorgebeugt werden. Die Familienmediation soll dem Kindeswohl dienen und die Kommunikation zwischen Elternteilen wieder herstellen und stärken. Im Rahmen des Mediationsverfahrens werden gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, wobei der Mediator die Verhandlungen strukturiert. Wegen des hohen persönlichen Konfliktpotenzials in einer Familienmediation werden durch den Mediator verschiedene Methoden der Konfliktklärung verwendet.

Bei den Kosten einer Familienmediation kommt es naturgemäß auf den Konflikt und dessen Umfang an. Es gibt Familienmediationen, die in lediglich einer Sitzung zu einer Lösung führen. Durchschnittlich muss mit drei bis fünf Mediationssitzungen gerechnet werden. Nur ganz selten bedarf es mehr Sitzungen. Mediatoren rechnen in der Regel nach Stundensätzen ab. Das Honorar wird vor Beginn der Mediation besprochen und vereinbart.

 

Synonyme - Mediation für Familien
Familienmediation
Bei der Familienmediation handelt es sich um ein Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten innerhalb der Familie, wobei eine unparteiische Vermittlungsperson - der Mediator - den Beteiligten assistiert, Differenzen auf eine kooperative, konstruktive Art zu bewältigen. Das Hauptziel dieses Prozesses besteht darin, eine Lösung zu erarbeiten, die für alle involvierten Parteien akzeptabel ist, wobei gleichzeitig die familiäre Kommunikation und die Beziehungen gestärkt werden sollen. Hierbei nimmt man die Wünsche und Anliegen jedes einzelnen Familienangehörigen ernst und strebt gemeinschaftlich nach tragbaren Lösungswegen.
 
Dieser Ansatz ist vielseitig einsetzbar und findet unter anderem Anwendung bei diesen Problemen:

  • Scheidung
    Im Rahmen der Scheidungsmediation begleitet der Mediator als unparteiische Instanz die zukünftig Getrenntlebenden bei der Findung einer einmütigen Einigung für ihre Scheidung. Diese Vermittlung zielt darauf ab, dass die Partner ihre jeweiligen Interessen und Bedürfnisse artikulieren und übereinkommen, wie sie Vermögen aufteilen, Unterhaltsfragen regeln, das Sorgerecht gestalten und andere relevante Themen behandeln. Die Absicht ist eine harmonische Trennung zu fördern, langwierige sowie finanziell belastende gerichtliche Verfahren zu umgehen.

  • Trennung
    Bei der Trennungsmediation unterstützt der Mediator Paare darin, in gegenseitigem Einvernehmen Differenzen zu klären, die im Zuge einer Trennung entstehen können. Durch das Mediationsverfahren sollen die Kommunikation und Kooperation gestärkt und zeitaufwendige, kostenaufwändige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Das Ziel ist, eine gerechte und belastbare Vereinbarung für die Trennung zu schaffen.

  • Sorgerecht
    Im Sorgerechtsverfahren unterstützt ein neutraler Mediator die Eltern dabei, eine gemeinschaftlich tragbare Regelung zum Wohl der Kinder auszuarbeiten. Das Hauptanliegen ist es hier, die Konflikte zwischen den Elternteilen zu minimieren und eine von allen akzeptierte Absprache zu finden.

  • Unterhalt
    Bei Unterhaltskonflikten ermöglicht die Mediation den betroffenen Parteien, durch die Hilfe eines neutralen Vermittlers, eine außergerichtliche, gerechte und beiderseitig befriedigende Übereinkunft zu treffen. Ziel ist es hierbei, einen langatmigen, teuren Rechtsstreit zu verhindern und eine beständige Lösung zu finden, die den Bedürfnissen und Interessen beider Seiten Rechnung trägt.

  • Erbschaftsmediation
    Die Erbschaftsmediation dient als Konfliktbewältigungsinstrument bei Auseinandersetzungen um Erbschaftsangelegenheiten. Ein unparteiischer Mediator erleichtert es den Erben, durch strukturierte Gespräche zu einer gemeinsamen, einvernehmlichen Lösung zu gelangen, um so gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden und Kosten sowie Zeit zu sparen.

 

Familienkonflikt

Familienkonflikte sind Auseinandersetzungen, Spannungen oder Unstimmigkeiten innerhalb einer Familie, die zu einer Belastung für alle Beteiligten werden können. Sie können in jeder Familie auftreten, unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status oder kulturellem Hintergrund. Oftmals sind sie das Ergebnis von unterschiedlichen Bedürfnissen, Erwartungen, Werten, Meinungen oder Kommunikationsstilen innerhalb der Familie.

Ursachen von Familienkonflikten
Es gibt viele mögliche Ursachen für Familienkonflikte, die von kleinen Meinungsverschiedenheiten bis hin zu tiefgreifenden Problemen reichen können. Einige häufige Ursachen sind:

  • Unterschiedliche Erziehungsstile
    Eltern haben oft unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie ihre Kinder erziehen möchten, was zu Konflikten führen kann.
  • Finanzielle Probleme
    Geld ist eine häufige Quelle von Konflikten in Familien, insbesondere wenn es um die Verteilung von Ressourcen oder um unterschiedliche Einstellungen zum Umgang mit Geld geht.
  • Rollenkonflikte
    In traditionellen Familien können Konflikte entstehen, wenn die Erwartungen an die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau nicht erfüllt werden.
  • Generationenkonflikte
    Unterschiedliche Werte, Einstellungen und Lebensstile zwischen den verschiedenen Generationen innerhalb einer Familie können zu Konflikten führen.
  • Kommunikationsprobleme
    Eine schlechte Kommunikation oder das Fehlen von Kommunikation kann zu Missverständnissen, Frustrationen und Konflikten führen.
  • Veränderungen in der Familie
    Eine Trennung, Scheidung, der Tod eines Familienmitglieds oder der Eintritt neuer Familienmitglieder können zu Konflikten führen.

Auswirkungen
Familienkonflikte können sich auf alle Familienmitglieder auswirken. Sie können zu emotionalen Belastungen, Stress, Angst, Wut, Trauer oder Schuldgefühlen führen. Oftmals leiden auch die Beziehungen innerhalb der Familie unter den Konflikten. Es kann zu einer Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den Familienmitgliedern kommen und die Kommunikation kann gestört werden.
Besonders Kinder und Jugendliche können unter Familienkonflikten leiden. Sie können sich in ihrer Entwicklung beeinträchtigt fühlen und Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen oder Beziehungen zu anderen aufzubauen. Auch die schulischen Leistungen können unter den Konflikten leiden.

Lösungsmöglichkeiten
Um Familienkonflikte zu lösen, ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder bereit sind, an einer Lösung zu arbeiten. Eine offene und respektvolle Kommunikation ist dabei entscheidend. Es ist wichtig, dass jeder seine Sichtweise und Gefühle ausdrücken kann, ohne dass es zu Vorwürfen oder Angriffen kommt. Auch das Zuhören und Verstehen der Perspektive des anderen ist wichtig.
Eine weitere Möglichkeit ist es, gemeinsam nach Kompromissen zu suchen. Dabei sollten die Bedürfnisse und Interessen aller Familienmitglieder berücksichtigt werden. Auch das Einbeziehen eines neutralen Dritten, wie zum Beispiel einer Familientherapeutin oder eines Mediators, kann helfen, die Konflikte zu lösen.
Es ist auch wichtig, dass die Familie gemeinsam Strategien entwickelt, um zukünftige Konflikte zu vermeiden oder besser damit umzugehen. Dazu kann es hilfreich sein, Regeln für die Kommunikation und den Umgang miteinander aufzustellen.

Beispiel für einen Familienkonflikt
Die 16-jährige Tochter möchte am Wochenende mit ihren Freundinnen auf ein Konzert gehen. Die Eltern sind jedoch dagegen, da sie der Meinung sind, dass ihre Tochter zu jung für solche Veranstaltungen ist. Die Tochter fühlt sich von den Eltern bevormundet und nicht ernst genommen, während die Eltern sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Tochter machen.
In diesem Fall könnten die Konflikte durch eine offene Kommunikation gelöst werden. Die Tochter könnte ihre Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken und die Eltern könnten ihre Sorgen und Ängste erklären. Gemeinsam könnten sie nach einer Lösung suchen, die sowohl die Bedürfnisse der Tochter als auch die Sorgen der Eltern berücksichtigt. Zum Beispiel könnten die Eltern vorschlagen, dass die Tochter mit einer erwachsenen Begleitperson zum Konzert gehen darf. Durch die offene Kommunikation und das Finden eines Kompromisses können die Konflikte gelöst werden und das Verhältnis zwischen den Familienmitgliedern gestärkt werden.

Synonyme - Familienkonflikte
Fallmetaebene

Die Fallmetaebene ist ein Begriff aus der Mediation und beschreibt die Ebene, auf der ein Konflikt betrachtet und bearbeitet wird. Sie umfasst die Analyse und Reflexion des Konflikts sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen. Die Fallmetaebene ist somit eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Mediation.

Um die Bedeutung der Fallmetaebene besser zu verstehen, ist es hilfreich, ein Beispiel zu betrachten. Nehmen wir an, es gibt einen Konflikt zwischen zwei Nachbarn aufgrund von Lärmbelästigung. Auf der Fallmetaebene geht es nun nicht nur um die Frage, wer zu laut ist und wer sich im Recht befindet, sondern auch um die dahinterliegenden Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien. Möglicherweise hat der eine Nachbar ein Bedürfnis nach Ruhe und der andere ein Bedürfnis nach Freiheit und Unbeschwertheit. Durch die Analyse dieser Interessen und Bedürfnisse auf der Fallmetaebene können gemeinsame Lösungsansätze gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind.

Die Fallmetaebene ist also eine wichtige Ebene, um einen Konflikt nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern tiefergehend zu verstehen. Sie ermöglicht es, die eigentlichen Ursachen und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erkennen und somit eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist.

Im Kontext der Mediation ist die Fallmetaebene von großer Bedeutung, da sie es den Mediatorinnen und Mediatoren ermöglicht, einen Konflikt ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf die offensichtlichen Streitpunkte zu fokussieren. Durch eine professionelle Herangehensweise auf der Fallmetaebene können die Konfliktparteien dazu ermutigt werden, ihre Bedürfnisse und Interessen offen zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dies fördert die Verständigung und kann zu einer langfristigen Konfliktlösung beitragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fallmetaebene in der Mediation eine wichtige Rolle spielt, da sie es ermöglicht, einen Konflikt auf einer tieferen Ebene zu betrachten und somit effektive Lösungsansätze zu entwickeln. Sie ist ein Instrument, um die Kommunikation und Verständigung zwischen den Konfliktparteien zu fördern und somit zu einer nachhaltigen Konfliktlösung beizutragen.

© 2025 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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