Glossar Mediation

Fachbegriffe der Mediatoren

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Konfliktfähigkeit

Unter 'Konfliktfähigkeit' versteht man die Kompetenz, Streitigkeiten konstruktiv anzugehen, effektiv zu lösen oder im Idealfall bereits im Vorfeld zu entschärfen. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung einer passenden Lösung, sondern ebenso um die Etablierung einer Grundlage, die harmonische Beziehungen, Toleranz, Transparenz sowie eine faire Streitkultur fördert. Frühkindliche Erziehung, die Unabhängigkeit und die Anerkennung von Bedürfnissen betont, legt die Grundlage für eine konfliktkompetente Persönlichkeit. So wirken sich Diese Einflüsse wirken sich Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, Selbstkenntnis, Selbstvertrauen und Überzeugung in eigene Ideen, Fokus auf das Wesentliche, Anpassungsfähigkeit, Gerechtigkeitssinn und Geduld sowie die Anwendung konstruktiver Kommunikationsmethoden positiv auf die Konfliktaustragung aus.

Die Distanz zum Konflikt, die ein Mediator wahrt, verlangt Neutralität, Allparteilichkeit, Autonomie, Resilienz gegenüber Einflüssen, eine übergeordnete Perspektive und die Fähigkeit, eine Metaebene einzuhalten.

Zuschreibungen aufgrund von Konfliktverhalten

Menschen werden oft nach ihrem Verhalten in Konfliktsituationen beurteilt und typische Züge werden hervorgehoben, um Einschätzungen vorzunehmen. Jedoch entspricht die von außen zugeordnete Bewertung nicht immer der Wirklichkeit.

Klar ist aber, dass 

  • Konfliktscheue Personen die Konfrontationen meiden.
  • Harmoniebedürftige Individuen stets nach Ausgleich streben.
  • Konfliktfähige Personen eine ausgewogene und selbstkritische Haltung zu Konflikten einnehmen.
  • Streitlustige Charaktere, die Konfrontationen heraufbeschwören.

Für den Mediator ist das Erkennen von Konflikttypen insbesondere in der Gruppenmediation von großer Bedeutung. Gibt es in der Gruppe einen Vermittlercharakter, kann es hilfreich sein, diesem Raum zu geben, um sich einzubringen. Für den Mediator ist nicht nur das Konfliktverhalten der Parteien von Interesse, sondern auch die eigene Haltung zum Konflikt.

 

Konflikteinsicht

Um eine Auseinandersetzung erfolgreich zu schlichten, ist das Bewusstsein um die bestehende Differenz unerlässlich. Eine Diskussion zur Lösungsfindung setzt voraus, dass die Streitigkeit anerkannt wird. Diese Anerkennung impliziert zugleich die Bereitschaft, an der Aufhebung des Disputs mitzuwirken. Oftmals fällt es den involvierten Gruppierungen schwer, die Existenz des Zwists sowie die damit verbundene persönliche Betroffenheit zu akzeptieren.

 

 

Konflikte am Arbeitsplatz

Arbeitsplatzkonflikte sind in vielen Unternehmen ein häufiges Phänomen und können sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene auftreten. Sie können zu einer Beeinträchtigung der Arbeitsqualität, einer Verschlechterung des Betriebsklimas und letztendlich zu einer Beeinträchtigung der Produktivität führen. Daher ist es wichtig, Konflikte am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen und angemessen zu lösen, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

Arbeitsplatzkonflikte in der Mediation
In der Mediation geht es darum, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien durch eine neutrale dritte Person zu lösen. Auch am Arbeitsplatz können Mediatoren eingesetzt werden, um Konflikte zwischen Mitarbeitern oder zwischen Mitarbeitern und dem Arbeitgeber zu lösen. Die Mediation bietet den Vorteil, dass die beteiligten Parteien selbst aktiv an der Lösung des Konflikts teilnehmen und somit zu einer für alle Beteiligten akzeptablen Lösung beitragen können.

Faktoren, die zu Arbeitsplatzkonflikten führen können
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Arbeitsplatzkonflikten beitragen können. Dazu gehören unter anderem:

  1. Unterschiedliche Persönlichkeiten
    Jeder Mensch hat eine individuelle Persönlichkeit und daher auch unterschiedliche Verhaltensweisen und Kommunikationsstile. Diese können zu Missverständnissen und Konflikten führen, wenn sie nicht verstanden und akzeptiert werden.

  2. Mangelnde Kommunikation
    Eine unzureichende Kommunikation kann zu Fehlinterpretationen und Konflikten führen. Wenn wichtige Informationen nicht ausgetauscht werden oder Missverständnisse nicht geklärt werden, können Konflikte entstehen.

  3. Konkurrenzdenken
    In vielen Unternehmen herrscht ein starker Wettbewerb um Positionen, Anerkennung oder finanzielle Belohnungen. Dies kann zu Konflikten zwischen Mitarbeitern führen, die sich in einem ständigen Konkurrenzkampf befinden.

  4. Unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse
    Jeder Mitarbeiter hat individuelle Interessen und Bedürfnisse, die nicht immer mit den Zielen des Unternehmens oder den Interessen anderer Mitarbeiter übereinstimmen. Diese Unterschiede können zu Konflikten führen, wenn sie nicht berücksichtigt werden.

  5. Mangelnde Konfliktlösungskompetenz
    Viele Menschen haben Schwierigkeiten, Konflikte konstruktiv zu lösen. Oftmals werden Konflikte vermieden oder eskalieren, weil die beteiligten Personen nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um sie zu lösen.

Ein Beispiel für einen Arbeitsplatzkonflikt, der durch Mediation gelöst werden könnte, ist ein Konflikt zwischen zwei Kollegen aufgrund unterschiedlicher Arbeitsstile. Der eine Kollege bevorzugt eine strukturierte und methodische Arbeitsweise, während der andere Kollege eher spontan und flexibel arbeitet. Diese unterschiedlichen Arbeitsstile können zu Konflikten führen, wenn beispielsweise gemeinsame Projekte nicht erfolgreich abgeschlossen werden können oder es zu Unstimmigkeiten bezüglich der Verteilung von Aufgaben kommt. Durch eine Mediation könnten die beiden Kollegen gemeinsam eine Lösung finden, die es ihnen ermöglicht, ihre Arbeitsstile zu kombinieren und somit effektiver zusammenzuarbeiten.

Zusammenfassung
Am Arbeitsplatz in Deutschland treffen verschiedene Persönlichkeiten und Hintergründe aufeinander, was häufig zu Konflikten führt. Typische Konflikte entstehen durch Kommunikationsprobleme, unterschiedliche Arbeitsstile und Auseinandersetzungen zwischen Kollegen oder mit Vorgesetzten. Stress, Überlastung sowie Diskriminierung und Mobbing sind ebenfalls Ursachen für Spannungen. Unterschiedliche Erwartungen und der Umgang mit Veränderungen können ebenfalls Konflikte am Arbeitsplatz verursachen. In einer leistungsorientierten Arbeitskultur wie in Deutschland ist es wichtig, diese Konflikte zu erkennen und anzugehen.

Synonyme - Arbeitsplatzkonflikte,Arbeitsplatzkonflikt
Konfliktdynamik

In der Disziplin der Physik wird Dynamik als Wissenschaft, die den Zusammenhang zwischen Kräften und der Bewegung materieller Objekte erforscht, definiert. Im übertragenen Sinne spricht man von einer Tendenz zur Wandlung und Fortentwicklung, welche auch als Antriebskraft bekannt ist. Diese Antriebskraft ist eng mit dem Motivationsbegriff verknüpft, da sie darauf abzielt, innere Unruhe zu minimieren.

Der Ausdruck "Konfliktdynamik" umschreibt die wirkenden Einflüsse und Kräfte, die auf den Verlauf einer Auseinandersetzung Einfluss nehmen. Ohne Frage übt der Konflikt eine Wirkmacht aus, die das Verhalten und die Entscheidungsfindung der beteiligten Akteure beeinflusst. Die im Zuge der menschlichen Evolution entwickelten emotionalen und körperlichen Reaktionen auf Konflikte sind innerhalb der heutigen Zivilisation nicht ständig passend. Gelegentlich ist es angebrachter, auf Herausforderungen mit Ruhe anstatt mit Furcht zu reagieren und rationale Überlegungen vorherrschen zu lassen.

So wie physikalische Dynamik Bewegungsprozesse beeinflusst, steuert die Konfliktdynamik das Verhalten der Streitparteien in eine bestimmte Richtung. Eskalierende Auseinandersetzungen bergen das Risiko, dass die entfesselte Konfliktkraft die daraus resultierende Aktivität unkontrolliert in eine destruktive Bahn lenkt, wobei der Konflikt zu einem Eigendynamischen Phänomen mutiert.

Um den Konflikt zu entschärfen, wäre es erforderlich, Gegenwirkungen zu mobilisieren, die jedoch wiederum einen hohen Energieaufwand bedeuten. Zweckmäßiger wäre es, die in der Konfliktdynamik liegende Energie zu nutzen. Hierbei leihen wir uns ein Prinzip aus der Physik, den Energieerhaltungssatz, der besagt, dass in einem isolierten System die Gesamtenergie konstant bleibt, sich allerdings in unterschiedliche Formen transformieren lässt. Dieses Prinzip könnte zumindest theoretisch auf Konflikte angewendet werden, wobei der Konflikt das isolierte System darstellen würde. Um sich der Energie zu entledigen, existieren zwei Methoden:

Die erste Methode wäre die Öffnung respektive die Auflösung des Systems; die zweite Methode die Transformation der Energie. In der Mediation finden beide Methoden ihre Anwendung. Der Mediator praktiziert eine Umlenkungstaktik, die die Konfliktenergie in kreative Gedankenenergie umformt, welche wiederum zur Lösung des Konflikts genutzt wird. Es handelt sich um eine Energieform, die positive Konfliktaspekte unterstützt und schädliche außer Acht lässt. An den Stellen, wo sich positive Kräfte manifestieren, zeigen sich zugleich die Charakteristika des Konflikts und die durch die Auseinandersetzung aufgedeckten Spannungsfelder.

Ein Konflikt kann als ein Ungleichgewicht aufgefasst werden, das nach einer Entscheidung strebt, um das aus der Gegensätzlichkeit resultierende Spannungsverhältnis zu entwirren. Gleich einem Szenario aus den Darstellungen von Lebenskrisen geht es nicht um eine Bewertung als gut oder schlecht, richtig oder falsch. Es geht vielmehr um das Wiedererlangen eines Gleichgewichts, indem beide Seiten für einen konstruktiven Weg genutzt werden, ohne sich darin zu verlieren.

 

Konfliktdimensionen

Konfliktdimensionen sind verschiedene Aspekte oder Bereiche, in denen Konflikte auftreten können. Sie können sich beispielsweise auf unterschiedliche Interessen, Werte, Bedürfnisse, Ziele oder Machtverhältnisse beziehen und können sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene auftreten. Die Identifizierung und Analyse von Konfliktdimensionen kann dazu beitragen, Konflikte besser zu verstehen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Innerhalb des Spektrums menschlicher Konfliktbereiche lassen sich drei individuumszentrierte Hauptkategorien differenzieren:

  1. Die kognitive und logische Kategorie
  2. Die zwischenmenschlich-emotionale Kategorie
  3. Die ethisch-kulturelle Kategorie

Zusätzlich existieren Konfliktbereiche, die Kollektive betreffen:

  1. Die organisatorische Kategorie
  2. Die ganzheitliche Kategorie

Interessanterweise spiegeln sich diese Kategorien in den Intelligenzdomänen des Menschen wider:

  • Der Denkapparat (Intellekt) korrespondiert mit der kognitiven und logischen Kategorie.
  • Das Emotionszentrum (Empathie) korreliert mit der zwischenmenschlich-emotionalen Kategorie.
  • Der Bereich der tiefen Überzeugungen (intuitive Weisheit) steht in Verbindung mit der ethisch-kulturellen Kategorie.

Dabei weist die zwischenmenschlich-emotionale Kategorie eine Verknüpfung mit der organisatorischen Kategorie auf, während die ethisch-kulturelle Kategorie des Einzelnen in Resonanz mit der ganzheitlichen Kategorie einer Gemeinschaft steht.

 
Konfliktdarstellung

Die Konfliktdarstellung ist ein entscheidender Schritt in der Mediation, da sie dazu beiträgt, dass die Konfliktparteien ihre Perspektiven und Bedürfnisse besser verstehen und somit eine Grundlage für eine konstruktive Lösungsfindung schaffen können. Durch die Darstellung der Konflikte können die Beteiligten ihre Emotionen und Gedanken ausdrücken, was zu einer Entlastung und Entspannung der Situation führen kann. Zudem ermöglicht die Konfliktdarstellung den Mediatorinnen und Mediatoren, ein umfassendes Verständnis für den Konflikt zu entwickeln und gezielt auf die Bedürfnisse der Konfliktparteien einzugehen. Ablauf der Konfliktdarstellung:

  1. Einführung und Erklärung der Konfliktdarstellung
    Zu Beginn der Konfliktdarstellung erklärt die Mediatorin oder der Mediator den Ablauf und die Bedeutung dieser Phase. Sie oder er verdeutlicht, dass es in dieser Phase darum geht, die unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu erfassen und zu verstehen.
  2. Einzelne Darstellung der Konfliktparteien
    In dieser Phase haben die Konfliktparteien die Möglichkeit, ihre Sichtweise und ihre Gefühle zu dem Konflikt darzulegen. Dabei wird jede Partei einzeln angehört, während die andere Partei zuhört, ohne zu unterbrechen. Die Mediatorin oder der Mediator achtet darauf, dass jede Partei ausreichend Zeit und Raum bekommt, um ihre Perspektive ausführlich zu schildern.
  3. Gemeinsame Darstellung der Konfliktparteien
    Nachdem beide Parteien ihre Sichtweisen dargestellt haben, werden sie dazu ermutigt, ihre unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse miteinander zu teilen. Dabei können sie sich gegenseitig Fragen stellen und versuchen, die Sichtweise der anderen Partei zu verstehen. Diese Phase trägt dazu bei, dass die Konfliktparteien empathischer miteinander umgehen und die Perspektive des anderen besser nachvollziehen können.
  4. Identifizierung der Konflikte und deren Ursachen
    In dieser Phase werden die Konflikte und deren Ursachen gemeinsam erarbeitet und benannt. Die Mediatorin oder der Mediator unterstützt die Konfliktparteien dabei, die verschiedenen Standpunkte und Bedürfnisse zu verknüpfen und mögliche Gemeinsamkeiten zu erkennen. Durch diese gemeinsame Aufarbeitung können die Konfliktparteien ein tieferes Verständnis für die Hintergründe des Konflikts entwickeln.
  5. Zusammenfassung und Klärung offener Fragen
    Am Ende der Konfliktdarstellung fasst die Mediatorin oder der Mediator noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen und klärt offene Fragen. Dabei werden auch mögliche Missverständnisse oder Unklarheiten aufgegriffen und geklärt. Diese Zusammenfassung dient als Basis für die weitere Lösungsfindung.

Ein Beispiel aus der Familienmediation könnte sein, dass ein Ehepaar sich trennen möchte und es zu Streitigkeiten bezüglich des Sorgerechts für die gemeinsamen Kinder kommt. In der Konfliktdarstellung haben beide Parteien die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Vorstellungen und Bedürfnisse bezüglich des Sorgerechts darzulegen. Während die Mutter betont, dass sie sich aufgrund ihrer flexibleren Arbeitszeiten besser um die Kinder kümmern könne, möchte der Vater das Sorgerecht teilen, da er sich ebenfalls als wichtige Bezugsperson für die Kinder sieht. Durch die gemeinsame Darstellung können beide Parteien die Perspektive des anderen besser nachvollziehen und mögliche Lösungsansätze erarbeiten.

Ein weiteres Beispiel könnte eine Patchwork-Familie sein, in der es zwischen den Kindern aus verschiedenen Beziehungen zu Konflikten kommt. In der Konfliktdarstellung haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Gefühle und Gedanken zu äußern und die Gründe für ihre Konflikte zu benennen. Durch das gegenseitige Zuhören und Verstehen können die Kinder ein besseres Verständnis für die Situation der anderen gewinnen und gemeinsam Lösungen erarbeiten, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Konfliktcoaching

Konfliktcoaching ist eine Form des Coachings, bei der es um die Bearbeitung und Lösung von Konflikten geht. Im Gegensatz zu anderen Coaching-Methoden, die sich eher auf die persönliche oder berufliche Entwicklung fokussieren, steht beim Konfliktcoaching die Bewältigung von Konflikten im Vordergrund. Dabei kann es sich um Konflikte in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder in anderen Bereichen des Lebens handeln.

Der Ablauf des Konfliktcoachings
Der Ablauf des Konfliktcoachings kann je nach Coach und Konfliktsituation variieren, jedoch gibt es einige grundlegende Schritte, die in der Regel durchlaufen werden.

  1. Analyse der Konfliktsituation
    Zu Beginn des Konfliktcoachings wird die Konfliktsituation genau analysiert. Dabei werden die beteiligten Parteien, die Ursachen und die Eskalationsstufen des Konflikts betrachtet. Auch die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Emotionen der Konfliktparteien werden berücksichtigt.

  2. Zielsetzung
    Im nächsten Schritt werden gemeinsam mit den Konfliktparteien Ziele definiert, die sie durch das Coaching erreichen möchten. Diese können beispielsweise eine bessere Kommunikation, eine konstruktive Konfliktlösung oder eine Wiederherstellung der Beziehung sein.

  3. Erarbeitung von Lösungsstrategien
    Anhand der analysierten Konfliktsituation und der definierten Ziele werden gemeinsam mit dem Coach Lösungsstrategien erarbeitet. Dabei werden verschiedene Methoden und Techniken eingesetzt, um die Konfliktparteien dabei zu unterstützen, ihre Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen.

  4. Umsetzung der Lösungsstrategien
    Im nächsten Schritt werden die erarbeiteten Lösungsstrategien in die Praxis umgesetzt. Dabei begleitet der Coach die Konfliktparteien und unterstützt sie dabei, die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen.

  5. Reflexion und Abschluss
    Nach der Umsetzung der Lösungsstrategien findet eine Reflexion statt, in der die Konfliktparteien ihre Erfahrungen und Fortschritte reflektieren. Auch der Coach gibt Feedback und unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Konfliktfähigkeit zu stärken. Das Coaching wird abgeschlossen, wenn die Ziele erreicht wurden oder die Konfliktparteien sich auf einem guten Weg befinden, ihre Konflikte eigenständig zu lösen.

Ziele des Konfliktcoachings
Das Konfliktcoaching verfolgt verschiedene Ziele, die je nach Konfliktsituation und individuellen Bedürfnissen der Konfliktparteien variieren können. Im Allgemeinen lassen sich jedoch folgende Ziele nennen:

  • Konstruktive Konfliktlösung
    Durch das Coaching sollen die Konfliktparteien lernen, ihre Konflikte auf eine konstruktive und friedliche Weise zu lösen.

  • Verbesserung der Kommunikation
    Oftmals entstehen Konflikte aufgrund von Missverständnissen oder einer unzureichenden Kommunikation. Das Konfliktcoaching hilft dabei, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und somit Konflikte zu vermeiden.

  • Stärkung der Konfliktfähigkeit
    Durch das Coaching lernen die Konfliktparteien, wie sie in Zukunft besser mit Konflikten umgehen können. Sie werden befähigt, Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen.

  • Wiederherstellung von Beziehungen
    In vielen Fällen führen Konflikte zu einer Belastung der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Das Konfliktcoaching kann dabei helfen, die Beziehung zu verbessern und wiederherzustellen.

Ein Beispiel für Konfliktcoaching ist die Begleitung von zwei Kollegen, die immer wieder in Konflikte geraten. Der Coach analysiert gemeinsam mit den beiden die Gründe für die Konflikte und erarbeitet mit ihnen Strategien, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern. Durch gezielte Übungen und Reflexionen lernen die Kollegen, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen und eine bessere Beziehung zueinander aufzubauen. Das Konfliktcoaching trägt somit dazu bei, dass die Arbeitsatmosphäre und die Zusammenarbeit im Team verbessert werden.

Zusammenfassung
Konfliktcoaching ist darauf spezialisiert, Konflikte zu bearbeiten und zu lösen, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Der Prozess beinhaltet die Analyse der Situation, Zielsetzung, Entwicklung von Lösungsstrategien, deren praktische Umsetzung und eine abschließende Reflexion. Die Hauptziele des Konfliktcoachings sind die Förderung einer konstruktiven Konfliktlösung, Verbesserung der Kommunikation, Stärkung der Konfliktfähigkeit und gegebenenfalls die Wiederherstellung von Beziehungen.
Siehe auch: https://www.streitvermittler-mediator.de/mediation/mediatives-coaching.html

Synonyme - Conflict Resolution
Konfliktcharaktere

Konfliktcharaktere sind individuelle Eigenschaften von Personen, die dazu führen können, dass sie in Konfliktsituationen eine bestimmte Rolle einnehmen oder bestimmte Verhaltensweisen zeigen. Diese Eigenschaften können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Entstehung und Bewältigung von Konflikten haben. Beispiele für Konfliktcharaktere sind Durchsetzungsvermögen, Empathie, Aggressivität oder Konfliktvermeidung.

Siehe auch Konfliktcharaktere & Konflikttypen

 

 

Konfliktbewältigung

Konflikte gehören zum menschlichen Zusammenleben und können in verschiedenen Bereichen wie Familie, Beruf, Schule oder auch zwischen Staaten auftreten. Sie entstehen aus unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen, Werten und Meinungen und können zu Spannungen, Unstimmigkeiten und sogar zu Gewalt führen. Konfliktbewältigung bezieht sich auf alle Maßnahmen und Strategien, die eingesetzt werden, um Konflikte zu lösen oder zu reduzieren. Sie ist ein wichtiger Bestandteil einer konstruktiven und friedlichen Kommunikation und trägt dazu bei, dass Konflikte nicht eskalieren, sondern konstruktiv bearbeitet werden können.

Konfliktbewältigung in der Mediation
Die Mediation ist eine Form der Konfliktbewältigung, die darauf abzielt, Konfliktparteien dabei zu unterstützen, eine einvernehmliche Lösung für ihren Konflikt zu finden. Sie basiert auf Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und Neutralität und wird von einem neutralen Dritten, dem Mediator, geleitet. In der Mediation haben die Konfliktparteien die Möglichkeit, ihre Standpunkte und Bedürfnisse zu äußern, während der Mediator als Vermittler zwischen ihnen fungiert. Ziel ist es, gemeinsam eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu erarbeiten.

Ablauf und Methoden
Der Ablauf einer Mediation kann je nach Konflikt und Mediator variieren, jedoch gibt es einige grundlegende Schritte, die in der Regel durchlaufen werden. Zunächst werden die Konfliktparteien eingeladen, ihre Sichtweise des Konflikts darzulegen und ihre Bedürfnisse zu benennen. Der Mediator stellt dabei sicher, dass beide Parteien angehört werden und keine einseitige Kommunikation stattfindet. Anschließend werden gemeinsam mögliche Lösungsoptionen erarbeitet und diskutiert. Der Mediator unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und gemeinsam nach einer für alle Beteiligten akzeptablen Lösung zu suchen. Sobald eine Einigung erzielt wurde, wird diese schriftlich festgehalten und von allen Parteien unterschrieben.

Im Rahmen der Mediation können verschiedene Methoden und Techniken eingesetzt werden, um den Konflikt zu bearbeiten und eine Lösung zu finden. Dazu zählen beispielsweise die Gewaltfreie Kommunikation, die Konfliktanalyse, die Interessenklärung oder auch die Visualisierung von Lösungsmöglichkeiten. Der Mediator wählt je nach Bedarf und Situation die passenden Methoden aus und unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Kommunikation zu verbessern und ihre Konflikte konstruktiv zu lösen.

Ein Beispiel für Konfliktbewältigung in der Mediation ist ein Streit zwischen zwei Nachbarn über eine hohe Hecke, die den Ausblick des einen Nachbarn beeinträchtigt. Beide Nachbarn haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Hecke gestutzt werden sollte. In der Mediation haben sie die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Interessen auszutauschen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide akzeptabel ist. Der Mediator unterstützt sie dabei, ihre Standpunkte zu klären und mögliche Kompromisse zu finden. Am Ende der Mediation einigen sich die Nachbarn darauf, die Hecke auf eine bestimmte Höhe zu stutzen und einen Sichtschutz aus Pflanzen anzubringen, der den Ausblick des einen Nachbarn nicht beeinträchtigt. Durch die Mediation konnten sie ihren Konflikt friedlich und einvernehmlich lösen, ohne dass es zu einem langwierigen Rechtsstreit oder einer weiteren Eskalation kam.

Konfliktberatung

Konfliktberatung mit einem Mediator ist ein professioneller Prozess, bei dem ein neutraler Dritter, der Mediator, die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt zu finden. Der Mediator ist dabei kein Entscheidungsträger, sondern vielmehr ein Vermittler, der die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien verbessert und ihnen hilft, ihre Bedürfnisse und Interessen zu identifizieren und zu verstehen.

Der Ablauf einer Konfliktberatung mit einem Mediator kann je nach Situation und Konfliktthema variieren, aber im Allgemeinen folgt er einem strukturierten Prozess.

  • Zunächst werden die Konfliktparteien einzeln vom Mediator befragt, um ihre Sichtweisen und Bedürfnisse zu verstehen.
  • Anschließend werden gemeinsame Gespräche geführt, in denen die Konfliktparteien ihre Standpunkte und Anliegen austauschen können. Der Mediator achtet dabei auf eine respektvolle und konstruktive Kommunikation und unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Emotionen und Konfliktdynamiken zu erkennen und zu regulieren.
  • Im weiteren Verlauf werden gemeinsam mit dem Mediator verschiedene Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, die den Bedürfnissen und Interessen aller Konfliktparteien gerecht werden. Der Mediator fungiert dabei als Moderator und sorgt dafür, dass alle Beteiligten gleichberechtigt an der Lösungsfindung beteiligt sind. Ziel ist es, eine für alle Seiten akzeptable und nachhaltige Lösung zu finden, die auch zukünftige Konflikte vermeiden soll.

Ein Beispiel aus der Ehe-Mediation könnte folgendermaßen aussehen:
Ein Ehepaar befindet sich in einer Krise und kann sich nicht mehr über wichtige Entscheidungen einigen. Sie entscheiden sich für eine Konfliktberatung mit einem Mediator. In den Einzelgesprächen mit dem Mediator können beide ihre Sichtweisen und Bedürfnisse ausdrücken und die Gründe für ihre Unstimmigkeiten offenlegen. In den gemeinsamen Gesprächen werden dann mögliche Lösungen erarbeitet, wie zum Beispiel eine gerechte Aufteilung der Haushaltsaufgaben oder eine bessere Kommunikation im Alltag. Der Mediator unterstützt dabei, die Emotionen zu regulieren und eine respektvolle Kommunikation zu fördern. Am Ende finden die Ehepartner eine für beide akzeptable Lösung, um ihre Ehe zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Abgrenzung zum Mediationsverfahren
Der Unterschied zum Mediationsverfahren liegt vor allem in der Rolle des Mediators. Während bei der Konfliktberatung der Mediator als neutraler Vermittler agiert und keine Entscheidungen trifft, ist der Mediator im Mediationsverfahren aktiv an der Lösungsfindung beteiligt und kann auch Vorschläge und Empfehlungen machen. Zudem ist das Mediationsverfahren in der Regel formalisierter und strukturierter als die Konfliktberatung.

Die Konfliktberatung mit einem Mediator ist ein effektiver Weg, um Konflikte zu lösen und die Beziehung zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Der Mediator agiert dabei als neutraler Vermittler und unterstützt die Konfliktparteien dabei, ihre Konflikte konstruktiv zu bearbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden. Durch die aktive Beteiligung der Konfliktparteien und die Fokussierung auf ihre Bedürfnisse und Interessen, können langfristig tragfähige Lösungen gefunden werden.

© 2025 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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