Glossar Mediation

Fachbegriffe der Mediatoren

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Offenbarung

Unter einer Offenbarung wird eine Mitteilung an einen Dritten verstanden, der dieses Geheimnis oder diese Absicht noch nicht kennt. Aus religiöser Sicht handelt es sich bei der Offenbarung um die Eröffnung von etwas bislang Verborgenem. In der Praxis handelt es sich dabei um die Offenlegung von noch unbekannten Informationen und Fakten.

Grundsätzlich offenbaren Mediatoren keine Informationen, die ihnen im Rahmen des Mediationsverfahrens zugänglich gemacht wurden. Bei der Mediation handelt es sich um ein freiwilliges Verfahren zur Konfliktlösung, das zu jeder Zeit von jedem Beteiligten beendet werden kann. Hierfür benötigen die Medianden einen entsprechenden Vertrauensschutz. Fakten und Informationen, die die Medianden im Rahmen der Mediation offenlegen, dürfen Dritten nicht offenbart oder in einem Gerichtsverfahren verwendet werden. Mediatoren sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Fungieren Rechtsanwälte, Psychologen oder ähnliche Berufsgruppen als Mediatoren, sind sie ebenfalls von Gesetz wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Regelungen und Ausnahmen bei der Offenbarung

Der Schutz vor einer Offenbarung von Geheimnissen und deren Verwertung wird strafrechtlich gewährleistet. Die Medianden können in die Weitergabe von Geheimnissen einwilligen, sofern es dem Mediationsverfahren dienlich ist. Die Einwilligungserklärung muss vor der Offenbarung von Geheimnissen ausdrücklich oder aber konkludent erklärt worden sein.

Kein unbefugtes Offenbaren liegt vor, wenn gem. § 138 StGB (Nichtanzeige geplanter Strafsachen) eine Anzeigepflicht vorliegt. Eine Offenbarung ist des Weiteren dann angezeigt, wenn die öffentliche Ordnung oder ein Kindeswohl gefährdet ist. Gleiches gilt, wenn die Offenbarung der Abwendung einer schwerwiegenden physischen oder psychischen Gefährdung einer Person dient. Das Offenbarungsverbot gilt nicht für Fakten und Informationen, die nach dem Gesetz keiner besonderen Geheimhaltung bedürfen.

Die Offenbarung von Geheimnissen ist nur dann strafbar, wenn dies unbefugt geschieht. Dies setzt voraus, dass die Weitergabe der Informationen ohne Zustimmung und ohne Rechtsgrund erfolgt ist. Ein zur Verschwiegenheit verpflichteter Mediator handelt beispielsweise nur dann unbefugt, wenn er ein Geheimnis ohne Zustimmung an einen ebenfalls zur Verschwiegenheit verpflichteten Co-Mediator weitergibt.

 

Obligatorische Streitschlichtung

Eine obligatorische Streitschlichtung nach §15a EGZPO bezieht sich auf ein Verfahren, das im Zivilprozessgesetz (ZPO) verankert ist und dazu dient, Streitigkeiten zwischen den Parteien außergerichtlich beizulegen. Dabei handelt es sich um eine verpflichtende Maßnahme, die von den Gerichten angeordnet werden kann, um eine außergerichtliche Einigung der Streitparteien zu erreichen. In der Regel wird eine solche Streitschlichtung von den Gerichten angeordnet, bevor ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird. Ziel ist es, die Gerichte zu entlasten und eine schnelle und kostengünstige Lösung für den Streit zu finden.

  • Funktionsweise der obligatorischen Streitschlichtung
    Die obligatorische Streitschlichtung ist ein Verfahren, bei dem die Parteien von einem neutralen Dritten, dem sogenannten Streitschlichter, unterstützt werden. Dieser Streitschlichter soll dabei helfen, die Interessen der Parteien zu klären und gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten zufrieden sind. Der Streitschlichter ist dabei keine Schiedsperson und hat keine Entscheidungsbefugnis. Er fungiert lediglich als Vermittler und versucht, die Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen.

  • Beispiel für eine obligatorische Streitschlichtung
    Zwei Nachbarn streiten sich über den Standort eines Zauns. Der eine Nachbar ist der Meinung, dass der Zaun zu weit auf sein Grundstück ragt und verlangt eine Versetzung. Der andere Nachbar sieht dies anders und weigert sich, den Zaun zu versetzen. Bevor einer der Nachbarn jedoch rechtliche Schritte einleitet, ordnet das Gericht eine obligatorische Streitschlichtung an. Die Parteien werden zu einem Termin bei einem Streitschlichter geladen, der versucht, eine Einigung zu erzielen. Nach einer ausführlichen Diskussion und Berücksichtigung der Interessen beider Parteien, einigen sich die Nachbarn schließlich auf eine Versetzung des Zauns. Somit konnte der Streit außergerichtlich beigelegt werden und ein langwieriges Gerichtsverfahren wurde vermieden.

  • Vorteile der obligatorischen Streitschlichtung
    Die obligatorische Streitschlichtung bietet zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten. Zum einen ermöglicht sie eine schnelle und kostengünstige Lösung des Streits, da ein langwieriges Gerichtsverfahren vermieden wird. Zum anderen haben die Parteien die Möglichkeit, ihre Interessen und Bedürfnisse in einem vertraulichen Rahmen zu äußern und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Zudem kann durch die Einbindung eines neutralen Dritten eine Eskalation des Konflikts verhindert werden. Auch für die Gerichte bringt die obligatorische Streitschlichtung Vorteile mit sich, da sie entlastet werden und sich auf die Bearbeitung anderer Fälle konzentrieren können.

Fazit
Die obligatorische Streitschlichtung nach §15a EGZPO ist ein wichtiges Instrument, um Streitigkeiten zwischen den Parteien außergerichtlich zu lösen. Sie bietet zahlreiche Vorteile und kann dazu beitragen, Konflikte schneller und kostengünstiger beizulegen. Durch die Einbindung eines neutralen Dritten werden die Interessen beider Parteien berücksichtigt und eine Eskalation des Konflikts kann vermieden werden. Somit stellt die obligatorische Streitschlichtung eine sinnvolle Alternative zum Gerichtsverfahren dar und sollte in Betracht gezogen werden, bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Synonyme - § 15a EGZPO
Oberflächlichkeit

Oberflächlichkeit ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten und Denkweise verwendet wird. Der Begriff beschreibt eine Art der Betrachtung von Dingen, die sich hauptsächlich auf äußere Erscheinungen und flüchtige Aspekte konzentriert, anstatt auf tiefere Bedeutungen oder Inhalte. Es ist ein Zustand des Seins, der von einer geringen Tiefe und Substanz geprägt ist und sich durch eine oberflächliche Wahrnehmung und Bewertung von Menschen, Situationen und Dingen auszeichnet.

Ursachen von Oberflächlichkeit
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Oberflächlichkeit führen können. Einer davon ist die zunehmende Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft, in der Zeit ein knappes Gut ist und oberflächliche Eindrücke oft schneller und einfacher zu gewinnen sind als tiefgründige Erkenntnisse. Auch der Einfluss von Medien und sozialen Netzwerken kann dazu beitragen, dass oberflächliche Aspekte wie Aussehen, Status oder Besitz in den Vordergrund gerückt werden.

Auswirkungen von Oberflächlichkeit
Oberflächlichkeit kann sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene negative Auswirkungen haben. Auf persönlicher Ebene kann sie zu einem Mangel an Selbstreflexion und Selbstbewusstsein führen, da oberflächliche Menschen oft mehr Wert auf das äußere Erscheinungsbild und die Meinung anderer legen als auf ihre eigene innere Welt. In der Gesellschaft kann Oberflächlichkeit zu Vorurteilen, Diskriminierung und einer Kultur des Vergleichens und Konkurrierens führen.

Ein Beispiel für Oberflächlichkeit ist die Beurteilung eines Menschen ausschließlich aufgrund seines Aussehens oder seines sozialen Status, ohne seine Persönlichkeit, Fähigkeiten oder Charakterzüge zu berücksichtigen. Eine Person, die nur oberflächliche Freundschaften pflegt, die auf gemeinsamen Interessen oder äußeren Merkmalen basieren, anstatt echte Verbindungen aufzubauen, kann auch als oberflächlich betrachtet werden. Ebenso kann eine Gesellschaft, die oberflächliche Werte wie Schönheit, Reichtum und Status über alles andere stellt, als oberflächlich angesehen werden.

Umgang mit Oberflächlichkeit
Um Oberflächlichkeit zu überwinden, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass wahre Schönheit und Wert nicht auf äußeren Merkmalen oder Besitz beruhen, sondern auf inneren Qualitäten wie Empathie, Integrität und Authentizität. Es ist auch hilfreich, sich selbst und andere nicht nur oberflächlich zu betrachten, sondern sich Zeit zu nehmen, um Menschen und Situationen wirklich kennenzulernen und zu verstehen.

 

Nutzenerwartung

Nutzenerwartung bezieht sich auf die Erwartung oder Annahme eines Nutzens oder Vorteils, den eine Person oder eine Gruppe von einer bestimmten Handlung, Entscheidung oder Investition erwarten. Es ist ein wichtiger Begriff in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Marketing, Psychologie und auch in der Mediation.

Allgemeine Bedeutung der Nutzenerwartung
In der allgemeinen Bedeutung bezieht sich die Nutzenerwartung auf die subjektive Einschätzung einer Person über die Wahrscheinlichkeit und den Umfang des Nutzens, den sie aus einer bestimmten Handlung oder Entscheidung erhalten werden. Sie basiert auf individuellen Bedürfnissen, Wünschen, Vorlieben und Erfahrungen und kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Die Nutzenerwartung spielt eine wichtige Rolle bei der Motivation von Menschen, da sie dazu beitragen kann, Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu ergreifen, die den größten Nutzen bringen.

Nutzenerwartung in der Mediation
In der Mediation bezieht sich die Nutzenerwartung auf die Erwartungen der beteiligten Parteien hinsichtlich des Nutzens, den sie aus dem Mediationsprozess erwarten. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Konflikt und jede Mediationssituation einzigartig ist und daher die Nutzenerwartungen der Parteien unterschiedlich sein können. Die Mediatorin oder der Mediator muss sich daher bewusst sein, dass die Nutzenerwartungen der Parteien einen Einfluss auf den Verlauf und das Ergebnis der Mediation haben können.

 

Weitere Bereiche der Nutzenerwartung

  • Wirtschaft
    In wirtschaftlicher Hinsicht bezieht sich die Nutzenerwartung auf die Erwartung, dass eine Investition oder eine Geschäftsentscheidung zu einem Gewinn oder einer Rendite führt. Unternehmen analysieren die Nutzenerwartung, bevor sie in neue Projekte oder Produkte investieren, um sicherzustellen, dass die potenziellen Vorteile die Kosten überwiegen. Die Nutzenerwartung spielt auch eine wichtige Rolle bei der Preisgestaltung von Produkten und Dienstleistungen, da Kunden bereit sind, mehr zu zahlen, wenn sie einen höheren Nutzen erwarten.

  • Persönliches Leben
    Im persönlichen Leben bezieht sich die Nutzenerwartung auf die Erwartungen, die eine Person in Bezug auf ihre Entscheidungen und Handlungen hat. Zum Beispiel erwartet jemand, der sich für ein Studium entscheidet, dass es ihm in Zukunft bessere Karrieremöglichkeiten bietet und somit einen höheren Nutzen bringt. Die Nutzenerwartung kann auch bei der Planung von Reisen oder der Auswahl von Hobbys eine Rolle spielen, da Menschen oft nach Aktivitäten suchen, die ihnen Freude bereiten und einen positiven Nutzen für ihr Leben haben.

  • Marktforschung
    Im Bereich der Marktforschung ist die Nutzenerwartung ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen. Sie bezieht sich auf die Erwartungen und Bedürfnisse der potenziellen Kunden und hilft Unternehmen dabei, ihre Angebote entsprechend anzupassen und zu optimieren. Eine hohe Nutzenerwartung kann dazu beitragen, die Akzeptanz und den Erfolg eines Produkts auf dem Markt zu steigern.

  • Marketing
    Im Bereich des Marketings spielt die Nutzenerwartung ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sie bezieht sich auf die erwarteten Vorteile, die ein Kunde aus dem Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung ziehen wird. Eine hohe Nutzenerwartung kann dazu führen, dass Kunden bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen oder sich für eine bestimmte Marke zu entscheiden. Daher ist es für Unternehmen wichtig, die Nutzenerwartung ihrer Zielgruppe zu verstehen und gezielt anzusprechen.

  • Psychologie
    Auch in der Psychologie ist die Nutzenerwartung ein wichtiger Begriff. Sie bezieht sich auf die Erwartungen und Ziele, die eine Person mit einer bestimmten Handlung oder Entscheidung verbindet. Eine hohe Nutzenerwartung kann dazu führen, dass eine Person motiviert ist, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen oder ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Daher ist es für Therapeuten und Coaches wichtig, die Nutzenerwartung ihrer Klienten zu berücksichtigen, um sie bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen.

  • Bildung
    In Bezug auf Investitionen in Bildung bezieht sich die Nutzenerwartung auf die Erwartung, dass der Erwerb von Wissen und Fähigkeiten zu einem besseren Verständnis der Welt und zu persönlichem Wachstum führt. Im Gesundheitsbereich bezieht sich die Nutzenerwartung auf die Erwartung, dass eine medizinische Behandlung oder Prävention zu einer Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens führt.

  • Politik
    Auch in der Politik spielt die Nutzenerwartung eine wichtige Rolle, da Wählerinnen und Wähler ihre Entscheidungen oft auf der Grundlage der erwarteten Vorteile treffen. Sie erwarten beispielsweise, dass eine bestimmte Partei oder ein bestimmter Politiker ihre Interessen und Bedürfnisse am besten vertreten wird.

 

Fazit
Die Nutzenerwartung ist ein wichtiger Faktor, der unser Denken und Handeln in verschiedenen Bereichen beeinflusst. Sie hilft uns, Entscheidungen zu treffen, die unseren Bedürfnissen und Zielen entsprechen, und ermöglicht es uns, potenzielle Risiken und Vorteile abzuwägen. Die genaue Definition und Bedeutung der Nutzenerwartung kann je nach Kontext variieren, aber insgesamt ist sie ein wichtiger Aspekt, der unser tägliches Leben und unsere Entscheidungen beeinflusst.

 

Nutzenanalyse

Eine Nutzenanalyse ist ein Verfahren zur Bewertung des Nutzens von Maßnahmen, Produkten oder Dienstleistungen und unterstützt bei der Entscheidungsfindung. Sie umfasst die Festlegung von Zielen, die Bewertung von Optionen sowie eine Kosten-Nutzen-Betrachtung. Verschiedene Methoden wie die Kosten-Nutzen-Analyse oder Nutzwertanalyse bewerten monetäre und nicht-monetäre Aspekte, um die Vorteilhaftigkeit zu ermitteln. Die Analyse findet auf individueller, unternehmerischer und politischer Ebene Anwendung und trägt zur Einschätzung der Auswirkungen von Investitionen oder Gesetzen bei. Sie liefert objektive Daten zur Minimierung von Risiken und effizienten Ressourcennutzung, wodurch fundierte Entscheidungen ermöglicht und langfristiger Erfolg gesichert werden.

Nutzenanalyse in der Mediation
In der Mediation, dient die Nutzenanalyse der Identifizierung der Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien. Sie ist ein strukturierter Prozess, der darauf abzielt, die verschiedenen Perspektiven und Motivationen der beteiligten Parteien zu erfassen und zu analysieren. Ziel ist es, gemeinsam mit den Konfliktparteien Lösungen zu erarbeiten, die für alle Beteiligten von Vorteil sind und zu einer Win-Win-Situation führen.

Bedeutung der Nutzenanalyse in der Mediation
Die Bedeutung der Nutzenanalyse in der Mediation liegt vor allem darin, dass sie eine Grundlage für eine konstruktive und lösungsorientierte Kommunikation schafft. Oftmals sind Konflikte von starken Emotionen und festgefahrenen Positionen geprägt, wodurch eine sachliche und zielführende Auseinandersetzung erschwert wird. Durch die Nutzenanalyse werden die Konfliktparteien dazu angehalten, sich mit den Bedürfnissen und Interessen des anderen auseinanderzusetzen und diese zu respektieren. Dies fördert das Verständnis füreinander und ermöglicht es, gemeinsam nach einer für alle akzeptablen Lösung zu suchen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nutzenanalyse ist die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien. Oftmals werden diese in einem Konflikt übersehen oder unterdrückt, was zu einer weiteren Eskalation führen kann. Durch die Nutzenanalyse werden diese Bedürfnisse und Interessen jedoch explizit benannt und in den Lösungsprozess integriert. Dadurch wird eine höhere Zufriedenheit und Akzeptanz der Lösung bei allen Beteiligten erreicht.
Darüber hinaus kann die Nutzenanalyse auch dazu beitragen, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern. Indem sie dazu angehalten werden, sich aktiv zuzuhören und die Perspektive des anderen zu verstehen, wird die Basis für eine konstruktive Gesprächskultur geschaffen. Dies kann dazu beitragen, dass die Konfliktparteien auch in Zukunft besser miteinander kommunizieren und Konflikte frühzeitig und konstruktiv lösen können.
Ein weiterer Vorteil der Nutzenanalyse ist, dass sie dazu beitragen kann, die Konfliktparteien zu ermutigen und zu befähigen, selbst Lösungen zu erarbeiten. In der Mediation geht es nicht darum, dass ein Dritter eine Lösung vorschlägt und diese den Konfliktparteien aufzwingt. Vielmehr sollen die Beteiligten selbst aktiv an der Lösungsfindung beteiligt werden. Die Nutzenanalyse bietet hierfür eine strukturierte Methode, die es den Konfliktparteien ermöglicht, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln und somit auch eine höhere Eigenverantwortung für die Lösung des Konflikts zu übernehmen.

Nullsummenspiel

In Spieltheorien beschreiben Nullsummenspiele verschiedene Spiele, bei denen Gewinne und Verluste aller Spieler in ihrer Summe gleich Null sind. Bei Nullsummenspielen gewinnt der eine Spieler also das, was der andere Spieler verliert. Typische Nullsummenspiele sind Schach oder Mensch ärgere dich nicht. Die Interessen der Spieler sind in einem Nullsummenspiel entgegengesetzt. Während sich bei Nullsummenspielen der Verlust der einen Partei im Gewinn der anderen Partei äußert und in der Summe gleich Null ergibt, gleichen sich Gewinn und Verlust in Nicht-Nullsummenspielen nicht aus. Die Summe von Gewinn und Verlust kann sowohl über Null als auch unter Null liegen. Beide Parteien können bei Nicht-Nullsummenspielen verlieren oder gewinnen.

Nullsummenspiel im Kontext der Mediation

Ein Nullsummenspiel im Kontext der Mediation bezieht sich auf eine Situation, in der die Gewinne und Verluste der beteiligten Parteien sich gegenseitig aufheben. Das bedeutet, dass die Summe der Gewinne und Verluste am Ende für alle Beteiligten zusammen null ergibt. Es handelt sich somit um eine Art von Konflikt, bei dem es keine Möglichkeit gibt, dass alle Parteien gewinnen oder alle Parteien verlieren.

Zwei Beispiele für ein Nullsummenspiel in der Familienmediation:

  1. Eine Familie steht vor der Scheidung und muss sich über die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens einigen. Die Ehepartner haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wer welchen Anteil des Vermögens erhalten soll. In diesem Fall könnte es zu einem Nullsummenspiel kommen, da jede Entscheidung, die zugunsten des einen Ehepartners getroffen wird, automatisch zu einem Verlust für den anderen führt. Wenn zum Beispiel der Ehemann eine größere Summe Geld erhält, bedeutet dies automatisch, dass die Ehefrau weniger bekommt und somit einen Verlust erleidet.
    In der Mediation wird versucht, dieses Nullsummenspiel zu durchbrechen, indem gemeinsam nach Lösungen gesucht wird, die für beide Parteien akzeptabel sind. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass das Vermögen aufgeteilt wird, aber auch andere Faktoren wie zukünftige Unterhaltszahlungen oder die Aufteilung von Schulden berücksichtigt werden. Durch die Zusammenarbeit und die Suche nach Win-Win-Lösungen können beide Parteien am Ende als Gewinner aus der Situation hervorgehen.

  2. Ein weiteres Beispiel für ein Nullsummenspiel in der Familienmediation könnte die Frage nach dem Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder sein. Wenn beide Elternteile das alleinige Sorgerecht beanspruchen, kann es zu einem Konflikt kommen, da die Entscheidung für den einen Elternteil automatisch bedeutet, dass der andere Elternteil das Sorgerecht verliert. Auch hier ist es wichtig, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide Elternteile und vor allem für das Wohl der Kinder am besten ist.
    In der Mediation geht es darum, die beteiligten Parteien dazu zu bringen, aus dem Nullsummenspiel auszubrechen und gemeinsam nach kreativen und fairen Lösungen zu suchen. Dies erfordert eine offene Kommunikation, die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen und die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Interessen des anderen zu verstehen. Durch die Zusammenarbeit und die Fokussierung auf gemeinsame Ziele können Konflikte gelöst werden, ohne dass es einen klaren Gewinner oder Verlierer gibt.

 

Fazit
Ein Nullsummenspiel in der Mediation ist eine Herausforderung, dier aber gleichzeitig auch eine Chance bietet, Konflikte auf eine konstruktive und faire Weise zu lösen. Durch die Zusammenarbeit und die Suche nach Win-Win-Lösungen können sowohl in der Familienmediation als auch in anderen Bereichen des Lebens Konflikte aufgelöst werden, ohne dass es einen klaren Verlierer gibt.
In der durch die Mediation angestrebten Konfliktlösung wird vorausgesetzt, dass die Parteien dem Nullsummenspiel den Rücken kehren. Die müssen sich darauf einlassen, dass Lösungen möglich sind, von denen alle Beteiligten profitieren. Das Mediationsverfahren zielt auf eine Win-Win-Situation ab, die auf einer gemeinsamen Suche nach dauerhaften Lösungen basiert, die von allen getragen und akzeptiert werden können. Dafür ist ernsthaftes Interesse an Beweggründen, Ängsten und Bedürfnissen erforderlich.
Im Mediationsverfahren werden Medianden dabei unterstützt, sich von ihren widerstreitenden Positionen zu lösen und kreative Lösungen zu entwickeln, die allen Interessen und Bedürfnissen entsprechen – also eine Win-Win-Situation darstellen.

 

 

Normalisieren

Im Allgemeinen beschreibt der Begriff den Prozess der Anpassung oder Angleichung an einen bestimmten Standard oder eine Norm. Er wird  in verschiedenen Bereichen und Kontexten verwendet und kann eine Vielzahl von Bedeutungen haben:

  • In der Mathematik bezeichnet Normalisieren die Umwandlung von Daten in eine standardisierte Form, um sie leichter vergleichbar oder berechenbar zu machen.
  • In der Technik zielt es auf die Verbesserung von Systemqualität und -leistung durch Korrektur von Abweichungen ab.
  • Sozial gesehen steht Normalisieren für die Akzeptanz bestimmter Verhaltensweisen als üblich, was abweichende Muster stigmatisieren kann
  • In der Psychologie hilft es, traumatische Erlebnisse zu bewältigen und ein gesundes Leben wiederherzustellen.
  • Im Datenmanagement bedeutet Normalisieren die Organisation von Datenbanken zur Vermeidung von Redundanzen.
  • In der Musikproduktion passt es die Lautstärke für eine einheitliche Wiedergabe an
  • In der Politik bezeichnet es das Lösen von Konflikten durch Diplomatie zur Herstellung normaler Beziehungen.

Normalisieren im Kontext der Mediation

Hier bezieht sich Normalisieren auf die Bemühungen, eine Situation oder Beziehung zwischen Konfliktparteien zu normalisieren oder zu harmonisieren. Dies kann bedeuten, dass die Beteiligten versuchen, wieder zu einer normalen Kommunikation und Interaktion zurückzukehren, um den Konflikt zu lösen und eine gemeinsame Basis für die Zukunft zu schaffen.

Ein Beispiel für das Normalisieren in einem Geschwisterkonflikt:
Zwei Geschwister streiten sich ständig und können nun nicht mehr miteinander reden. In der Mediation würde der Mediator versuchen, die Geschwister dazu zu bringen, ihre Differenzen beizulegen und wieder eine normale Beziehung zueinander aufzubauen. Dies könnte bedeuten, dass sie ihre Streitigkeiten besprechen und versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden, um ihre Beziehung zu normalisieren.

Der Prozess des Normalisierens in der Mediation kann jedoch auch bedeuten, dass die Beteiligten lernen, mit ihren Differenzen umzugehen und eine neue Art der Interaktion zu etablieren, die für beide Seiten akzeptabel ist. Dies kann bedeuten, dass sie lernen, respektvoll miteinander umzugehen und ihre Meinungsverschiedenheiten auf konstruktive Weise zu lösen.

In einem Geschwisterkonflikt könnte dies bedeuten, dass die Geschwister lernen, ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Meinungen zu akzeptieren und zu respektieren, anstatt ständig zu streiten und sich gegenseitig zu bekämpfen. Sie könnten lernen, Kompromisse einzugehen und gemeinsam Regeln aufzustellen, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Das Normalisieren in der Mediation ist ein wichtiger Schritt, um Konflikte zu lösen und eine dauerhafte Lösung zu finden. Es ermöglicht den Beteiligten, ihre Beziehung wieder auf eine gesunde und funktionierende Ebene zu bringen und gemeinsam eine Zukunft aufzubauen.

Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation bezieht sich auf alle Formen der Kommunikation, die nicht durch Worte oder Sprache ausgedrückt werden. Sie umfasst Gesten, Mimik, Körperhaltung, Berührungen, Augenkontakt, Tonfall und andere nonverbale Signale. Diese Form der Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens und spielt eine entscheidende Rolle in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen.

Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation
Nonverbale Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesamtkommunikation. Sie kann genauso viel oder sogar mehr über unsere Gefühle, Gedanken und Absichten verraten als unsere verbalen Äußerungen. In der Tat wird geschätzt, dass bis zu 93% unserer Kommunikation nonverbal ist. Es ist daher wichtig, die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation zu verstehen, um effektiv mit anderen zu kommunizieren.
Nonverbale Kommunikation kann eine Vielzahl von Botschaften übermitteln, einschließlich Emotionen, Einstellungen, Persönlichkeit, Beziehungsstatus und Machtverhältnisse. Sie kann auch verwendet werden, um unsere verbalen Aussagen zu unterstützen, zu verstärken oder zu widersprechen. Zum Beispiel kann eine Person, die sagt, dass sie glücklich ist, aber mit gesenktem Kopf und verschränkten Armen spricht, möglicherweise nicht wirklich glücklich sein.

 

Die verschiedenen Formen der nonverbalen Kommunikation

Nonverbale Kommunikation kann auf verschiedene Arten ausgedrückt werden. Hier sind einige Beispiele:

  • Körpersprache
    Unsere Körperhaltung, Bewegungen und Gesten können viel über unsere Gefühle und Absichten verraten. Zum Beispiel kann eine aufrechte Haltung und offene Gesten Vertrauen und Selbstsicherheit ausdrücken, während eine gekrümmte Haltung und verschränkte Arme Unsicherheit oder Ablehnung signalisieren können.

  • Mimik
    Unsere Gesichtsausdrücke können starke Emotionen wie Freude, Trauer, Wut oder Überraschung ausdrücken. Sie können auch verwendet werden, um unsere verbalen Aussagen zu unterstützen oder zu widersprechen.

  • Augenkontakt
    Der Blickkontakt kann viel über unsere Beziehungen und Interaktionen mit anderen aussagen. Langes und intensives Anschauen kann beispielsweise Intimität oder Aggression signalisieren, während mangelnder Augenkontakt als Desinteresse oder Unsicherheit interpretiert werden kann.

  • Tonfall und Stimme
    Die Art und Weise, wie wir sprechen, kann ebenfalls wichtige nonverbale Signale übermitteln. Ein ruhiger und gleichmäßiger Ton kann zum Beispiel Ruhe und Gelassenheit ausdrücken, während ein lauter und aggressiver Ton auf Wut oder Frustration hinweisen kann.

  • Berührungen
    Berührungen können eine starke nonverbale Form der Kommunikation sein, die Gefühle wie Zuneigung, Unterstützung oder Dominanz ausdrücken kann. Eine Umarmung kann zum Beispiel Liebe und Nähe ausdrücken, während ein fester Händedruck Selbstsicherheit und Dominanz signalisieren kann.

 

Die Bedeutung der Kultur in der nonverbalen Kommunikation

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bedeutung nonverbaler Signale in verschiedenen Kulturen unterschiedlich sein kann. Zum Beispiel kann ein Lächeln in einigen Kulturen als Zeichen der Zustimmung oder Freundlichkeit angesehen werden, während es in anderen als Zeichen der Unsicherheit oder des Unbehagens interpretiert werden kann. Es ist daher wichtig, sich der kulturellen Unterschiede in der nonverbalen Kommunikation bewusst zu sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Die Verwendung von nonverbaler Kommunikation in verschiedenen Kontexten

Nonverbale Kommunikation kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden, um unsere Beziehungen und Interaktionen mit anderen zu verbessern. Hier sind einige Beispiele:

  1. Im Beruf
    In der Arbeitswelt kann nonverbale Kommunikation helfen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Eine aufrechte Haltung, ein fester Händedruck und ein angemessener Augenkontakt können zum Beispiel Professionalität und Selbstvertrauen ausdrücken.

  2. In zwischenmenschlichen Beziehungen
    Nonverbale Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie kann verwendet werden, um unsere Gefühle auszudrücken, Beziehungen zu stärken und Konflikte zu lösen. Zum Beispiel kann eine Umarmung oder ein Kuss als Zeichen der Zuneigung und Liebe dienen.

  3. In der Therapie
    Nonverbale Kommunikation spielt auch eine wichtige Rolle in der Therapie. Ein Therapeut kann nonverbale Signale beobachten, um die Gefühle und Gedanken seines Klienten zu verstehen und ihm dabei zu helfen, seine Emotionen auszudrücken.


Fazit
Nonverbale Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesamtkommunikation. Sie kann verwendet werden, um eine Vielzahl von Botschaften zu übermitteln und unsere verbalen Aussagen zu unterstützen oder zu widersprechen. Es ist wichtig, sich der Bedeutung der nonverbalen Kommunikation bewusst zu sein und sie in verschiedenen Kontexten effektiv einzusetzen, um unsere Beziehungen und Interaktionen mit anderen zu verbessern.

Non-Binding Arbitration

Non-Binding Arbitration (Nicht-bindende Schiedsgerichtsbarkeit ) ist ein Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen zwei Parteien, bei dem ein unabhängiger Dritter, der sogenannte Schiedsrichter, eingesetzt wird, um eine Entscheidung zu treffen. Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Klage, bei der ein Richter eine bindende Entscheidung trifft, ist die Entscheidung des Schiedsrichters nicht verbindlich und kann von den Parteien abgelehnt werden.

Was ist Non-Binding Arbitration?
Non-Binding Arbitration ist ein alternativer Streitbeilegungsmechanismus, der in der Regel in Verträgen oder Vereinbarungen zwischen zwei Parteien festgelegt wird. Es handelt sich um ein informelles Verfahren, bei dem die Parteien einen Schiedsrichter auswählen, der unabhängig und neutral sein sollte. Der Schiedsrichter hört sich die Argumente beider Seiten an und trifft dann eine Entscheidung, die als Schiedsspruch bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Entscheidung ist der Schiedsspruch nicht verbindlich, was bedeutet, dass die Parteien nicht dazu verpflichtet sind, ihn zu akzeptieren. Stattdessen dient der Schiedsspruch als Empfehlung oder Vorschlag für eine mögliche Lösung des Streitfalls.

 

Ablauf der Non-Binding Arbitration

Der Ablauf der Non-Binding Arbitration kann je nach Vereinbarung der Parteien variieren. In der Regel folgt er jedoch einem ähnlichen Prozess:

  1. Einreichung des Antrags
    Eine Partei reicht einen Antrag auf Schiedsverfahren bei der zuständigen Schiedsstelle ein, in der Regel eine Schiedsorganisation oder ein Schiedsinstitut.

  2. Auswahl des Schiedsrichters
    Die Parteien wählen gemeinsam einen Schiedsrichter aus oder lassen ihn von der Schiedsstelle ernennen. Es ist wichtig, dass der Schiedsrichter unabhängig und neutral ist, um eine faire Entscheidung zu gewährleisten.

  3. Anhörung der Parteien
    Der Schiedsrichter hört sich die Argumente und Beweise beider Parteien an und stellt Fragen, um den Fall besser zu verstehen.

  4. Schiedsspruch
    Nach der Anhörung trifft der Schiedsrichter eine Entscheidung, die als Schiedsspruch bezeichnet wird. Dieser kann schriftlich oder mündlich mitgeteilt werden.

  5. Nicht-bindender Charakter
    Wie der Name schon sagt, ist der Schiedsspruch nicht bindend und kann von den Parteien abgelehnt werden.

 

Vor- und Nachteile der Non-Binding Arbitration

Wie bei jedem Verfahren gibt es auch bei der Non-Binding Arbitration Vor- und Nachteile. Im Folgenden werden wir einige davon näher betrachten:

Vorteile

  • Schnellere Entscheidung
    Im Vergleich zu einem Gerichtsverfahren kann die Non-Binding Arbitration in der Regel schneller abgeschlossen werden, da sie weniger formal und bürokratisch ist.
  • Kostengünstiger
    Da die Non-Binding Arbitration in der Regel weniger Zeit in Anspruch nimmt, sind die Kosten in der Regel geringer als bei einem Gerichtsverfahren.
  • Vertraulichkeit
    Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, das öffentlich ist, ist die Non-Binding Arbitration vertraulich. Dies kann für Unternehmen von Vorteil sein, die vermeiden möchten, dass interne Streitigkeiten an die Öffentlichkeit gelangen.

Nachteile

  • Nicht bindend
    Der nicht-bindende Charakter der Entscheidung kann für einige Parteien ein Nachteil sein, da sie möglicherweise nicht mit dem Schiedsspruch einverstanden sind und ein weiteres Verfahren in Betracht ziehen müssen.
  • Keine Berufungsmöglichkeit
    Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren gibt es bei der Non-Binding Arbitration keine Möglichkeit, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Dies kann für einige Parteien frustrierend sein, insbesondere wenn sie der Meinung sind, dass der Schiedsspruch ungerecht war.

 

Beispiele für Non-Binding Arbitration

Non-Binding Arbitration wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie zum Beispiel in Arbeitsverträgen, Handelsverträgen, Mietverträgen oder auch bei Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Unternehmen.

  • Ein Beispiel für Non-Binding Arbitration ist ein Konflikt zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer über eine Kündigung. In diesem Fall können beide Parteien beschließen, eine Non-Binding Arbitration durchzuführen, um eine schnelle und kostengünstige Lösung zu finden.

  • Ein weiteres Beispiel ist ein Streit zwischen zwei Unternehmen über die Lieferung von Waren oder Dienstleistungen. Auch hier kann eine Non-Binding Arbitration eine effektive Möglichkeit sein, um eine Streitigkeit beizulegen, ohne ein langwieriges Gerichtsverfahren zu durchlaufen.


Fazit
Non-Binding Arbitration ist eine alternative Methode zur Beilegung von Streitigkeiten, die in vielen Fällen eine effektive und schnelle Lösung bieten kann. Obwohl der Schiedsspruch nicht bindend ist, kann er dennoch als wertvolle Empfehlung dienen, um eine Einigung zwischen den Parteien zu erzielen. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens zu berücksichtigen und sich im Voraus über die Bedingungen und den Ablauf der Non-Binding Arbitration zu informieren.

Synonyme - Nicht-bindende Schiedsgerichtsbarkeit
Nomophobie

Nomophobie ist ein Kunstwort, das aus den Wörtern "no mobile phone phobia" zusammengesetzt ist. Es beschreibt die Angst oder das Unbehagen, ohne ein mobiles Endgerät, wie zum Beispiel ein Smartphone, auszukommen. Der Begriff wurde erstmals im Jahr 2008 von der britischen Forschungsfirma YouGov geprägt und hat seitdem an Bedeutung gewonnen.

Symptome von Nomophobie
Die Symptome von Nomophobie können von Person zu Person variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie eine extreme Abhängigkeit vom Smartphone, Angstgefühle oder Panik, wenn das Gerät nicht verfügbar ist, ständiges Überprüfen des Geräts, selbst in unpassenden Situationen, und das Gefühl, von der Außenwelt isoliert zu sein, wenn das Gerät nicht zur Verfügung steht.

Ursachen von Nomophobie
Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung von Nomophobie beitragen können. Einerseits spielt die immer größere Bedeutung von Smartphones in unserem Alltag eine Rolle. Sie dienen nicht mehr nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als Organizer, Unterhaltungsgerät und Informationsquelle. Dadurch werden wir immer abhängiger von ihnen.
Andererseits kann auch die ständige Erreichbarkeit durch das Smartphone zu einer Angst vor dem Verpassen wichtiger Informationen oder Ereignisse führen. Die ständige Verfügbarkeit von sozialen Medien und Nachrichten kann dazu führen, dass Menschen das Gefühl haben, immer auf dem neuesten Stand sein zu müssen.

Auswirkungen von Nomophobie
Nomophobie kann verschiedene Auswirkungen auf das Leben einer Person haben. Zum einen kann sie dazu führen, dass man sich ständig gestresst und überfordert fühlt, da man immer erreichbar sein muss. Zum anderen kann sie auch zu sozialer Isolation führen, da man sich mehr auf sein Smartphone als auf reale soziale Kontakte konzentriert.
Darüber hinaus kann Nomophobie auch negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben. Durch die ständige Nutzung von Smartphones können Verspannungen im Nacken und Rücken entstehen, die Augen können überanstrengt werden und Schlafstörungen können auftreten.

Behandlung von Nomophobie
Wenn man das Gefühl hat, unter Nomophobie zu leiden, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Eine Therapie kann dabei helfen, die zugrunde liegenden Ängste und Ursachen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um die Abhängigkeit vom Smartphone zu verringern.
Eine Selbsthilfegruppe kann ebenfalls eine hilfreiche Unterstützung sein, um mit anderen Betroffenen über die Problematik zu sprechen und sich gegenseitig zu motivieren, das Smartphone weniger zu nutzen.

Beispiel für Nomophobie
Ein Beispiel für Nomophobie ist eine Person, die ständig ihr Smartphone überprüft, auch wenn sie gerade mit Freunden oder Familie zusammen ist. Sie kann sich nicht auf das Gespräch oder die Aktivität konzentrieren, da sie immer wieder das Bedürfnis hat, ihr Smartphone zu checken. Wenn das Gerät dann einmal nicht verfügbar ist, fühlt sie sich unruhig und kann sich nicht entspannen, da sie das Gefühl hat, etwas zu verpassen.

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