Begriff | Definition |
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Feindbild | Vor dem Hintergrund der Mediation ist ein Feindbild ein Hinderungsgrund, den Konflikt unstreitig zu lösen. Feindbilder hindern Medianden daran, trotz veränderter Sachlage gemeinsam nach einer außergerichtlichen Konfliktlösung zu suchen. Ein Feindbild ist ein archaisches Bild, das in einer Konfliktsituation fast schon automatisch hervorgerufen wird. Dies geschieht, weil eine Partei das Verhalten der anderen Partei nicht verstehen und nachvollziehen kann. Die Partei versucht, eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden, wobei ein Bild vom anderen konstruiert wird, das mit negativen und feindlichen Emotionen behaftet ist. Dies erfolgt ohne das Bewusstsein, dass damit in die Wirklichkeit der anderen Partei eingegriffen wird. Das Feindbild entsteht aufgrund von Gefühlen wie Hilflosigkeit, Enttäuschung, Empörung oder auch bei einem verletzten Gerechtigkeitsempfinden. Derjenige, der sich von der anderen Partei verletzt fühlt, ist nicht mehr zu differenziertem Denken in der Lage, sondern lässt sich von seinen Gefühlen dazu verleiten, alles nur Schwarz oder Weiß zu sehen. Nach seinem Empfinden muss er sich wappnen, um das „Böse“ zu bekämpfen. Feindbilder verzerren die WahrnehmungKreiert eine Partei in einem Konflikt ein Feindbild, wird nur noch die andere Partei für alles verantwortlich gemacht. Ein eigener Anteil an der Entstehung des Konflikts bleibt außen vor und wird noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Sichtweise ist also einseitig und lässt Behauptungen aufstellen, dass die andere Partei allein die Schuld trägt, was alle eigenen Reaktionen rechtfertigt. Durch das Feindbild gelangen Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen aus dem Ruder, sodass Kommunikationsversuche der anderen Partei auch nicht mehr als freundlich oder zuvorkommend wahrgenommen werden. Es herrscht Misstrauen, das ein positives Denken verbietet. Vorsichtige Annäherungen und Versöhnungsversuche werden nicht mehr erkannt, was die andere Partei wiederum kränkt und sich der Konflikt „aufschaukelt“. Das Zuschreiben von Schuld an den jeweils anderen führt zu neuen - emotionalen - Konflikten, während die Feindbilder verhindern, dass der aktuell sachliche Konflikt gelöst werden kann. Die Parteien kritisieren sich gegenseitig und leugnen ihre Anteile am Konflikt, bevor es dann zu verachtenden Mitteilungen und später zum gänzlichen Schweigen als eigentliches Beziehungsende kommt. m im Rahmen der Mediation aus zwei Feindbildern eine gemeinsame Win-Win-Situation zu kreieren, bedient sich der Mediator verschiedener Werkzeugen. Er klammert häufig die sachlichen Konfliktbestandteile von den emotionalen Missständen aus und bringt die Medianden dazu, die jeweils andere Sichtweise zu betrachten. Die Mediation hat die Aufgabe, aus dem Verhaltensmuster, dass es „nur einen Gewinner“ geben kann, auszubrechen. Haben dies die Medianden verinnerlicht, kann nach und nach auch das Feindbild wieder abgebaut werden, was Annäherungen auf sachlicher und persönlicher Ebene ermöglicht. |
Filibuster | Filibuster ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und ursprünglich eine Taktik bezeichnet, die im US-Senat angewendet wurde, um die Verabschiedung von Gesetzen zu verhindern. Dabei handelt es sich um eine endlose Rede oder eine Serie von Anträgen, die dazu dient, die Zeit zu verschwenden und somit die Abstimmung über ein Gesetz zu verzögern oder sogar zu verhindern. Im Zusammenhang mit Mediation bezieht sich der Begriff Filibuster auf eine ähnliche Taktik, die von einer Partei in einem Mediationsverfahren angewendet werden kann, um die Verhandlungen zu verzögern oder zu blockieren. Dies kann beispielsweise durch wiederholte und unnötige Anfragen oder durch das Aufwerfen von irrelevanten Themen geschehen. Die Verwendung von Filibuster in der Mediation kann verschiedene Gründe haben. Eine Partei kann versuchen, Zeit zu gewinnen, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten oder um die andere Partei zu ermüden und somit einen Vorteil zu erlangen. Es kann auch als Mittel eingesetzt werden, um die andere Partei unter Druck zu setzen oder um die Verhandlungen zu sabotieren, wenn eine Einigung nicht im Interesse der Partei liegt. Allerdings kann die Anwendung von Filibuster in der Mediation auch negative Auswirkungen haben. Sie kann das Vertrauen zwischen den Parteien erschüttern und zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Zudem kann sie die Verhandlungen unnötig in die Länge ziehen und somit zu höheren Kosten und Frustration führen. Um Filibuster in der Mediation zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Parteien sich an die vereinbarten Regeln und Verfahren halten und respektvoll miteinander umgehen. Eine professionelle und strukturierte Mediation kann dazu beitragen, dass Filibuster nicht zum Einsatz kommen und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können. Insgesamt kann Filibuster in der Mediation als ein unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten angesehen werden, das die Effektivität der Verhandlungen beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass Mediatoren und Parteien sich bewusst sind, wie Filibuster eingesetzt werden kann und wie sie damit umgehen können, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten. |
Finanzielle Gewalt | Finanzielle Gewalt ist eine Form von häuslicher Gewalt, die auf die Kontrolle und Ausbeutung der finanziellen Ressourcen einer Person abzielt. Sie kann in verschiedenen Beziehungen auftreten, wie zum Beispiel zwischen Ehepartnern, Eltern und Kindern oder auch in anderen familiären und partnerschaftlichen Beziehungen. Finanzielle Gewalt kann sowohl von Männern als auch von Frauen ausgeübt werden und ist unabhängig von Alter, Bildung oder sozialem Status. Formen von finanzieller Gewalt
Anzeichen von finanzieller Gewalt
Folgen von finanzieller Gewalt Hilfe für Opfer finanzieller Gewalt
Ein Beispiel für eine Organisation, die Hilfe für Opfer finanzieller Gewalt anbietet, ist die Deutsche Gesellschaft für Frauenrechte und Frauenförderung e.V. (DGF). Sie bietet Beratung und Unterstützung für Frauen, die von jeglicher Form von Gewalt betroffen sind, einschließlich finanzieller Gewalt. Die DGF bietet auch Bildungs- und Trainingsprogramme an, um Frauen dabei zu unterstützen, finanziell unabhängig zu werden. Darüber hinaus setzt sich die Organisation auf politischer Ebene für die Rechte von Frauen ein und arbeitet eng mit anderen Organisationen zusammen, um ein Netzwerk der Unterstützung für Opfer von Gewalt aufzubauen. Wie kann Mediation bei finanzieller Gewalt helfen?
Ein Beispiel für die Wirksamkeit der Mediation bei finanzieller Gewalt ist der Fall von Sarah und ihrem Ehemann. Sarah war seit Jahren Opfer von finanzieller Gewalt durch ihren Ehemann, der ihr den Zugang zu ihrem eigenen Geld verweigerte und sie zwang, alle finanziellen Entscheidungen zu treffen. Nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, war sie finanziell hilflos und hatte Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Zusammenfassung |
Flexibilität | Flexibilität ist ein Begriff, der in vielen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle spielt. Im Allgemeinen bedeutet Flexibilität die Fähigkeit, sich an unterschiedliche Situationen, Anforderungen und Bedingungen anzupassen und darauf angemessen zu reagieren. Es ist eine Eigenschaft, die es uns ermöglicht, uns auf Veränderungen einzustellen und uns an neue Gegebenheiten anzupassen. Flexibilität ist somit eine wichtige Kompetenz, die in verschiedenen Bereichen wie Beruf, Beziehungen, Gesundheit und auch in der Mediation von großer Bedeutung ist. Flexibilität im Beruf Flexibilität im privaten Leben Flexibilität im Sport und in der Gesundheit Wie kann man Flexibilität trainieren? Flexibilität in der Mediation Ein Beispiel aus der Mediation |
FNB | Die Frühzeitige Neutrale Bewertung (FNB) ist ein Verfahren, das im Bereich der alternativen Streitbeilegung angewendet wird. Es dient dazu, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Im Gegensatz zur Mediation, bei der ein neutraler Vermittler versucht, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Parteien zu erarbeiten, wird bei der FNB eine neutrale Person beauftragt, eine unabhängige Bewertung des Konflikts abzugeben. Das Ziel der FNB ist es, den Parteien eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Position zu geben und somit eine Grundlage für eine mögliche außergerichtliche Einigung zu schaffen. Dabei wird die neutrale Person, auch als "Neutrale Partei" bezeichnet, aufgrund ihrer Fachkompetenz und Erfahrung in dem betreffenden Streitgebiet ausgewählt. Sie ist weder an eine der Parteien gebunden, noch hat sie ein eigenes Interesse an der Streitbeilegung. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Bewertung objektiv und unabhängig erfolgt. Im Gegensatz zur Mediation, bei der die Parteien aktiv an der Lösungsfindung beteiligt sind, haben sie bei der FNB lediglich die Möglichkeit, ihre Standpunkte und Argumente darzulegen. Die neutrale Person hört sich diese an und bewertet anschließend den Konflikt. Die Parteien haben jedoch die Möglichkeit, die Bewertung abzulehnen und den Konflikt auf herkömmlichem Wege, also vor Gericht, auszutragen. Ein Beispiel für die Anwendung der FNB könnte ein Streit zwischen einem Unternehmen und einem Kunden sein. Der Kunde ist unzufrieden mit der erbrachten Dienstleistung und fordert eine Entschädigung. Das Unternehmen weigert sich jedoch, diese zu zahlen. In einem solchen Fall könnte die FNB eingesetzt werden, um eine unabhängige Bewertung des Sachverhalts zu erhalten und somit eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Im Vergleich zum Mediationsverfahren hat die FNB den Vorteil, dass es schneller zu einer Entscheidung kommt, da die neutrale Person eine verbindliche Bewertung abgibt. Zudem ist die FNB weniger kostenintensiv, da keine langwierigen Verhandlungen zwischen den Parteien stattfinden. Allerdings besteht bei der FNB die Gefahr, dass die Parteien sich nicht auf die Bewertung einigen können und somit doch vor Gericht landen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frühzeitige Neutrale Bewertung ein effektives Verfahren der alternativen Streitbeilegung ist, um Konflikte frühzeitig und außergerichtlich zu lösen. Es grenzt sich vom Mediationsverfahren ab, indem es keine aktive Beteiligung der Parteien an der Lösungsfindung vorsieht, sondern eine unabhängige Bewertung des Konflikts durch eine neutrale Person. Die FNB bietet somit eine weitere Möglichkeit, Streitigkeiten auf friedliche und kostengünstige Weise beizulegen. |
Foot-in-the-Door-Prinzip | Das Foot-in-the-Door-Prinzip beruht auf der menschlichen Tendenz, konsistent zu handeln. Das bedeutet, dass wir uns bemühen, unsere Handlungen und Entscheidungen in Einklang zu bringen und konsistent zu bleiben. Wenn wir einer kleinen Bitte zustimmen, fühlen wir uns verpflichtet, auch größeren Bitten zuzustimmen, um unsere Konsistenz zu wahren. Das Prinzip wurde erstmals in den 1960er Jahren von den Sozialpsychologen Jonathan Freedman und Scott Fraser untersucht. In ihrem Experiment baten sie Menschen, ein kleines Schild mit der Aufschrift "Fahrt vorsichtig" in ihrem Vorgarten aufzustellen. Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte zu. Zwei Wochen später baten die Forscher dieselben Personen, ein viel größeres Schild mit der Aufschrift "Fahrt vorsichtig, die Kinder spielen hier" aufzustellen. Die Zustimmungsrate war deutlich höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur einmal um die Zustimmung zum großen Schild gebeten wurde. Dieses Experiment zeigte, dass die Zustimmung zu einer kleinen Bitte die Wahrscheinlichkeit erhöht, einer größeren Bitte zuzustimmen. Anwendung in der Werbung und im Marketing
Anwendung im Verkauf
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Forensische Mediation | Forensische Mediation ist ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung, das in der Rechtsprechung und im Strafverfahren eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Mediation, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von juristischen Auseinandersetzungen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, die eher auf freiwilliger Basis und außerhalb des Gerichts stattfinden, wird die forensische Mediation gezielt im Rahmen von Gerichtsverfahren eingesetzt. Das Hauptziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien in einem Gerichtsverfahren zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um die Lösung des konkreten Streitfalls, sondern auch um die Verbesserung der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Dies ist besonders wichtig, da in vielen Fällen die Beziehung zwischen den Parteien auch nach Abschluss des Gerichtsverfahrens weiterbestehen wird, beispielsweise in Fällen von Scheidungen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten. Im Gegensatz zu anderen Mediationsverfahren, bei denen ein neutraler Mediator die Parteien bei der Suche nach einer Lösung unterstützt, wird die forensische Mediation von einem speziell ausgebildeten Rechtsanwalt oder Richter durchgeführt. Diese Person hat nicht nur die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und sie bei der Suche nach einer Lösung zu unterstützen, sondern auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine Einigung zu formulieren, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Ein weiterer wichtiger Unterschied zur herkömmlichen Mediation besteht darin, dass die forensische Mediation in der Regel nicht vertraulich ist. Dies bedeutet, dass die im Rahmen der Mediation geführten Gespräche und erzielten Ergebnisse im Gerichtsverfahren verwendet werden können. Dies kann für die Parteien von Vorteil sein, da sie dadurch eine offizielle Einigung erzielen können, die dann vom Gericht bestätigt werden kann. Gleichzeitig müssen sich die Parteien aber auch bewusst sein, dass alles, was sie im Rahmen der forensischen Mediation sagen, später im Gerichtsverfahren gegen sie verwendet werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt der forensischen Mediation ist die Tatsache, dass sie sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren unterscheidet. Dies bedeutet, dass die Parteien in der Regel nicht frei wählen können, ob sie an der Mediation teilnehmen möchten oder nicht. In der Regel wird die forensische Mediation vom Gericht angeordnet, um eine schnellere und effektivere Lösung des Konflikts zu erreichen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die forensische Mediation ein spezielles Verfahren der Konfliktlösung ist, das in der Rechtsprechung eingesetzt wird. Sie unterscheidet sich von anderen Mediationsverfahren durch ihre enge Verbindung mit dem Gerichtsverfahren, die Beteiligung eines speziell ausgebildeten Rechtsanwalts oder Richters und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht vertraulich ist. Ziel der forensischen Mediation ist es, Konflikte zwischen den Parteien zu lösen und somit eine gerichtliche Entscheidung zu vermeiden, während gleichzeitig die Beziehung zwischen den Parteien verbessert wird. |
Formulierung | Aus der sprachlichen Sicht handelt es sich bei einer Formulierung um eine ganz bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, Sätzen und Ausdrücken, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken. Zu diesen Formulierungen gehören auch Niederschriften oder Redensarten. In einem Mediationsverfahren kommt es jedoch nicht nur darauf an, was formuliert wird, sondern auch wie etwas formuliert wird. Innerhalb eines Konflikts kommt es nämlich häufig vor, dass Parteien negative Formulierungen von sich geben, die den anderen Gesprächspartner verärgern könnten. Typische negative Formulierungen lauten beispielsweise „Damit ich mich nicht wiederholen muss …!“ oder „Das haben Sie jetzt schon wieder falsch verstanden …!“. Beide Formulierungen geben dem Gesprächspartner das Gefühl der Unterlegenheit, was zu weiteren Spannungen führen kann. Positive Formulierungen bieten hingegen zahlreiche Vorteile in der Kommunikation und im zwischenmenschlichen Bereich. Positive Formulierungen wie „Das erkläre ich Ihnen gern …!“ tragen zu einem verbesserten Sprachstil bei und sorgen für mehr Verständnis. Negative Formulierungen wirken häufig unpräzise, während positives Formulieren klare Anweisungen besser verständlich übermittelt und auch psychologisch sinnvoller erscheint. Durch eine klare Kommunikation wird der Weg zu konstruktiven Lösungen geebnet. Durch positive Formulierungen kann die innere Haltung gestärkt werden. Wer negatives Denken erkennt und in positive Gedanken umwandeln kann, gewinnt an Lebensqualität und Optimismus. Klar, deutlich, positiv und höflich vorgebrachte Bedürfnisse und Wünsche zeugen von einer starken Persönlichkeit. Die Wirkung der positiven Formulierungen macht sich daher auch der Mediator im Mediationsverfahren zunutze. |
Fortsetzungsklausel | Ein Prolongationskodex definiert in einem Abkommen oder Kontrakt die Option für die involvierten Entitäten, diese Absprache bei Bedarf oder Wunsch zu einem späteren Datum zu prolongieren oder auszudehnen. Ziel ist es, die Adaptierbarkeit der Abmachung zu sichern und künftige Modifikationen oder Zusätze zu gestatten.
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Fragen | Fragen gehören zu den wichtigen Bestandteilen einer Mediation. Mit respektvoller Neugier fragen Mediatoren ihre Medianden nach den unterschiedlichsten Details, um den Verlauf des Mediationsverfahrens positiv zu beeinflussen. Es ist wichtig, dass Mediatoren Fragen richtig formulieren, damit sie nicht uninteressant, sinnlos oder manipulativ erscheinen und die Stimmung darunter leidet. Deshalb gehören Fragetechniken zur klassischen Mediationsausbildung. Fragen sollen in der Mediation dazu dienen, dass der Mediator an wichtige Informationen gelangt. Sie werden deshalb generell verständlich, interessant und offen formuliert. Bei Fragen wird grob zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterschieden. Während geschlossene Fragen in der Regel nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden, ermöglichen offene Fragen ausführliche Antworten. Aus diesem Grund bevorzugen Mediatoren offene Fragestellungen, um möglichst viel über den Konflikt, die Wahrnehmung und die Interessen herauszufinden. Neben den geschlossenen und offenen Fragen gibt es verschiedene Fragearten, die Mediatoren gezielt in der Mediation nutzen. Hierzu gehören öffnende Fragen zur Einleitung von Vermittlungsprozessen. Wenn es um die Fakten und Meinungen geht, stellt der Mediator hingegen Informationsfragen. Müssen Informationen spezifiziert werden, geschieht dies durch Klärungsfragen. Interessenorientierte Fragen ermöglichen die Herausarbeitung, was für die Medianden besonders wichtig ist. Um detailliertere Eindrücke von den Wünschen und Einstellungen zu gewinnen, stellt der Mediator teilnehmende Fragen. Welche Fragen stellt ein Mediator?
Zu den weiteren in Mediationsverfahren verwendeten Fragetechniken hören Zukunftsfragen, Ausnahmefragen, Wunderfragen, Hypothesefragen, konzentrierende Fragen, Optionalisierungsfragen, Alternativfragen, Evaluationsfragen, Skalafragen, Verschlimmerungsfragen, lösungsorientierte Fragen und zirkuläre Fragen. Letztendlich nehmen Fragen und Fragetechniken einen entscheidenden Einfluss auf das Mediationsverfahren selbst und dessen Erfolg. |